hic mihi responsum primus dedit ille petenti: T. Ante leves ergo pascentur in aequore cervi, Monats, d. h. an den Kalenden, 44. primus. Octavianus war der Erste, der dem Tit. auf sein Befragen (petenti) volle Beruhigung über sein zukünftiges Verbleiben auf dem Gute seines Herrn gab. 45. tauros submittere, Zuchtstiere aufwachsen lassen, s. G. III, 73. 159. 46. tua ist das Prädicat, vgl. E. 3, 23. 9, 4. 47. et tibi, für dich, den Genügsamen. Warum setzt Vergil hier den Werth seines Gutes herab? und warum lässt er dies durch den Nachbar Meliboeus, und nicht durch den Tityrus thun? 49. gravis fetas, die schwachen (G. III, 95) Mutterschafe, vor und nach der Geburt. temptare, angreifen, von ungesunden Nahrungsmitteln und Krankheiten, s. G. III, 441. 51. flumina. Der Plur. ist veranlasst durch den Gegensatz der flumina ignota, die Melib. aufsuchen muss, und gerechtfertigt durch den Gedanken an die Krümmungen und 53. Wie v. 56 hinc durch alla sub rupe näher bestimmt wird, so hier durch die Worte vicino ab limile. Ueber das part. perf. depasta, das scheinbar für das part. praes. steht, s. z. A. VI, 335. Aus dem folg. suadebit ist zu den W. quae semper das perf. suasit zu ergänzen; semper, immer bisher, vgl. E. 6, 15. Da das Weidengeflecht eines Zaunes nicht alljährlich ausschlägt, so ist hier unter saepes natürlich ein lebendiger Zaun von Weiden, d. h. eine durch eine Reihe von Weiden gebildete Grenzmark zu verstehen. 54. Hyblaeis apibus, Bienen, die so würzigen Honig tragen, wie in den Thymianfeldern der sicilischen Stadt Hybla, vgl. E. 7, 37. 56. Ueber die Beschäftigungen des Winzers s. G. II, 365 ss. canet ad auras vgl. A. X, 459: ad aethera fatur. 57. cura, bei Dichtern oft zur Bezeichnung des Gegenstandes der sorglichen Liebe; ähnlich ignis E. 3, 66. furor E. 10, 38. 59-63. Enthusiastischer Ausdruck der Dankbarkeit gegen den et freta destituent nudos in litore pisces, ante pererratis amborum finibus exul aut Ararim Parthus bibet aut Germania Tigrim, quam nostro illius labatur pectore voltus. M. At nos hinc alii sitientis ibimus Afros, pars Scythiam et rapidum certe veniemus ad Oxum Octavianus: eher sollen Thiere und 60. freta dest. Dem Elemente, in welchem die Fische leben, wird die von diesen ausgehende Thätigkeit zugeschrieben, vgl. A. VII, 676-77. IX, 67. 61. exul hiess jeder, der sich nicht in seinem Vaterlande aufhielt, s. A. V, 51. 62. Die beiden Flüsse, von denen der Arar kein germanischer und der Tigris kein parthischer Strom war, stellt der Dichter zusammen, weil die Parther, wenn sie den Tigris, die Germanen, wenn sie den Arar überschritten, das Gebiet römischer Gewaltherrschaft betraten. 64-66. In seiner Verzweiflung betrachtet sich Melib. als einen Exilirten und bezeichnet die entlegensten Länder der drei Erdtheile als einzige Zufluchtsstätten. Da durch Scythiam Asien noch nicht bestimmt bezeichnet war, denn auch in Europa wohnten Scythen, so war ein weiterer Zusatz nöthig, der durch Erwähnung des schlammreichen Oxus, von dem Curt. VII, 10 sagt: Oxus quia limum vehit turbidus semper est, gegeben wird. 64. ibimus Afros, der Völker 60 65 70 name statt des Ländernamens, und dieser, wie häufig bei Dichtern, wie ein Städtename construirt. 65. rapidum. So nennt auch Prisc. Perieg. 724 den Oxus; vgl. auch Avien. 925: Sugdias ingen ti quam flumine dissicit Oxus und 927: (hic) per prolixos evectus protinus agros Caspia propellit fluctu freta. Ueber die Lesarten cretae u. Oaxen s. d. Anh. 66. tolo div. orbe, denn durch den Oceanus wurde Britannien von der den Römern bekannten Erde getrennt. 67. en leitet einen in eine Frage gekleideten Wunsch ein, vgl. E. 8, 7. 69. post nimmt das vorherg. longo post tempore wieder auf, also: später einmal. Ebenso steht ante G. II, 261 mit Bezug auf das vorhergehende multo ante. aliquot ar., nur spärliche Aehren, weil der jetzige Besitzer, der impius miles, vielleicht gar ein Ausländer, der im römischen Heere gedient hatte, alles wird verwildern lassen. 73. insere, pfropfe, vgl. E. 9, 50. G. II, 69. Uebrigens ist die Aufforderung im Tone bitterer Ironie gesprochen. - ordine, im quincunx, s. G. HI, 277. BUCOLICA. ECL. I. II. non ego vos posthac viridi proiectus in antro dumosa pendere procul de rupe videbo; carmina nulla canam; non me pascente, capellae, florentem cytisum et salices carpetis amaras. T. Hic tamen hanc mecum poteras requiescere noctem 80 et iam summa procul villarum culmina fumant maioresque cadunt altis de montibus umbrae. ECLOGA II. Formosum pastor Corydon ardebat Alexim, delicias domini, nec, quid speraret, habebat. tantum inter densas, umbrosa cacumina, fagos 75. viridi in antro, in umrankter Grotte. 79-83. Tit. ruft diese Worte dem seine Ziegen bereits weiter treibenden Melib. nach. 81. pressi cop. l., frischer Käse, der unter einem Gewichte gepresst ward. 82. fumant, die Giebel rauchten von der Zubereitung der römischen Hauptmahlzeit. Eel. 2. Das Thema dieser Ekloge, deren Scene Vergil nach Sicilien verlegt, ist der Schmerz über verschmähte Liebe und seine Besänftigung. Uebersetzungen und Nachbildungen von Versen des Theokrit, welche denselben Gegenstand behandeln, sind zuerst zu einem kleinen Gedicht(v. 6-30) zusammengestellt. Dann ist derselbe Gedanke in den Versen 31-73 etwas freier in vier Abschnitten ausgeführt, von denen der erste und der zweite die Versprechungen des Liebenden (gemeinsame Pflege der Kunst v. 31 -39 und Geschenke, wie sie ein Hirt bieten konnte, v. 40-55), der dritte (v. 56-68) die Qualen seiner Verzweiflung, der vierte (v. 69 -73) die Heilung seines Schmerzes zum Gegenstande hat. Die Ein leitung giebt das Thema (v. 1—2) und die Scene des Gesanges an (v. 3-5). 1. ard. Alexim. Dass V. hier ardere mit d. acc. der Person, für die Jemand in Liebe entbrannt ist, verbindet, ist eine der vielen Sprachneuerungen V.'s, Hor. construirt ardere in dieser Bed. mit d. abl., Ovid mit in und d. abl. 2. nec, quid speraret, habebat, er wusste nicht, worauf er etwa seine Hoffnung setzen sollte; nec, quod sper., hab., er hatte nichts zu hoffen, hatte keine Hoffnung. 3. inter steht bei den Verben der Bewegung proleptisch, also hier: ad d. f. veniebat, ut inter d. f. esset. V. scheint zuerst die Präp. inter so gebraucht zu haben, vgl. noch A. V, 618. X, 710. XII, 437; seinem Vorgange folgte, wie in so vielem Anderen, später Liv., z. B. 5, 27, 2: progressus inter stationes hostium. 44, 3, 5: quos paucos inter media praesidia hostium praemiserat. Die Apposition umbrosa cac, giebt den Grund an, warum er so oft zu den densis fagis ging, sie bildeten nämlich ein zusammenhängendes Laubdach. Den Accus. als sog. griech. Accus. mit adsidue veniebat. ibi haec incondita solus montibus et silvis studio iactabat inani: 'O crudelis Alexi, nihil mea carmina curas? nil nostri miserere? mori me denique coges. nunc etiam pecudes umbras et frigora captant, nunc viridis etiam occultant spineta lacertos, Thestylis et rapido fessis messoribus aestu alia serpullumque herbas contundit olentis. at mecum raucis, tua dum vestigia lustro, sole sub ardenti resonant arbusta cicadis. nonne fuit satius, tristis Amaryllidis iras atque superba pati fastidia? nonne Menalcan, quamvis ille niger, quamvis tu candidus esses? o formose puer, nimium ne crede colori! alba ligustra cadunt, vaccinia nigra leguntur. despectus tibi sum nec, qui sim, quaeris, Alexi, quam dives pecoris, nivei quam lactis abundans: mille meae Siculis errant in montibus agnae; lac mihi non aestate novum, non frigore defit. canto, quae solitus, si quando armenta vocabat, Amphion Dircaeus in Actaeo Aracyntho. densas zu verbinden, verbietet schon die Casur. Aehnlich verhält es sich mit der Stelle E. 9, 9. 4. incondita, schmucklos. 6. Vgl. Theokr. 3, 6: ὦχ αρίεσσ Αμαρυλλί, 11, 19: ὦ λευκὰ Γαλά τεια u. 3, 33: τὺ δέ μεν λόγον οὐδένα ποιῇ, 52: τὶν δ ̓ οὐ μέλει. οὐκέτ ̓ ἀείδω. 7. Vgl. Theokr. 7, 119; ênei tòV ξεῖνον ὁ δύσμορος οὐκ ἐλεεῖ μεν u. 3, 9: ἀπάγξασθαί με ποιησεῖς. 9. Vgl. Theokr. 7, 22: ἀνίκα δὴ καὶ σαῦρος ἐν αἱμασιαῖσι καθεύ δει. 10-11. Die Magd Thestylis bereitet die gewöhnliche Speise der römischen Landleute, Soldaten und Schiffer, das moretum, ein Gericht aus Knoblauch, Käse, Essig, Oel u. s. w. Die Zubereitung desselben wird genau beschrieben in dem Gedichte Moretum, s. Einl. p. 3. 12-13. Vgl. Theokr. 7, 138: τοὶ δὲ ποτὶ σκιαραῖς ὀροδαμνίσιν απ θαλίωνες τέττιγες λαλαγεῦντες ἔχον 5 10 15 20 πόνον. mec. rauc. res. arb. cic. dichterische Inversion für raucae cicadae mecum arbusta resonant. 16. niger, gebräunt. Mit dem Gedanken vgl. E. 10, 38 u. 39.; 17. Vgl. Theokr. 7, 121: ‘aiaï' φαντὶ Φιλίνε, τό τοι καλὸν ἄνε 9ος ἀπορρεῖ. 18. cadunt, unbeachtet, ohne zu Kränzen gesucht und gepflückt zu werden. leguntur, vgl. Theokr. 10, 29: ἐν τοῖς στεφάνοις λέγον ται. 1921. Vgl. Theokr. 11, 30: για νώσκω, χαρίεσσα κόρα, τίνος ἕνεκα φεύγεις u. 11, 34, 35: ἀλλ ̓ αυτός, τοιοῦτος ἐών, βοτὰ χίλια βίσκω, κἐκ τούτων τὸ κράτιστον ἀμελγόμενος γάλα πίνω. 22. Vgl. Theokr. 11, 36: τυρὸς δ ̓ οὐ λείπει μ ̓ οὔτ ̓ ἐν θέρει οὔτ ̓ ἐν ὀπώρα. 23. Vgl. Theokr. 11, 38 : συρί σδεν δ ̓ ὡς οὗτις ἐπίσταμαι ὧδε Κυκλώπων. 24. Der sangeskundige Gründer nec sum adeo informis: nuper me in litore vidi, Thebens, Amphion (von der böotischen Quelle Dirce hier Dircaeus genannt), wurde gleich nach seiner Geburt mit seinem Zwillingsbruder Zethus auf dem Aracynthus, dem bootischen Grenzgebirge gegen Acle (früherer Name Attica's), ausgesetzt und von einem Hirten erzogen. 25-26. Vgl. Theokr. 6, 34.35: xai γὰρ τὴν οὐδ ̓ εἶδος ἔχω κακόν, ὡς με λέγοντι ἡ γὰρ πρᾶν ἐς πόντον ἐσέδρακον, ὡς δὲ γαλάνα. སྙ Den Winden schrieb mau dieMacht zu, das Meer nicht nur aufzuregen, sondern auch wieder zu beruhigen, vgl. A. III, 69. V, 763. Hor. od. 1, 3, 15: (noto) non arbiter Hadriae maior, tollere seu ponere vult freta. Soph. Αj. 674. δεινῶν τ ̓ ἄημα πνευμάτ των εκοίμισε στένοντα πόντον. Daphnis, ein Sohn des Merkur und einer Nymphe, war ein wegen seiner Schönheit und seines Gesanges hochgepriesener Hirte Siciliens. 27. iudice te, vgl. Theokr. 6, 37: ὡς παρ ̓ ἐμὶν κέκριται. 29. sordida und humilis aus der Seele des Alexis. 30. compellere hibisco, zum Ei |