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Homer's Ilias. Deutsch in Strophenform von W. O. Gortzitza. Lyck, 1860-1861. 2 Bände.

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Unter den Versuchen, die Ilias in die deutsche Sprache zu übertragen, finden sich nicht gerade wenige, welche von dem Versmasse des Originales abweichen. Besonders merkwürdig ist es, dass die erste deutsche Uebersetzung zu diesen Versuchen gehört, nämlich die in Augsburg 1610 erschieneue Uebersetzung von Johann Spreng, die in gereimten vierfüssigen Jamben abgefasst ist. Eine zweite vollständige Uebersetzung in Reimen erschien erst wieder 1844 von Carlowitz, die dritte ist die vorliegende. Andere gleiche Versuche sind nicht zu Ende geführt. Am umfangreichsten ist die zu Altona seit 1751 erschienene von Blohm in Alexandrinern, welche die ersten sechs Bücher umfasst, in demselben Versmass ist das erste und zweite Buch von Gries, Altona 1752, in Stanzen das erste Buch von Rinne, Halberstadt 1852, übersetzt; ausserdem finden sich Stücke aus dem ersten Buche in gereimten Versen übersetzt von Müller 1745, von Fromm 1745, von Pfennigk 1762. Dazu kommen noch in reimlosen Versen die Uebersetzungen von Bürger aus dem I., V. und VI. Buch in fünffüssigen Jamben 1767 und 1776. und von Gottsched das erste Buch in siebenfüssigen Jamben.

Die Uebersetzung von Gortzitza hat eine zu diesem Zwecke noch nicht gebrauchte Form gewählt, nämlich die Titurelstrophe, eine Wahl, die der Verfasser im Vorworte selbst als ein Wagstück bezeichnet, das er aber einigermassen zu rechtfertigen sucht. Zu der Uebersetzung selbst, sagt er, habe ihn der Umstand bewogen, dass die zahlreichen vorhandenen Uebersetzungen sammt und sonders wenig gelesen werden. Diesem Uebelstande will er nun dadurch abhelfen, dass er eine Uebersetzung liefert, deren Lectüre nicht eine Arbeit, sondern ein Vergnügen sein soll, in einer Form, welche den Vater der Poesie in seinem Wesen nicht verändern und ihn doch als den unsern erscheinen lasse. Daher soll die Uebersetzung bei aller Freiheit doch wirkliche Uebersetzung, keine Paraphrase sein, der Ausdruck so natürlich, dass das Ganze als Original erscheine, nicht alle Augenblicke den Stempel der Uebersetzung auf der Stirn trage; es soll ein deutscher Homer werden, der das speciell griechische Colorit abgelegt hat. Dazu gehört aber, dass er in gereimten Versen erscheine, denn der Reim ist eine wesentliche Form unserer Dichtung, und darum hat der Verfasser die Titurelstrophe gewählt.

Die Aufgabe, die der Verfasser sich gestellt, ist gross; wir wollen nun sehen, wie die Lösung den einzelnen Versprechungen nachkommt. Wenn derselbe zunächst glaubt, der Homer werde von dem grösseren Publicum, namentlich den Frauen, so wenig gelesen, weil die vorhandenen Uebersetzuugen ungeniessbar seien, so dürfte dies auf starker Selbsttäuschung beruhen, die nach einem Grunde zur Veröffentlichung einer neuen Uebersetzung suchend. es übersieht, dass hier viel mehr der Gegensatz der modernen Geistesrichtung gegen die antike Einfalt ein bedeutendes Gewicht haben möchte, dass für ein episches Gedicht, wäre es auch das vollkommenste Original, im grösseren Publicum der Boden fehlt. Den Frauen vollends die Ilias zusagend zu machen, wird meiner Meinung nach weder Original noch Uebersetzung im Stande sein.

Der Verfasser will nun den Homer deutsch machen, indem er eine gräcisirende Sprache und Form vermeidet. Was zunächst das Versmass anbetrifft, so will ich auf die Frage nicht näher eingehen, ob eine möglichst treue Uebersetzung auch den Vers des Originales beibehalten müsse, sondern nur die hier gewählte Form in's Auge fassen. Ein allgemein gültiger Vers für das Epos, wie ihn die griechische Sprache am Hexameter besitzt, fehlt uns, alles was wir zu diesem Zwecke gebrauchen, sind Nachahmungen theils fremder Literaturen, theils einer früheren Periode der unsrigen entnommen, und darum für uns stets mehr oder weniger fremd. Denn auch

den Versformen, welche unser Epos im Mittelalter anwandte, fehlt, um sie heimisch und gleichsam nothwendig erscheinen zu lassen, die natürliche Fortpflanzung im Volke selbst, sie sind, wenn sie jetzt angewandt werden, durchaus künstliche Producte der Reflexion. Dazu kommt, dass die Verschiedenheit der metrischen Grundlagen in unsrer jetzigen Sprache und der früherer Zeit das Verständniss jener Formen erschwert. Bei der Titurelstrophe, die doch offenbar dem grösseren Publicum fremd ist, möchte dies in besonders hohem Grade der Fall sein und dieselbe auch keinen andern Eindruck als den einer Nachbildung machen, so dass in dieser Hinsicht ihr Vorzug vor dem Hexameter sehr fraglich ist. Der Reim, auf den der Verfasser besonderes Gewicht legt, ist doch auch nicht ausreichend, um dem Ganzen einen eigenthümlich deutschen Charakter zu geben, da derselbe keineswegs eine wesentliche Form für unsre Dichtung ist, wie der Verfasser meint. Eine zweite Frage ist noch, ob die gewählte Strophe dem Charakter des Gedichtes angemessen ist; und diese müssen wir entschieden verneinen, denn für den kräftigen, kriegerischen Inhalt der Ilias kann diese weichliche Strophe mit ihren abwechselnd kürzeren und längeren Zeilen, die viel mehr Beweglichkeit als Festigkeit verrathen, und mit den durchweg klingenden Versausgängen, denen der kräftige Schluss mangelt, durchaus nicht passend sein. Viel eher würde man sich die Nibelungenstrophe haben gefallen lassen. Mit grosser Kunst hat der Verfasser nun den selbstgewählten Vers nicht gerade behandelt. Denn dass die Verse sich grösstentheils ohne Anstoss lesen lassen, ist hier, wo die Form grosse Freiheiten gestattet, eben kein besonderes Verdienst, zumal wenn man wie der Verfasser nicht eben peinlich in Bezug auf den Wohlklang ist, und sich Sachen wie: „dess' Blick der schärfst' ist" (14, 85) oder nicht eben seltene Apostrophirungen vor Consonanten, ungebührliche Wortstellungen u. s. w. erlaubt.

Was nun die Uebersetzung anbetrifft, so halte ich es hier nicht am Orte, über deren Richtigkeit im Einzelnen zu sprechen; bemerken will ich nur, dass dieselbe sehr frei, oft zu frei ist, wie z. B. gleich im Anfang (1, 4), wo der ganze Satz: „Dass grössre Wirkung seine Bitte habe" ohne irgend welche Veranlassung hinzugesetzt ist, oder 9, 107, wo „da ein Ende des Krieges nicht abzusehn und nie das hohe Ilium fällt in eure Hände“ für das einfache ἐπεὶ οὐκέτι δήετε τέκμωρ Ιλίου αἰπεινῆς gesetzt ist; oder 5, 11 wo der unnütze Zusatz und raubt ihm so das Leben gemacht ist; 5, 16 wo durch die Uebersetzung:,,Ihn traf, als es ihm glückt' ihn zu erreichen, Meriones rechts in's Gesäss, dass vorn die Spitz' hindurchdrang durch die Weichen" eine vollständig unmögliche Situation geschildert wird, während des Homer ἡ δὲ διαπρὸ ἀντικρὺ κατὰ κύστιν ὑπ ̓ ὀστέον ἤλυθ' ακωκή vollkommen naturgetreu ist.

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Den Ausdruck versprach der Verfasser so natürlich zu wählen, dass das Ganze als Original erscheine. Dazu hätte zunächst gehört, dass derselbe der Sprache keine Gewalt angethan hätte, wie dies auf jeder Seite in verrenkten Wortstellungen und namentlich einer ausserordentlich beliebten Trennung der Präposition vom Infinitiv oder Participium geschehen ist, z. B. 9, 95 „Ich werde weder ihm mit Rath helfen, noch bei je mit der That ihm stehen. Dazu hätte ferner gehört, dass der Verfasser die deutschen Wörter in der ihnen zukommenden Bedeutung gebraucht und nicht z. B. 15,150 so war auch Nestor's Sohn zurückgestoben oder 3, 55 und wie Odyss genüber er gesessen für: und wie er sich dem Odysseus gegenüber gesetzt, oder 9, 6 und heisset heim mich wallen für heimkehren gesagt, auch nicht wunderliche Ausdrücke gebraucht hätte wie 5, 20 und hatt' ihm ab den kräft'gen Arm geschwungen für abgehauen, 9, 50 überspreitet für überdeckt, oder das öfter wiederkehrende Vatererde für Vaterland. Dahin rechne ich auch das mehrfach erscheinende liess bluten für tödtete, oder gar zu vulgäre Redensarten wie 1, 31 das wieder einzusammeln will nicht passen oder gar 1, 70 dir zu gehorchen will mir nicht mehr passen.

Auch hätte in der Flexion und Construction der Gebrauch der deutschen Sprache berücksichtigt werden müssen und es durfte nicht gesagt werden 9,61 mit zehrend Feuer zu vernichten für mit zehrendem Feuer oder 23, 45 nennte statt nannte, oder 9, 113 in all' dem dich zu lehren statt das alles dich zu lehren. Das griechische Colorit, an welchem dem Verfasser nichts gelegen ist, hat er allerdings dadurch glücklich beseitigt, aber wie ein deutsches Original sieht das eben auch nicht aus. Eben so wenig dient dazu der unmässige Gebrauch der. Hülfszeitwörter, der oft den Anschein giebt, als wäre sein Zweck nur, dem Verse die nöthige Anzahl Silben zu geben. Dahin gehört namentlich die bis zum Ueberdruss angewendete Umschreibung mit mögen, ferner Ausdrücke wie 9, 51 sorg' auf's Beste dass jeder seinen Becher hat für δέπας δ' ἔντυνον ἑκάστῳ; 54 nachdem gesehn er, wie er auf's Gestell sie brächte für xgatevrάwy exaɛioas; 79 der im Herzen anders denkt und anders ist im Stand sich auszulassen für das einfache allо 8' лη; 84 er vertheilte wenig, indess er vieles musste haben für πολλὰ δ ̓ ἔχεσκεν. Solche Dinge sind fast auf jeder Seite zu finden, wo ohne Noth vom Wortlaute des Griechischen abgewichen ist, ohne dass dadurch die Uebersetzung den Charakter des Originales gewonnen hätte, während in anderen Sachen, die fast dem eigenthümlich Deutschen widerstreben, zu wenig gethan ist, um dieses Widerstreben zu mildern. Dahin gehören namentlich die bei Homer so zahlreichen zusammengesetzten Epitheta, bei denen in der Uebersetzung nur schwer das griechische Colorit zu verwischen ist. Denn wenn dem Verfasser die lines Bous Rinder geFundnen Horns, der κορυθαίολος Εκτωρ der helmumfatterte oder helmumwehte Hektor, der Jávaros Ivμogaïotý's der Tod, der Lebenstrümmerer ist, so ist das kein Deutsch, oder wenn er die duiтooxíτoves étaiooi des Sarpedon, für welche Voss die fürchterliche Uebersetzung die blechlospanzrigen Freunde“ erfand, durch die Freunde, denen kein Schutz von Blech die Binde gab“ übersetzt, so sagt das etwas anderes als das Original, oder wenn er Apes Apes Booτóloiye durch O Ares Ares, der Blutbad gern bereiten mag, wiedergiebt, so ist das schleppend und geschmacklos, freilich noch nicht so geschmacklos, als wenn ein Ueberwundner in Todesangst den Sieger um sein Leben bittend als Losegela bietet χαλκός τε χρυσός τε πολύκμητός te vidnoós und der Verfasser übersetzt: Erz hab' ich so wie Gold daheim und Eisen, das schwer sich lässt erweichen (10, 96 vergl. 11, 34) oder gar: So Erz wie Gold und Eisen, das nur mit grosser Müh' sich lässt erweichen (6,13). Alles das ist gezwungen und bietet nicht im entferntesten den Schein eines Originales.

Mag man nun die vorliegende Uebersetzung betrachten, von welcher Seite man will, so wird man nicht leicht etwas finden, worin sie unsere früheren anerkannten Uebersetzungen, namentlich die von Voss, übertrifft, dagegen vieles, worin sie denselben nachsteht. Ob dieselbe, wie der Verfasser wünscht, viel gelesen werden wird, überlassen wir dem Geschmack des Publicums, ob ihre Lecture keine Arbeit sondern ein Vergnügen ist, dem Urtheile derer, die den Versuch machen wollen, dass aber in derselben dem deutschen Volke Homer in einer Form geboten ist, welche den Vater der Poesie in seinem Wesen nicht verändert und ihn doch als den unsern erscheinen lässt, glauben wir mit vollem Rechte leugnen zu müssen. Ich will zum Schluss noch ein Paar Strophen aus dem neunten Buch als Probe hersetzen:

117. Ich fühlte mich im ersten Zorn

Zu tödten ihn getrieben;

Doch durch den Rath von einem

Der ew'gen Götter ist es unterblieben.

Der liess des Volks Nachrede mich erwägen,

Den Anstoss, den ich überall

Als Vatermörder würd' erregen.

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Anthologie neugriechischer Volkslieder im Original mit deutscher Uebersetzung von Dr. Theodor Kind. Leipzig, Veit und Co. 1861.

Zunächst erwähne ich aus dem Vorwort die Absicht der Arbeit. Das Interesse, heisst es etwa VI ff, welches diese Volkslieder ansprechen,... gilt entweder dem ästhetisch-poetischen Gehalt oder der Sprache. Jedes von beiden ist in der Anthologie festgehalten und deshalb Original und Uebertragung mitgetheilt. Die Hauptsache ist freilich die Uebersetzung, indem es die vorzügliche Absicht war, den Inhalt dieser Lieder ausserhalb derjenigen Kreise, in denen bereits die nöthige Kenntniss der griechischen Vulgarsprache sich findet, kennen zu lehren. Die Arbeit soll dazu beitragen, die eigenthümliche Natur der neugriechischen Nationatat in weiteren Regionen bekannt und werth zu machen. Sie beansprucht also weniger ein philologisches Interesse, als ein „völkerpsychologisches."

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Die Gedichte sind in 5 Abtheilungen geordnet: 1) Historische Lieder. 2) National- und Klephtenlieder. 3) Romanzen und Balladen. 4) Aus dem häuslichen und Familienleben. 5) Liebes- und Klagelieder. (Auch die Klagelieder beziehen sich auf die Liebe).

Den Grund zur Trennung zwischen 1 und 2 begreife ich nicht. Wie unterscheiden sich z. B. folgende beiden Gedichte? wie nach Inhalt, oder Haltung, oder Sprache?

I, 6. Despo.*)

Von fernher schallt ein laut Getös, viel Flintenschüsse fallen.

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Ist es zu einem Hochzeitfest? zu einer Freudenfeier?"

„Zu keinem Hochzeitsfeste ist's, zu keiner Freudenfeier;

Despo mit Schwiegertöchtern kämpft und kämpft mit Kindeskindern, Hart wird sie bei Reniassa dort bedrängt von Albanesen."

*) Das lebendige, fast dramatische Gedicht feiert die heroische That der Suliotin Despo, der Frau des Georg (Vs. 6) Borgis, im Kampf gegen Ali Pascha von Janina zu Ende des vorigen Jahrhunderts. Kiapha (Vs. 8) ist ein Dorf im Gebiet der Sulioten. (Auszug aus der bezüglichen Anmerkung Kind's. 1-180 gibt er die Gedichte, von da bis zu Ende Anmerkungen, davon siehe unten das Nähere.)

Georgaina, wirf die Waffen weg, hier bist du nicht in Suli,
Du bist des Pascha's Sclavin hier, des Albanesen Sclavin."
„Wenn auch sich Suli unterwarf und türkisch ward Kiapha,
Erkennt doch Liapiden nie Despo als ihre Herrin."

Nimmt einen Feuerbrand zur Hand und all' die Ihren ruft sie:
Lasst nicht uns Türkensclaven sein! umfasst euch, meine Kinder!"
Viel Pulverfässer waren dort, und wirft den Feuerbrand ein,
Und alle Fässer flogen auf und wurden all' Ein Feuer.

II, 2. Kolias.

Des Kolias Mutter sitzt allein auf einem hohen Felsen,
Und mit der Sonne hadert sie und mit dem Glanz des Mondes:
O sage, liebe Sonne, mir, die du die Welt umwanderst,
Hast Kolias nirgends du gesehn, den Kolias von Bityne?"
Ergriffen haben Kolias sie und werden ihn aufhängen.
Zehntausend Türken ihm voran und andre tausend folgen,
Zweitausend gehn zur Seite ihm und Kolias in der Mitte,
Bleich sah er aus, citronengelb, wie ein verwelkter Apfel.
Zu Ali Pascha führen sie'n, vor ihn sie Kolias bringen,
Und schon von Weitem grüsst er ihn und nahebei dann sagt er:
Gruss, Ali Pascha, dir und Heil." ,,Willkommen auch dem Kolias!"
Und zu dem Diener wandt' er sich und zu dem Diener spricht er:
„Kocht Kaffee für den Kolias nun, brennt ihm auch an die Pfeife,
Und bringt die Cither ihm herbei, dass er ein Lied uns singe,
Und sage, wie viel Türken er und Hauptleut' hat getödtet."
Und Kolias drauf erwidert ihm und sagt zu Ali Pascha:
„Der Türken habe tausend ich, der Hauptleut' acht getödtet."
„Und gleichwohl bist du noch zur Zeit entronnen meinen Händen?“
Entriss sein Schwert ihm alsogleich, hieb ihm den Kopf herunter.

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Beides romanzenartige Ausführungen historischer Ereignisse, beide von gleicher Lebendigkeit, dramatischem Anflug, beide den trotzigen, todes verachtenden Sinn des für seine Freiheit kämpfenden Griechen athmend.

Noch weniger freilich ist ein scharfer Unterschied zu entdecken zwischen Gedichten, die wie das Koliaslied unter Nr. 2 stehen, und den unter 3 mitgetheilten Balladen und Romanzen. Warum wurde unter der dritten Ueberschrift nicht 1 bis 3 zusammengefasst? dann hätten wir die Gedichte unter einer Rubrik, die alle am meisten mit den Uhlandischen Balladenstoffen Aehnlichkeit haben. Das Princip der von Kind befolgten Trennung ist mir dunkel.

In Betreff der Bezeichnung des 4. Abschnitts und seines Unterschiedes vom 5. bin ich auch um eine Erklärung verlegen.

Weshalb gehört das erste von den beiden folgenden Gedichten, die ich der bessern Vergleichung halber gleich nebeneinander stelle, zu den häuslichen Gedichten, das zweite aber zu den Liebesliedern?

IV, 12. In der Fremde. Ziehet hin ihr lieben Vöglein,

ziehet glücklich heim,

Grüsset mir zu vielen Malen die
Geliebte mein.

Kommt ihr bei Athen vorüber,
kommt nach meinem Ort,

's steht ein Apfelbaum im Hofe, nah' der Pforte dort,

V, 8. Die Zauberin.

Ihr Wandrer, wenn ihr wandert
nach der Heimath mein,
Im Hofe steht ein Apfelbaum, kehrt
nur dorten ein.

Zieht hin und bringet Grüsse mei-
nem Mütterlein,

Und bringet auch viel Grüsse meiner armen Frau,

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