di tibi, si qua pios respectant numina, si quid in freta dum fluvii current, dum montibus umbrae Sicilien, s. oben v. 549-50, und 603. di tibi, vgl. Hom. Od. VI, 180. si quid usquam iustitia est, wenn Gerechtigkeit noch irgend eine Geltung hat. So enthält der Satz si quid recti eine erweiternde Ausführung der vorhergeh. Worte si qua numina. 606. qui tanti, Schiller, Jungfrau v. Orleans: Wer bist du, heilig wunderbares Mädchen? Welch glücklich Land gebar dich? Sprich, wer sind die gottgeliebten Eltern, die dich zeugten? 607-8. montibus, auf den Bergen. -lustrabunt, durchwandern, durchziehen, vgl. A. III, 385. IX, 58. convexa sind die Abdachungen der Berge. Der prosaische Gedanke: 'so lange Wolken ziehen und Schatten werfen ist hier vermöge der poetischen Individualisirung auf Ge 605 610 615 620 birgsgegenden beschränkt, weil sich diese Naturerscheinung im Gebirge wegen der häufigeren Wolkenbildung am meisten zeigt und hier am besten beobachtet werden kann. polus d. s. pascet. Schon die alten Dichter lassen die Sterne am Himmel gehen als 'Lämmer auf der Flur' (Claudius) und gebrauchen davon das verb. βουκολέεσθαι. 616. im manibus oris. Die Nordküste Afrika's war im Besitz wilder libyscher Stämme. Dido besass nur einen kleinen Theil derselben. 617. Ueber den Hiatus in Dardanio Anch. s. z. A. VII, 226 u. IX, 9. 619. Teucer, der Sohn des Königs Telamon von Salamis und der Hesione, einer Tochter des Laomedon und Schwester des Priamus, wurde bei seiner Rückkehr aus dem trojanischen Kriege von seinem Vater aus Salamis verwiesen, weil er den Tod seines Halbbruders Ajax nicht verhindert oder gerächt habe, suchte, einer Verheissung des Apollo folgend, darauf ein neues Vaterland, und fand es auf Cypern, das ihm Belus, König von Sidon, überliess. auxilio Beli; genitor tum Belus opimam 625 630 viginti tauros, magnorum horrentia centum terga suum, pinguis centum cum matribus agnos, munera laetitiamque dii. 635 at domus interior regali splendida luxu instruitur, mediisque parant convivia tectis: - Aeneas neque enim patrius consistere mentem passus amor rapidum ad navis praemittit Achaten, Ascanio ferat haec ipsumque ad moenia ducat; omnis in Ascanio cari stat cura parentis. munera praeterea Iliacis erepta ruinis 625. Teucros, die Trojaner, vgl. A. III, 108 sq. u. s. z. A. III, 167; über die Verwandtschaft des salaminischen Teucer mit den Trojanern s. oben zu v. 619. Leber das ὁμοιοτέλευτον in ferebat lebat s. z. A. IV, 257. -vo 632. indicit hon. Verg. überträgt hier die römische Sitte, bei freudigen Ereignissen den Göttern Dankfeste zu veranstalten, auf die heroische Zeit. 635. terga suum, vgl. A. VII, 20. 636. munera laetit. dii Apposition zum Vorhergehenden. diï ist wie die (vgl. G. I, 208) eine alte Zusammenziehung für diei. Ueber den Halbvers s. z. A. I, 534. 640 645 in 639. In der gedrängten Aufzählung und Beschreibung dieser Gegenstände erträgt man den Ausfall eines Zeitwortes wie instruuntur um so leichter, da domus struitur vorausgeht. Vgl. A. III, 216 sq. 392. IV, 201 sq. VII, 732. VIII, 678 sq. XI, 633.' Wagner. vestes, Teppiche, s. G. II, 464. 640. ingens arg., eine grosse Anzahl silberner Gefässe, vgl. A. III, 466. 641. fort. facta, vergl. Liv. X, 23, 5: facto egregio. XXVI, 39, 3: multis fortibus factis. 644. praemittit, um den Ascanius und die Geschenke noch vor dem veranstalteten Gastmahle zu holen. ferre iubet, pallam signis auroque rigentem At Cytherea novas artes, nova pectore versat 648. signis auroque mit Gold und Figuren, d. h. mit Figuren von Gold, s. z. G. II, 192. 651. inconcessus, poet. und nachkl. 653. sceptrum wird öfter als Auszeichnung aller Mitglieder des königlichen Hauses erwähnt. 655. bacat., ein seltenes, hier zuerst vorkommendes Wort. duplicem, aus gedoppeltem Stoff. 659. donisque furentem, vgl. unten v. 714. furentem ist proleptisch zu fassen. 660. ossibus. ossa, medulla, artus und viscera dienen häufig zur Bezeichnung des Innersten. — impl., vgl. Cic. de div. I, 36, 79: di vim suam naturis hominum implicant. 661. domum ambiguam, mit Rücksicht auf die Treulosigkeit des Pygmalion gesagt. Tyriosque bil. Die fides Punica war bei den Römern zum Sprichwort geworden. 662. recursat, ein poet. und 650 655 660 665 nachklass. Wort, ebenso aliger im folgenden Verse. 664. Der Nom. solus steht nach vorherg. Voc., weil die Apposition als Nebensatz behandelt ist: auf dem allein meine Macht beruht, vgl. A. VI, 835. Ovid. her. 14, 73: surge, age, Belide, de tot modo fratribus unus. 665. tela Typhoëa. Der Blitz, mit welchem Jupiter den Titanen Typhoeus erschlug. Die Allmacht des Liebesgottes zu bezeichnen, war Amor auf vielen Denkmalen dargestellt, wie er die Donnerkeile Jupiters zerbricht. 666. num. Wegen des plur. s. z. A. VII, 298. 668. iactetur. Ueber die Dehnung der Endsilbe s. z. A. XI, 469 bis 470. 669. nota tibi, das sind dir bekannte Dinge. Der Plur. steht hier in Nachbildung des Griechischen, hunc Phoenissa tenet Dido blandisque moratur vocibus; et vereor, quo se Iunonia vertant hospitia; haud tanto cessabit cardine rerum. quocirca capere ante dolis et cingere flamma 670 reginam meditor, ne quo se numine mutet, sed magno Aeneae mecum teneatur amore. .675 qua facere id possis, nostram nunc accipe mentem: regius accitu cari genitoris ad urbem Sidoniam puer ire parat, mea maxima cura, at Venus Ascanio placidam per membra quietem scheint aber im Lat. sonst nicht weiter vorzukommen. 679. tenet blandisque mor. voc., vgl. Hom. Od. I, 55-57. 671. Iunonia hospitia, s. ob. v. 15. 672. tanto cardine, in einem so entscheidenden Zeitpunkte. In dies. Bed. steht cardo für das sonst hierfür gebräuchliche discrimen hier zuerst. Zu cessabit ist Iuno aus dem vorhergehenden Iunonia als Subject zu denken. 675. mecum, vgl. oben v. 572 und G. I, 41. II, 8. 677. accitu, ein seltenes Wort, das nur im abl. sing. vorkommt. 678. mea maxima cura. Warum nennt Venus den Ascanius so? s. A. IV, 274 u. 275. 680. sopitum somno. Soph. Oed. Tyr. 65: ὕπνῳ εἶδοντα. super 680 685 690 alta Cyth. Der zu super hinzugefügte Accus. oder Abl. bezeichnet häufig die Grundlage, auf der sich etwas erhebt oder befindet, vgl. unten v. 700. A. VI, 203. VII, 557. Cythera s. zu A. I, 257. 681. Idalium, ein Berg und eine Stadt auf Cypern. 682. dolos bezieht sich nur auf die Täuschung, dass ein Anderer seine Rolle spielt, und schliesst die Kenntnis der dieser Täuschung zu Grunde liegenden Absicht aus. 684. falle faciem. Soph. Phil. 129 : μορφὴν δολοῖν. — pueri puer, vgl. A. V, 569. X, 734. 686. lat. latex, ein dichterisches W., das jedoch auch schon bei Liv. vorkommt. Lyaeum. Bacchus hiess Lyaeus, insofern er von Sorgen befreit (2vec). - floribus et dulci adspirans complectitur umbra. 697. Ungewöhnlich ist hier die Verbindung von cum mit d. ind. praes. im Vordersatze und dem ind. perf. und dann praes. im Nachsatze. Ungewöhnlich ist auch cum mit d. ind. perf. im Vordersatze und dem ind, impf. im Nachsatze A. VI, 515-18. aulaeis superb. Die aulaea waren bunte Teppiche mit künstlich eingewebten Figuren. Der Gebrauch dieser aulaea in Wohnhäusern war mannigfaltig; sie wurden als Vorhänge an den Thüren benutzt, dienten zur Decoration der Zimmer, wo sie auch unter der Decke zeltartig ausgespannt wurden etc. Hier steht aulaea als pars pro toto zur Bezeichnung des mit aulaeis (also wahrscheinlich mit einem Baldachin) geschmückten Speisesalons. sponda aurea (wegen der Synizese s. z. A. VII, 190.) ist das gold. Speisesopha. 698. mediamque locavit. Dido nimmt als Königin den Ehrenplatz ein, vgl. A. VH, 169. Zu ihrer einen Seite sassen die Trojaner, zu ihrer andern, wie aus v. 738 hervorgeht, die Carthager. 701. lymphas, ein dichterisches Wort. 702. expediunt, sie vertheilen das Brot aus den Körben an die einzelnen Gäste. — mantelia, leinene Handtücher, die meist rauh gewebt, 695 700 705 bisweilen auch glatt geschoren waren, tonsis villis. 703. intus, im Innern des Hauses, denn das Gastmahl selbst wurde nach altrömischer Sitte im atrium gegeben, s. unten v. 726. — ordine, in gehöriger Ordnung, wie sie durch die herkömmliche Sitte bestimmt war. longam pen. str., die lange Reihe der Speisen ordnen und für die einzelnen Gänge vertheilen. Cic. de nat. deor. II, 27: est enim omne quo vescuntur homines pe nus. 704. cura (est) mit d. inf. steht hier wohl zuerst, später auch in Prosa bei Plin. und Tac. - flammis adolere pen. Die Dienerinnen hatten auch das Feuer auf dem Herde zu Ehren der Penaten zu unterhalten; vgl. G. IV, 379. adolere wird in der Bed. durch Opfer einen ehren, mit dem abl. des Gegenstandes, den man opfert, d. h. mit dem man die Gottheit ehrt, verbunden. Vgl. A. VII, 71. 706. Sil. Ital. XI, 276-78 ahmt die Beschreibung des Verg. so nach non una ministri turba gregis: posuisse dapes his addita cura, his adolere focos, his ordine pocula ferre; necnon et certis struitur penus. Am Hofe der Dido wird die Etiquette streng beobachtet, zuerst lässt sich die Königin nieder, |