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mit Schenk) um etwas Bestimmtes handelt, das vorhergeht. Auch der Hinweis auf Krüger, Sprachl. 50, 4 A. 10 (Thuk. IV 111, 1) kann unsrer Stelle nicht helfen, da die Verbindung eine ganz andere ist. Zutreffend dagegen ist das über I 1, 10 ([xai] Gemoll), I 2, 9 ([ty] μáxn G.) und I 4, 5 ([ɛïów zaì] So G.) Bemerkte; vgl. oben S. 121, 116, 121. Hier sind S. und ich vielfach zusammengetroffen. Vgl. zur letzten Stelle noch die Skizze in Sorofs Ausgabe S. 16.

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An zahlreichen Stellen nimmt S., was meist zu billigen ist, die Überlieferung von Cpr. gegen unberechtigte Streichungen in Schutz, teils gegen, teils mit Gemoll, teils noch über ihn hinausgehend. Manche davon sind auch von mir oben behandelt (vgl. Nr. 22 und das Stellenregister am Schluß des Berichts). Ich hebe folgende hervor, wobei die von S. mit Glück verteidigten Worte in Sperrdruck gegeben sind: I 5,9 s σлεÚðшv. 1 7,2 ἅμα τῇ ἐπιούσῃ ἡμέρᾳ, 5 τοῦ κινδύνου προσιόντος. -- 1 9, 31 ἔχων καὶ, wo schon Krüger das Richtige sah, ohne, wie oft, die nötige Beachtung zu finden (ähnlich 1 10, 18 ὡς ἐλέγοντο und III 4, 48 ἔχων). - 11 5, 8 περί μὲν δὴ τῶν θεῶν τε καὶ τῶν ὅρκων, wozu eine besonders treffende Auseinandersetzung gegeben wird. --- 11 6, 6 ώστε πολεμεῖν. — III 1,35 ἐκεῖνοι, womit III 1, 17 und VII 1, 28 gut verglichen werden. IV 2, 3 apağıαio vs. IV 3, 17 αμαξιαίους. καὶ τὰς ὄχθας. – Dagegen wird IV 5, 20 ὅλον mit Recht nach C, aufgenommen, wie IV 6, 12 † † óμɑλǹ aus den det., wonach leicht ausfallen konnte, während an derselben Stelle wiederum τοῖς ποσίν festgehalten wird. — IV 7, 19 ἐκ ταύτης ὁ (nach C) τῆς χώρας ἄρχων. IV 8, 11 αθρόων, wogegen mit Unrecht das folgende zaì άvIqάπш aus C, aufgenommen und das im nächsten Satze stehende ön verteidigt wird (vgl. die längere Ausführung über diese Stelle oben S. 124), wie auch II 3, 11 öλng (C,) hinter quoas vielleicht möglich, aber nicht nötig ist. V 6, 18 vixiliovs (dem V 3, 8 als Stütze dient).

Dagegen ist, wie Rehdantz richtig ausgeführt hat. IV 6, 1 to xoμάozo nicht zu halten, desgl. nicht V 4, 15 g nóλεws. Auch den Versuch, die umstrittene Stelle V 3, 4 (vgl. o. S. 120) mit Beibehaltung des v unter Änderung der Interpunktion (Punkt, statt hinter γενόμενον, vor καὶ ἔλαβον) zu heilen, vermag ich nicht als geglückt anzusehen.

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S. 813 f., 851 ff. bespricht S. eine große Menge von Stellen auf deren vollständige Anführung hier verzichtet werden muß denen in Cpr. kleinere Wörter, wie Artikel, Präpositionen, Konjunktionen u. ä. nach seiner Meinung ausgefallen sind. Fragen dieser Art sind im Anabasistext wegen der eigentümlichen Beschaffenheit der Hss. am schwersten mit Sicherheit zu beantworten; oft müssen wir uns mit Wahrscheinlichkeiten begnügen. Im

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allgemeinen dürften die von Gemoll (s. o. S. 130) befolgten Grundsätze richtig sein. S. scheint mir in seiner Neigung, den Artikel z. B. einzusetzen, wo er in Cpr. fehlt, oft viel zu weit zu gehen, und ich vermag z. B. seiner feinen Unterscheidung der Stellen I 4, 4, wo er τò лo̟ò̟ τηs Kiλixias lesen will, III 5, 1 und besonders IV 3, 1, WO er ταῖς ὑπὲρ τοῦ πεδίου παρὰ τὸν Kevriηy oraμov gelten läßt, nicht zuzustimmen. 17, 6 ist aber άox narowia zu schreiben (mit C1), wogegen S. den Artikel vor dem Substantiv für entbehrlich hält. Sprachgebrauch und die besten Iss. müssen entscheiden, und das von S. oft benutzte Mittel, aus einer der Artikelform gleichlautenden Endung auf Ausfall des Artikels in der Überlieferung zu schließen, ist, so nahe es liegt, doch mit einiger Vorsicht zu gebrauchen. Recht deutlich sieht man das an der Stelle IV 4, 16, wo S. aus xai auf ein vor Auacóves (hier Statuen) ausgefallenes ai schließt, das vor dem typischen Gattungsbegriff nicht fehlen dürfe. Ich kann nur sagen, es ist möglich, aber nicht nötig (vgl. unser wie man es bei Amazonenstatuen sieht).

Anders steht es natürlich um Fälle wie I 10, 19, wo S. aus der doppelten Überlieferung (αὐτῶν Ἑλλήνων C, τῶν Ἑλλήνων det.) überzeugend αὐτῶν als echt, τῶν Ἑλλήνων als Glosse nachweist, V 1, 16, wо nì (To) orgaτóлedov mit S. zu lesen ist, und V 2, 23, wo in den Worten xai ý výš poßɛọ à žv ý ἐπιοῦσα der in C enthaltene Artikel vor ἐπιοῦσα von Gemoll nach den det. ausgeschieden, von S. aber mit Recht wieder eingesetzt wird, während er umgekehrt an der Stelle VI 1, 5, wo C den Artikel vor σлоvdaí nicht bietet, dieser Hs. gegen die det. folgt. An einigen dieser Stellen gewinnt man aus Gemolls Apparat übrigens kein hinreichend deutliches Bild der Überlieferung (vgl. auch oben S. 132). Ebenso wird einerseits VII 6, 37 xai yao ov (C) mit Glück verteidigt, andrerseits III 4, 30 & und V 2, 1 z gegen die Überlieferung von C mit Recht empfohlen. Über μέv, zαí, лоú endlich handelt der Verf. S. 853 f., meist richtig, immer lehrreich.

S. 854-858 bespricht S., z. T. ziemlich ausführlich, eine Anzahl solcher Stellen, wo, teils ohne, teils mit Recht, Lücken im Texte angenommen und von den Gelehrten ausgefüllt worden sind, und legt seinen Standpunkt dar.

Eine Reihe zwar bestechender (dies gibt auch S. zu), aber nicht nötiger Ergänzungen bzw. in Verbindung damit stehender Konjekturen Gemolls werden mit guten Gründen abgelehnt, so I 8, 26 (og) (treffender Hinweis auf I 1, 2); I 9, 4 (¿víove), 10 (ö); I 10, 1 (EwJer); IV 5, 27 (1). Unzureichend scheinen mir diese aber zu I 10, 18, wo das laßoito evdeta (C) nicht zu halten ist und durch Gemolls háßoi tis evdeta aufs glücklichste verbessert wird; S. denkt es sich aus Gedankenlosigkeit des Schreibers unter dem Einfluß des vorangegangenen лɑo̟ɛσzɛvάoavo entstanden.

Jahresberichte XXX.

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Andrerseits wird an der für die Erklärung schwierigen Stelle III 4, 16, WO schon Madvig und Rehdantz eine Lücke angenommen hatten, während Matthiae zuerst durch Änderung des oi te (C) in o ys zu bessern suchte, in längerer Ausführung (Sp. 856f.) der ganze Zusammenhang und seine Mängel scharfsinnig dargelegt und aus der Ähnlichkeit von to§otor mit einem anderen Worte, etwa to§εvovtes, der Ausfall einer ganzen Zeile vor μεγάλα δὲ καὶ f. angenommen, die etwa gelautet hätte οἱ Κρῆτες, ἅτε μείζοσιν ἤδη χρώμενοι τόξοις, πολὺ περιῆσαν τοξεύοντες, und die Einklammerung des folgenden τῶν τοξευ μátov (Gemoll) für ungerechtfertigt erklärt. Leider fehlt uns jeder Anhalt, den Wortlaut der Lücke, deren Annahme auch mir wahrscheinlich ist, in bestimmter Weise festzustellen. Den Sinn hat S. wohl richtig getroffen. Die Stelle VII 3, 7 liest er mit Recht in Gemolls Fassung, doch kann man hier geradezu von bs. La. reden. I 3, 8 wird die Notwendigkeit von av oder etwas Ähnlichem ebenfalls mit G. richtig erkannt (dieser hätte es in den Text aufnehmen dürfen), aber seine Stellung vor éxélevev angenommen. S. hätte seinem oben (S. 161) oft benutzten Ergänzungsgrundsatz hier mit Recht folgen dürfen; die Kakophonie von avis oder av neben autóv, die auch sonst bei X. nicht selten begegnet, brauchte nicht davon abzuhalten (vgl. o. S. 110 o. und 112 M.). Dagegen scheint mir die Annahme des Potentialis μείζω ἂν γίγνεσθαι VI 1, 20 (C. mit Verschreibung μείζων, entstanden vielleicht aus dem bald folgenden μείζον, edd. μείζω) unnötig, ebenso IV 8, 6 das Impf. nyte für das wahrscheinlich richtige, wenn auch an einer radierten Stelle stehende gxso Dε (vgl. o. S. 109 u. und 120 M.), besonders aber V 1, 10 die Einschiebung von ayov (so übrigens schon Kiehl, zoor Schenki; vgl. dessen Apparat), während Gemoll nach Eberhard das überlieferte 2 (C) in ayn verwandelt hatte. Ich halte hier jede Konjektur für überflüssig (abgesehen natürlich von dem an zweiter Stelle längst in an geänderten aɣoi) und 29ŋ ohne wörtliche Ergänzung für durchaus korrekt; es entspricht dem & drei Zeilen vorher, und das dort stehende ayov ist ohne weiteres wiederum in Gedanken zu ergänzen; daß dann in der verneinten Gegenüberstellung är steht, ist nicht zu tadeln. Von der Konjektur ἐπιμελητής (vor κατημέλει !) V 8, 1 (Gemoll ἐπιστάτης; s. o. z. St.) darf man Notiz nehmen.

Zum Schluß (S. 858-862) bespricht S. mehrere Stellen, bei denen die Frage, ob zu ändern ist oder nicht, wohl verschieden beantwortet werden könne. Die große Vorsicht, mit der er hier zu Werke geht, ist besonders hervorzuheben; aber an einigen Stellen darf man, glaube ich, vielleicht schon bestimmter urteilen. So halte ich für sicher richtig, nicht bloß für wahrscheinlich wie S., die Lesungen von Cpr. an folgenden Stellen: II 4, 6 ordaμer (Gemoll εἴδομεν). ΙΙΙ 2, 26 πλουσίως (G. πλουσίους nach

C1). — VII 6, 30 τοῦτο δὴ τὸ σχέτλιον sqq. (G. δή τι); ebenso andrerseits die schon von Dindorf vorgenommene Änderung xaraκανόντες 1V 2, 5 (G. κατακαίνοντες nach C). Schwieriger ist eine bestimmte Entscheidung schon bei den Stellen IV 4, 11 (ob nach ώστε der Indikativ ἀπέκρυψε oder so G. nach C, mit S. der Infinitiv άnoxqvai aus dem ohne Akzent überlieferten άлоxqve von Cpr. herzustellen ist) und VI 2, 13, wo statt μer' avtov (C) der schon von Bachof gemachte Vorschlag μετ' αὐτοῦ (Hug μετὰ τῶν (μεινάντων), dem G. folgt) von S. ansprechend begründet wird. II 6, 25, wo das an sich sehr übliche άoxovoi nur durch Rasur, und zwar gerade der entscheidenden drei ersten Buchstaben, verdächtig wird, schlägt S. (der hier zufällig mit Reuß zusammentrifft) orέgrovou vor, während G. (s. o. S. 119) nosvovoi empfahl. Das eine ist ebenso möglich wie das andere. Die Sache wird wohl so liegen, daß der Abschreiber eigenmächtig die erste Hälfte eines ihm ungewöhnlich erscheinenden Verbs das sind u. a. auch die beiden vorgeschlagenen durch das in solchen Verbindungen sehr geläufige (dox)ovou ersetzte. Die Ausführungen S.s zu (ἀσκοῦσιν V 4, 26, wo er das in Cpr. überlieferte hεinоv schon als eine alte Änderung der Vorlage ansieht, ἅπαντες festhält und καὶ ἐν τεῦθεν τα ἔφευγον ziebt, haben mich nicht überzeugt; Gemolls Änderung aavτes (o. S. 112) ist ebenso einfach wie einleuchtend. - I 4,8 ist létwoav, wenn auch ungewöhnlich oder gerade deshalb, mit C festzuhalten (S. itwoαv). VII 3, 14 haben die det. in ἐπιψηφιζέσθω das Richtige bewahrt (ἐπιψηφιζέτω durch Verschreibung, wenn nicht ohne die Konstruktion und Bedeutung zu würdigen mit eigenmächtiger Änderung in Anlehnung an λεγέτω; ἐπιψηφίζω ἐγὼ G. nach Rehdantz, S. Fut. ἐπιψηφιῶ). 18,26 ist lão9at nicht zu halten, wie S. (S. 855) will, vielmehr lάoaodai mit G. nach Cobet einzuführen. Die schwierige, von mir oben S. 120 behandelte Stelle I 9, 19 endlich, besonders das vor is unmögliche av, sucht S. durch die Annahme eines ursprünglichen aros zu erklären für sich, als sein Privateigentum. Mir scheint die Entstehung aus audiç sehr viel einfacher; die notwendigen Konsequenzen für den Numerus ergeben sich in der Überlieferung dann ebenso selbstverständlich, wie heute die notwendige umgekehrte Operation.

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Ich habe aus der reichen Fülle der von Sorof auf 26 enggedruckten Spalten behandelten Stellen nur die wichtigsten zusammenstellen können. Vielfach konnte ich zustimmen; aber auch da, wo man, wenigstens was das Ergebnis anlangt, andrer Meinung ist, wird man in der eigenen Erkenntnis durch seine Beweisführung immer merklich gefördert. Besonders sympathisch berührt die ruhige Sachlichkeit, mit der alle Probleme behandelt werden. Dergleichen ist selten heute, gewinnt und überzeugt aber noch immer. Wo die Schwierigkeiten nicht gelöst werden, sind sie

doch aufgedeckt, und man wundert sich immer aufs neue, wieviel doch in dieser von ganzen Generationen von Gelehrten, Lehrern und Schülern behandelten Schrift immer noch zu tun übrig bleibt. Wer immer die Anabasis zu erklären hat, gleichviel wo, wird Sorofs gelehrte und feinsinnige Erörterungen mit Erfolg zu Rate ziehen.

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30) Martin Fickelscherer, Die Königsstandarte bei den Persero. Neue Jahrbücher für das klassische Altertum 1898, I, S. 480-481. Die Stelle An. I 10, 12 καὶ τὸ βασίλειον σημεῖον ὁρᾶν ἔφασαν αἰετόν τινα χρυσοῦν ἐπὶ πέλτῃ [ἐπὶ ξύλου] ἀνατεTaμévov hat der Erklärung lange Schwierigkeit bereitet. Da Tékaη Schild bedeutet und diese Bedeutung für unsere Stelle nicht passend schien, dachte man entweder an Verderbnis des Textes oder nahm das Wort, verleitet u. a. durch Cyr. VII 1, 4 ἦν δὲ αὐτῷ τὸ σημεῖον αἰετὸς χρυσοῖς ἐπὶ δόρατος μακροῦ ἐπιτεταμένος, hier in dem besonderen Sinne von δόρυ; vgl. Krüger z. St. Eine einfachere Erklärung gibt F. (vgl. übrigens schon Krüger) nach dem bekannten Mosaik der ,,Alexanderschlacht", das auch die Königsstandarte zeigt. Danach ist réλn ein mit einem Schilde vergleichbares Brett, das an einem Speere unmittelbar unter der Spitze befestigt war und den Adler aufwies, der nach F. auf dem Mosaik noch deutlich zu erkennen ist. Das Glossem ì žulov scheint noch durch dieselbe Vorstellung veranlaßt. Erklärende Ausgaben und Wörterbücher hätten also von dieser einfachen Berichtigung Notiz zu nehmen, haben es übrigens z. T. (z. B. Vollbrecht wenigstens beiläufig) schon getan.

C) Vermischte kleinere Beiträge zur Kritik und Erklärung der Anabasis.

31) a) A. Weidner, Altera miscellanea critica. Progr. Dortmund 1898. 7 S. 4.

Im Anschluß an eine Stelle des Dio Chrysostomus bespricht W. S. 3 Anab. III 2, 33 Μετὰ ταῦτα Χειρίσοφος εἶπεν· Αλλ' εἰ μέν τινος ἄλλου δεῖ πρὸς τούτοις οἷς λέγει Ξενοφῶν, καὶ αὐτίκα ἐξέσται σκοπεῖν (so Gemoll nach Schwartz bei Hartman, Anal. Xen. S. 76; поιεîν С). W. schlägt, indem er oεiv und ɛiπɛïv in Majuskeln nebeneinanderstellt, letzteres statt оiεiv vor. Die Majuskeln helfen, scheint mir, hier wenig; EITT und ПTOI sind so unähnlich wie möglich. Daß Toεiv nicht paßt, ist bei Hartman a. a. O. ausgeführt. Der Gedanke des suadere aber, welchen W. in einer sucht, ist viel zu matt; σxолεiv (prüfen) entspricht allein dem geforderten Zusammenhange.

b) T. G. Tucker, Various emendations. The Classical Review XII (1898) S. 23-27.

Zur Erläuterung einer eigenartigen Verschreibung bei Theokrit

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