Au sergent-major on fit faire le rapport, Spielt hier schon die Liebe eine grosse Rolle, so will ich mir mit dem folgenden Liede den Uebergang zu der dritten und letzten Gruppe, die ich in Betracht zu ziehen gedenke, zu der nämlich der anbahnen. Es heisst: Liebeslieder Dessous le rosier blanc Blanche comme la neige, Drei Capitaine kommen vorbeigeritten. Le plus jeune des trois Sie thut es und so kommt man in dem Gasthause zu Senlis an. Avec trois capitaines Vous passerez la nuit. Da begreift die Schöne, dass sie einen leichtsinnigen Schritt gethan hat. Um ihre Ehre zu retten, spielt sie die Todte und die drei Capitaine sind naiv genug, sich täuschen zu lassen. Sie sprechen unter einander: Quoi? notre mie est morte! und fragen sich, wo sie sie begraben sollen. Au jardin de son père! erwiedert der jüngste und in der That, sie legen sie wieder unter den weissen Rosenstock, Et au bout de trois jours La belle ressuscite! Ouvrez, ouvrez, mon père, Ouvrez, sans plus tarder; Die Familie sitzt in tiefer Trauer beim Abendbrot; die Tochter wird mit grosser Freude aufgenommen und verheirathete sich späterhin vielleicht noch anständig. Hinsichts des Gedichts ist nur noch zu bemerken, dass ihm der Reim, wie so vielen unserer deutschen Volkslieder, fast ganz fehlt: gleichwol gefällt es durch seinen prächtigen Rhythmus. Auch in dem folgenden Couplet: La fleur de l'olivier Et vos beaux yeux charmants würden die französischen Akademiker hinsichts des Reims viel auszusetzen haben; dennoch ist es reizend. Aehnlichen Inhalts ist das folgende, im ganzen Süden verbreitete Madrigal, dessen Ursprung Einige bis zum 13. Jahrhundert zurückverlegen wollen: Doch kehren wir Las rosas muscadetas Ni las flous del bouyssou [Les petites roses musquées Ni l'odeur ni la blancheur. zur Sprache des Nordens zurück. Gewiss aus der Zeit der Regentschaft stammt folgende Ballade, reich an Assonanzen und eine treue Sittenschilderung jener Epoche. La belle était assise Près du ruisseau coulant, Baignait ses beaux pieds blancs. Allons, m'amie, légèrement, Légèrement, légèrement. Ein junger seigneur hat nämlich eine hübsche Bäuerin verführt, sie scherzen beide am Ufer des Flusses über das Resultat ihrer Liebe. Er frägt: En ferons-nous un prêtre, Die Schöne antwortet: Nous n'en ferons un prêtre, Non plus un président. Nous lui mettrons la hotte Et trois oignons dedans. Il s'en ira criant: „Qui veut mes oignons blancs"? Allons, m'amie, légèrement, Légèrement, légèrement. Den ganzen Leichtsinn jener Zeit athmet auch folgendes Gedicht: Après ma journée faite Je m'en fus promener Je la pris par sa main blanche, Dans les bois je l'ai menée. Quand elle fut dans les bois, ,,Ne pleurez pas tant, ma belle, Je la pris par sa main blanche, Quant elle fut dans les champs, ,,Ah, qu'avez-vous, la belle, Quand on tenait la poule, Oft dagegen haben solche Liebeslieder auch einen finstern Hintergrund. Was ahnt man nicht Alles aus dem folgenden couplet, welches das plötzliche Zusammentreffen zweier Jäger beschreibt: „J'ai tant tué de petits lapins blancs Que mes souliers sont pleins de sang". T'en as menti, faux traître, Je te ferai connaître, Je vois, je vois à tes pâles couleurs, Dass man unter diesen Liebesliedern aber auch sehr mittelmässige findet, möge das folgende aus dem Poitou bezeugen: Arthur n'avait pas de richesse, Arthur était rempli de charme, La mère de Lucie en colère, Elle fit chasser Arthur de sa maison, Elle fit renfermer sa Lucie Dans la plus haute tour du donjon. Le jour commençait à paraître, Par une étroite fenêtre Elle aperçoit son cher amant partir. Or, adieu donc, ma douce amie, Quand tu sauras de mes nouvelles, Au bout d'un mois ou cinq semaines Et il tira de sa poche Un anneau d'or tout ensanglanté; Le regarda d'un oeil farouche: Ich übergehe Anderes, um zum Schlusse zu kommen, bei welchem, wie ich meine, es sich verlohnen dürfte, einen Blick auf französische Hochzeiten und Polterabende zu werfen. Und in der That ist man namentlich im Süden Frankreichs, ebenso wie bei uns an den Polterabenden, stark darin, den Neuzuvermählenden in einem sogenannten charivari noch allerhand Unliebsames vorzusingen, das man theils aus ihrem früheren Leben zusammengetragen theils aber auch erdichtet hat. Es würde sich hier, ebenso wie bei unseren Hochzeiten, um Gelegenheitsgedichte handeln, an welchen die Muse meistens unschuldig ist: aber obgleich ich auch derartige Gedichte gesammelt habe, will ich sie hier doch als ganz moderne Ergüsse der Poësie ausschliessen. Vielmehr möchte ich die Aufmerksamkeit auf die berühmte chanson de la mariée hinlenken, welche ziemlich über ganz Frankreich verbreitet ist und die schön Mme de Sévigné ihrer Zeit mit Vergnügen auf den Hochzeiten der Bre |