saepta armis solioque alte subnixa resedit. Postquam introgressi et coram data copia fandi, 507. iura, Rechtsnormen, die das Volk binden, wie sie in Rom vom Prator durch seine edicta, welche Anhaltspunkte für die Gerichte bildeten, erlassen wurden, vgl. A. I, 293. V, 758. VIII, 670; leges, gesetzliche Bestimmungen für das Staatsund Privatleben. 512. al. oras localer Accusativ wie Lavina litora A. I, 2. 513. obstipuit. Aeneas staunt darüber, dass er die Führer der Schiffe, welche der Sturm zerstreut (dispulerat) und weg von ihm nach ganz anderen Küsten getrieben hatte (avexerat), in Carthago findet. 515. res incognita, s. v. 517-19. 516. dissimulant. Objectlos gebrauchte verba transitiva beschränken die durch das verbum ausgedrückte Thätigkeit auf das Subject; so hier dissimulant, sie halten an sich, so ementiri, falsch aussagen, turbare (A. VI, 800), beben. nube cava, s. z. A. II, 360. 510 515 520 525 519. orantes veniam, um Gnade, um gnädiges Erbarmen. Diese Bitte war veranlasst durch die Aufnahme, die sie bei ihrer Landung gefunden hatten, s. v. 525.539-41. In veniam orare (petere) liegt auch in Prosa öfter nur der Begriff des gnädigen Willfahrens, nicht der Bitte um Verzeihung für begangenes Unrecht. 521. maximus, als der Aelteste. 523. gentis sup., nicht die Afri, denn dazu würde iustitia nicht passen, sondern die Punier. 524. maria vecti. So fügen die Lateiner, vorzugsweise die Dichter, anch zu gewöhnlich intransitiv gebrauchten Verben einen Objectsaccusativ zur Bez. des Gegenstandes, an dem sich die Thätigkeit des Verbums offenbart, hinzu, vgl. oben v. 67; vehi aber ist hier zuerst mit einem solchen acc. des innern Objectes verbunden; dem V. folgt Valer. Fl. V, 669: tot aequora vectae. 526. res asp. n., vgl. A. II, 690. non nos aut ferro Libycos populare penates 530 cum subito adsurgens fluctu nimbosus Orion 535 quod genus hoc hominum? quaeve hunc tam barbaro morem permittit patria? hospitio prohibemur harenae; bella cient primaque vetant consistere terra. si genus humanum et mortalia temnitis arma, 531. ubere glaebae, das hom. οὖθαρ ἀρούρης, s. z. G. II, 185. 533. ducis de nom. Italus war ein König der Oenotrer, oder nach Thucyd. VI, 2 der Sikuler. gentem. Bei dem Ausdrucke gens hat man nicht selten an das Land zu denken, in welchem ein Volk wohnt, vgl. Nep. Dat. 4: qui Cappadociam tenebat, quae gens iacet supra Ciliciam. Ebenso duos Hom. II. II, 547. 534. hic curs. fuit, hierhin richteten wir unsern Lauf. Die Pron. hic und is haben öfter im Verg. locale Bedeutung, s. zu A. VI, 18. Ueber die Form der Periode s. zu A. X, 260. Vergil hat in der Aeneis 58 Verse unvollendet gelassen, von denen 13 (I, 560; II, 66,346, 720, 767; III, 218; V, 574; VII, 702; VIII, 469; X, 17, 728; XI, 391; XII, 631) mit der Trithemimeres, 18 (II, 233, 614, 623, 640; III [340], 527, 661; IV, 44, 503; V, 322; VII, 439; VIII, 41, 536; IX, 167, 295, 467, 520, 761) mit der Penthemimeres, 17 (I, 636; III, 316, 470; IV, 361, 400, 516; V, 294, 595, 792; VI, 94; VII, 129, 248, 455, 760; X, 284, 490, 876) mit der Hephthemimeres, 5 (II, 468, 787; V, 815; VI, 836; IX, 721) mit der 540 bukolischen Cäsur endigen und 5 (I, 534; III, 640; V, 653; X, 580; XI, 375) kleinere Reihen enthalten, welche zur Ausfüllung von Perioden oder zur Hervorhebung von Uebergängen gebraucht werden. Obgleich nach vielen dieser Halbverse die Pause im Vortrage eine bedeutende Wirkung hervorbringt, so ist man doch zu der Annahme berechtigt, dass Vergil die Lücken des Rhythmus bei der letzten Bearbeitung ausgefüllt haben würde. Durch matte Zusätze in dem ersten Entwurf den Eindruck zu schwächen, hat er mit Recht Bedenken getragen. 535. adsurg. fluctu. Dem Orion, dessen Auf- und Untergang Stürme erregte, wird das beigelegt, was er zu bewirken pflegte; nimbosus, ein dichterisches und nachkl. Wort. 541. bella cient, eine neue Phrase, der sich aber bald Livius und die anderen Historiker bemächtigt haben. prima t., vgl. Valer. Fl. III, 305: quae me hospita tellus accipiet? quae non primis prohibebit harenis? 542. temnere, dichter. und nachklassisch st. contemnere = nicht fürchten. at sperate deos memores fandi atque nefandi. 543. sperate, sperate memores (esse), erwartet, dass gedenken.' Nauck. 544. iustior pietate, an Gottergebenheit gerechter, d. i. frömmer. Die Verbindung iustus pietate ist neu, aber sprachrichtig, denn die pietas war der iustitia untergeordnet, Cic. de nat. deor. I, 41, 116: est enim pietas iustitia adversum deos. Die hier gemachte Eintheilung kehrt wieder A. XI, 126. Mit dem hier ausgesprochenen Gedanken vgl. Hom. II. III, 179. 546. quem si f. serv., vgl. Hom. Od. XIV, 44. vescitur aura ist vom Athem als Bedingung des Lebens zu verstehen, vgl. A. III, 339. Lucret. III, 575-76: eiectis extra vitalibus auris dissolvi sensus animi fateare necesse est. 547. aetheria. Nach dem Vorgange der griechischen Dichter gebrauchen auch die römischen bisweilen aether und aetherius für aer und aerius, vgl. unten v. 587. VI, 761. VII, 557. Besonders A. XI, 104. 802. neque adhuc kann hier, E. 9, 35. A. X, 855. XI, 70 Vergil II. 8. Aufl. -- 545 550 555 560 durch noch nicht übersetzt werden, doch behält adhuc auch in dieser Verbindung seine eig. Bed. crudelibus umbris ist Ablativ zur Bezeichnung des Ortes, wo er ruht, vgl. A. V, 371. X, 705. umbrae, das Schattenreich, vgl. A. VI, 734. occubare, dichterisch und nachkl., doch auch einmal bei Livius. 548. Der Sinn dieses Verses ist: so fürchten wir Nichts (so werden wir sicher Italien erreichen) und dich dürfte es dann nicht gereuen, uns zuerst einen Dienst geleistet zu haben. 549. 'Der leitende Hauptgedanke ist dieser: Die Vergeltung für bewiesene Grossmuth ist dir sicher, wenn nicht von Aeneas, so doch von Acestes, denn auch in Sicilien sind die Trojaner mächtig und streitbar. Häckermann. 552. silvis, in den Wäldern, vgl. G. III, 434. A. III, 220. 554. Die Worte ut Ital. petamus sind wovon abhängig? 559. simul frem., vgl. Hom. II. I, 22. 560. Ueber den Halbvers s. z. A. I, 534. 3 Tum breviter Dido voltum demissa profatur. quis genus Aeneadum, quis Troiae nesciat urbem, His animum arrecti dictis et fortis Achates 561. volt. dem., mit herablassender Miene; ähnlich Uhland: Und der König senkt die Stirn. profatur, ein dichterisches und nachkl. Wort. 563. res dura, ein hartes Geschick, mit Rücksicht auf die bitteren Erfahrungen, die sie bereits gemacht hat, gesagt. 564. custode. Der Sing. steht collectivisch, s. z. E. 8, 2; wegen des abl. s. z. v. 312. 567. Der Gedanke ist: unsere Herzen sind nicht so abgestumpft (so unempfindlich), dass wir nicht die Hochherzigkeit der Trojaner anerkennen und bewundern sollten. 568 enthält den Grund, weshalb den Tyriern (vgl. unten v. 619 sq.) die Thaten vor Troja bekannt sind. 569. Saturnia arva, s. A. VIII, 319-25. 570. Eryx Veneris et Butae 565 570 575 580 filius fuit, qui occisus ab Hercule monti ex sepultura sua nomen imposuit. Servius. - loptatis, s. zu A. I, 425. 572. voltis = si voltis, s. zu G. II, 519. mecum pariter. Cic. Verr. V, 67, 173: Siculi causam suam perisse querentur et mecum pariter moleste ferent. 573. urbem quam statuo vestra est. Diese sog. attractio inversa findet sich im Lat. nur bei Dichtern, und auch hier nicht häufig, vgl. Terent. Eun. IV, 3, 11: Eunuchum, quem dedisti nobis, quas turbas dedit. 578. urbibus, als Gegensatz von silvis ganz allgemein Bezeichnung von Menschen bewohnter Gegenden. 580. erumpere ist hier zuerst mit dem acc. verbunden; in Prosa findet sich diese Constr. einmal bei Tacitus. unus abest, medio in fluctu quem vidimus ipsi os umerosque deo similis; namque ipsa decoram 584. unus abest, s. oben v. 113-117. 586. vix ea fat. erat, cum, vgl. Hom. Od. XVI, 11, mit dem Folg. Hom. Od. VII, 143. 589. os umerosque, vgl. Hom. Od. VI, 229-35. Allerdings ist Aen. nicht an sich deo similis, sondern er verdankt dies nur der Wunderkraft der Mutter; deshalb aber darf man nicht dem adj. similis die Kraft eines part. perf. beilegen, als hätte es passive Bed. und sei s. v. a. similis factus. Der Dichter giebt einfach den Eindruck an, den die äussere Erscheinung des Aen. auf seine Umgebung macht, und erklärt im nächsten Satze den Grund dieser Erscheinung. Der acc. giebt die Gegenstände an, an welchen sich die Gottähnlichkeit zeigt. In dieser Weise kommt der acc. lim. erst bei den Dichtern des aug. Zeitalters bei adj. vor. 590. caes. ein dichterisches Wort, das jedoch schon Liv. in die Prosa eingeführt hat. lumen iuv. purp. 'poetische Ausführung des pros. Ausdruckes flos iuventae. = = 585 590 595 600 Diese wird gefasst: 1) von der Seite ihres Glanzes lumen, 2) ihrer Farbe purpureum (frisch). Das Ganze frischer Jugendglanz; vgl. Hor. od. III, 15, 15: flos purpureus rosae.' Weidner. 591. honores, das homer. xáoiTES, heitere Anmuth. 592. manus, die Hände des Künstlers, vgl. oben v. 455. aut ubi, vollständig: aut quale addunt decus, ubi. flavo auro gehört auch zu dem vorhergehenden Gliede, denn das Elfenbein erhielt ebenso wie das Silber und der Marmor eine Einfassung von Gold. 593. Parius lap. Der auf Paros, einer Insel des ägäischen Meeres, gebrochene Marmor wurde besonders geschätzt. 595. coram adsum, vgl. Hom. Od. XXI, 207. 602. sparsa per orbem. Aeneas hatte einige seiner Gefährten in Creta zurückgelassen, s. A. III, 190, und wusste, dass Trojaner sich in |