ページの画像
PDF
ePub

nicht selten ausgeschrieben werden, genauer bezeichnet würde (z. B. S. 132 = Hell. VII 5, 19; S. 164 = An. I 4, 1 ff.), auch daß die benutzte Literatur in einem schon durch den Preis mehr für Fachmänner bestimmten Buche nicht bloß im allgemeinen (S. 2f.) und mehr gelegentlich hier und da angegeben, sondern auch für einzelne Fragen bei den betreffenden Stellen reichlicher verzeichnet würde, als dies bis jetzt geschehen ist; denn auf diesem noch in vieler Hinsicht der Aufklärung bedürftigen Gebiete wollen doch nicht bloß Kenner neu aufgezeigten Zusammenhängen gern nachgehen, sondern auch Unkundige sich belehren lassen.

Doch das sind Dinge, die der Freude über das wirklich Gebotene keinen wesentlichen Eintrag tun können. Niemand wird D.s Buch ohne Förderung aus der Hand legen, und auch die Xenophon betreffenden Abschnitte werden dazu beitragen, manche entstellten Züge im Bilde des Strategen wie des Schriftstellers zu berichtigen.

Am Schluß dieses Abschnittes sei noch kurz hingewiesen auf 12) Paulys Real-Encyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung. Unter Mitwirkung__zahlreicher Fachgenossen herausgegeben von Georg Wissowa. Dritter Band (Barbarus - Claudius). Stuttgart 1899, J. B. Metzlerscher Verlag. 2908 Sp. Lex. 8. 30 M.

Anzeigen: Fr. Harder, WS. f. klass. Phil. 1900 Sp. 89-92 und 1901 Sp. 488-492. O. Schultheß, N. phil. Rdsch. 1899 S. 562564 und 1900 S. 584-586. - J. E. Sandys, Class. Rev. 1900 Sp. 76. J. Melber, Bl. f. Cultura 1900 S. 37f. F. C., Rev. de l'instr. publ. en Belg. 1900 S. 328-330 und 1901 S. 333-335. J. L. Heiberg, Nord. Tidskr. f. Fil. 1900 S. 125.

S. Wide, Berl. phil. WS. 1900 Sp. 417-420.

d. GSW. 1900 S. 476-478.

Wie die ersten beiden Bände der rühmlichst bekannten Neubearbeitung von Paulys Real-Encyklopädie, so enthält auch der dritte eine Reihe von Artikeln, die der Xenophonforschung dienen können. Ich hebe folgende hervor: Basileus (Basileis v. Sparta Il § 2) (v. Schoeffer) Sp. 64 ff., Befestigung (Droysen) 191, Bisanthe (Oberhummer) 500 f., Bithynia (Ed. Meyer) 507-524, Boiotia (F. Cauer), bes. 649-654, Byzantion (J. Miller) 1031 ff., Chabrias (1) (Kirchner) 2017-2021, Chairephon (2) (Natorp) 2028, Chaldaioi (2) (Baumstark) 2061, Chalos (2) (Benzinger) 2099, Chalybes (Ruge) 2099 f., Chares (3) (Kirchner) 2125 ff., Charmande (Fränkel) 2173, Charmides (Judeich) 2174, Cheirisophos (1) (Niese) 2220 f., doch ist hier die Bedeutung von Anab. III 2, 37 nicht gebührend gewürdigt, und Xenophon wird mit Unrecht zu oft bewußter Entstellung der Tatsachen beschuldigt.

Die Fachgenossen seien hiermit auch auf diese Artikel hingewiesen, in denen teils das Quellenmaterial kurz zusammengestellt, teils zweckmäßige Zusammenfassung geschichtlicher Vorgänge gegeben wird, für die ganz oder teilweise X. zu verwerten ist.

II. Anabasis.

A. Ausgaben, Kommentare, Präparationen, Wörterbücher. 13) Xenophons Anabasis. Für den Schulgebrauch herausgegeben von Adolf Matthias. Mit einer Karte und drei lithographierten Tafeln. Zweite, verbesserte Auflage. Berlin 1897, J. Springer. IV u. 172 S. gr. 8. 1,20 M, geb. 1,60 M.

A. v. BamWismeyer, Bl. f. d.

Anzeigen: Cramer, Gymnasium 1897 Sp. 727-729.
berg, JB. üb. d. höb. Schulw. 1897, VII, S. 10.
GSW. 1899 S. 736.

[ocr errors]

R. Hansen, N. phil. Rdsch. 1898 S. 411-412.

[ocr errors]

Nach 13 Jahren erst erscheint eine neue Auflage dieser schönen Ausgabe der Anabasis, nicht wesentlich verändert, aber sorgfältig durchgesehen und verbessert". Erwünscht wäre es übrigens, daß solche,,Verbesserungen" in neuen Auflagen in einem Verzeichnis kurz zusammengestellt würden. Das macht einem Herausgeber gar keine Mühe und zeigt dem Benutzer gleich, in welcher Richtung die Verbesserungen sich bewegen. So ist z. B. Sorof (in seiner Auswahl 5 S. 270 ff.) und, um auch aus einem andern Gebiete ein Beispiel anzuführen, Krüger in den letzten Auflagen von Horaz' Satiren und Episteln verfahren, sehr im Interesse des Käufers, der unmöglich jede neue Auflage von Anfang bis zu Ende durchlesen kann. Die drei der ersten Auflage beigegebenen Tafeln sind geblieben (auf der dritten, in der Skizze zu IV 1, 20-2, 20, oben Druckfehler a statt q). Die Karte ist neu hergestellt, umfaßt jetzt auch das griechische Mutterland und ist zwar technisch nicht so schön wie die der ersten Auflage, dafür aber klarer und übersichtlicher und darum für Schüler brauchbarer. Einige Berichtigungen gibt Hansen (a. a. O. S. 412).

Kurz vor dem Erscheinen der ersten Ausgabe hatte sich M. in der Abhandlung „De lituris et correctionibus quae inveniuntur in Xenophontis Anabasis codice C (Parisino 1640)" über seine Auffassung von der Feststellung des Textes ausgesprochen. Zwischen der ersten und dieser Ausgabe liegen weitere Erörterungen des Verfassers über den Gegenstand,,,Beiträge zur Kritik und Erklärung von Xenophons Anabasis" (in der ,,Festschrift zur 50 jährigen Gedenkfeier des Realgymnasiums zu Düsseldorf", 1888. S. 173184), wo eine Anzahl von Lesarten der Ausgabe von 1884 besprochen werden, die auch in die neue übergegangen sind.

III 2, 36 ist trotz der Bemerkung in Beitr. S. 179 stehen geblieben. Ebenda S. 179 wird II 4, 17 лαo̟à vv réquoav (det. i) gerechtfertigt; III 4, 10 hätte nach der Erörterung S. 180 f. zɛíuevov wieder in sein Recht eingesetzt werden sollen (so jetzt Gemoll); IV 5, 35 ist orgaτnyov zai dem Zusammenhange nach nicht gut möglich; M., der (S. 182) die Unechtheit vermutet, bat es dennoch im Texte belassen; jetzt hat es Gemoli (vgl. Beiträge II, 1889, S. 26; s. u. S. 108) mit Recht eingeklammert (Hug s. Z. [zai λoxayóv]); IV 8, 27 wird die Auslassung von sov (schon

Jahresberichte XXX.

7

1884) und die Konjektur Agxades begründet (S. 182); auch hier folgt ihm Gemoll (vgl. Nr. 22, III).

Da die Ausgabe nicht so bekannt ist, wie sie es verdient, und wohl deswegen auch, von der Reklame wenig gefördert, so viele Jahre bis zu einer neuen Auflage gebraucht hat, sind hier vielleicht einige Worte über ihre Einrichtung am Platze.

Sie bietet einen vollständigen Text (über einige geringfügige Auslassungen vgl. das Vorwort der ersten Auflage); von der in den letzten zehn Jahren hervorgetretenen Neigung, auch die kürzesten und einfachsten alten Klassiker in beschnittener und vielfach mundrecht gemachter Form herzustellen, ist M. unberührt geblieben. Das Format, größer, als wir es sonst bei Schultexten gewohnt sind, ermöglicht es, größere Abschnitte gut zu übersehen. Durch vielfache Absätze im Text (s. jetzt auch Gemolls Ausgaben, unten Nr. 22 und 23) ist die Übersichtlichkeit gesteigert, Reden sind eingerückt, einzelne Worte durch Sperrdruck hervorgehoben; doch betrifft dies meist nur Tatsächliches und greift der gemeinsamen Feststellung des Inhalts durch Lehrer und Schüler nirgends so vor, wie dies in manchen neueren Ausgaben der Fall ist. Inhaltsangaben in Überschriften oder am Rande finden sich nicht. M. hat bekanntlich auch einen Kommentar zur Anabasis (drei Hefte, in demselben Verlage) und eine Wortkunde im Anschluß daran verfaßt. Beide Arbeiten (vor 20 Jahren erschienen) enthalten viel treffliches Material für den Lehrer, sind aber für den Schüler zu umständlich zu benutzen (vgl. K. Schenkl, Burs. JB. 54, 1888, I, S. 41), wohl auch zu teuer und haben darum einen äußeren Erfolg nicht gehabt.

Der Textausgabe ist aber die weiteste Verbreitung zu wünschen. Vielleicht entschließt sich auch der Herausgeber, in einer neuen Auflage auf die wichtigsten Ergebnisse der Inschriftenforschung, die nun in Gemolls Ausgaben von 1896 (2 1902) und 1899 für den Anabasistext methodisch nutzbar gemacht worden sind (s. u. Nr. 22 u. 23), mehr einzugehen als bisher, damit Text und Grammatik der Schüler sich nicht zu oft widersprechen. Auch A. v. Bamberg hat in den letzten Auflagen seiner Grammatik es ist interessant, das zu verfolgen in dieser Hinsicht, wenn auch vorsichtig abwägend, so doch in immer weiterem Umfange geändert.

14) Xenophons Anabasis. Für den Schulgebrauch in verkürzter Form herausgegeben von Joseph Werra. Mit einer Karte. Münster i. W. 1899, Aschendorff. XVI u. 160 S. 8. geb. 1,25 M. Anzeigen: J. Sitzler, Gymnasium 1899 Sp. 743. W. Gemoll, WS. f. klass. Phil. 1899 Sp. 1161-1164. J. Golling, Ztschr. f. d. öst. Gymu. 1900 S. 123.

W. hatte im gleichen Verlage schon früher eine verkürzte Vergil- und Herodotausgabe erscheinen lassen. Für einen Dichter wie Vergil kann man dies vielleicht billigen, da er den Schülern

recht schwer wird und verhältnismäßig wenig Zeit für ihn zur Verfügung steht, obgleich der Preis solcher Auswahlen, zu denen meist noch ein Kommentar kommt, oft höher ist als eine schlichte, aber vollständige Textausgabe, die dem Lehrer sein Recht läßt. Für Herodot scheint mir eine Auswahl schon entbehrlicher; hier kann es sich in dem einen Jahre, welches seiner Lektüre neben anderer gewidmet ist, nur darum handeln, dem Obersekundaner zusammenhängende Abschnitte aus der Glanzzeit der Perserkriege (Marathon, Salamis) in Verbindung mit dem geschichtlichen Unterricht der Klasse zu geben, und Buch 6-9, ja auch die einzelnen ungekürzten Bücher, sind in guten und billigen Textausgaben vorhanden. Wozu also dem Lehrer vorgreifen?

Für ganz unnötig halte ich aber eine Auswahl aus der Anabasis. Da in Obertertia, abgesehen etwa von den ersten sechs Wochen, in denen nach den Lehrplänen noch ein Lesebuch zu gebrauchen ist, das ganze Jalir ausschließlich diesem Werke gewidmet ist und in Untersekunda neben Homer in der Regel noch ein halbes, so kann man unter normalen Verhältnissen recht gut füuf Bücher bewältigen (in Obertertia drei und in Untersekunda zwei; das erstere habe ich selbst erprobt und schließe aus dem günstigen Ergebnis auf das andere), bleiben also nur zwei übrig, die sicher nicht gelesen werden. Da rechtfertigt sich eine gedruckte Auswahl nicht, die den Lehrer von Anfang an bindet; und auch vor dem Erscheinen verkürzter Ausgaben hat man doch nicht in der Regel, wie der Herausgeber meint, ,,die Griechen auf ihrem Rückzuge in den karduchischen Bergen oder im Schnee Armeniens stecken lassen oder ist ihnen höchstens bis Trapezunt gefolgt, sondern auch von den späteren Büchern denen er aufhelfen will ist das eine oder andere gelesen worden. Man wird sich das schon wegen der Verknüpfung mit der folgenden Lektüre der Hellenika nicht entgehen lassen.

[ocr errors]

Werras Auswahl reduziert den Inhalt der Anabasis fast auf die Hälfte. Sie enthält: I 1; 2, 1—10; 3; 4, 11–18; 7, 1 und 10-20; 8; 9; 10. II 1; 2; 3, 1-10, 14; 4, 1-14, 24-28; 5, 1-4, 15, 16, 25-42; 6, 1-27, 29-30. III 1, 1-26, 3247; 3; 4, 1-18; 5, 7-17. IV 1-5; 6, 1-3; 7, 19-27; 8, 1-19. V 1, 1-4; 3; 4, 1-2; 5, 1-23. VI 1, 14-33; 2; 3; 4, 1 und 9-11; 6, 1-5 und 35-38. — VII 1; 2, 1-22; 6, 1-10 und 39-44; 7, 48-57; 8, 1-8 und 24.

Die Verbindung zwischen den so ausgewählten Partieen wird. durch einen knappen deutschen Text hergestellt, der aber auch öfters fellt, so nach I 7, 9; II 4, 14; III 1, 26; VI 4, 1; VII 6, 10 u. Ô. Nicht zu billigen ist, daß an einigen Stellen, wo mehrere Paragraphen herausgeschnitten sind, die Wunden einfach. verbunden werden, so II 5, 4 ἐξέλοιμεν τὴν ἀπιστίαν ohne weiteres mit 15 καὶ ἥδιστ' ἂν ἀκούσαιμι τὸ ὄνομα, ebenso

16 mit 25; IV 7, 19 ist der Text der Verknüpfung halber sogar leise geändert.

Es ist natürlich, daß man in der Auswahl manches vermissen wird, so. um nur einiges zu erwähnen, die merkwürdige Parade und den Zug durch die kilikischen Pässe nach Tarsus (I 2, 11-27), Land und Leute, Flora und Fauna am Euphrat, charakteristische Beispiele persischer Unterwürfigkeit, Feindseligkeit gegen Klearch, Verrat des Orontas (I 5 und 6), die bedeutsame Rede Xenophons (Niesen, Handaufheben) und das Ergebnis, die Wahl des Cheirisophos zum Oberfeldherrn wie des Xenophon selbst zum Führer der Nachhut (III 2), Stellen, welche z. T., wie der Schluß von Kap. 2, für die weitere Entwicklung überbaupt nicht zu entbehren sind und doch nicht einmal in dem verbindenden Texte (S. 65, aber wenigstens in der Einleitung S. XII) genügend hervorgehoben werden. Und so auch in den späteren Büchern. Das alles zeigt eben, daß man den Zusammenhang einer an sich nicht allzu umfangreichen Schrift nicht durch willkürliche Streichungen stören soll. Viel besser ist es, zweimal ein ganzes Buch auszulassen die Späteren haben in der Bucheinteilung eine im ganzen glückliche Hand gehabt, und X. selbst hätte es schwerlich sehr viel anders gemacht den Inhalt den Schülern zu erzählen und dafür das übrige in dem Zusammenhange zu lesen, wie der Schriftsteller es entworfen und in der Anabasis auch am geschicktesten ausgeführt hat.

Den Text hat W. nach richtigen Grundsätzen festgestellt, auch die formalen Neuerungen, welche in Gemolls Ausgaben (s. u. Nr. 22 und 23) durchgeführt sind, aufgenommen. Daß den einzelnen Abschnitten deutsche Überschriften gegeben sind, wiewohl nach meiner Meinung zu reichlich (oft Seite für Seite), wird sich in Ausgaben dieser Art nicht ganz vermeiden lassen, spricht aber, weil es didaktisch nicht unbedenklich ist, ebenso gegen sie wie die anderen Gründe.

Das Buch ist mit einer Einleitung versehen, in der gehandelt wird über: 1) Xenophons Leben, 2) X. als Mensch und Schriftsteller, 3) Xenophons Schriften, 4) die Anabasis im besonderen. Ein Verzeichnis der wichtigeren geographischen Eigennamen macht den Beschluß. Seite V hätte die Anekdote von dem jungen Xenophon, der auf der Straße mit Sokrates zusammentrifft, als solche gekennzeichnet werden sollen. DaB,,sehr gewichtige Gründe gegen die Ansetzung des Geburtsjahres Xenophons vor 440 sprechen, ist richtig, brauchte aber in einer Schulausgabe überhaupt nicht erwähnt zu werden, wenn die Gründe doch nicht genannt wurden. W. läßt den X. noch die meisten seiner Schriften in Skillus verfassen. Der kurze Abschnitt über X. als Mensch und Schriftsteller ist gut, besonders was über den ihm vorgeworfenen Mangel an Vaterlandsliebe gesagt wird. In dem Verzeichnis der Schriften konnten viele der kleineren getrost fellen; wenn aber

« 前へ次へ »