qualem saepe cava montis convalle solemus et cui putre solum, namque hoc imitamur arando 188. felicem limum, befruchtenden Schlamm, vgl. zu E. 5, 36. 190. praevalidus, ein neues Wort. V. hat viele mit prae zusammengesetzte Adj. gebildet, nämlich ausser praevalidus noch praedives, praedulcis, praedurus, praepinguis, praesagus und praescius. 191. fertilis hat V. nur hier mit dem Gen. verbunden, sonst immer mit dem Abl. Auch in der Prosa finden sich beide Constructionen. 192. pateris et auro, goldene Schalen. Ueber diese unserer Darstellungsweise fremde Parataxe s. z. A. V, 410. 193. Tyrrhenus. Die Opferdienste wurden meist von ansässigen oder umherziehenden Tyrrhenern (griechische Benennung der Etrusker) bestellt, denen die heiligen Mahlzeiten sehr gut bekamen (pinguis; auch Catull. 39, 11 spricht von dem obesus Etruscus). — ebur, die elfenbeinerne Opfertibie. vgl. G. I, 480. 190 195 200 205 194. Warum heissen die Eingeweide fumantia? Vgl. A. XII, 214. 196. Von den Ziegen berichtet Plin. nat. hist. VIII, 76: morsus caprarum arbori exitialis. olivam lambendo quoque sterilem faciunt. 197. Tarent an der entlegenen Küste Unteritaliens (longinqua Tarenti) war wegen seiner grossen Fruchtbarkeit berühmt. — sat. steht hier zuerst in der Bed. fruchtbar. 198. infelix Mantua, s. Einl. p. 3. 199. flum., der Mincius. 200. derunt, s. zu A. VII, 262. 203. fere, in der Regel, et pr., und wenn es dabei; denn die dunkle Farbe ist an und für sich kein entscheidendes Merkmal der Fruchtbarkeit. 205. aequore, Ebene, vgl. G. I, 50. 206. decedere pl. iuvencis, 'die Erntewagen rollen den trägen Stieren nach Hause' ist mit Humor gesagt, als ob die trägen Stiere sich dabei gar nicht betheiligten. aut unde iratus silvam devexit arator illa ferax oleo est, illam experiere colendo 207. aut unde d. i. aut ex aequore, unde. Unter dem Neubruch sind urbar gemachte Bergwaldungen zu verstehen: ein Werk des betriebsamen Landmanns, der gleichsam mit zürnendem Eifer die träge Wildnis in fruchtbaren Acker umschafft. 211. Die Umgebung des enituit zeigt, dass man diesen Ausdruck von dem Glanze der frisch aufgepflügten fetten Erdschollen zu verstehen habe. 213. rorem, Rosmarin. 215. negant. Tof- und Kreideboden rühmen sich, mit poetischer Belebung des Leblosen, den Schlangen Nahrung und Aufenthalt zu geben. Liebliche Speise sind den Schlangen die schädlichen Kräuter, die aus den bösen Säften solches Erdreichs erwachsen: mala gramina A. II, 471. 217. fumos vol., aufsteigenden Duft. 210 215 220 225 219. suo semper viridi se gr. vestit, das Erdreich, welches sich ohne künstliche Pflege (suo) immer frisch (semper viridis) mit dem Teppich des (perennirenden) Grases schmückt. Ueber die LA. viridi s. d. Anh. 220. salsa robig., mit beizendem Rost. 221. intexet vit. ulm., s. zu E. 2, 70. 224. Vesevus war der alte, auch bei Lucret. vorkommende Name des Vesuv. 225. Der Clanius, ein Fluss in Campanien, überschwemmte und verödete häufig die anliegende Stadt Acerrae. 2. mit Rücksicht auf die Kenn- 227. rara sit. Zu construiren ist: si requires, rara sit an supra morem densa. -- - altera frumentis quoniam favet, altera Baccho, 233. si derunt, wenn die in die Grube zurückgeworfene Erde dieselbe nicht wieder ganz ausfüllt, im Gegensatz zu sin superabit terra. 236. terga, s. zu G. I, 97. 240. sua nomina servat, Reben und Obstbäume arten aus. 242. fumosis deripe tectis. Die Geräthe des Ackerbaus und der Schifffahrt nebst den Jagdnetzen wurden gegen Feuchtigkeit und Gewürm über dem Herde an der russigen Decke der hohen und geräumigen Küche aufgehängt. 243. a fontibus, s. zu E. 1, 8. huc... ad plenum calcentur. Kürze des Ausdrucks für huc infundantur et calcentur ad plenum (bis an den äussersten Rand), vgl. G. IV, 82. 244. eluct., ein von V. gebildetes 230 235 240 245 250 Wort, das dann durch Liv. in die 247. temptantum sensu, der 250. habendo, dadurch, dass man die fette Erde in den Händen hält und knetet, d. h. je mehr sie gehalten und geknetet wird, desto klebriger haftet sie. Das Gerund. steht hier so wenig im passiven Sinne als Lucret. 1, 312: annulus in digito subtertenuatur habendo. Liv. VIII, 11, 1: haec omnis divini humanique moris memoria abolevitac patriis praeferendo. 251. umida feuchtes Land offenbart sich durch grössere Kräuter und allzu geilen Trieb. ipsa, s. zu E. 4, 21. laetior. a nimium ne sit mihi fertilis illa neu se praevalidam primis ostendat aristis! quae gravis est, ipso tacitam se pondere prodit, quaeque levis. promptum est oculis praediscere nigram, His animadversis terram multo ante memento 255 260 265 270 pflanzenden Hügeln Gruben oder Furchen ziehen, damit die zum Vermodern des Grases rücklings gelegten Schollen durch Frost und Wind auswittern können. — multo ante ante, vgl. E. 1, 67-69. 264. movens, auflockernd, vgl. Ov. Met. III, 102: motaeque jubet supponere terrae vipereos dentes. Lucan. VII, 861: nec terram quisquam movisset arator. In diesem Gebrauch des movere ist V. vorangegangen. iugera, Quartiere oder Felder der Weinberge, die man nach dem Masse des römischen iugerum abtheilte. - 266. locum similem, einen Platz mit gleichartigem Boden, damit die jungen Schösslinge (semina, vorher prima seges) auch in der neuen Erde (mutatam matrem) in gewohnter Weise Nahrung finden. 271. qua terga ob. axi. Die Schösslinge kehren, als Personen gedacht, dem kalten Norden den Rücken zu. axis bezeichnet öfter den Nordpol, vgl. G. III, 351. restituant: adeo in teneris consuescere multumst. 273-287. Der Abwechselung wegen zeigt Vergil in der fetten Ebene einen dichtwuchernden baumlosen Weingarten; und an dem mageren Hügel, wie das hinzugefügte arbor pos. v. 278 beweist, eine Pflanzung von Baumreben. 275. in denso n. s. ub. B., in dichter Ueppigkeit, d. h. dicht gepflanzt, sind die Weinstöcke nicht weniger ergiebig. 277. indulge ordinibus, gieb den geordneten Reihen weitere Zwischenräume. in unguem, genau, ein Ausdruck, entlehnt vom Marmorarbeiter, der die Glätte und Genauigkeit der Fugen mit dem Nagel prüft. Aehnlich Hor. sat. I, 5, 32: Fonteius ad unguem factus homo. ars poet. 294: carmen perfectum decies castigare ad unguem. nec setius, als bei den dicht gepflanzten; also bei beiderlei Pflanzung hat man darauf zu sehen, dass die Weinreben im quincunx gepflanzt werden. Diese Anordnung nämlich wird im Folgenden empfohlen; sie besteht darin, dass die Verbindungslinien stets die Gestalt eines V (quinque) geben: XXXXX 275 280 285 278. via secto limite, ein Gang mit durchschnittener Abgrenzung, d. i. mit kreuzendem Quergang. arb. pos. ist abl. instrum.: durch die genau gepflanzten Bäume bewirke es, dass alle Wege cet. 279. ut ist mit dem folgenden cum saepe zu verbinden und so viel als veluti cum, s. A. I, 148. — longa steht proleptisch. Die in dreifachem Treffen nach den Manipeln der hastati, principes und triarii aufgestellte Legion bot den Anblick der quincunx. 281. fluct. aere ren, tellus, dichterische Inversion für aes renidens (splendor armorum) fluctuat per tellurem (campum). 283. dubius med. Mars errat in armis, d. h. es ist noch ungewiss, wann und von welcher Seite aus der Angriff geschehen wird. 284. par num., in gleichen Zwischenräumen. 285. animum inanem, denn der Geist bleibt leer bei dem Anblick einer Ordnung, deren Zweck ein leeres (eitles) Vergnügen ist. 288-297. Die Bäume, an denen Reben gezogen werden sollen, müs |