at non, qua Scythiae gentes Maeotiaque unda, puppibus illa prius, patulis nunc hospita plaustris; stalten trifft. Die Verbindung in 349. at non steht häufig elliptisch in dem Sinne von: aber nicht ist es so, vgl. G. IV, 530. A. IV, 529. Unter Scythien begriff man, nach Homer's Zeit, die unbekannte Strecke des Erdkreises von Nordwest bis Nordost. unda Maeotia, das Asowsche Meer. 350. turbidus torquens, s. zu G. I, 163 und 320. 351. Der Rhodope (s. zu E. 6, 30) krümmt sich, zieht sich zurück (redit) von Süden nach Norden. axem, s. zu G. II, 271. 355. adsurgit, vom Schnee nämlich, der an einigen Stellen durch den Wind zu solcher Höhe zusammengetrieben wird. adsurgere sich erheben, von leblosen Dingen, z. B. von Bergen, Bauwerken, ist erst durch V. üblich geworden; vgl. A. IV, 86. 356. cauri, s. oben zu v. 278. 357. Unter pallentes umbras hat man die Dunkelheit der kurzen umwölkten Tage zu verstehen. 350 355 360 365 358. Ueber die Wiederholung der Partikeln s. z. G. II, 539. 359. lavit, vgl. G. III, 221. 361. orbis, s. oben v. 173. 362. patulis, gross und schwer. 363. aera, eherne Geräthe, vgl. A. II, 734. VI, 165. ultro von selbst. Ueber die LA. der Handschriften vulgo s. d. Anh. 364. inductae, überzogen (von Reif). Ueber die LA. der Handschriften indutae s. d. Anh. -caedunt vina Plin. nat. hist. XIV, 17: circa Alpes ligneis vasis condunt (vina) circulisque (Reifen) cingunt atque etiam hieme gelida ignibus rigorem arcent. mirum dictu, sed aliquando visum: ruptis vasis stetere glaciatae moles, prodigii modo, quoniam vini natura non gelascit, alias ad frigus stupens tantum. Natürlich ist hier nur von eingeführten Weinen die Rede. 365. lacunae, Lachen, Weiher. Ueber die Perf. vertere (nämlich se), induruit, advolvere und dedere in v. 378 s. zu G. I, 49. 367. non setius, es schneit ebenso heftig als es friert. intereunt pecudes, stant circumfusa pruinis Si tibi lanitium curae, primum aspera silva, 369. corpora magna boum, s. Z. G. IV, 475. Wie aus v. 352 und 362 hervorgeht, hat man hier an Stiere zu denken, die am Lastwagen plötzlich eingeschneit sind. 372. formidine, Blendzeug. Die Jäger spannten um das Gebüsch lange Seile mit bunten Federn, um das Wild in das aufgestellte Netz zu scheuchen; vgl. A. XII, 750. 379. noctem, den Abend, einen Theil der langen Winternacht. 380. fermentum, gequollenes Getreide, Malz, also eine Art Bier. Tacit. Germ. 23: potui humor ex hordeo aut frumento, in quandam similitudinem vini corruptus. sorbus, Speierling, die Frucht des sorbus, Sperberbaums, die einen säuerlichen Mispelgeschmack hat; also ein Obstwein. 381. Hyperboreo, s. oben zu v. 196. 382. Rhipaeo, s. zu G. I, 240. 370 375 380 385 390 383. velatur corpora. Ovid. trist. III, 10, 19f.: pellibus et sutis arcent male frigora braccis, oraque de toto corpore sola patent. Justin. II, 2: lanae iis (Scythis) usus ac vestium ignotus, quamquam continuis rigoribus urantur; pellibus tamen ferinis aut murinis (d. h. der Füchse, Marder, Kaninchen, Hermeline) utuntur. 3. Vorschriften in Betreff des Ertrages der Wolle und der Milch, v. 386-403. 385. lappaequé, s. zu Aen. VII, 186. Fette Weide sollte harte und struppige Wolle erzeugen. 387. illum, nämlich: arietem ; die Dichter setzen häufig das Subject oder Object des Hauptsatzes in den Nebensatz, wie unten v. 474. IV, 33. A. VI, 567-569. XII, 641. 390. pleno campo, auf der von der Herde gefüllten Trift. munere sic niveo lanae, si credere dignum est, 391. munus wird von allem gesagt, was uns die Gunst oder Žuneigung eines Andern erwirbt, wie hier von der Pracht der Wolle. 392. Pan verlockte als schneeweisser Widder die Mondgöttin in einen Wald. 395. ipse manu. Der Landwirth soll nicht darauf warten, dass die Schafe sich selbst nahrhafte Kräuter suchen, sondern soll sie ihnen selbst vorwerfen und auch Salz unter das Futter mischen (salsas herbas). 398. Gewöhnlich wurden die Lämmer in den ersten 4 Monaten nur des Morgens und Abends von den Müttern gesäugt, die übrige Zeit von ihnen abgesondert (excreti) gefüttert oder geweidet. Manche aber (multi), die noch mehr Milch von ihren Schafen gewinnen wollten, entwöhnten die Lämmer schon während dieser Zeit, indem sie sie auch des Morgens und Abends nicht ins Gehege zu den Müttern trieben, und banden ihnen für den Fall, dass sie trotz der Absonderung doch zu den Müttern gelangen sollten, eine sed una 395 400 405 Stachelbinde um das Maul, damit die gestochenen Mütter sie nicht ans Euter liessen. iam excret. proh. heisst also: den schon abgesonderten Lämmern entziehen sie auch dadurch die Milch der Mutter, dass sie cet. que steht also explicativ und leitet den Satz ein, der näher angiebt, worin das prohibere a matribus besteht. 399. praef. ora cap., s. zu G. I, 430. 401. premunt, s. zu E. 1, 81. 4. Schutz der Hunde, v. 404-413. 405. Die molossischen Hunde aus Epirus waren theils Jagdhunde, wie die spartanischen, theils starke Doggen, zur Vertheidigung der Herden gegen Raubthiere besonders geeig net. 408. Zur Bezeichnung des kühneren Strassenräubers im Gegensatze zum vorhergenannten Nachtdiebe nennt Vergil den unbändigen und raubsüchtigen, zum Ueberfall heranschleichenden (a tergo) Iberer oder Hispanier. 409. Der Waldesel (onager), ein et canibus leporem, canibus venabere dammas, saepe volutabris pulsos silvestribus apros latratu turbabis agens montisque per altos ingentem clamore premes ad retia cervum. Disce et odoratam stabulis accendere cedrum galbaneoque agitare gravis nidore chelydros. saepe sub immotis praesepibus aut mala tactu vipera delituit caelumque exterrita fugit, aut tecto adsuetus coluber succedere et umbrae pestis acerba boum - pecorique aspergere virus, fovit humum. cape saxa manu, cape robora, pastor, tollentemque minas et sibila colla tumentem deice. iamque fuga timidum caput abdidit alte, cum medii nexus extremaeque agmina caudae solvuntur, tardosque trahit sinus ultimus orbis. est etiam ille malus Calabris in saltibus anguis, squamea convolvens sublato pectore terga atque notis longam maculosus grandibus alvum, qui, dum amnes ulli rumpuntur fontibus et dum ausländisches Thier, wird nur erwähnt, um die Vortrefflichkeit der Jagdhunde, denen er trotz seiner Schnelligkeit nicht entgehen kann, in ein grelleres Licht zu stellen. 412. latr. turb. Das Streben, das tonlose pron. is zu vermeiden, hat den Dichter hier zu der störenden Ellipse von eorum veranlasst. Vom pron. is gebraucht V. überhaupt den gen, und dat. sing. und plur. gar nicht und vermeidet auch häufig die übrigen cas. obl. desselben, indem er den gemeinten Begriff nennt, s. z. E. 6, 66, oder wiederholt, wie A. I, 315. VI, 380, oder das pron. hic gebraucht, wie A. I, 733, oder ille, wie G. IV, 398. A. II, 548. V, 648, oder das reflex., A. IV, 633, oder ein part. setzt, wie G. IV, 399. A. III. 313. IV, 287. 298. V, 607. VI, 319 cet., oder das pron. is, selbst mit Härte, wie hier, und auch vor dem relat. auslässt, s. z. E. 2, 71. A. IX, 175. 5. Vertreibung der Schlangen, v. 414-439. schädlich. 415. gravis, 410 415 420 425 415. Wenn die Schlangen es lieben, sich sub immo tis praesepibus aufzuhalten, so hat man ausser dem Räuchern noch welches andere Mittel, sie zu vertreiben? 420. fovit humum, vgl. G. IV, 43. A. IX, 57. robora, einen wuchtigen Stock; der Begriff des Wuchtigen liegt in dem plur., der bei Dichtern auch von einem Gegenstande steht, der die Dienste vieler anderen Gegenstände derselben Art leisten kann. 421. colla tum. tumere macht V. hier und A. II, 381 zu einem transitiven Verbum: anschwellen machen; ebenso viele andere intransitive Verba, wie ruere, G. I, 105. A. I, 35, 86, stupere, A. II, 31, resonare A. VII, 12, insonare, A. VII, 451 cet. 424. solv., sich löst, d. i. matt hinstirbt. sin. ult., die letzte Krümmung, wellenförmige Bewegung. 428. rumpuntur steht hier medial, ebenso A. II, 416. Anderwärts sagt Verg. se rumpere, wie G. I, 446. A. XI, 549. vere madent udo terrae ac pluvialibus austris, Morborum quoque te causas et signa docebo. turpis ovis temptat scabies, ubi frigidus imber altius ad vivum persedit et horrida cano bruma gelu, vel cum tonsis inlotus adhaesit sudor et hirsuti secuerunt corpora vepres. dulcibus idcirco fluviis pecus omne magistri perfundunt, udisque aries in gurgite villis mersatur missusque secundo defluit amni; aut tonsum tristi contingunt corpus amurga et spumas miscent argenti et sulfura viva 430. hic, in den Sümpfen; der Gegensatz folgt v. 433. 431. improbus, vgl. G. I, 119. 434. asper siti, vgl. Hom. Iliad. XXI, 541. Sall. Iug. 89, 5: natura serpentium, ipsa perniciosa, siti magis quam alia re accenditur. exterritus, geängstigt, zur Wuth entflammt, vgl. oben v. 149. 435. nec steht bei Dichtern öfter in der Bedeutung von et ne, vgl. E. 2, 34. 8, 88. 101. 10, 46. G. II, 96. moll. carp. somn., vgl. Hom. Od. X, 548. 436. dorso nemoris, auf dem waldigen Rücken des Berges, vgl. Hor. sat. II, 6, 91: praerupti nemoris dorso. 437. nitidus iuventa. Ovid. Met. IX, 266: utque novus serpens posita cum pelle senecta. Die Verjüngung reizt den Zorn der Schlangen. 439. linguis tris. Bei schneller Bewegung scheint die zwiespaltige Zunge der Schlangen dreispaltig zu sein, und die Zunge selbst 430 435 440 445 verdreifacht, vgl. Ov. Met. III, 34: tresque vibrant linguas, triplicique stant ordine dentes. ore ist abl. loci in ore. Mit den Versen 437 u. 439 vgl. A. II, 473 u. 475. = 6. Behandlung der Krankheiten des Viehs, v. 440-473. 442. persedit. persidere ist ein lucrezisches Wort, das hier zum letzten Male vorzukommen scheint. 445. magistri, s. oben zu v. 118. 448. tristi, s. zu G. I, 75. 449. spumas arg., Silberglätte, der schuppichte Absatz des silberhaltigen Bleis und des Silbers in der Reinigung. miscent im Sinne von admiscent. So gebrauchen besonders die Dichter viele einfache Verba für die zusammengesetzten, bedienen sich also der allgemeinen Bezeichnung statt der speciellen. Aus den E. und G. des V. gehören hierher: servare st. observare, E. 3, 75. fundere st. effundere, E. 5, 71. venire st. provenire, G. I, 54. II, 11. |