Tmolius adsurgit quibus et rex ipse Phanaeus; aut tantum fluere aut totidem durare per annos. Nec vero terrae ferre omnes omnia possunt. Chios) zurücktreten müssen (adsurgit, s. E. 6, 66). 99. Die kleine argitische Rebe (von der Stadt Argos in Peloponnes) trug weisse Trauben, die äusserst ergiebig waren (fluere) und einen Wein lieferten, der sich länger hielt, als es sonst bei einem griechischen Weine der Fall war. 100. fluere. certare, sich wetteifernd bemühen, haben schon Ennius und Lucr. mit dem inf. verbunden; in die Prosa ist diese Construction erst bei nachclassischen Autoren, wie Curtius und Plinius, eingedrungen. 102. Bumastus, eine grosstraubige Rebenart, die ihren Namen von βους und μαστός hatte; weil die Trauben wie ein Kuheuter anschwollen. 104. neque... est numerus ich kann nicht aufzählen. 2. nach Boden und Lage, 100 105 110 115 110. fluminibus und montibus sind dat. commodi. 3. nach den Weltgegenden, v. 114-135. 114. aspice... Gelonos enthält den logischen Vordersatz zu divisae arb. patr. Die zu den Indern gerechneten Araber und die zu den Scythen oder auch zu den Thraciern gezählten Geloni (am Borysthenes, in der heutigen Ukraine), die sich zu tätowiren pflegten, picti, werden vorzugsweise als Grenzvölker der Erde genannt. 117. Sabaeis, s. z. G. I, 57. 119. Der in Judäa einheimische Balsam schwitzt als Gummi aus der Rinde der Balsamstaude, die an seinem Wohlgeruche Theil nimmt. acanthus ist hier nicht das Bärenklau, sondern ein Baum Ae quid nemora Aethiopum molli canentia lana? et gens illa quidem sumptis non tarda pharetris. Sed neque Medorum, silvae ditissima, terra, nec pulcher Ganges atque auro turbidus Hermus 123. extremi sinus orb., yns μυχὸς ἐσχατίης; sinus der Bogen des eiförmigen Erdkreises im Osten. Vgl. Tac. Ann. IV, 5: quantum ingenti terrarum sinu ambitur. aëra summum arb., die luftige Höhe des Baumes, vgl. Valer. Fl. VI, 261: summi ab aëre rami. 124. potuere, s. zu G. I, 49. 126. Der medische oder persische Apfel, d. i. die Citrone oder Pomeranze mit saurem Safte, dessen Schärfe dem zusammengezogenen Munde die Miene des Mürrischen giebt (tristis sucos, vgl. G. I, 75) und von lange anhaltendem Nachgeschmack ist (tardus sapor). 127. felicis mali, gesegnet mit Heilkraft. 120 125 130 135 128. poculum ist bei Erwähnung der Giftmischerei herkömmlich (Tibull III, 5, 9: nec mea mortiferis infecit pocula sucis dextera), sowie der Stiefmütter feindlicher Sinn (Ovid. Met. I, 147: lurida terribiles miscent aconita novercae). 129. Dieser Vers hat sich hierher wohl nur aus G. HI, 283 verirrt. 134. flos ad prima tenax, die Blüte ist ausnehmend (ad prima dichterisch für imprimis, s. z. E. 9, 56) fest und dauerhaft. 135. fovent, sie lindern damit den üblen Geruch des Athems und wenden es als Heilmittel gegen das Asthma der Greise an. sen. med. medicare und medicari gehören der Sprache der Dichter und späteren Prosaiker an; zu medicari wird die Person im dat., die Sache im acc. hinzugefügt, vgl. A. VII, 756. Episode I: Lob Italiens, 137. Hermus, ein Fluss Lydiens, der den goldführenden Pactolos aufnimmt. laudibus Italiae certent, non Bactra neque Indi nec galeis densisque virum seges horruit hastis; 138. laudibus certent, s. zu E. 5, 8. Bactra, die Hauptstadt des zu Vergil's Zeiten den Parthern unterworfenen baktrianischen Rei ches. 139. Panchaia, eine fabelhafte Insel in Arabiens Nähe, auch wohl für Arabien selbst gesetzt, und wie dieses reich an Weihrauch, vgl. G. IV, 379. 141. satis dentibus ist dativ. commodi. Dem Dichter schwebte bei diesen Worten das Abenteuer des lason in Colchis vor (s. Ovid. Met. VII, 104–142). Versteht man das invertere vom Einpflügen, so kommt man nicht in Versuchung, satis für serendis zu nehmen. Es ist an dasselbe Verfahren zu denken, das wir beim Einpflügen der Kartoffeln beobachten, wo die in die erste Furche gelegten Kartoffeln durch die bei dem Ziehen der zweiten Furche aufgeworfene Erde bedeckt werden. 143. Massicus, s. zu v. 96. Vergil I. 6. Aufl. 140 145 150 155 144. Ueber den Hiatus s. z. I, 221. 146. An den Ufern des umbrischen Clitumnus sah man vorherrschend weisse Rinder. Stiere von dieser Farbe wurden bei Triumphzügen, als das bestimmte Dankopfer, mit Opferbinden und Kränzen und vergoldeten Hörnern, vor dem mit vier weissen Rossen bespannten Wagen des Thriumphators zum Tempel des Jupiter auf dem Kapitol geführt. 149. alienis mens., in ungeeigneten Monaten, d. h. in Monaten, die anderen Ländern nichts weniger als Sommertage bringen. Lucret. I, 181: alienis partibus anni. 152. fallunt aconita leg., wer Feldkräuter sammelt, pflückt nicht aus Versehen Giftkräuter (aconita Eisenkraut, das furchtbarste aller Giftkräuter). 154. tanto tractu, wie bei den Schlangen des Auslandes. 155. egregias urb. op. laborem, eine ähnliche Zusammenstellung A. I, 455. 8 an mare, quod supra, memorem, quodque adluit infra? 158. quod supra, das obere oder adriatische, quod infra, das untere oder tyrrhenische Meer. 159. Larius, der Comer-, Benacus, der Gardasee. Von den vielen Häfen Italiens wird der berühmte, von Octav. zur Aufnahme einer Kriegsflotte 37 v. Chr. angelegte portus Iulius herausgehoben. Dieser Hafen war zwischen Bajae und Puteoli in Campanien durch Verbindung des lacus Lucrinus mit dem lacus Avernus gebildet und durch Dämme (claustra) gegen den Andrang des Meeres gesichert. So strömte denn das wogende tyrrhenische (Tyrrh. aestus) Meer in die Bucht des Lucrinersees. 163. ponto refuso, von dem Meere, das wieder und wieder (refuso, vgl. zu A. III, 593) gegen die Dämme anflutet. 166. auro plurima fluxit. Plin. nat. hist. III, 20, 24: metallorum omnium fertilitate nullis cedit terris. sed interdictum id vetere consulto patrum Italiae parci iubentium. Warum also das Perfect fluxit? 167. Die Tapferkeit der Marsi wird bezeugt durch ein von Appian. b. civ. I, 46 erwähntes Sprichwort: οὔτε κατὰ Μάρσων οὔτε ἄνευ 160 165 170 salve, magna parens frugum, Saturnia tellus, magna virum; tibi res antiquae laudis et artist ingredior, sanctos ausus recludere fontes, Ascraeumque cano Romana per oppida carmen. 175 Nunc locus arvorum ingeniis: quae robora cuique, quis color et quae sit rebus natura ferendis. difficiles primum terrae collesque maligni, tenuis ubi argilla et dumosis calculus arvis, at quae pinguis humus dulcique uligine laeta, auf die Hauptstadt des Reiches vorgestellt, die man den Völkern des Morgenlandes habe zur Beute geben wollen. Propert. III, 11, 31: coniugii obsceni pretium Romana poposeil (Cleopatra) moenia, et addictos in sua regna patres. Flor. IV, 11: haec mulier Aegyptia ab ebrio imperatore pretium libidinum Romanum imperium petiil. 173. Saturnia tellus heisst Italien, weil Saturnus, nachdem er vom Jupiter entthront war, in Italien Aufnahme fand und von Janus, einem alten Könige Latiums, zum Mitregenten angenommen ward. 174. res antiquae laud. et ar. Cato de re rust. prooem.: Maiores nostri... virum bonum cum laudabant, ita laudabant, bonum agricolam bonumque colonum. amplissime laudari existimabatur, qui ita laudabatur. recludere fontes, weil vor dem Vergil noch kein Römer den Landbau poetisch behandelt hatte. — recludere ist ein dichterisches Wort, das erst in der nachclassischen Zeit in die Prosa verpflanzt ist. 176. Ascraeum carm., das Lied des Hesiod, dem Vergil B. I und II der Georgica nachdichtete und die sallus intactos (G. III, 40. 41), sein Lied von der Vieh- und Bienenzucht (B. III u. IV), hinzufügte. 180 185 In ähnlicher Weise rühmt sich Hor. od. III, 30, 12-14: dicar ex humili potens princeps Aeolium carmen ad Italos deduxisse modos. IV. Verschiedene Beschaffenheit des Bodens, v. 177-258. 178. quae sit rebus natura fer. s. zu G. I, 3. 1. Mit Rücksicht auf seine Be nutzung, v. 179-225. 179. difficiles terrae, unwillfährige Fluren; denn die terrae wie die colles werden hier personificirt. 181. Der der Pallas heilige Oelbaum (s. G. I, 18) heisst vivax, insofern er nach Plin. nat. hist. XVI, 90 ein Alter von 200 Jahren erreichen soll. 183. bacis silv. Der wilde Oelbaum, oleaster, trug kleine herbe Beeren; sein Laub kränzte die olympischen Sieger. 184. Dem allgemeinen Satze in diesem Verse folgen die Unterabtheilungen mit doppeltem quique, 185. ubere. Das subst. uber gebraucht V. zuerst in der übertragenen Bed. Fruchtbarkeit, Fülle wie hier und A. I, 531. III, 95. 164. VII, 262, und allein zur Bez. des fruchtbaren Ackers selbst, G. II, 234 und 275. |