1 saxa sonant vocisque offensa resultat imago. Quod superest, ubi pulsam hiemem sol aureus egit sub terras caelumque aestiva luce reclusit, auch keine Steine zum sicheren 50. Auch starkes Geräusch fliehen die Bienen. Plin. nat. hist. XI, 21: inimica est et echo resultanti sono, qui pavidas alterno pulset ictu. V. gebraucht zuerst resultare vom Echo und von Gegenständen, die einen Ton wiedergeben, vgl. A. V, 150. VIII, 350, seinem Vorgange folgten dann die Dichter und Prosaiker. II. Bienenschwärme, 51. quod superest, übrigens, eine von Lucrez. entlehnte Uebergangsformel, vgl. G. II, 346. 52. sub terras. Nach der Lehre der alten Naturforscher ist das Innere der Erde im Winter warm, im Sommer kalt. reclusit. Liv. XXII, 6: cum incalescente sole dispulsa nebula aperuisset diem. 55. leves, leichten Fluges. Das nam saepe duobus 50 53 60 65 70 wiederholte hine bezeichnet die Folge der Geschäfte. 58. caveae sind eigentlich die im Halbzirkel aufsteigenden Plätze im Theater. 62. jussos sap., die (von den Kundigen) vorgeschriebenen Kräuter. Mit ähnlicher Ellipse steht unten v. 549 das part. monstratus. sapores die Säfte der Kräuter, welche die Bienen lieben. 64. Matris, der Cybele, deren Feste mit rauschender Musik gefeiert wurden. 65-66. Wird dem Bienenschwarm ein für Bienen eingerichteter Rumpf vorgehalten, so pflegen sie (more suo) von selbst (ipsae) hineinzufliegen. 67. sin exierint. Der abgebrochene Satz wird v. 77 wieder aufgenommen, aber, von neuem unterbrochen, erst v. 86 f. beendigt. So giebt der Dichter durch den Bau der Periode ein Bild von den stürmischen Empfindungen der Bienen. Martius ille aeris rauci canor increpat et vox tum trepidae inter se coeunt pinnisque coruscant miscentur magnisque vocant clamoribus hostem. usque adeo obnixi non cedere, dum gravis aut hos Verum ubi ductores acie revocaveris ambo, 71. Martius canor. Varro de re rust. III, 16: duces conficiunt quaedam ad vocem ut imitatione tubae; tum id faciunt, cum inter se signa pacis ac belli habeant. 72. fr. son., der gebrochene, bald stärkere, bald schwächere Ton. 74. aptant lacertos, wie Kämpfer, vgl. A. V, 376. X, 588. 75. Ueber die LA. der Handschriften regem atque s. d. Anh. 77. campos patentis, den unbewölkten Himmel. 82. ipsi, die reges, im Gegensatz zu den gemeinen Bienen, von denen im Vorhergeh. geredet war. Die W. per med. acies gehören zu insignibus alis mit strahlenden Flügeln in Mitten der Reihen. Die insignes alae also sind das Zeichen, an welchem die Führer mitten in der Schlacht von den Ihrigen erkannt werden, denn wie Colum. IX, 10 sagt: sunt ii reges - minus amplis pinnis pulchri coloris et nitidi. Bei den W. per med. ac. hat man also kein part., wie incedentes, zu ergänzen. Anderer Art sind die Stellen G. II, 243. A. II, 471. VII, 543. XI, 781, die in einer Prägnanz des Ausdrucks ihre Erklärung finden. 84. obniti ist hier zuerst mit dem inf. verbunden. aut hos aut hos. Das Masc. gebraucht Vergil, weil er hier in den Bienen Kämpfer sieht; ebenso unten v. 107. 87. compressa quiescunt, vgl. Plin. nat. hist. XI, 18: eas acies contrarias duo imperatores instruunt. . . quae dimicatio inieclu pulveris aut fumo tota discutitur. 88. acie revoc. Liv. XXV, 36, 1: revocal proelio suos Scipio. V. liebt überhaupt den Abl. bei den mit re zusammengesetzten Verben, vgl. G. I, 275. II, 520. A. II, 12. 115. 545 etc. 89. deterior und melior, der Gestalt nach. prodigus, s. unten v. 94. alter erit maculis auro squalentibus ardens; At cum incerta volant caeloque examina ludunt et custos furum atque avium cum falce saligna Hellespontiaci servet tutela Priapi. 91. auro squalentibus, mit Gold überdeckt, denn in squalere liegt auch und zwar seit V. Begriff der Fülle, vgl. A. X, 314. XII, 87. der nicht in ihm aufhalten, ihn nicht erwärmen, fovent (v. 43). frigida steht also proleptisch. 105. ludo proh. V. fügt die abgewendete Sache zu prohibere sowohl im blossen Abl. hinzu, wie ausser d. St. noch A. II, 540 und VII, 313, als auch mit ab, G. III, 398. A. I, 525. 107. quisquam, s. oben zu v. 84. Reisst man dem Weiser die Flügel aus, so wird es keine Biene wagen, auszuwandern oder zum Angriff anderer aufzubrechen (vellere signa, s. zu G. III, 236). Ein anderes Mittel, die Bienen zu fesseln, wird von v. 109 an angegeben. 109. halare hat nur V., und zwar hier und A. I, 417 intransitiv gebraucht und mit einem abl. verbunden. 111. Die Verehrung des Priapus (s. zu E. 7, 33), des Hüters der Gärten und Feldfrüchte, kam vorzüglich aus Lampsacus, einer Stadt Mysiens am Hellespont. Seine Bild ipse thymum pinosque ferens de montibus altis Atque equidem, extremo ni iam sub fine laborum vela traham et terris festinem advertere proram, nisse wurden gewöhnlich aus Holz 112. pinos, die Pinien (pinos pineas). Plin. nat. hist. XVI, 16 und 17 handelt von den einzelnen Arten der pini und bemerkt von der Föhre, dem pinaster oder der pinus silvestris: gignitur et in planis, woraus zu folgen scheint, dass die übrigen Arten der pini nur angepflanzt in planis, sonst aber in montibus altis wuchsen; vgl. auch G. II, 440-443. 113. tecta, das Bienenhaus. 114. feracis pl., lebensfrische Schösslinge, vgl. G. II, 79. 115. figat, wie premere G. II, 346, die Pflänzlinge in die aufgelockerte Erde der Pflanzgrube niederdrücken. inriget imbres, nämlich plantis, vgl. A. I, 692. Zu verstehen ist das Begiessen nach dem Einpflanzen. Episode I: Gartenbau, 'und der Garten des corycischen 117. Die Conj. praes. traham und 115 120 125 festinem lassen das wirkliche Vorhandensein des Entschlusses, die Segel einzureffen und zum Lande (d. h. zum Schlusse des Werkes) zu eilen, dahingestellt. Der Vordersatz zu dem folgenden Conj. imperf. canerem liegt in forsitan eingeschlossen, etwa: wenn ich fände, dass sich der Gegenstand anziehend behandeln liesse. So fasst die Sache auch Plin. nat. hist. XIV, 1: Nec deterrebit quarundum rerum humilitas. Quamquam videmus Virgilium ea de causa hortorum dotes fugisse. 119. Paestum, eine Stadt in Lucanien, berühmt durch ihre trefflichen Rosen, die zweimal blühten, im Frühlinge und im Herbste. 120. Die Endivie, intibum, verlangt viel Feuchtigkeit. 121. ripae, die Üfer eines kleinen Baches, den man durch den Garten zu leiten suchte. 122. cucumis bezeichnet nicht nur die Gurke, sondern auch die Melone. sera comantem. Die Narcissen blühen noch spät im Jahre. comantem hat den Nebenbegriff der Fülle, vgl. A. XII, 413. 124. pallentis, s. E. 3, 39. 125. Oebaliae, Tarent, das von Spartanern, die nach ihrem alten Könige Oebalus, dem Sohne des Tyndareus, von den Dichtern öfter qua niger umectat flaventia culta Galaesus, Corycium vidisse senem, cui pauca relicti iugera ruris erant, nec fertilis illa iuvencis nec pecori opportuna seges nec commoda Baccho, hic rarum tamen in dumis olus albaque circum lilia verbenasque premens vescumque papaver regum aequabat opes animis seraque revertens nocte domum dapibus mensas onerabat inemptis. primus vere rosam atque autumno carpere poma, et cum tristis hiemps etiamnum frigore saxa rumperet et glacie cursus frenaret aquarum, ille comam mollis iam tondebat hyacinthi aestatem increpitans seram zephyrosque morantis. ergo apibus fetis idem atque examine multo Oebalii genannt werden, gegründet sein sollte. Die fruchtbare Umgegend Tarents durchströmte der Galaesus, den der Dichter, der ihn dunkelblau durch gelbliche Kornfelder hinfliessen sah, niger nennt. In dieser Gegend hatte Vergil einen corycischen Greis, d. h. einen Cilicier (denn Corycus ist eine Stadt Ciliciens) kennen gelernt, der mit bekannter cilicischer Betriebsamkeit im Gartenbau ein wüstes Feld, welches bei der Vermessung und Austheilung der Aecker seiner Unfruchtbarkeit wegen herrenlos geblieben war (relictum rus in v. 127), in einen herrlichen Garten umwandelte. 128. nec fert. illa iuv., 'mit Ertrag nicht lohnend die Mühe des Stieres.' 129. nec pec. opp., also auch zur Viehweide eignete sich das Land nicht. 130. in dumis, innerhalb der Umzäunung mit Dornhecken, vgl. E. 8, 37. Andere erklären: unter Dorngestrauch, wo hier und da eine passende Stelle sich fand; doch widerspricht dem das Folgende, wo gesagt wird, er habe um das Gemüse herum Beete mit Blumen und würzhaften Kräutern gepflanzt. . 131. premens, s. z. G. II, 346. premere ist hier fast dasselbe, was 130 135 figere oben v. 115. vescus ist aus ve-escus zusammengezogen. Die Partikel ve hat den Begriff der Trennung und Absonderung (vecors, vesanus, vegrandis). vescus wird activ und passiv gebraucht: zehrend und ausgezehrt, mager; hier steht es activ, der Mohn heisst vescum, weil er das Land auszehrt, s. G. I, 78; so nennt Lucr II, 326: vesco sale saxa peresa, die Salzflut vescum, weil sie den Felsen zerfrisst. Passiv steht vescus G. III, 175, wo es Philargyrius durch tener, exilis erklärt. 132. reg. aeq. op. an., erreichte er in seinem (ob des Erfolges) stolzen Gemüthe die Schätze der Könige, also: 'dünkte er stolz sich Königen gleich an Besitz.' 133. dap. inemptis, vgl. Hor. ep. 2, 48: dapes inemptas apparet. Mart. IV, 66, 5: saltus aprum, campus leporem tibi misit inemptum. 134. carpere, s. zu G. I, 200. 135. saxa, die Erdrinde der Felsen, wie auch G. II, 522. 137. tondebát (pflückte), s. zu A. VII, 398. 138. increpitans, höhnend. Der Greis zog also seine frühzeitigen Blumen zum Theil in Gewächshäu sern. 139. apibus fetis, Mutterbienen. |