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litora nota petens, flammas cum regia puppis

extulerat,

fatisque deûm defensus iniquis

inclusos utero Danaos et pinea furtim

laxat claustra Sinon; illos patefactus ad auras 260 reddit equus, laetique cavo se robore promunt Thessandrus Sthenelusque duces et dirus Ulixes demissum lapsi per funem Acamasque Thoasque Pelidesque Neoptolemus primusque Machaon et Menelaus et ipse doli fabricator Epeos. 265 Invadunt urbem somno vinoque sepultam, caeduntur vigiles, portisque patentibus omnes accipiunt socios atque agmina conscia iungunt.

Jedenfalls deutet der ganze Ausdruck auf das Verständnis des Dichters für den idyllischen Zauber einer Mondnacht.

256. 257. Noch vor der Abfahrt wird dem lauernden Sinon das Signal vom Admiralschiff aus gegeben. Daher die tempora extulerat, ibat, laxat. Fatisque on tote Nachsatz = cum c. praes. hist. - Deiphobus, der Gemahl der Helena nach Paris' Tode, giebt VI 518 einen andern Bericht: Helena flammam tenebat Ingentem et summa Danaos ex arce vocabat. In andern Nachrichten Σίνων τοὺς πυρσοὺς ἀνίσχει und Νὺξ μὲν ἔην μέσση, λαμπρὴ δ ̓ ἐπέτελλε σελήνη, καὶ τότε δὴ Δαναοῖσι Σίνων φλόγα δεῖξεν ἑταίροις.

257. Iniquis vom Standpunkt des Erzählers. Fata deûm wie 54.

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kommen ferner drei Personen Namens

Ακάμας vor, die aber dort getötet werden. - Αἰτωλῶν δ ̓ ἡγεῖτο Θόας, Ανδραίμονος υἱός.

262 Demissum lapsi per funem. Dieser Zug bringt Anschaulichkeit in die ganze Situation.

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263. Pelides, wie sein Vater Aeacides. Ποδαλείριος ἠδὲ Μαχάων sind ἰητῆρ ̓ ἀγαθώ, Ασκληπιοῦ δύο παῖδε. Primus ist auszeichnendes Epitheton in Homer. Weise. So IV 166 Prima et Tellus et pronuba Iuno und VII 137 primamque deorum Tellurem.

264. Doli abstr. pro concret. Doli fabricator. Wir erfahren bei Vergil nur ganz zufällig und vorübergehend, dafs Epeios das Pferd erbaut hat. vergl. eine griechische Notiz: ἤδη καὶ βουλῇσι θεῆς ὑπουργὸς Ἐπειὸς Τροίης ἐχθρὸν ἄγαλμα πελώριον ἵππον ἐποίει. und Hom. 9 493. Epeios war auch zuletzt eingestiegen. 265. Vino,Rausch', causa pro effectu. Schiller in der Jungfrau: „Als alles um mich her in tiefem Schlaf Begraben lag!“

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267. Iungunt sibi oder secum. Die Aufzählung von 9 Personen aus

Tempus erat, quo prima quies mortalibus aegris
incipit et dono divûm gratissima serpit,

270 in somnis ecce ante oculos maestissimus Hector
visus adesse mihi largosque effundere fletus,
raptatus bigis ut quondam aterque cruento
pulvere perque pedes traiectus lora tumentes.
Ei mihi! Qualis erat, quantum mutatus ab illo
275 Hectore, qui redit exuvias indutus Achilli

vel Danaûm Phrygios iaculatus puppibus ignes,
squalentem barbam et concretos sanguine crines
vulneraque illa gerens, quae circum plurima muros

einer grofsen Anzahl geht auf das Vorbild Homers zurück, wo z. B. nach einem Ἔνθα τίνα πρώτον, τίνα δ ̓ υστατον ἐξενάριξεν 9 aufgeführt werden, von denen dann einer und der andre zur Ausfüllung des Verses ein schmückendes Beiwort erhält, wie 11. ΧΙ 301-303 Ασαῖον μὲν πρῶτα καὶ Αὐτόνοον καὶ Ὀπίτην, καὶ Δόλοπα Κλυτίδην καὶ Ὀφέλτιον ἠδ ̓ Αγέλαον, Αισυμνόν τ' Ωρόν τε καὶ Ἱππόνοον μενεχάρμην.

250-267. Vergil legt dem Erzähler seine Kenntnis von dem Vorfall in den Mund, denn manche Einzelheiten mufsten sich unter diesen Umständen der Kenntnis des Aeneas entzogen haben.

268. 269. Diese Gestaltung des Gedankens ist effektvoller als das in ähnlichen Fällen übliche cum universum. Vgl. 256. 203. 172 u. s. w.

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accepit patrios! Ultro flens ipse videbar

280 compellare virum et maestas expromere voces:
O lux Dardaniae, spes o fidissima Teucrúm,
quae tantae tenuere morae, quibus, Hector, ab oris,
exspectate, venis? Ut te post multa tuorum
funera, post varios hominumque urbisque labores
285 defessi aspicimus! Quae causa indigna serenos
foedavit vultus, aut cur haec vulnera cerno?
Ille nihil nec me quaerentem vana moratur,
sed graviter gemitus imo de pectore ducens:
Heu! Fuge, nate dea, teque his, ait, eripe flammis.
290 Hostis habet muros, ruit alto a culmine Troia.
Sat patriae Priamoque datum; si Pergama dextra

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281. Lux bringt Wonne und Heil. Cic. Tullia, lux nostra. In der Beschreibung dieses Traumes zeigt unser Dichter die feinste Beobachtungsgabe der Wirklichkeit. Die Verhältnisse von Raum und Zeit verschieben sich dem Träumenden in wunderbarer Weise; so kommt es dem Aeneas vor, als ob Hektor von Troja abwesend gewesen, er weifs nichts von seinem Ende. Ferner wird es als Eigentümlichkeit mancher Träume bestätigt werden können, dafs Ereignisse, die bald nach dem Erwachen an uns herantreten, (wie hier die Übergabe der trojanischen Heiligtümer durch den Priester Panthus an Aeneas 319) in irgend einer andern, aber ähnlichen Weise erlebt werden. (Wie hier dieselbe Übergabe

im Traume Hektor vollziehen will 296.)

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287. Nec me moratur. V 400 heifst nec dona moror „ich achte nicht auf Geschenke, lege keinen Wert auf Geschenke". Danach könnte man an unserer Stelle übersetzen: „Er achtete nicht auf mich den Unzeitgemäfses (vana) Fragenden" = „Er achtete nicht auf meine unzeitgemässen Fragen".

288. Imo de pectore ebenso steht I 371 imoque trahens a pectore vocem, um einen hohen Grad des Ergriffenseins zu bezeichnen.

289. 290. Flammis kann tropisch genommen werden, braucht es aber nicht. Alto. Passender wäre alta Τροία Ἴλιος αἰπεινή, a culmine κατ ̓ ἄκρης.

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291. Datum,geschehen'. „Diese Arme schützen Pergamus." Schiller.

defendi possent, etiam hac defensa fuissent. Sacra suosque tibi commendat Troia penates; hos cape fatorum comites, his moenia quaere, 295 magna pererrato statues quae denique ponto. Sic ait, et manibus vittas Vestamque potentem aeternumque adytis effert penetralibus ignem.

In Hektors Fall war schon der Fall seiner Vaterstadt beschlossen; olos γάρ σφιν ἔρυσο πύλας καὶ τείχεα paxoά sagt Andromache in der Ilias von ihrem Gatten.

Sie

293. Die bedeutungsvollen Worte an den bedeutungsvollen Stellen. Zu den sacra und penates gehört natürlich auch das 296 genannte Götterbild. Es sind die Götter, von denen in 16 die Rede ist. „Die Übersiedlung der troischen Heimatsgötter nach Latium mufs einer der Haupttendenzen der Aeneide zum wesentlichsten Stützpunkt dienen. waren das Unterpfand der Weltherrschaft, die durch Aeneas' Wanderung von Troja auf Rom übertragen sein sollte." Dr. W. Hertzberg. Sacra penatesque gehören zusammen, vergl. 296. 297. Von den Penaten sagt derselbe Gelehrte: „Penaten im weitern Sinne sind sämtliche Schutzgötter eines Hauses, die aber, wenn dem Herrscherhause angehörig,zugleich Schutzgötter der grofsen Stadt- und Staatsfamilie werden. Unter den Penaten in diesem Sinne mit begriffen sind die Laren d. h. die vergötterten Seelen der Ahnherren." Diese Heiligtümer geben also das Bindemittel ab zwischen der alten und neuen Heimat.

295. Vergl. das prooemium

De

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nique abschliefsend und fast demum, auch in Prosa.

296. 297. Vittas Vestamque potentem giebt wieder nur einen Begriff = simulacrum Vestae vittis velatum. Bilder der Vesta hat es in Rom durch die Vermittlung der Griechen gegeben; in dem Tempel der Vesta am Fufse des Palatin, wo das ewige Feuer brannte, befand sich kein Bild, wohl aber im vestibulum des Tempels. Durch Anknüpfung an die trojanischen Sagen leitete man auch dieses Feuer von Troja ab, da „die Pflanzstädte das Feuer ihrer Vesta an dem Herde ihrer Mutterstadt entzündeten und dieselben Penaten wie sie verehrten." (Preller.) Doch wird im Folgenden Vesta nicht mehr ausdrücklich erwähnt, sondern ist unter den victi dei 320, den patrii penates 617, penates und magni dei III 12 mit inbegriffen. Adytis penetralibus aus dem Allerheiligsten des trojanischen Vestatempels, der dicht an der Königsburg lag. Offert. Dabei ist an visus,mir deuchte' 271 zu denken. 268-297. Mochte Vergil diese Episode von einem andern überkommen oder selbst erfunden haben, das Motiv, welches er dabei hatte, war, den durch Tapferkeit und Patriotismus gröfsten Helden Trojas mit Aeneas zusammenzuführen und ihm aus seinem Munde die Hoffnungslosigkeit des weitern Kampfes, zu

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Diverso interea miscentur moenia luctu,

et magis atque magis, quamquam secreta parentis 300 Anchisae domus arboribusque obtecta recessit, clarescunt sonitus, armorumque ingruit horror. Excutior somno et summi fastigia tecti

ascensu supero atque arrectis auribus asto: in segetem veluti cum flamma furentibus Austris 305 incidit aut rapidus montano flumine torrens

sternit agros, sternit sata laeta boumque labores praecipitesque trahit silvas;

gleich aber auch die fröhliche Aussicht auf ein neues besseres Geschick zu eröffnen. Wenn ein Hektor vom Kampfe abmahnt, so brauchte Aeneas sich nicht zu schämen, wenn er diesem Rat folgte; stürzt er sich dennoch in den Kampf, so leuchtet seine Tapferkeit und Vaterlandsliebe nur um so herrlicher hervor." Weidner.

298. Die Erwähnung dessen, was in diesem und den nächsten 3 Versen enthalten ist, bringt den Aeneas von dem Berichte über den Schlufs des Traumes ab. Miscentur stärker als implentur. Diverso luctu erklärt sich aus den folgenden beiden Versen.

299. 300. Charakteristisch für die Liebhabereien unsers Dichters ist es, dafs er das Haus des Aeneas in idyllische Abgeschiedenheit versetzt. Recessit poetisch, wie wir auch sagen.

301. Clarescunt bezeichnet das fortgesetzte Deutlicherwerden des immer näher kommenden Lärmes; ingruit dagegen das plötzliche Hörbarwerden des Waffengeklirrs. Horror. Klirren effectus pro causa. Ein älterer römischer Epiker, Lucretius, spricht von einem horror serrae.

302. Excutior somno. Der Traum

stupet inscius alto

und der eindringende Lärm wirken beim Erwachen des Aeneas zusammen. Ebenfalls treffliche Beobachtung der Wirklichkeit. „Der Traum allein kann einen Helden wie Aeneas nicht sofort bestimmen die Stadt zu verlassen. Umgekehrt war es auch unmöglich, den Rat des Hektor ganz zu ignorieren. Wenn nun Aeneas doch sich in den Kampf stürzen soll, so mufs eine Situation geschaffen werden, welche die Leidenschaft des Aeneas aufs höchste steigert, so dafs es natürlich erscheint, wenn er darüber die Worte des Hektor vergifst." Weidner. Fastigia tecti also ein plattes Dach.

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