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im Aktiv die geforderte Bedeutung an zahlreichen Stellen hat, sich gerade in diesem Zusammenhange in engstem Auschluß an das Subjekt wohl auch im Medium rechtfertigen läßt. Eigenartig endlich behandelt T. a. a. O. III 2, 18, wo es am Schlusse des Satzes ὁ μέντοι Τισσαφέρνης heißt οὐκ ἐβούλετο μάχεσθαι. C. bietet dafür inolέunov. Er bemerkt dazu: Does not this divergence almost certainly point to the true reading being o'x Èπolɛμýσ ε iεv, he had no taste for fighting'? The desiderative verb is glossed in the other Mss. and corrupted in C (!). Dafs ein Desiderativ hier möglich war, wie denn z. B. Thukydides I 33, 3 (vgl. Classen-Steup, z. St.) оλaunosio und an andern Stellen ähnliche hat, ist nicht zu leugnen, ebensowenig aber ein Grund, die La. der besseren Überlieferung als Glosse anzusehen.

b) Herbert Richards, Varia. The Classical Review XII (1898)

S. 27-29.

Hell. I 7, 8 μετὰ δὲ ταῦτα ἐγίγνετο Απατούρια, ἐν οἷς οἳ τε πατέρες καὶ οἱ συγγενεῖς σύνεισι σφίσιν αὐτοῖς. R. findet es seltsam, daß die Väter als eine Klasse für sich genannt und von der Verwandtschaft unterschieden werden; er schlägt deshalb in bezug auf den Charakter des Festes qάtεqes vor. Aber erst so würde die Gegenüberstellung seltsam, da dann disparate Begriffe verbunden würden. Denkt man dagegen daran, daß gerade die Väter an den Apaturien, wo sie sich mit der Verwandtschaft versammelten, eine besonders wichtige Rolle spielten (wahrscheinlich kommt ja der Name des Festes daher; vgl. jetzt Toepffer bei Pauly-Wissowa I Sp. 2672), so wird man die Verbindung, an der meines Wissens bisher noch niemand Anstoß genommen hat, ganz natürlich finden und jede Änderung der Überlieferung ablehnen. 45) a) F. Solmsen, Ναύκραρος ναύκλαρος ναύκληρος.

Mus. 53 (1898) S. 153-158.

Rhein.

Ναύκληρος hängt nicht mit κλῆρος zusammen (S. 154); das ist um so weniger anzunehmen, da die früher nur durch Hesychios bezeugte und von M. Schmidt mit ,,nihili est" abgefertigte Form ναύκλαρος durch inschriftliches Ναύκλ[αρος] die von S. angeführte Stelle CIA IV 1, 373254 (S. 202) ist nicht auffindbar festgestellt ist. Das führt auf vaúxoagos (Schiffshaupt, Schiffsoberster) zurück, und aus Xen. Hell. I 4, 3 xaτanéμлw Kõoov zágavov sqq. ist die in jüngerer Zeit erscheinende Bedeutung von ναύκληρος Schiffs eigentümer, Schiffs kapitän sofort verständlich.

b) J. Steup, Der Thukydides - Papyros von Oxyrhynchos. Rhein. Mus. 53 (1898) S. 308-315.

Wie bei Thuk. V 46, 3 ein mit or beginnender Satz im Inf. fortgesetzt wird, so findet sich pleonastisches or oder as bei Xen. Hell. II 2, 2; V 4, 35 (wo aber Keller (zo) einschiebt); vgl. auch Cyr. VIII 1, 25. Ov ist also nicht anzutasten (S. 314).

c) 0. Hense, Zu Bakchylides XI. Rhein. Mus. 53 (1898) S. 318–322. H. vermutet v. 112 (S. 321 f.) noiαv (Trift, Grasplatz, Weideplatz) für πόλιν und vergleicht Hell. IV 1, 30 χαμαὶ ἐν πόᾳ τινὶ κατακείμενοι.

d) H. Usener, Göttliche Synonyme. Rhein. Mus. 53 (1898) S. 329 -379.

Hell. V 4, 8 u. ö. ist das unterhalb der Kadmeia innerhalb der Mauern gelegene Heiligtum, das in der Überlieferung in der Form Αμφεῖον und Αμφιον auftritt, wohl Αμφίειον zu schreiben. Dies wurde verderbt, gerade wie bei tapıɛtov der spätere Itazismus auf tapetov führte (S. 345 u. Anm. 1).

e) J. M. Stahl, Zum Sprachgebrauch des Thukydides. Rhein. Mus. 54 (1899) S. 150-151.

Der im Lateinischen geläufige Gebrauch eines Partizips in Sätzen wie post urbem conditam, angebant Hamilcarem Sicilia Sardiniaque amissae u. ä. ist im Griechischen selten. Bei Thukydides ist diese Ausdrucksweise verhältnismäßig häufig; hingewiesen wird dabei auch auf die Stelle Xen. Hell. VI 3, 11 (S. 151) ov (sc. Tov ἀγνωμόνως πραχθέντων) ἦν καὶ ἡ καταληφθεῖσα ἐν Θήβαις Καδμεία = ἡ Καδμείας ἐν Θήβαις κατάληψις oder τὸ καταληφθῆναι ἐν Θήβαις Καδμείαν.

Über die auf die Hellenika bezüglichen Arbeiten von Dippel. (1898), G. Fritzsche (1898) und Römpler (1898, auch für Anabasis und Agesilaos wichtig), sowie über die hierher gehörigen Teile der Funde von Oxyrhynchos (edd. Grenfell and Hunt, I II, 1898 und 1899) vgl. den nächsten Bericht. Zu Hell. I 6, 2, s. Anhang Avaíov nolitεía] unter Ed. Meyer, Forschungen zur alten Geschichte II.

IV. Memorabilien.

A. Ausgaben und Ähnliches.

46) Xenophons Memorabilien in Auswahl herausgegeben von Ferdinaud Rösiger (B. G. Teubners Schülerausgaben griechischer und lateinischer Schrifsteller). Leipzig 1899, B. G. Teubner. VII u. 107 S. gr. 8. geb. 1 M.

Wie ich über Auswahlen klassischer Werke geringeren Umfanges und zu diesen gehören zweifellos die Memorabilien denke, habe ich schon oben S. 99 ausgesprochen. Und wenn der Herausgeber (S. III) meint, wer sonst eine Auswahl den Schülern nicht in die Hand geben wolle, würde seine Forderung nicht auf X.s Memorabilien ausdehnen, so ist nach meiner Meinung genau das Gegenteil richtig. Gerade von einer Schrift, deren Bild so,,von der Parteien Gunst und Haß verwirrt schwankt“, ist es am wenigsten angebracht, eine Auswahl vorzulegen, die hier

besonders subjektiv ausfallen muß. Auch was R. zur Rechtfertigung der in üblicher Weise reichlich angebrachten Überschriften der Kapitel, der Bezeichnungen des Inhalts am Rande (über Sperrdruck im Texte vgl. oben S. 133 N. 23) u. s. w. sagt (S. IV): „wenn solche philosophische Schriftsteller (z. B. ?), denen ein größeres Publikum ungewöhnlich gern folgt, mit diesen Mitteln sich die Aufmerksamkeit zu sichern lieben, so haben Schulausgaben gewiß keinen Grund, sich dagegen zu verschließen", beruht auf einer Verkennung des Unterschiedes zwischen dem, was Erwachsenen, und dem, was Schülern frommt. Ein Lehrer, der sich der schwierigen Aufgabe unterzieht, junge Leute zuerst in ,,philosophische Probleme einzuführen, wird des besten Teils der Frucht beraubt, wenn diesen hier die nach und nach herauszuarbeitenden Gedanken schon schwarz auf weiß fertig geboten werden, so daß sie selber keine mehr zu fassen brauchen. Was sonst, zunächst in aller Kürze, über die Bedeutung der Schrift, ihre Beziehung zur Gegenwart überhaupt wie zu andern Gegenständen des Unterrichts gesagt wird, ist sachgemäß. Der inzwischen (1903) erschienene Kommentar (vgl. den nächsten Jahresbericht) weist auf das Hilfsheft" hin, das ,.philosophische Erläuterungen verschiedener Art" enthalten soll.

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Zugrunde gelegt ist natürlich der Text von W. Gilbert (1888). Der Herausgeber hat es aber für richtig gehalten, konsequenter Lesarten der Stobäushandschriften aufzunehmen, die nicht etwa nur in unkritischer Auswahl heranzuziehen sind". Mir ist sehr zweifelhaft, ob eine Schulausgabe, zumal eine Auswahl, der rechte Ort für derartige Abweichungen von den im Schulgebrauch meist mit Recht kanonisches Ansehen genießenden ungekürzten Ausgaben der Bibliotheca Teubneriana ist; wenigstens hätte aber R. seine abweichenden Lesarten kurz verzeichnen sollen, wie es Sorof in der entsprechenden Anabasisausgabe getan hat. Dasselbe gilt von den mit der ,,Mehrzahl der Kritiker“ angenommenen Interpolationen. Wenn er dazu bemerkt (S. V): ,,Die Untersuchungen haben ja mindestens gelehrt, daß der überlieferte Text unnötige Längen besitzt", so muß gegen ein derartiges,,kritisches" Verfahren immer aufs neue Einspruch erhoben werden. Was uns unnötig erscheint (vgl. z. B. den behaglichen Memoirenstil der Anabasis, an dem sich auch viele Kritiker versündigt haben), ist oft gerade charakteristisch für einen antiken Schriftsteller, und ein Werk wie die Memorabilien verlangt in dieser Hinsicht eine doppelt vorsichtige Behandlung.

Im einzelnen bietet die Auswahl R.s, von kleineren Auslassungen innerhalb der §§ abgesehen, folgenden Text:

I 1, 1-4a; 2, 1-3, 5b-10, 12-16, 24-29a, 32-48, 56a, 58-61, 64; 3, 1-4; 4, 2-19; 6, 1-10a.

II 1, 1-3, 7-34; 3; 4, 1a; 6, 1b-30, 33b-35, 37 bis 39; 7.

Jahresberichte XXX

13

III (5); 1, 1b-9a, 11; 2, 1 u. 4; 3, 8-9; 4; 6; 9, 10 -13; 10, 1 b-8; 12, 1-6; 13, 2; 13, 4, (6), 5.

IV 2, 1-10a, 11-25, 30-40; (6, 1b-4, 10-15); (III 9, 1-7); 4, 5-20 a, 24-25; 8, 1-3, 11.

Dem gegenüber steht der Ausfall von:

I 1, 4b-5; 2, 4-5 a, 11, 17-23, 29b-31, 49-55, 56 b-57, 62-63; 3, 5—15; 4, 1; 5; 6, 10b-15; 7.

II 1, 4-6; 2; 4, 1b-7: 5; 6, 1a, 31-33 a, 36; 8; 9; 10. III 1, 1 a, 9b-10; 2, 2-3; 3, 1-7, 10-15; 7; 8; 9, 8-9, 14-15; 10, 1a, 9-15; 11; 12, 7-8; 13, 1 und 3; 14.

IV 1; 2, 10b, 26-29; 3; 4, 1-4, 20 b-23; 5; 6, 1a, 5-9; 7; 8, 4-10.

So wird der Inhalt der,,Denkwürdigkeiten" um reichlich ein Drittel des überlieferten Bestandes gekürzt, und ich habe mir absichtlich die Mühe genommen (die der Herausgeber auf die schon öfters von mir bezeichnete Weise sehr hätte erleichtern können), Geduldetes und Verwiesenes einander gegenüberzustellen, um deutlich zu machen, wie heute mit dem überlieferten Gute eines antiken Schriftstellers verfahren wird. Man betrachte die Zerstückelungen, die sich z. B. I 2, II 6, IV 2 und 4 haben gefallen lassen müssen! Demgegenüber berührt es sympathisch, dann und wann wirklich einmal den überlieferten Zusammenhang ohne künstliche Unterbrechung abgedruckt zu erhalten, wie in Il 3, und 7, III 4, 5 und 6. Wenn wirklich gestrichen werden soll, so ist es, meine ich, noch am erträglichsten, wenn ganze Kapitel ausgelassen werden, wie es bei II 2 und 5, 8, 10, III 11 und 14, IV 1, 3 und 7 geschehen ist; dann mag der Inhalt des Ausgelassenen durch ein paar Worte verbindenden Textes angedeutet werden (so z. B. in Werras Auswahl aus der Anabasis; s. o. S. 99 u.), und der Zusammenhang des übrigen wird nicht gestört. Unbedingt zu verwerfen aber ist es, daß der Text des Schriftstellers selbst, was R. mehrmals unternommen hat, infolge von Streichungen korrigiert wird, und handelte es sich auch nur um verbindende Partikeln und Ähnliches (so I 2, 24 und 58; 4, 2; II 1, 7; 6, 33; III 1, 11; 10, 1; IV 6, 1). Und die mehrfach vorgenommenen Umstellungen sie sind oben durch runde Klammern gekennzeichnet über die nicht entfernt Einigung erzielt ist, gehören nicht in eine Schulausgabe, so nahe auch manche, wie die von III 5 und III 13, 6 z. B. liegen mögen.

Was wird nun durch all dies erreicht? Den wenigen, die den Standpunkt des Verfassers teilen und sich die Marschroute vorschreiben lassen wollen, wird diese Auswahlausgabe erwünscht sein. Sie ist übrigens glänzend ausgestattet. Papier, Einband und Druck splendid (von Druckfehlern sind mir nur aufgefallen S. 21 Überschrift I 3 statt I 4 und S. 35, Z. 3 poovisεiv), auch Absätze und Interpunktionen sind praktisch eingeführt (der Gedankenstrich oft im Übermaß; vgl. S. 80, 94 u. ö). Es steckt auch viel Scharfsinn, ohne daß er besonders hervorgekehrt wird,

hinter den hier durchgeführten Grundsätzen, und das ehrliche Bestreben, den Schülern zu dienen, ist zweifellos anzuerkennen. Aber solche Dinge wollen nicht bloß mit Gelehrsamkeit behandelt werden, sondern auch mit Geschmack und der schuldigen Rücksicht, die auch diesem Autor gebührt, Man denke nur einmal daran, daß man in späteren Jahren unsre Klassiker so zurechtschneiden und ihre Texte eigenmächtig ändern wollte! Darum werden alle, die den hyperkritischen Grundsätzen Krohns, Linckes und andrer (denen Gilbert oft noch viel zu willig gefolgt ist) ebenso abhold sind, wie sie sich in der Selbständigkeit der zu treffenden Auswahl nicht beschränkt sehen wollen (ganz abgesehen von den oben geäußerten didaktischen Bedenken), diese Ausgabe ablehnen. lihrer sind nicht wenige, besonders der von R. in der Einleitung genannte Dörwald (vgl. u. N. 48), der so eifrig für die Lektüre der von ihm hochgeschätzten Memorabilien eingetreten ist. Das Gegebene, weil künstlich zurechtgemacht, ist nicht mehr Xenophon, und das Fehlende (so II 2 Eltern und Kinder, III 14 Sokrates bei Tische mit den Seinen, wie er Begabten und Reichen den rechten Weg zeigt IV 1, die eigentümliche antike Auffassung von des Menschen Verhältnis zur Gottheit IV 3 u. a. m.) wird mancher ungern missen. Auch das rein äußere Moment des Preises kommt der Ausgabe nicht zugute; die vollständige Gilbertsche editio minor ist gebunden noch billiger.

47) Index in Xenophontis Memorabilia. Confecerunt Catharina Maria Gloth, Maria Francisca Kellogg. (Cornell Studies in Classical Philology edited by Charles Edwin Bennett and George Prentice Bristol, Ithaca, New York, No. XI) (New York) 1900, published for the university by the Macmillan Company. VIII u. 96 S. gr. 8. kart. $ 1.

Anzeigen: W. Vollbrecht, WS. f. klass. Phil.
K. Lincke, Berl. phil. WS. 1901 Sp. 200.
S. 546. My., Rev. crit. 1901 S. 186-187.

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1901 Sp. 251.

1900 Sp. 1256–1257. Athenaeum 1900, II, B., Lit. Zentralbl.

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H. St. Jones, Class. Rev. 1901 Sp. 173-174. D. Bassi, Boll. di fil. class. 1901 S. 268-269. di fil. 1901 S. 333-334.

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G. Fraccaroli, Riv.

Den,,Cornell Studies" verdanken wir schon viele tüchtige Arbeiten, die zeigen, daß sich die philologischen Studien jenseit des Wassers immer erfreulicher entwickeln. Die durch Hales auch in Deutschland bekannter gewordenen,,Cum-constructions" (I 1887) aufs glücklichste inaugurierte Sammlung hatte in Band V (Index Antiphonteus von van Cleef, 1895; vgl. u. a. K. Fuhr in WS. f. klass. Phil. 1896 Sp. 566-570) schon eine der vorliegenden ähnliche Arbeit geboten. Hier haben sich nun zwei gelehrte Damen vereinigt und mit dem Index zu den Memorabilien eine Arbeit geleistet, die von entsagungsvoller Hingebung und unermüdlichem Fleiße rühmendes Zeugnis ablegt und jedem, der auf diesem Gebiete arbeitet, hinfort unentbehrlich sein wird.

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