sic cytiso pastae distendant ubera vaccae: nam neque adhuc Vario videor nec dicere Cinna M. 35 Id quidem ago et tacitus, Lycida, mecum ipse voluto, si valeam meminisse; neque est ignobile carmen. 'Huc ades, o Galatea; quis est nam ludus in undis? L. Quid, quae te pura solum sub nocte canentem heissen cyrneische oder corsische chen würden. 31. cytiso, s. E. 1, 78. 34-36. Vgl. Theokr. 7, 37-41: xaì γὰρ ἐγὼ Μοισᾶν καπυρὸν στόμα, κὴ μὲ λέγοντι πάντες ἀοιδὸν ἄριστον· ἐγὼ δέ τις οὐ ταχυπειθής, οὐ Δαν· οὐ γὰρ πω, κατ' ἐμὸν νόον, οὔτε τὸν ἐσθλόν Σικελίδαν νίκημι τὸν ἐκ Σάμω οὔτε Φιλητᾶν ἀείδων, βάτραχος δὲ ποτ ̓ ἀκρίδας ὡς τις ἐρίσδω. 35. Der bescheidene Dichter wagt es noch nicht, sich schon jetzt den gepriesensten Meistern seiner Zeit, einem Varius und Cinna an die Seite zu stellen, doch zeigt das adhuc, dass Verg. die Hoffnung hegt, dies später wagen zu dürfen. 36. anser ol., vgl. Lucret. III, 6-7: quid enim contendat hirundo cycnis? Wenn Verg. statt der Schwalbe die Gans nennt, so geschieht das wohl nur, um 2 Vögel zu nennen, die derselben Gattung angehören. 39-43. Eine Stelle aus den Liebesklagen des Polyphem an die Nereide Galatea bei Theokr. 11, 4249. purpureum, glänzend; so 40 45 nennt Hor. Od. IV, 1, 10 die Schwäne purpurei, so spricht Valer. Fl. III, 178 von oculis purpureis; vgl. auch A. 1, 591. VI, 641. cand. pop., die Silberpappel. 44-45. numeros mem. Der Melodie erinnere ich mich; wenn ich nur auch den Text noch wüsste! 46. antiquos signorum ortus : antiquorum signorum ortus. Werden im Lat. 2 Substantiva, von denen das eine von dem andern abhängig im genet. steht, zu einem Begriffe verbunden, wie hier signorum ortus, so gilt es dem Lateiner gleich, zu welchem der beiden Substantiva ein Adject., das einem derselben angehört, hinzugefügt wird. Die alten Gestirne sind die Gestirne, welche seit der Bildung der Welt leuchten, im Gegensatz zu dem neu entstandenen Cometen, der bald nach Caesars Ermordung erschien und vom Volke für dessen vergötterte Seele gehalten wurde, s. Sueton Caesar 88. Nach diesem Cometen sollen die Landleute sich jetzt richten; denn er ist erschienen, um ihren Werken Gedeihen zu bringen; darum sollen sie unter dem Einflusse eines so gütigen Gestirnes die Obstbäume ecce Dionaei processit Caesaris astrum, insere, Daphni, piros; carpent tua poma nepotes.' L. Causando nostros in longum ducis amores. agricolae stringunt frondes, hic, Moeri, canamus; M. Desine plura, puer, et, quod nunc instat, agamus; pfropfen; dann werden noch ihre Enkel sich an den Früchten dieser Bäume laben können. 47. Dione war als Mutter der Venus die Ahnherrin des julischen Geschlechts, s. zu E. 5, 23. 51. fert aufert, animus Gedächtnis. 52. condere, zu Ende, zu Grabe bringen, vgl. G. 1, 458. Hor. od. IV, 5, 29: condit quisque diem collibus in suis; so noch nicht in der klassischen Prosa. 54. lupi. Plin. nat. hist. VIII, 34: in Italia quoque creditur luporum visus esse noxius: vocemque homini, quem priores contemplentur, adimere ad praesens. Daher das Sprichwort: lupus in fabula, weil die plötzliche Ankunft dessen, von dem wir reden, uns verstummen macht. 50 55 60 65 für differre. Mit longus bildet V. noch den Präpositionalausdruck ex longo. A. IX, 64. Andere Präpositionalausdrücke stehen E. 4, 5. 7, 2. G. II, 134. 244. III, 348. 505. IV, 157 etc. 59. 60. Vgl. Theokr. 7, 10. 11: κούπω τὰν μεσάταν ὁδὸν ἄνυμες, οὐδὲ τὸ σᾶμα ἡμῖν τὸ Βρασίλα κατεφαίνετο. 59. hinc adeo, von hier gerade. 60. Bianor, einer der Erbauer Mantua's. 64. 65. Vgl. Theokr. 7, 35. 36: àλλ ἄγε δή – ξυνὰ γὰρ ὁδός, ξυνὰ δὲ καὶ δά βουκολιασδα μεσθα τάχ ̓ ἕτερος ἄλλον ὀνασεῖ. 65. hoc fasce, die Böckchen, s. v. 62. 66. puer. Die Verlängerung der kurzen Endsilbe auf r findet sich in den Eklogen nur hier und 10, 69, beiden Stellen vor der Hauptcäsur des Verses. an ECLOGA X. Extremum hunc, Arethusa, mihi concede laborem: pauca meo Gallo, sed quae legat ipsa Lycoris, carmina sunt dicenda; neget quis carmina Gallo? sic tibi, cum fluctus subterlabere Sicanos, Doris amara suam non intermisceat undam: incipe; sollicitos Galli dicamus amores, dum tenera attondent simae virgulta capellae. non canimus surdis, respondent omnia silvae. Ecl. 10. Klagelied auf den Tod des Elegikers Cornelius Gallus. Dieser mit Vergil eng befreundete Dichter, welcher von Augustus durch seine Ernennung zum Prăfecten von Aegypten 30 v. Chr. einen Beweis des höchsten Vertrauens erhalten hatte, sah sich 26 v. Chr. durch Denunciationen, die selbst im Senat laut wurden, in seiner Stellung so gefährdet, dass er seinem Leben ein Ende machte. Der Zorn des Kaisers verfolgte ihn noch nach seinem Tode. Augustus verlangte, dass Vergil das Denkmal, welches er dem Freunde in dem 4. Buche der Georgica gesetzt hatte, zerstöre. Vergil gehorchte, widmete aber, da er das Andenken des Staatsmannes nicht retten konnte, dem Dichter diese Nanie. Das Lied besteht aus der Einleitung, der Klage, der Erinnerung an die Gedichte des Gallus und dem Schluss. Die Einleitung v. 1-8 enthält die Versicherung, dass die Klage ohne jede Bitterkeit nur dem Dichter gelten solle. Die Klage v. 9-36 ist der schönen Nänie auf den Tod des Daphnis (Theokr. 1, 66-141) nachgedichtet. Die Erinnerung an die Gedichte des Gallus v. 37-69 gipfelt in dem Lob der Allmacht des Gottes, welcher den Mittelpunkt seiner Poesie gebildet hatte. In dem Schlusse v. 70-77 drückt Vergil die Ueber 5 zeugung aus, dass sein kleines Lied durch die Macht der Musen den Ruhm seines Freundes verewigen werde. 1-5. Arethusa, eine Quellnymphe, die vom elischen Flussgott Alpheus geliebt und verfolgt unter dem Meere (hier nach der Mutter der Nereiden Doris genannt, wie es E. 4, 32 Thetis heisst) nach Sicilien strömte (cf. G. IV, 344. A. III, 694-96. Ovid. Met. V, 572641) und, wie viele Quellnymphen, den Hirten für eine begeisternde Göttin galt, vgl. E. 7, 21. — Sic., vgl. E. 9, 30. 1. extremum laborem: die Erfüllung der Pflicht gegen den Freund, Imit welcher der Dichter von der bukolischen Poesie Abschied nimmt. 2. Lycoris, die Geliebte des Gallus, die er unter diesem Namen in seinen Gedichten gefeiert hatte. 3. Diese Worte sind mit Beziehung auf Augustus geschrieben. 'Ein Lied gilt es: wer sollte ein Lied dem Dichter weigern.' 4. 5. So, wie mein Lied vor bitterer Empfindung, magst du vor der Berührung deines Verfolgers stets sicher bleiben. 6. sollic. am. die Liebesgedichte. 7. Dieser Vers enthält eine von den wenigen Wendungen, welche in dieser Ekloge an die Form der bukolischen Dichtung erinnern. 8. respondent omnia silvae, es wiederhallen Alles die Wälder, vgl. Quae nemora aut qui vos saltus habuere, puellae omnes 'unde amor iste, rogant, tibi?' venit Apollo. E. 1,5. respondere in der Bed. von resonare ist eine Neuerung Verg.'s. 9-12. Vgl. Theokr. 1, 66-69: лq ποκ ̓ ἄρ ̓ ἦσθ ̓, ὅκα Δάφνις ἐτάκετο, πα ποκα Νύμφαι; ἢ κατὰ Πηνειῷ καλὰ τέμπεα; ἢ κατὰ Πίν δου; οὐ γὰρ δὴ ποταμοῖο μέγαν ρον είχετ' Ανάπω, οὐδ ̓ Αίτνας σκοπιάν, οὐδ ̓ Ακιδος ἱερὸν ὕδωρ. 10. indigno am., s. E. 8, 18. peribat. Andere Lesart periret. 13. Ueber die LA. der Handschriften lauri s. d. Anh. 13-16. Vgl. Theokr. 1, 71 ff.: τήνον μὲν θώες, τήνον λύκοι ὠρύ σαντο, τήνον χωκ δρυμοῖο λέων έκλαυσε θανόντα. πολλαί οἱ παρ ποσσι βόες, πολλοὶ δέ τε ταῦροι, πολλαὶ δ ̓ αὖ δαμάλαι καὶ πόρτιες ὠδέραντο. 16. 17. Vgl. die Note zu E. 3, 84-91. 18. Ueber Adonis, den schönen Liebling der Venus, s. Ovid. Met. X, 503-739 u. vgl. Theokr. 1, 109: ὡραῖος χώδωνις, ἐπεὶ καὶ μᾶλα νομεύει. 19-21. Vgl. Theokr. 1, 80. 81: ἦνθον τοὶ βοῦται, τοὶ ποιμένες, πόλοι ἦνθον πάντες ἀνηρώτευν τί πάθοι κακόν. 19. upilio, ungewöhnliche Form für opilio, die Verg. nach der Bemerkung des Serv. propter metrum eingeführt hat. 20. Der Sauhirt Menalcas kam mit feuchtem Gewande von seiner Herde aus dem Eichenwald (vgl. G. II, 520), wo Frühlingsregen und Thau im dichten Schatten sich länger hielt. hiberna, weil die Eicheln ungesammelt den Winter hindurch gelegen hatten. 21-30. Wie bei Theokrit Hermes, Priapus und Kypris, so treten bei Vergil Apollo, Silvanus und Pan auf. Apollo redet den Gallus mit denselben Worten an, wie Priapus tristis at ille 'tamen cantabitis, Arcades' inquit, Atque utinam ex vobis unus vestrique fuissem aut custos gregis aut maturae vinitor uvae! certe sive mihi Phyllis sive esset Amyntas seu quicumque furor, — quid tum, si fuscus Amyntas? - den Daphnis. Vgl. Theokr. 1, 81 ff.: ἦνθ ̓ ὁ Πρίηπος κῆφα· Δάφνι τά λαν, τί νυ τάκεαι; ἃ δέ τυ κώρα πάσας ἀνὰ κράνας, πάντ ̓ ἄλσεα ποσσὶ φορεῖται ζάτοισ ̓. 31-34. Zur Erklärung des elliptisch gebrauchten tamen ist der Gedanke etwa folgendermassen zu vervollständigen: Wenn ich auch viel unter euch gelitten habe, so werdet doch gerade ihr, gesangeskundige Hirten, einst mein Andenken zu Ehren bringen.' 32. cant. per. peritus hat V. zuerst mit dem inf. verbunden, seinem Beispiele folgend später Tacitus. 35-69. Vergil schliesst den Theil der Ekloge, der der Erinnerung an die Gedichte des Gallus gewidmet ist, unmittelbar an die letzten Worte der Klage an. 'Wäre ich einer von euch gewesen (35. 36), so würde ich jetzt glücklich leben (37-41); du wärest bei mir, Lycoris (42. 43), der einst meine Lieder erklangen (44-49). Jetzt will ich im Gesange (50-54) und auf der Jagd (55–60) Trost suchen. Aber weder Natur noch Kunst (60-64), weder Kälte (65. 66) noch Hitze (67. 68) können mir Ruhe tantum ! 35 40 45 geben. Denn Amor weicht keiner Gewalt (69).' Die Vorstellung der Alten, dass die Verstorbenen ihre Lieblingsbeschäftigungen nach dem Tode fortsetzten, gab dem Dichter die Möglichkeit, diese Worte dem Freunde in den Mund zu legen und ihm dadurch die Ehre zu erweisen, welche sich Gallus nach Vergil's Darstellung (31-34) selbst gewünscht hatte. 38. furor, s. zu E. 1, 58. fuscus, von der Sonne gebräunt. 40. inter salices, wenn ich ein Hirt, lenta sub vite, wenn ich ein Winzer wäre, s. v. 39. jaceret, mein Schatz. -- 44. nunc leitet oft einen Satz ein, der die rauhe Wirklichkeit ersehnten oder geträumten Verhältnissen entgegensetzt, vgl. A. X, 630. 46. Servius: hi autem omnes versus Galli sunt, de ipsius translati carminibus. tantum ist mit procul zu verbinden: 'fern, und zwar - o dass ich es nicht glauben dürfte! so weit.' Die Dichter verbinden in Nachahmung des griechisch. Sprachgebrauchs öfter sit mit einem Infin. zur Bezeichnung eines Wunsches, vgl. Sil. Ital. VI, 484: mihi sit Stygios ante intra |