pulsus amor? quid me caelum sperare iubebas? At mater sonitum thalamo sub fluminis alti 325. caelum, göttliche Verehrung, vgl. A. XII, 795. Die Söhne der Nymphen, selbst mit Göttern erzeugte, waren sterblich, wofern sie nicht der Verdienste wegen in die Zahl der Himmlischen aufgenommen wurden. 328. le matre. Da Cyrene Göttin war, so hätte sie, meint Aristaeus, sein Unglück verhüten kön nen. 329. felicis silvas, Pflanzungen von Obstbäumen, s. zu G. II, 81. A. VI, 230. 331. molire bip., vgl. G. 1, 329. A. X, 131. Die Verbindung moliri aliquid in aliquem ist neu, findet sich dann aber auch bei Ov. Met. V, 367. 331. Mit der folgenden Scene vgl. Hom. II. XVIII, 35-64. 333. thalamo sub fluminis. Diese Stellung der Praeposition zwischen einem subst. und dem davon abhängigen gen. findet sich bei den Dichtern häufig, bei V. z. B. E. 8, 59. A. VII, 234, in Prosa vielleicht erst bei Tacitus. 325 330 335 340 334. Milesia vell., s. zu G. III, 306. 335. hyali saturo col., mit sattem Glasgrün. 336. Drymoqué. Ueber die Dehnung von que s. zu A. VII, 186. Mit 338. Dieser Vers fehlt in den besten Codd. und scheint sich aus A. V, 826 hierher verirrt zu haben. 340. Lucinae, s. G. III, 60. 342. ambae, ambae auro. derselben anmuthigen Wiederholung Ovid. Met. 1, 327: innocuos ambos, cullores numinis ambos. VIII, 372: ambo conspicui, nive candidioribus ambo vectabantur equis, ambo vibrata per auras etc., vgl. auch E. 7, 4. pictis pellibus, als Jägerinnen hochgegürtet mit bunten Fellen und mit goldenem Gürtel, vgl. A. I, 320. 343. Ephyre atque. In dem Schlussliede hat Vergil sich den Hiatus nur nach griechischen Eigennamen und ihren Ableitungen gestattet. vgl. v. 461 u. 463. Asia Deiopea, die Göttin des asischen Sumpfes, s. G. I, 383. -- et tandem positis velox Arethusa sagittis. aque Chao densos divom numerabat amores. 344. tandem. Die Nymphe Arethusa war ebenso wie die Clio und Beroë (ambae auro pictis incinctae pellibus ambae eine eifrige Jägerin, heisst als solche velox und ruht sich jetzt endlich, ermüdet von der Jagd, in der Gesellschaft ihrer Freundinnen aus. 346. Die doli Martis zeigen, dass Verg. sich hier nicht auf den homer. Mythus (Od. VIII, 266 - 366) bezieht, sondern auf eine Theogamie, deren Inhalt Lucian. Gall. 3 so angiebt : ἤκουσα – ὡς ̓Αλεκτρυών τις νεα νίσκος φίλος γένοιτο τῷ Ἄρει καὶ κοινωνοίη τῶν ἐρωτικῶν. ὁπότε γοῦν ἀπίοι παρὰ τὴν Αφροδίτην μοιχεύσων ο Αρης, ἐπάγε σθαι καὶ τὸν ̓Αλεκτρυόνα, καὶ ἐπειδήπερ τὸν Ἥλιον μάλιστα ὑφεωρᾶτο, μὴ κατιδὼν ἐξείποι πρὸς τὸν Ηφαιστον, ἔξω πρὸς ταῖς θύραις ἀπολείπειν ἀεὶ τὸν νεανίσκον μηνύσοντα ὁπότε ἀνίσχοι ὁ Ἥλιος. εἶτά ποτε κατακοιμηθῆναι μὲν τὸν ̓Αλεκτρυόνα τὸν δὲ Ἥλιον λαθόντα ἐπιστῆ και τῇ Αφροδίτῃ καὶ τῷ Ἄρει ἀφρόντιδι αναπαυομένῳ οὕτω τὸν Ηφαιστον παρ' Ηλίου καὶ 345 350 355 μαθόντα συλλαβεῖν αὐτοὺς περιβαλόντα καὶ σαγηνεύσαντα τοῖς δεσμοῖς, ἃ πάλαι πεποίητο ἐπ ̓ αὐτούς. 347. a Chao, seit der Schöpfung. aque ist eine Verbindung, die sich V. nur hier gestattet hat, Ov. öfter, Hor. gar nicht. Auch in der classischen Prosa wurde diese Verbindung vermieden, wenigstens sagt Liv. 22, 28, 14: ab tergoque. 350. vitreisque. Den Wassergöttern geben die Dichter häufig Hausgeräth und Schmuck aus Krystall, Bernstein, Muscheln, Korallen und anderen Erzeugnissen des Meeres. flumina, qua iuvenis gressus inferret. at illum 361. Vgl. Hom. Od. XI, 243. Ov. Met. XV, 509: cumulusque aquarum in montis speciem curvari et crescere visus. 364. lacus clausos. Wie man sich in Pluto's Reich eine der Oberfläche der Erde ähnliche Welt dachte, so auch im Reiche Neptuns. Aristaeus erblickt hier die mannigfaltigsten Ströme der Erde gleichsam in ihrer Wiege versammelt, den colchischen Phasis, den armenischen Lycus, den thessalischen Enipeus, die Tiber, den Anio, den scythischen Hypanis, den Caicus in Mysien, den Eridanus endlich, welcher das nördliche Italien durchströmt. 369. saxosus sonans. Ueber die Verbindung des Adj. mit dem Particip. s. zu A. III, 70. 371. Die Flussgötter wurden zur Bezeichnung des Anbaues und der Fruchtbarkeit mit dem Haupte oder doch den Hörnern eines Stieres dargestellt. Eridanus hat vergoldete Hörner, weil er Gold führen sollte. 360 365 370 375 373. purpureum, s. zu E. 9, 40. 374. pendentia pum. tecta, eine gewölbte Bimsteingrotte. 375. fletus inanis, Klagen, denen leicht abzuhelfen war. 376. Als Fremder wird Aristaeus von den Nymphen bewirthet. 377. mantelia, s. zu A. I, 702. germanae, Beroë und Klio. 'Sie sind die einzigen leiblichen Schwestern (v. 341) in der Gesellschaft.' E. v. Leutsch (Phil. 1874, p. 12). 378. reponunt pocula, sie stellen andere Becher zum Nachtische hin, vgl. A. VIII, 175. 379. Panch. adol. ign. arae, die Altäre flammen auf von panchaischem Feuer, d. h. von der Opferflamme, in welche panchäischer (s. zu G. II, 139) Weihrauch geworfen ist. adolescere, das inchoativum von adolere (ein Opfer in Dampf aufgehen lassen, verbrennen), findet sich nur hier und ist zu unterscheiden von adolescere, das aus ad und alescere, dem inchoativum von alere, zusammengesetzt ist. Mit den Pan 380 et mater 'cape Maeonii carchesia Bacchi: chaei ignes vgl. Ovid. Met. XV, 574: placat odoratis herbosas ignibus aras. Stat. Theb. IV, 412: turea altaria. 380. Maeonii Bacchi, lydischen Weins, der besonders um den Tmolus (s. G. II, 98), in Maeonien, einer Landschaft Lydiens, wuchs. 382. patrem rerum, nach der alten Naturphilosophie, welche das Wasser als den Grundstoff aller Dinge annahm; vgl. Hom. II. XIV, 246. 383. servant, bewahren, d. i. schützend erhalten. 384. Vestam, die Vorsteherin des Herdes für den Herd selbst. 385. subiecta, s. zu E. 10, 74. Als günstiges Zeichen wurde es angesehen, wenn die Opferflamme hell aufschlug, vgl. E. 8, 104. 386. ipsa, im Gegensatz zu den Göttern, die das omen gaben. 387. Der Greis und Meerdämon Proteus aus Pallene, einer Landzunge Emathia's (Macedoniens, s. zu G. I, 492), weidete die Robben Neptun's im carpathischen Meere zwischen Creta und Rhodus, konnte 385 390 395 sich in allerlei Gestalten verwandeln, fuhr, wie die Meergötter überhaupt, auf einem mit ἱπποκάμποις, d. h. fischschwänzigen Rossen bespannten Wagen, und besass die Kunst des Weissagens in solchem Grade, dass ihn die Nymphen und sogar der tiefschauende Wahrsager Nereus, des Pontus ältester Sohn, seiner Kenntnisse wegen bewunderten. Uebrigens ist mit der Anweisung, wie Aristaeus den Proteus zum Wahrsagen zwingen soll, das Vorbild Vergil's, Hom. Od. IV, 382 bis 470, zu vergleichen. 388. aequor metitur, vgl. Hom. Od. III, 179. Mit currus bip. eq. vgl. Cic. d. div. II, 70, 144: currus quadrigarum. iuncto steht für iunctorum wie unten v. 460 aequalis st. aequalium nach dem E. 9, 46 erläuterten Sprachgebrauch. 393. quae sint, nämlich novit. 396. vinclis cap. s. zu E. 6, 19. 397. eventusque sec., glücklichen Ausgang verleihe (indem er dir nämlich die Mittel angiebt, wie du zu neuen Bienen gelangest). Ovid., nam sine vi non ulla dabit praecepta neque illum der Fast. I, 363-380 den Mythus 399. vim et vinc. tende, ein Zeugma, indem aus tende ein allgemeiner Begriff, wie adhibe, für vim zu entnehmen ist; ähnliche Zeugmata finden sich im V. z. B. A. II, 780. VII, 431. XII, 930. Durch die W. et vincula wird angegeben, worin der drückende Zwang (vis dura) bestehen soll. 400. doli circum haec fr. in., um diese Fesseln werden die Ränke eitel zerschellen: ein Bild entlehnt von der Welle, welche an dem Felsen, den sie nicht überwältigen kann, bricht. inanes steht proleptisch. 406. Es ist nicht wahrscheinlich, dass Vergil inludent oder eludent geschrieben hat; denn in dem Gesange des Aristaeus (v. 315-558) treffen an keiner Stelle in Folge der Verschleifung einer langen Endsilbe drei Vocale zusammen. 407. atra tigris, ein grauenvoller Tiger. ater ist stehendes Epitheton des Orkus und aller Dinge, 400 405 410 die an ihn erinnern, vgl. G. II, 130. 408. fulva cervice leaena. Auch die Thiernamen, von denen es verschiedene Formen zur Bezeichnung der Geschlechter gab, werden von den Dichtern häufig, theils des Wohlklangs und des Versbedürfnisses wegen, theils zur Vermeidung des gewöhnlichen Ausdrucks, als epicoena gebraucht: so legt auch Valer. Flac. III, 740 der lea Mähnen bei, und sagt dagegen VI, 347: dat catulos post terga leo. 409. Der Ausdruck fl. son. dabit legt die Auffassung nahe, dass es sich hier nur um ein Gaukelbild handelt, daher weisen auch die folg. W. atque ita vinclis excidet nur auf den Anschein hin. 410. in aq. ten. dil. ab., vgl. Ovid. art. am. I, 761: utque leves Proteus modo se tenuabit in undas. 412. tam nach vorhergeh. quanta, wie Liv. IX, 38, 4: profectio Fabii- quantum Romae terrorem, tam laetam famam - ad hostes tulerat. Senec. Hipp. 1086: et quanto magis pugnat, sequaces hoc magis nodos ligat. Häufiger findet sich umgekehrt ein quam nach vorhergeh. non tantum, wie A. VI, 353 und oft bei Liv. |