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Die übrigen Abweichungen, [εντευ]θεν st. ἐνθευτεν und σφιν am Ende st. o sind unwesentlich.

2) Her. I 76 (Κῦρος δὲ ἀγείρας . . . διέστησαν νυκτὸς ἐπελθούσης). Es hat die Fehler ἀφίκετο und ἐνταῦθα (vgl. oben ἐντεῦθεν), ferner ἐπειρέοντο st. ἐπειρῶντο. Sonst vermeidet es aber einige Fehler der Hss., es hat nicht sysígas (Rsv) st. ἀγείρας, stellt sich mit κήρυκας auf die Seite dieser Hss. gegen ABC (κήρυκα) und hat [πολλῶν ἀμφοτέρων, während ABC ἀμφοτέρων πολλών haben und Rsv ἀμφοτέρων auslassen. Der Vollständigkeit wegen sei endlich sixooi (ohne v) erwähnt, wofür ΑΒ εἴκοσιν haben; vgl. dagegen ἐνέσκηψεν und σφιν im ersten Fragment.

6) M. Broschmann, Supplementum lexici Herodotei alterum. Accedit novum lexici Herodotei specimen. Sonderabdruck aus dem Jahresberichte des Gymnasiums zu Zwickau Ostern 1904. Leipzig 1904, B. G. Teubner. 24 S. 4.

In seinen „Lexikalischen Beiträgen zu Herodot“ (Zwickau 1898) hatte Verf. Ergänzungen zu Schweighäusers Lexikon für die Buchstaben - geliefert (vgl. JB. 1900 S. 72). Hier gibt er zunächst,,Additamenta" zum Buchstaben 4, dann folgen als Fortsetzung der lexikalischen Beiträge die Buchstaben I-E, wobei mehr auf die Überlieferung und die Textkritik geachtet ist als in der ersten Schrift. Hieran endlich schließt sich ein novum specimen lexici Herodotei. „,Qua in re tractanda id spectavi, ut quae Herodoteae dictionis propria essent aut rarius obvenirent, diligentissime conferrem et verbis exscriberem, quae essent omnis Graecitatis communia, paucis locis allatis absolverem". Gewählt wird hierfür ἄν, δέ und die Verba βάλλειν und γίνεσθαι mit ihren Komposita und den von ihnen abgeleiteten Nomina. Dieses Specimen kann wirklich als ein Muster einer lexikalischen Arbeit hingestellt werden. Schade, daß wir so wenig Aussicht haben, ein ganzes Lexicon Herodoteum in dieser Form zu be

kommen.

7) H. Schmitt, Präparation zu Herodot. Buch VII in Auswahl. Krafft und Rankes Präparationen für die Schullektüre. Heft 65. Hannover 1901, Norddeutsche Verlagsanstalt O. Gödel. 36 S. 0,70 M. Die Auswahl umfaßt die Kapitel 1-46, 53-60, 87-89, 100-105, 131-145, 157–162, 172-178, 196, 198–239. Zugrunde gelegt ist die Teubnersche Textausgabe. Zu loben ist, daß sich Verf. nicht damit begnügt hat, ein gedrucktes Prăparationsheft. d. b. eine Reihenfolge von Vokabeln, zu liefern, sondern auch auf Konstruktionserklärungen viel Mühe verwandt hat. In manchen Punkten bleibt sich Verf. nicht gleich; er schreibt gewöhnlich yiyvooxo und yiyvoμai, läßt aber 10 und 109 vivax, 103 und 157 yivoμai stehen. Er schreibt orqατηλασία (14), ηλικία (18), σοφία (23, 102), συμφορά, ἁλία

(134, 231), όμολογία (139), ἀτιμία (158), ἀδυνασία (172), ἀρρωδία (173), αἰτίαν (214), während in den übrigen Fallen das ionische unverändert stehen geblieben ist. Einen Hinweis auf die attische Form vermisse ich bei Tεviηxóviεgos (31), xαταρρωδέω (38) und λαγός (57). 18 heißt es,,xaì os wie bei Homer xai ovtos". Das ist doch ebenso gut attisch. 38,,to ἐδεήθη herodoleisch für τοῦ ἐδεήθη". Der Akkusativ eines Pronomens im Neutrum bei déopa ist auch attisch; anderseits ist auch bei Herodot der Genitiv üblich. Endlich 60 „οὐδαμός keiner". Bekanntlich ist nur der Plural im Gebrauch.

In demselben Verlag sind von demselben Verfasser noch erschienen: Präparation zu Herodot V, VI und IX in Auswahl. 8) R. Helbing, Die Präpositionen bei Herodot und anderen Historikern. Beiträge zur historischen Syntax der griechischen Sprache, herausgegeben von M. von Schanz. Heft 16. Würzburg 1904, A. Stübers Verlag. 159 S. 8. 5 M.

Verf., der sich schon durch zwei treffliche Abhandlungen über den Dativ bei Herodot bekannt gemacht hat, hat sich diesmal ein höheres Ziel gesteckt. Was er schon beim Dativ vereinzelt getan hat, führt er jetzt bei den Präpositionen in großem Maßstabe aus; es kommt ihm darauf an,,,nicht nur den Gebrauch zu registrieren und Verschiedenheit von der Atthis festzustellen, sondern auch der weiteren Entwicklung über die Atthis hinaus nachzugehen, um auf diese Weise dem ersten Historiker, der auf uns gekommen ist, seine Stellung innerhalb der Literatur in sprachlicher Beziehung auf einem bestimmten Gebiet zuzuweisen". Alle Historiker sind herangezogen bis auf Zosimus, z. T. auch noch Prokop. Vorausgeht ein allgemeiner Teil, der einen statistischen Überblick über die Geschichte der Präpositionen in Hinsicht auf die Frequenz bringt. Zu dem besonderen Teile, in dem die einzelnen Präpositionen der Reihe nach behandelt werden, sei folgendes angemerkt. Auf die handschriftliche Überlieferung wird im allgemeinen geachtet, zu Varianten wird Stellung genommen. So will Verf. (S. 37) II 147 nach Rsv & vor dvadexa poígas daoάuevo beibehalten; nach meiner Meinung ist beides möglich. IX 98 (S. 51) will Verf. &v (so Rsv) vor άлoginoi sïxovro als Dittographie der vorhergehenden Silbe v streichen. An sich kann wohl Herodot beides schreiben, aber die größere Wahrscheinlichkeit ist für ἐν. Er hat ἀπορίῃσι ἐνέχεσθαι [ 190 und VIII 52, aber v άлоginor Exeo dai IV 131, also doch wohl auch an der fraglichen Stelle v neben dem Simplex Exeo dai, wie Rsv haben. Mit Recht dagegen verlangt er VII 164 vro (so PRsv, ἀπό ABC) δικαιοσύνης, „zumal ἀπό bei Bezeichnung der inneren geistigen Ursache doch wohl erst seit Dionys nachweisbar sein dürfte". Nicht beachtet dagegen ist (S. 44) da, wo er vom temporalen så spricht, daß doch daneben auch so sicher überliefert ist. Es ist dies um so auffälliger, als doch von es où

Jahresberichte XXX.

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bei Appian die Rede ist und dabei Krebs (Die Präpositionsadverbien in der späteren historischen Gräzität II 8), der auch von Herodot spricht, zitiert wird. Auch sonst vermißt man noch zuweilen die Angabe von Varianten, doch geschieht es meist an solchen Stellen, an denen es wenig darauf ankommt. Am meisten vermisse ich sie (S. 38) Thuk. I 137 σлéμлει уоάμμаτα 5 βασιλέα 'Αρταξέρξην; denu ἐς steht in ABEF, προς aber in CG, s endlich hat nach Bekker eine Pariser Hs. Wenn aber diese Stelle schwindet, gibt es kein einziges sicher überliefertes Beispiel für bei Personen im Singular bei Thukydides. Denn Moloeis (III 2 s tòv Molóɛvra) ist auch Ortsname; vgl. Her. IX 57, wo Molosis als Flußname erscheint. So bleibt aus dem gesamten Gebiet des Attizismus nur eine Stelle übrig, Isäus VII 14 (ἐλθὼν εἰς τὴν ἐμὴν μητέρα), wo man doch wohl mit Reiske ὡς einsetzen muß, wie auch bei Bürmann zu lesen ist. Im Herodot ist Verf. die Variante in Rsv ἐς ̓Απόλλωνα für ἐς ̓Απόλλωνος (VI 57) entgangen. Dieser Fehler in Rsv hat mich einst auf die Vermutung gebracht, daß II 18 in s "Aμμwva derselbe Schreibfehler vorliegt. Dagegen das fast unpersönliche & Jεòv šпεμлоν (V 79) gebe ich zu. In IV 113 ¿s tηv μeoaμßoíqv, IV 181 5 ἐς τὴν μεσαμβρίην, ἐς μέσας νύκτας und IX 46 ἐς ήῶ soll ἐς die ungefähre Zeilangabe (= лɛρi, vлó) bezeichnen (S. 46). Am ersten könnte dies noch an der ersten Stelle möglich sein, wo auch Stein,,um die Mitte des Tages" übersetzt. Doch liegt an allen drei Stellen der Begriff des Zieles zugrunde; IV 181 heißt es ganz deutlich ,,bis", IX 46 liegt das Ziel in dem im futurischen Sinne gebrauchten Präsens γίνεται. S. 49 heißt es:,,Die seltenste Bedeutung (von v) ist wohl,,an" von der Lage an Flüssen und Meeren IV 78 oixía ἐδείματο ἐν Βορυσθένει, wie ἐν κόλπῳ ΙΧ 92. Aber an der ersten Stelle ist offenbar die dem Flusse gleichnamige Stadt (vgl. Strabo S. 306) gemeint, wie schon das Fehlen des Artikels beweist. Der zweite Ausdruck, ἐν τῷ Ἰονίῳ κόλπῳ, dagegen ist stehend bei Städtenamen, wie v to Пlóvtop, und das noch vom Verf. angeführte v Ellηonovio. Mit Recht tritt er daher VI 140 für die Lesart von Rsv ἡ ἐν Ἑλλησπόντῳ gegen das in den übrigen Hss. überlieferte ἡ ἐπ' Ελλησπόντῳ ein. - Beim temporalen Gebrauch von v wird zugleich der bloße Dativus temporis besprochen und damit eine Ergänzung zu den beiden Programmabhandlungen über den Dativ bei Herodot geliefert. Beὶ ἐπί c. acc. im temporalen Sinne ist auch V 120 paɣeoάpevoi ènì πλέον ἢ πρότερον ἑσσώθησαν aufgeführt; aber ἐπὶ πλέον gehört offenbar zu soonσav, ist also nicht temporal. Dagegen hatten VII 167 ἐπὶ τοσοῦτο γὰρ λέγεται ἑλκύσαι τὴν σύστασιν und doch wohl auch IV 130 ταῦτα μέν νυν ἐπὶ σμικρόν τι ἐφέροντο τοῦ πολέμου erwähnt werden müssen. Ungenau ist hier auch V 94 xоóvoν èлì σvxvóv, da dies nur die Lesart der Aldina ist, während die Hss. nì xоóvоv ovxvóv haben. Für

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das temporale x Tovrov ist (S. 73) auch I 157 x Tovτov de κελεύσματος aufgeführt, wo doch ἐκ zu κελεύσματος gehört. Ausgelassen dagegen ist das in demselben Kapitel stehende Ex παλαιοῦ. S. 107 wird von άzó im Sinne von περί τινος beim Gegenstand der Rede gehandelt. Doch trifft dies nur für IV 54 und 195 zu; in den drei andern Beispielen, VII 168, besonders aber VII 195 und VIII 94, zeigt sich deutlich die ursprüngliche Bedeutung des Ausgangspunktes von einem Orte; vgl. Krüger zu VII 168. Doch mögen diese Stellen den Übergang zu dem absonderlichen Gebrauch in den ersten beiden Stellen bilden. Bei ὑπό im temporalen Sinne ist II 36 ὑπὸ τοὺς θανάτους ausgelassen und II 81 (muß heißen II 181) ὑπ' ἐκείνην τὴν νύκτα ist nicht beachtet, daß vnó von Schäfer für das überlieferte n' eingesetzt ist.

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9) A. Fuchs, Die Temporalsätze mit den Konjunktionen „bis" und,,solange als". Beiträge zur historischen Syotax der griechischen Sprache, herausgegeben von M. von Schanz. Heft 14. Würzburg 1902, A. Stübers Verlag. 130 S. 8. 3,60 M.

Aus dem hierher gehörigen Teile (S. 66-80) sei folgendes erwähnt: 1) Am ausgedehntesten ist bei Herodot der Gebrauch von so. Während aber Homer nur eis o xe braucht, und zwar nur, wenn der Inhalt des ganzen Satzes auf die Zukunft hinweist, steht bei Herodot auch bei Tatsachen und stattgehabten Ereignissen, aber nur in der Bedeutung,,bis". 49 mal steht der Ind. aor., 4 mal der Infinitiv (in indirekter Rede); 9 mal der Konjunktiv, wobei 7 mal av zugesetzt ist, einmal endlich der Indikativ des Futurums (IX 58). 2) Viel seltener steht ws, 7 mal bedeutet es,,solange als", 3 mal „,bis“. Einmal folgt der Infinitiv in indirekter Rede, sonst stets der Indikativ eines Präteritums, da immer von Tatsächlichem die Rede ist. 3) Auch sore steht einmal mit dem Infinitiv in indirekter Rede, sonst regelmäßig mit av und dem Konjunktiv im futurischen Sinn; 5 mal bedeutet es,,solange als", 3 mal,,bis". 4) μέxoι ohne o steht nur 2 mal, einmal mit dem Indikativ ,,solange als", einmal mit dem Konjunktiv ohne av (,,bis") im futurischen Sinne; 6 mal dagegen μéxoi où, einmal auch uέxo oσov, mit dem Indic. aor.; nur einmal steht der Optativ, um die Wiederholung zu bezeichnen. Einmal endlich (I 117) kommt auch axoi ov vor, und zwar mit dem Konjunktiv ohne av. Verf. ist überall in der Abhandlung bestrebt zu zeigen, wie sich die temporalen Konjunktionen aus ursprünglichen Demonstrativen entwickelt haben, wobei auch auf das zuweilen vorkommende dé im Nachsatz hingewiesen wird.

Ζ. 1 160 (Αρκεσίλεως εἵπετο φεύγουσι, ἐς ὃ ἐν Λεύκωνί τε τῆς Λιβύης ἐγίνετο ἐπιδιώκων καὶ ἔδοξε τοῖσι Λίβυσι ἐπιθέσθαι οἱ wird bemerkt: „Für das Imperfektum ἐγίνετο läßt sich an dieser Stelle keine passende Rechtfertigung finden, und deswegen dürfte besser syéveto, der Aorist, einzusetzen sein,

zumal auch im koordinierten Satze der Aorist (sdo§ε) gesetzt ist“. Das yívero läßt sich doch rechtfertigen, es kann eine Dauer bezeichnen, in die das dose hineinfällt. Endlich muß noch erwähnt werden, daß Verf. zu wenig auf die Überlieferung geachtet hat. So ist es gekommen, daß von dem in den Hss. überlieferten ἐς οὗ für ἐς ὅ gar nicht die Rede ist.

10) J. H. Lipsius, Der Schluß des Herodotischen Werkes. Leipziger Studien zur klassischen Philologie XX. Leipzig 1902. S. 195 bis 202.

Mit von Wilamowitz und Wachsmuth hält Verf. die Gründung des Attischen Seebundes für den beabsichtigten Schluß von Herodots Werk. Daß das Werk nicht in abgeschlossener Gestalt vorliegt, geht nach ihm schon allein aus den Worten xai xarà TÒ ἔτος τοῦτο οὐδὲν ἐπὶ πλέον τούτων ἐγένετο (ΙΧ 121) hervor. ,,Es kann doch nicht bestritten werden, daß, wer so schreibt, noch nicht an das Ziel, das er sich gesteckt hat, gelangt ist, sondern eine Weiterführung seiner Darstellung in Aussicht nimmt“. Er betont dabei besonders das toutov, das sich auch in den Parallelstellen findet und daselbst unverkennbar auf eine Fortsetzung hinweise. Die Aoovoioi loyo werden, wie auch von anderen, für ein besonderes Buch gehalten, das aber auch wirklich geschrieben sei, wie aus Aristoteles Tierkunde VIII 18 S. 601b, wo aus Da die Lesart Ηρόδοτος statt Ησίοδος aufzunehmen sei, hervorgehe. Denn der Ausdruck ev tỷ dinyýσeL ἐν διηγήσει weise auf einen Historiker, nicht auf einen Dichter hin, und Hesiod könne doch nicht gut eine Erzählung von der Belagerung von Ninive (etwa in der 'Ogvidoμavrɛía) gegeben haben. Zum Schluß warnt Verf. vor der neuerdings mehrfach hervorgetretenen Neigung, Dionysius von Milet, von dem man so wenig wisse, als Quelle für Herodot heranzuziehen.

11) C. F. Lehmann, Babyloniens Kulturmission einst und jetzt. Ein Wort der Ablenkung und Aufklärung zum Babel-Bibel-Streit. Leipzig 1903, Dieterich. 88 S. 8. 1,20 M.

Im letzten Teil der Schrift und in einem Nachtrage verteidigt Verf. Herodot gegen unberechtigte Angriffe von seiten der Assyriologen1). In erster Linie haben sich diese gegen Herodots Angaben über die gewaltigen Mauern Babylons gerichtet, weil von diesen keine Spur mehr zu finden ist. Hiergegen bemerkt Verf.: 1) Die Bauart nur die Außenseite bestand aus gebrannten festen Ziegeln, das Innere war durch ungebrannte Ziegelsteine ausgefüllt begünstigte ein vollständiges Verschwinden derselben. 2) Herodots Angaben über die äußere Mauer, die zu seiner Zeit nicht mehr bestand, da sie von Xerxes zerstört war, konnte nur

1) Wie ungerecht dieselben sein können, ist im vorigen Bericht (1902 S. 87) in der Besprechung von C. Niebuhrs Schrift,,Einflüsse orientalischer Politik auf Griechenland im 6. und 5. Jahrhundert" gezeigt worden.

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