egressi optata potiuntur Troes harena Ac primum silici scintillam excudit Achates 175 succepitque ignem foliis atque arida circum nutrimenta dedit rapuitque in fomite flammam: tum Cererem corruptam undis Cerealiaque arma expediunt fessi rerum frugesque receptas 180 et torrere parant flammis et frangere saxo. Aeneas scopulum interea conscendit et omnem 172. Potiuntur „sie nehmen Besitz". 173. Tabentes durch die Unreinigkeit des Meeres. Doch kann es auch durch den innern Zustand der artus erklärt werden. 174. Silici scintillam die Zusammenstellung der Laute entspricht dem. durch das Feuerschlagen entstehenden Geräusch. 176. Rapuitque in fomite flammam =,,celeri vibratione effecit, ut fomes i. e. manipulus aridae frondis, qui scintillam exceptam condebat, ardere inciperet." Philipp Wagner. 177. Cererem pro frugibus wird schon von Cicero als eine Art der Metonymie angeführt. 178. Fessi rerum ,,todmüde". Der Beziehungsgen, von res dient zur Veranschaulichung und Verstärkung des nackten Begriffs, wie trepidae rerum XII 589 von den Bienen. In diesem Zusammenhang ist dazu ein quamvis zu denken. 174-179 Nach der physischen und moralischen Anspannung aller Kräfte, die durch den Sturm und seine Lei 185 prospicit errantes, hos tota armenta sequuntur ductoresque ipsos primum capita alta ferentes 190 cornibus arboreis sternit, tum vulgus et omnem miscet agens telis nemora inter frondea turbam nec prius absistit, quam septem ingentia victor corpora fundat humi et numerum cum navibus aequet. Hinc portum petit et socios partitur in omnes; 195 vina bonus quae deinde cadis onerarat Acestes 184-186. Beachte das belebte Landschaftsbild. Besonders die Worte longum per valles pascitur agmen bringen Perspektive in das Bild. 187. Ном. лτερóɛvτα. Die Homer. Epitheta sind durchweg malerischer, lebensvoller, anschaulicher als die Vergilischen; dieser Vorzug kommt aber zumeist auf Rechnung der Sprache und nicht des Dichters, Vergil hatte mit der Sprödigkeit seines Idioms aufserordentlich zu ringen. 189 ff. Durch die Wahl des Wortes vulgus legt der Dichter die Erinnerung an politische Vorgänge nahe. Vulgus und omnis turba sind nach Beseitigung der ductores leicht zu zerstreuen und in die Enge zu treiben. Vergils Leser hatten Ähnliches in der an Wirren reichen Zeit der ausgehenden Republik öfter erlebt. litore Trinacrio dederatque abeuntibus heros O socii, experti; revocate animos maestumque timorem mittite, forsan et haec olim meminisse iuvabit. Per varios casus, per tot discrimina rerum 205 tendimus in Latium, sedes ubi fata quietas ostendunt; illic fas regna resurgere Troiae. Durate et vosmet rebus servate secundis. 196. Abeuntibus. An diesen Abschied hatte der Dichter 34 angeknüpft. Heros in emphatischer Stellung. 197. Pectora mulcet. Aus der Grundbedeutung „streicheln“ ergab sich dem Zustand der Erregtheit gegenüber in Vs 66 und 153 die Bedeutung „besänftigen". Man kann aber auch durch Streicheln und Liebkosungen die Stimmung der Niedergeschlagenheit beseitigen. Daher entspricht dictis mulcet redete ermunternd zu“. - 198. Enim wie nam 65. Vorbild: Od. μ, 208 ὦ φίλοι, οὐ γάρ πώ τι κακῶν ἀδαήμονές είμεν. — ante, vgl. das Homerische τῶν πρὶν κακῶν. 200. Scyllaeam rabiem accestis ad Scyllam rabidam, vgl. III 425– 428. Vgl. Tafel XIX des Conzeschen Werkes. Penitusque sonantes scopulos sc. Charybdis, vgl. III 420-424. 201. accestis accessistis vgl. 26. 200. 201. Nach der Erzählung des Aeneas im dritten Buche ist die Bekanntschaft, welche die Trojaner mit Scylla, Charybdis und Cyclopeninsel machen, nicht derart, dafs sie zu den erduldeten graviora gerechnet werden kann. Der Dichter steht offenbar = unter dem Eindruck der Schilderung in der Odyssee und verliert die Thatsache aus dem Auge, dafs diese Worte nicht gut in den Mund seines Helden passen. Auch Odysseus erinnert u 208 seine Gefährten ähnlich an überstandene Leiden. 202. maestumque timorem mittite. Aufgeben der trüben Gedanken und zufriedenes Geniefsen der Gaben des Augenblicks, das sind die Mahnungen, die uns auch aus den Gedichten des mit Vergil eng befreundeten Horaz so oft entgegentönen. 203. Olim meminisse iuvabit. Das Vorbild zu dieser sprüchwörtlich gewordenen Redensart findet sich μ 212 καί που τῶνδε μνήσεσθαι οίω. 204. rerum vgl. zu 178. 205. Diese Fata werden ihm auf seinen Irrfahrten mehrfach und immer deutlicher zu teil. Die Penthemimeres läfst hier wirkungsvoll das auch durch seine Stellung im Satz betonte in Latium hervortreten. 206. Resurgere. Durch die Übertragung der Penaten und sich daran anschliefsende Begründung einer neuen politischen Gemeinschaft. 207. Der spondeische Bau des Talia voce refert curisque ingentibus aeger spem vultu simulat, premit altum corde dolorem. 210 Illi se praedae accingunt dapibusque futuris: tergora deripiunt costis et viscera nudant, pars in frusta secant veribusque trementia figunt, litore aëna locant alii flammasque ministrant. Tum victu revocant vires fusique per herbam 215 implentur veteris Bacchi pinguisque ferinae. Postquam exempta fames epulis mensaeque remotae, amissos longo socios sermone requirunt spemque metumque inter dubii, seu vivere credant entspricht einem Nebensatz mit quamquam. Dieser freie Gebrauch der Adjektiva erspart den Dichtern die für ihre Zwecke unbequemen Nebensätze und der Sprache nachdrucksvolle Kürze. Von den Prosaikern zeigt besonders Tacitus Vorliebe für diese Redeweise. 209. Das Asyndeton dient in Verbindung mit der Wortstellung (simulat u. premit stofsen im Inneren des Verses zusammen, spem dolorem an den entgegengesetzten Versstellen) und der Penthemimeres dazu, den Gegensatz zwischen der Miene des Aeneas und seiner wahren Stimmung recht scharf hervorzuheben.Altum prädikativ zu premit. Tasso V 92: So sprechend tröstet er die bangen Seelen Mit frohem Blick und heitrem Angesicht Und drückt die tausend Sorgen, die ihn quälen, Ins tiefste Herz zurück." schürzte sich, wenn man an die Arbeit ging, hier zur Besitznahme und zur Zubereitung des Wildes. 211. Tergora, bei Verg. nur hier, sind Haut-, viscera Fleischstücke. Was für ein Nebensinn liegt in deripiunt? 213. Es kann hier nicht an das Kochen gedacht werden, da die einfache Lebensweise des heroischen Zeitalters nur den Genufs von Brot, gebratenem Fleisch und Wein bei den Mahlzeiten kennt. Unter aëna hat man nur die Geschirre zu verstehen, wie sie beim Mahle zur Verwendung kommen. ministrare durch fortgesetztes Anlegen von Brennstoff. sive extrema pati nec iam exaudire vocatos; 220 praecipue pius Aeneas nunc acris Oronti, nunc Amyci casum gemit et crudelia secum constitit et Libyae defixit lumina regnis. |