iussa mori, quae sortitus non pertulit ullos 323. sortitus. Die Sieger verlosten die gefangenen Frauen unter sich. 327. serv, enixae, indem ich in meinem Sclavenstande dem Pyrrhus einen Sohn (den Molossus) gebar. Dass dies d. Sinn der v. der Andr. absichtlich dunkel gesprochenen Worte sei, geht aus v. 333-34 hervor, denn nur so erklärt es sich, warum Helenus nur einen Theil vom Reiche des Pyrrhus erhält (das Uebrige nämlich fiel an den Molossus). — eniti, gebären, steht absolut, wie hier, öfter in der nachkl. Prosa. 328. Hermione, die Enkelin der Leda, wurde von ihrem Vater Menelaus dem um sie werbenden (secutus) Pyrrhus zur Ehe gegeben. Orestes aber, dem sie schon früher von ihren Grosseltern, dem Tyndareus und der Leda, zugesagt war, erschlug den Pyrrhus an dem von ihm errichteten Altare seines Vaters Achilles in Delphi und heirathete die Hermione 329. famulamque ist nicht überflüssig, sondern giebt den Grund an, weshalb Andr. dieser Verfü gung des Pyrrhus nachkommen musste. Uebrigens haben wir uns den Satz me ... habendam als aus zwei Sätzen entstanden zu denken. Aus welchen? Vgl. A. V, 447. 333. reddita cessit. Epirus wurde nach dem Tode des Pyrrhus nicht frei, sondern erhielt wieder (reddita) einen Herrscher. Pyrrhus vermachte sterbend dem Helenus aus Dankbarkeit dafür, dass er ihm durch seine Sehergabe bei der Rückkehr von Troja das Leben gerettet hatte, die Herrschaft von Epirus. 335. Chaon soll nach der Sage ein Freund oder Bruder des Helenus gewesen sein, der nach den einen auf der Jagd von Helenus getödtet wurde, nach den andern bei einer Pest für die Rettung aller den Opfertod erlitt, während noch andere erzählten, dass er nach einem Sturm, in dem er sich den Göttern zum Opfer für das Wohl seiner Gefährten darbot, sich selbst getödtet habe. 336. Pergamaque, s. zu v. 302. 339. superatne, vgl. E. 9, 27. [quae tibi iam Troia] Iamque dies alterque dies processit et aurae 355 A. II, 613. -- vescit. aura, s. 2. A. 1, 546. 340. In keinem Hemistichium hat Vergil den Sinn oder den Rhythmus ohne Abschluss gelassen. Eins von beiden ist in diesem Verse der Fall, durch welchen die zusammenhängende Reihe der Fragen (v. 337-344) ohne erkennbaren Grund unterbrochen wird. Der Vers rührt daher wohl nicht von Vergil her. 343. avunc. Hector. Creusa, die Mutter d. Ascanius, war nach Apollodor. III, 12, 5 eine Schwester des Hector. 345. incassum, eig. in cassum, in's Blaue hinein, vergeblich, findet sich bei Caes, und Cic nicht. 348. multum lacr. fundit. Da lacrimas fundere den Begriff des einfachen lacrimare enthält, so konnte das Adverb. multum zur näheren Bestimmung hinzugefügt werden, vgl. Propert. II, 20, 7: tantum lacrimas ... desluit. - verb. inter sing. Bei dieser Zwischenstellung der Präpos. lässt die klass. Prosa das adj. der Präp. vorangehen, die Dichter aber wählen auch die umgekehrte Stellung, wenn sie das subst. mehr hervorheben wollen, so bei V. noch A. IV, 410. V, 19. XI, 535. Schon Liv. 'folgt bisweilen diesem Dichtergebrauch, wie IX, 43, 15 : aciem per mediam, XXVI, 46, 2: parte in alia; öfter Tacitus. 351. amplector limina. Wenn man das Elternhaus oder das Vaterland verliess, oder aus der Fremde dahin zurückkehrte, so pflegte man den Boden, die Schwelle, die Thore zu umarmen und zu küssen, vgl. A. II, 490. 354. aulai med., im Atrium. 355. impos, auro dap., nachdem die Speisen für die Götter auf eine goldene Schüssel gelegt waren. Nicht nur Wein wurde den Göttern bei Privatmahlzeiten gespendet, sondern auch Speisen wurden ihnen vorgesetzt s. Liv. XXXIX, 43, 4: inter pocula atque epulas, ubi libare diis dapes, ubi bene precari mos esset ... mactatam humanam victimam esse. – Die W. paterasque ten, gehören als nähere Bestimmung zu lib. poc. Bacchi, indem sie ein einzelnes Moment bei der Libation hervorheben. vela vocant tumidoque inflatur carbasus austro: 359. interpr. div. Aen. schreibt dem Hel, die Sehergabe in beiden Formen zu, in welche den Alten die Divination zerfiel. Alle divinatio nämlich war eine naturalis, ate%vos, bei der ein unmittelbares Ausströmen des göttlichen Geistes in den menschlichen angenommen wurde, so dass der Seher die Stimme der Gottheit unmittelbar vernahm; oder eine künstliche, ÉVT8yvos, artificiosa, bei der der Priester die göttliche Offenbarung durch gewisse signa, die er zu beobachten und zu deuten lernen musste, erhielt. Helenus nun vernahm die Stimme des Phoebus durch Inspiration, wie die Pythia auf ihrem Dreifusse in Delphi und wie der Priester in der berühmten Orakelgrotte im Lorbeerhaine des Apollo zu Claros bei Colophon in lonien (s. Tac. Annal. II, 54); er wusste aber auch den Willen der Götter zu erkennen aus der Stellung der Sterne und aus dem Fluge und der Stimme der Vögel, er war also auch Astrolog (Chaldäer) und auspex. 362. prospera relligio. Insofern die Auspicien und die Orakel dem Aeneas glücklichen Erfolg seines Unternehmens verhiessen, konnte er die rel, selbst prospera nennen. Uebrigens liegt in den W. nicht d. Gedanke, d. ganze Fahrt werde glücklich sein, sondern nur, dass ihm die prospera relligio die glückliche Erreichung seines Zieles verkündet habe. 367. obsc. s. oben z. v. 262. – vito. Der Fragesatz ist nicht von fare abhängig, sondern selbständig; possim im nächsten V. ist modus potentialis. 370. vittas res. Die vitta , die der Priester beim Opfern anlegen musste, nahm Hel. jetzt, wo er wahrsagen wollte, ab; denn der Wahrsager musste nirgends gebunden sein, damit der Gott frei in ihm wirken könne. 372. multo susp. num., da ich vom mächtigen Schauer der Gottheit erbebe.' multum numen nämlich ist die gewaltige, durch die Nähe des Gottes recht wahrnehmbare Macht des Phoebus. In ähnlichem Sinne steht multus A, I, 411. III, 151. IV, 3. Nate dea; nam te maioribus ire per altum auspiciis manifesta fides: — sic fata deum rex sortitur volvitque vices; is vertitur ordo — pauca tibi e multis, quo tutior hospita lustres aequora et Ausonio possis considere portu, expediam dictis; prohibent nam cetera Parcae scire Helenum farique vetat Saturnia luno. principio Italiam, quam tu iam rere propinquam vicinosque, ignare, paras invadere portus, longa procul longis via dividit invia terris. ante et Tripacria lentandus remus in unda et salis Ausonii lustrandum navibus aequor infernique lacus Aeaeaeque insula Circae, quam tuta possis urbem componere terra. 374. nam te, nam erläutert und versichert die Wahrheit des von Aeneas v.362–64 Gesagten: allerdings, gewiss. — maior. ausp., unter höherer Leitung, denn Jupiter selbst will es so, wie in den folg. Versen gelehrt wird. sort. volv. vic., also hing es vom Jupiter ab, die Auseinanderfolge der einzelnen Schicksalssprüche, fata, zu bestimmen. 377. hosp. aeq. 'Verg. braucht hospitus stets in seiner ursprünglichen Bed. aufnehmend, wie ein Gasthaus oder ein Wirth aufnimmt, ohne die geringste Beziehung darauf, ob die Aufnahme gut oder schlecht ist; vgl. unten v. 539. A. VI, 93. Henry. - Hätte für tutior auch tutus stehen können? 379. prohibent nam cetera P. Von Vielem will ich dir Weniges mittheilen, denn die Mittheilung des Uebrigen erleidet eine zweifache Beschränkung: theils weiss ich es nicht, weil die Parzen mir die Kunde versagen; theils darf ich, was ich davon weiss, nicht aussprechen weil Juno es verbietet; vgl. Hom. II. XIX, 418. 381. Italiam, den Theil Italiens, der dem Aeneas angewiesen war. Der Weg dahin wird longa genannt, weil Aeneas wegen der von Grie chen bewohnten Ostk. Italiens nicht zu Lande dahin gelangen konnte, sondern um Sicilien herumsegeln musste, und invia, sofern er mit vielen Mühseligkeiten und Gefahren verbunden ist. 382. vic. par. inv. p. = et cuius vic. par. inv. p., s. 2. A. IX, 593. 383. longis terris, durch lang sich streckende Länder. 384. Trinacria, alter Name Siciliens. – lentandus remus, das Ruder muss durch das Wasser (scheinbar) gebogen gemacht werden, vgl. Apollon. Rhod. II, 593: επεγνάμπτοντο δε κωπαι, είτε καμπύλα τόξα βιαζομένων ηρώων. lentare ist ein von V. gebildetes W., das die folg. Dichter öfter gebraucht haben. Mit Nachahmung d. St. heisst es bei Sen. Ag. 459: properat iuventus adductos simul lentare remos. 386. inf. lacus, der lacus Avernus bei Cumae in Campanien, in dessen Nähe ein Weg in die Unterwelt führen sollte. Aeaeaeque Circ., 8. Hom. Od. X, 135 sq. 387. urbem comp. ist eine neue Phrase, doch nicht gleichbedeutend mit dem simpl. ponere, sondern mit Hinweisung auf d. geordneten Verhältnisse der Stadt. signa tibi dicam; tu condita mente teneto: 410 388. tu cond. m. 1., vgl. Hom. Folge eines Aufruhrs aus seiner Od. XV, 27. Geburtsstadt Meliboea in Thessa389. secreti ad flum. und., an lien vertrieben wurde, wandte er einem abgelegenen Theile des Tiber, sich gleichfalls nach Unteritalien vgl. A. VIII, 82. und umgab die Stadt Petelia im 390. lit., ein dichterisches W. Gebiete der Bruttier mit einer Mauer. 394. mors. horr. Der transitive - subnixa muro, von unten geGebrauch von horrescere gehört stützt auf die Mauer, d. h. gestützt der Dichtersprache an. und stark durch die Mauer, welche 395. fata. Die Schicksalssprüche mit dem Felsen, auf dem die Stadt nämlich, welche den Aeneas zum ruhte (Strabo 6, 1, p. 4. tovuvi Gründer eines Reiches in Italien S totiv), ein Ganzes zu bilden bestimmten. schien. 399. Narycii L. Die Stadt Lokri 403. steterint, s. oben z. v. 110. in Bruttium galt für eine Colonie 405. purp. am. Die Purpurfarbe d. opuntischen Lokrer v. Narycus. ' schützte, wie man im Alterthum 401. Lyct. Idom. Idomeneus be- glauble, gegen Zauber. - velare, setzte, als er aus Kreta vertrieben s. 2. A. II, 350. — Uebrigens führt war (s. zu A, III, 122), das Gebiet Vergil hier eine römische Sitte auf der Sallentini in Calabrien. die Zeiten des Aeneas zurück. 402, Philoctetae ist mit muro 407. omina, die Anzeichen bei zu verbinden. Als Philoktetes in der Opferhandlung. |