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selben geschriebenen Werke fortgehen will, vorläufig mit der glänzenden Gesellschaft, in die er zu treten gedenkt, bekannt zu machen. Wir liefern ihm zu dem Ende eine Reihe interessanter, charakteristischer und gröfstentheils als Meisterstücke anerkannter Stellen aus den klassischen Französischen Schriftstellern, begleitet mit gedrängten Nachrichten von dem Leben und den Schriften derselben.

Unser Plan ist unstreitig gut; das Publikum urtheile, wie die Ausführung gerathen ist.

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Was die Wahl der ausgehobenen Stellen betrifft, so werden diejenigen, die sich mit einer ähnlichen Arbeit beschäftigt haben, uns auf unser Wort glauben, dafs wir oft erst nach Tageja Wochenlangem Suchen das Stück fanden, das allen den Anforderungen, die wir unserm Zweck nach an dasselbe machen mussten, entsprach, nämlich charakteristisch, unterhaltend, aufser dem Zusammenhange verständlich und unanstöfsig zugleich wäre. Wir dürfen nicht hoffen, dafs wir in dieser Hinsicht die Wünsche aller unserer Leser befriedigt haben werden, können aber versichern, dafs kein Stück ohne die reiflichste Ueberlegung gewählt worden ist. Es war unvermeidlich, dafs wir nicht an einigen Orten mit unsern Vorgängern zusammentreffen sollten; man wird aber bei genauerer Ansicht finden, dafs wir in dergleichen Fällen gemeiniglich nur

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die Ueberschriften mit ihnen gemein haben, und entweder mehr oder weniger lieferten, auch an'ders excerpirten, z. B. bei den Aufsätzen von Thomas, Guibert, Duclos und einigen andern, die sich in der schätzbaren Chrestomathie, des Herrn O. C. R. Gedike befinden. Dafs wir auch Proben von dem Stil der vorzüglichsten Revolutionsschriftsteller, als Dumouriez, Brissot, Condorcet, Mirabeau, Vergniaud, gegeben haben, wird unsern Lesern hoffentlich angenehm seyn.

In Ansehung der Literarnotizen haben wir Gelegenheit gehabt, sehr gute Quellen zu benutzen, die wir überall gehörigen Orts angezeigt haben. Unter den allgemeinen Werken haben wir besonders, wiewohl mit der nöthigen Vorsicht, das bekannte Dictionnaire historique portatif in seiner neuesten, aus 9 Bänden in 8. bestehenden Ausgabe, gebraucht. Ausserdem verdanken wir sehr viel den belehrenden mündlichen Nachrichten, die uns einige hiesige, mit der Französischen Literatur innig vertraute Gelehrte gefällig mitgetheilt haben. Die Nachrichten von verschiedenen neuern Schriftstellern, als Mercier, Marmontel, Condorcet, Vergniaud, wird man unbefriedigend finden; es ist uns aber aller angewandten Mühe ungeachtet nicht möglich gewesen, etwas Vollständigeres zu liefern. Im Ganzen schmeicheln wir uns, dafs man in den kleinen Gemälden, die sich vor den ausge

hobenen Stücken jedes Schriftstellers befinden, die Hauptumrisse seiner literarischen Physiognomie erkennen werde.

Vielleicht vermissen unsere Leser ungern Proben aus den Briefen der Sévigné und der Ninon, aus den Romanen des Prévôt d'Exiles, Marivaux und Crébillon des jüngern, aus den philosophischen Schriften des Mallebranche, Bayle, Pouilly de Pamier und Hemsterhuis, und aus verschiedenen andern klassischen Werken. Es war aber, der besondern Rücksichten nicht zu gedenken, aus welchen wir manchen dieser Schriftsteller nicht aufnehmen konnten, bei der Eingeschränktheit des Raums unserer Sammlung nicht möglich mehr zu geben, als man darin findet.

Eine Folge vom Leichtern zum Schwerern wird man in einem für Geübtere bestimmten Lesebuche, wie das unsrige, nicht erwarten. Uns konnten also bei der Anordnung der Schriftsteller nur zwei Rücksichten leiten, sie entweder chronologisch, oder, wie im Handbuche der Englischen Sprache, nach dem Inhalt der ausgehobenen Stücke auf einander folgen zu lassen. Das letztere war deshalb nicht zweckmässig, da wir von manchem Schriftsteller gerade in seinem Hauptwerke kein passendes Stück finden konnten ; und das erste hatte auch manches Unbequeme. Wir sind daher einer blofsen Konvenienz gefolgt, werden aber am Ende des zweiten, den

Dichtern gewidmeten Theils sowohl ein nach den Materien als nach der Zeitfolge geordnetes Verzeichnifs der sämmtlichen Schriftsteller beider Theile liefern.

Ein Haupterfordernifs eines solchen für den Unterricht in einer fremden Sprache bestimmten Buchs ist Korrektheit, und wir können versichern, dafs wir uns alle Mühe gegeben haben, unserm Handbuche diesen Vorzug zu geben. Es war uns aber bei der Schwierigkeit der Korrektur eines Werks, das mit so kleinen Typen gedruckt ist, unmöglich, etwas ganz Fehlerfreies zu liefern. Ueberdiefs mufste bei der Bemühung, die äusserst verschiedene Orthographie und Accentuation der Schriftsteller, von welchen wir Proben geben, auf einerlei Norm zu bringen, manches unserer Aufmerksamkeit entgehen. Die erheblichsten Druckfehler wird man am Ende des Werks angezeigt finden.

Schliefslich danken wir allen den verehrungswürdigen Männern, die uns mit Büchern und gutem Rath unterstützt haben, auf das verbindlichste.

Berlin, den aten April 1796.

Vorrede zur zweiten Auflage.

Zu den Veränderungen, welche die gegenwärtige Auflage unsers Handbuchs von der frühern unterscheiden, sind wir theils durch die belehrenden Winke verschiedener sachkundiger Männer, theils durch die Erfahrungen, die wir selbst bei dem Gebrauche dieses Buchs zu machen Gelegenheit hatten, veraniafst worden. Wir hätten bei diesem Abdruck vielleicht noch mehr gethan, wenn wir nicht durch Erwägung der Unbequemlichkeiten, welche mit dem Gebrauch zweier sehr von einander abweichenden Ausgaben eines und desselben Buchs in Schulen verbunden sind, von unserm Vorsatz abgehalten worden wären. Wir wollen hier kürzlich die vorgenommenen Veränderungen anzeigen. Zuvorderst liefsen wir es uns angelegen seyn, den Text nochmals mit den besten Originalen zu vergleichen, und diejenigen Stellen, deren Verständnifs einen von Hülfsmitteln entblöfsten Leser in Verlegenheit setzen könnte, insonderheit durch geschichtliche Anmerkungen, zu erläutern. Nächstdem haben wir einige neue Stücke aufgenommen, als: noch einige Charakterschilderungen aus La Bruyère, einige Briefe der Babet, verschiedene Maximen aus Rochefoucauld, einen Abschnitt aus der Pluralité des mondes von Fontenelle (wogegen dessen Fragment sur le bonheur weggelassen worden ist), ein Stück aus dem Télémaque von Fénélon, noch einen Aufsatz aus Barthélemy, die Beschreibung des Kamels und Dromedars von Buffon, so wie wir auch der schönen Erzählung Jeannot et Colin von

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