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700 conveniunt, stratoque super discumbitur ostro.

Dant manibus famuli lymphas Cereremque canistris
expediunt tonsisque ferunt mantelia villis.

Quinquaginta intus famulae, quibus ordine longo
cura penum struere et flammis adolere penates;
705 centum aliae totidemque pares aetate ministri,
qui dapibus mensas onerent et pocula ponant.
Nec non et Tyrii per limina laeta frequentes
convenere toris iussi discumbere pictis.
Mirantur dona Aeneae, mirantur Iulum
710 flagrantesque dei vultus simulataque verba
pallamque et pictum croceo velamen acantho.
Praecipue infelix, pesti devota futurae,
expleri mentem nequit ardescitque tuendo
Phoenissa et pariter puero donisque movetur.
715 Ille ubi complexu Aeneae colloque pependit

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et magnum falsi implevit genitoris amorem, reginam petit. Haec oculis, haec pectore toto haeret et interdum gremio fovet, inscia Dido, insidat quantus miserae deus. At memor ille 720 matris Acidaliae paulatim abolere Sychaeum incipit et vivo temptat praevertere amore iam pridem resides animos desuetaque corda. Postquam prima quies epulis mensaeque remotae, crateras magnos statuunt et vina coronant. 725 Fit strepitus tectis, vocemque per ampla volutant

sinnliche Liebe zu denken, sondern nur an die lebhaften Gefühle, welche das Herz der Königin bestürmen, als sie die herrlichen Sachen und den herrlichen Sohn eines so herrlichen Vaters sieht. Dabei wirkt natürlich die Nähe des gefährlichen Gottes.

716. Falsi genitoris gen. ist subi. „nachdem er die grofse (besser,die innige') Liebe des unechten Vaters befriedigt hatte, d. i. nachdem er von dem unechten Vater sattsam geliebkost worden war". Kvičala.

717. Dies ist der verhängnisvolle Augenblick.

720. Acidalia, genannt von einem Quell in Bootien, in dem sie mit den Grazien badete.

720-22. Vergil versteht es, die Vorgänge im Herzen seiner Helden zu schildern. Die glänzende Erscheinung des Aeneas läfst das Bild des Sychaeus in Didos Erinnerung erblassen. Dafür sagt der Dichter drastisch paulatim abolere Sychaeum incipit. Die stille, hoffnungslose Sehnsucht nach Sychaeus wurde verdrängt durch mächtige deren Gegenstand erreichbar schien (vivus amor). Die Liebe erfafst Dido um so heftiger, je länger sie nicht die Nähe einer überwälti

Liebe,

genden Persönlichkeit empfunden hatte. (resides animos, desueta corda.)

720.,Das Bild des Sychaeus. 721, Praevertere Amor mufs die Zeit benutzen, sonst kehrt das Bild des Sychaeus wieder.

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723. Prima statt primum zu postquam ubi primum. Die Speisetische werden entfernt (vgl. 216), man bleibt auf den Polstern liegen.

724. Vina coronant vgl. G. II 528 cratera coronant. Aen. III 525 magnum cratera corona induit. Vergil verlegt die römische Sitte, Mischkrug und Becher zu umkränzen, in die sagenhafte Zeit. Dabei liegt in vina coronant doch eine bewufste oder unbewufste Anlehnung an ἐπεστέψαντο ποτοῖο. — Eine Abbildung des κρατήρ (κεράννυμι) im Wörterbuch bei Rich S. 195. Beim Essen wurde er in das Speisezimmer gebracht und entweder auf den Boden oder auf einen Fufs gesetzt; der Mundschenk (pincerna, pocillator) schöpfte mit einer Kelle (cyathus) den Wein daraus und füllte die Becher, die er sodann den Gästen reichte. Gefüllt wurde der Mischkrug aus den amphorae oder den Schläuchen.

725. Infolge des Weingenusses wird die Unterhaltung, werden die Stimmen lebhafter.

atria; dependent lychni laquearibus aureis incensi, et noctem flammis funalia vincunt. Hic regina gravem gemmis auroque poposcit implevitque mero pateram, quam Belus et omnes 730 a Belo soliti; tum facta silentia tectis.

Iuppiter, hospitibus nam te dare iura loquuntur, hunc laetum Tyriisque diem Troiaque profectis esse velis nostrosque huius meminisse minores. Adsit laetitiae Bacchus dator et bona Iuno; 735 et vos o coetum, Tyrii, celebrate faventes. Dixit et in mensam laticum libavit honorem primaque libato summo tenus attigit ore; tum Bitiae dedit increpitans; ille impiger hausit spumantem pateram et pleno se proluit auro,

726. Atria und laquearibus sind vom röm. Haus entlehnt. Avxvos. Über den Gebrauch der Lampen wird von einem griechischen Schriftsteller bemerkt, οὐ παλαιὸν εὕρημα λύχνος, φλογὶ δ ̓ οἱ παλαιοὶ τῆς τε δαδὸς καὶ τῶν ἄλλων ξύλων ἐχρῶντο.

727. Funalia,Kerzen'. Taghell ist die Nacht gelichtet. Vincunt. Das Licht der Fackeln sucht im Wettkampf mit der Nacht die Oberhand zu erhalten

728. Die Königin bringt die Libation dar und trinkt auf das Wohl ihrer Gäste. Über den Rhythmus vgl. zu 640.

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738. Increpitans oμoxλýoαoα. an den verschiedenen

731. Loquuntur, ξένιον γάρ σέ φασιν ἔμμεναι.

Impiger unverdrossen'.

739. Weil er zu grofse haustus nahm,aus' auro = aurea patera.

740 post alii proceres; cithara crinitus Iopas personat aurata, docuit quem maximus Atlas. Hic canit errantem lunam solisque labores,

unde hominum genus et pecudes, unde imber et ignes, Arcturum pluviasque Hyadas geminosque Triones, 745 quid tantum Oceano properent se tinguere soles hiberni, vel quae tardis mora noctibus obstet. Ingeminant plausu Tyrii, Troesque sequuntur.

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741. Personat cithara ,Der Sänger schlug in vollen Tönen'. Der Citharöde singt uralte Weisheit eines uralten Meisters. Auch Schiller vindiciert in den vier Weltaltern solche Weisheit dem Sänger: Ihm gaben die Götter das reine Gemüt, Wo die Welt sich, die ewige, spiegelt; Er hat alles gesehn, was auf Erden geschieht, Und was uns die Zukunft versiegelt; Er safs in der Götter urältestem Rat Und behorchte der Dinge geheimstė Saat Und wie der erfindende Sohn des Zeus Auf des Schildes einfachem Runde Die Erde, das Meer und den Sternenkreis Gebildet mit göttlicher Kunde, So drückt er ein Bild des unendlichen All In des Augenblicks flüchtig verrauschenden Schall.- Der Atlas, der die Welt trägt, kennt auch ihre Geheimnisse am besten.

742-46. Während bei Homer die Sanger κλέα ἀνδρῶν verherrlichen, läfst Vergil den Jopas von den Vorgängen in der Natur singen. Diese Fragen, lagen dem philosophisch ge

bildeten Dichter der Georgika besonders nahe.

742. Errare von der Bahn des Mondes. Solis. Man kann an die Mühen der fortwährenden Fahrten des Sol denken. Der griechische Elegiker Mimnermos sang von ihm: Ἠέλιος μὲν γὰρ ἔλαχεν πόνον ἤματα πάντα, Οὐδέ ποτ' άμπαυσις γίγνεται οὐδεμία Ιπποισίν τε καὶ αὐτῷ.

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744. Αρκτουρος, später Αρκτοφύλağ zum Sternbild des grofsen Bären gehörig. Die Hyaden (vs), 7 Sterne, deren Aufgang Regen brachte. Triones. Der grofse Bär hiefs bei den italischen Bauern bald plaustrum, bald wegen der nächtlichen Umdrehung septem triones, das sind eigentlich 7 Dreschochsen, die auf der Tenne umgehend das Korn dreschen, terere.“ Preller. Zu dem Siebengestirn gehören der grofse und der kleine Bär.

745. 746. In der reizenden Episode des zweiten Buches über den Landbau, in welcher der Dichter so schön das Landleben besungen, wünscht er, als Priester der Musen von ihnen über Geheimnisse der Welt unterrichtet zu werden, caelique vias et sidera, Defectus Solis varios Lunaeque labores kennen zu lernen. - Oceano — soles vgl. Ov. Met. II 68. 69. IV 633. 34 Unterschied der Auffassung?

747. Ingeminant plausum mehrere Male, wie bei uns.

Nec non et vario noctem sermone trahebat

infelix Dido longumque bibebat amorem,

750 multa super Priamo rogitans, super Hectore multa, nunc, quibus Aurorae venisset filius armis,

nunc, quales Diomedis equi, nunc, quantus Achilles. Immo age et a prima dic, hospes, origine nobis insidias, inquit, Danaum casusque tuorum 755 erroresque tuos; nam te iam septima portat omnibus errantem terris et fluctibus aestas.

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