Ecce autem telis Panthus elapsus Achivom, Panthus Othryades, arcis Phoebique sacerdos, sacra manu victosque deos parvumque nepotem ipse trahit cursuque amens ad limina tendit. 320 'quo res summa loco, Panthu? quam prendimus arcem?' vix ea fatus eram, gemitu cum talia reddit. 'venit summa dies et ineluctabile tempus Dardaniae. fuimus Troes, fuit Ilium et ingens Cic. ad famil. XVI, 21, 12: succurrit, grave esse. 319. Panthus, Πάνθοος, Πάν Jovs, daher der Voc. Panthu. 320. manu ist mit ipse zu verbinden, vgl. A. III, 372. VII, 143. trahit hat durch ein Zeugma sacra und victos deos zu Objecten. 321. ad limina, zum Hause des Aeneas, das vom Kriegsgetümmel entfernt lag, s. oben v. 300. Eine Anerkennung der Tapferkeit und der Frömmigkeit des Aeneas liegt darin, dass der Priester des Phoebus die Heiligthümer der Burg gerade in das Haus des Aeneas rettet. arces. 325 330 Der ind. praes. steht auch in Prosa häufig in der Frage nach dem, was nun sofort zu thun ist, vgl. A. XI, 389. 324. ineluct. ein seltenes, von V. gebildetes Wort. 329. incend. miscet, verbreitet das Feuer überall hin. 330. portis bip., an den mit beiden Flügeln geöffneten Thoren. Das adj. bipatens findet sich nur einige Male bei den Dichtern. 333. oppositi, denen, welche fliehen wollen. Wegen des Partic. perf. s. zu A. VI, 335. stat, es starret. 334. parata neci, Ovid. fast III, 215: iam stabant acies ferro mortique paratae. — primi steht prädicativ. Die übrigen Trojaner dachten an keinen Widerstand, die Wächter erholten sich zuerst von ihrem Schrecken und ergriffen die Waffen zur Vertheidigung. Unter den Wächtern, welche von den Griechen nach v. 266 erschlagen waren, ist nur die Abtheilung zu verstehen, welche damals gerade die Wache hatte. portarum vigiles et caeco Marte resistunt."' quos ubi confertos audere in proelia vidi, una salus victis nullam sperare salutem.' inde, lupi ceu 335 340 345 350 355 348. incipio super his. super ist Adv. (= insuper); die ganze Wendung entspricht dem homer. Total δ ̓ ἦρχ. ἀγορεύειν und τοῖσι δὲ μύτων ήρχε. 348-354. Freunde, jeder Kampf ist vergeblich (348); dennoch will ich das äusserste wagen (349); wollt ihr mir folgen (si vobis_cupido [est me] sequi 350), so lasst uns zusammen sterben (350); denn Rettung ist nicht mehr möglich (351. 52. 54). 351. excessere. Nach dem Glauben der Alten verliessen die Schutzgötter die Stadt, welche von den Feinden erobert werden sollte. 353. moriamur et ruamus = moriamur ruendo, s. oben z. v. 208. Aehnlich Hor. sat. II, 3, 294: mater delira necabit · febrimque reducet. 355. lupi ceu raptores, vgl. Hom. II. XVI, 352 u. 53. raptores atra in nebula, quos improba ventris exegit caecos rabies catulique relicti faucibus expectant siccis, per tela, per hostes Primus se Danaum magna comitante caterva 357. caecos, blind gegen jede Gefahr. 358. per tela, per hostes, vgl. Hom. II. X, 298. Liv. VIII, 30, 6. IX, 39, 8. 360. Die Worte nox atra ... umbra schildern das Gefühl, mit dem die Schaar todesmuthiger Trojaner jetzt in der Nacht zu ihrem letzten Gange aufgebrochen ist. Allerdings erhellt der Mond die Nacht, aber er wird, wie aus v. 397. 420 u. 621. zu schliessen ist, zeitweise durch Wolken verhüllt, und ein nächtlicher Kampf hat immer noch andere Schrecken, als ein Kampf bei Tage. cava umbra, mit umhüllendem Schatten, vgl. A. I, 516. V, 810. IX, 671. X, 636. 361. quis cladem. Vgl. Hom. Od. III, 113 u. 14. 362. funera fando, Alliteration; s. z. III, 412. 364. inertia corpora. Wehrlose. Zu beachten ist die Steigerung in per vias, per domos et rel. deor. lim. deorum hängt nur von limina ab, nicht von domos, denn domos deorum bez. nur den Olymp oder einzelne Wohnungen der Götter auf dem Olymp, vgl. A. X, 1. 101. S. 367. quondam, zuweilen; so besonders oft in Vergleichungen, A. II, 416. VII, 699. XII, 863. In derselben Bedeutung steht olim, G. IV, 433. A. V, 125. VIII, 391. 369. pavor. Ueber die Dehnung der Endsilbe s. z. XI, 469. 374. rapiunt feruntque. Diese Verba werden, wie ἄγειν καὶ φέQɛ, häufig verbunden, um das völlige Ausplündern zu bezeichnen. = 377. sensit delapsus — delapsus in hostis sensit, nämlich se in hostes delapsum esse, vgl. G. II, 510. A. X, 500. XII, 6. 702. obstipuit retroque pedem cum voce repressit. 378. retro repressit, vgl. G. I, cum voce 379. veluti qui s. ang., vgl. das ähnliche Bild bei Hom. II. III, 33-35. 380. nilens. Cic. de nat, deor. II, 48, 124: crocodili simulac primum niti possunt, aquam persequuntur. 381. attoll. iras, vgl. G. III, 421. 383. densis armis ist der Abl. circumfundimur wir umringen (sc. die Feinde) vgl. A. III, 634. 5. nos una undique circum fundimur. Ueber das nachgestellte et s. unten zu v. 434. 385. labori, vom Kampfe, wie πόνος bei Hom. 386. successu exultans animisque, in der Freude fortgerissen durch den Erfolg und seinen kecken Muth (der sich sogleich in dem Vorschlage, den er macht, spricht); vgl. A. XI, 491. aus 388. dextra ist auf fortuna zu beziehen. 389. Danaumque insignia sind die griechischen Waffen überhaupt, 380 385 390 395 sofern sie sich von den trojanischen unterscheiden, s. v. 391, vorzugsweise aber die Schilde und Helme. 391, arma d. ipsi, d. h. die Feinde sollen uns (gegen ihren Willen) Waffen zum Kampfe geben. inde, s. zu A. I, 225. ist ein dichterisches W. decomans 392. clip. instgne. Die Schilde wurden gern durch erhabene Arbeiten in Erz, welche gewöhnlich Thiere darstellten, geschmückt. 394. ipse selbst auch, vgl. Cie. ad Att. IX, 6. 3: de hac re litterae L. Metello tribuno pl. Capuam allatae sunt a Clodia socru, quae ipsa transiit. 396. haud num. n., indem die Gottheit nicht die unsrige, d. h. nicht für uns, uns nicht günstig war, s. v. 402 num. nostro ist also als abl. abs. zu fassen. In gleicher Weise gebrauchen besonders die Dichter die Pron. poss., s. A. V, 832. XII, 187. Ovid met. IV, 373: vota suos habuere deos. Hor. epod. 9, 30: ventis iturus non suis. multaque per caecam congressi proelia noctem conserimus, multos Danaum demittimus Orco. diffugiunt alii ad navis et litora cursu fida petunt; pars ingentem formidine turpi scandunt rursus equum et nota conduntur in alvo. nostrorum obruimur oriturque miserrima caedes 398. demitt. Orco, vgl. Hom. II. I, 3. 405. tendens lum. ist ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck für tollens; tendere wird gewöhnlich von den Händen gesagt. 406. lumina. Wegen der Epanaphora s. zu A. I, 109. 407. furiata mente Coroebus, s. oben v. 341-46. furiatus ist ein rein dichterisches W. 408. 9. densis armis ist der Ablativ, vgl. A. III, 222 inruimus ferro. In dem Gemälde des nun beginnenden Kampfes entspricht der Masse der Feinde, die den Coroebus umgeben, (v. 408) die dicht gedrängte Schaar der Genossen, die ihn schützen (409). 410-423. Auf Aeneas und seine Gefährten wird ein dreifacher Angriff gerichtet: 1) von ihren Landsleuten, die sie nicht erkennen (410 bis 412); 2) von Aiax und seinen Genossen, welche glauben, dass eine Schaar ihrer Kampfgenossen Vergil II. 8. Aufl. 400 405 410 415 ihnen die Cassandra entreissen will; 3) von den Griechen, welche vorher vor ihnen nach allen Seiten hin geflohen waren (420-422 vgl. 400-402). Diese erkennen zuerst die Täuschung (primi v. 423). 411. obruimur. Ueber die Dehnung der Endsilbe s. z. A. XI, 469. 413. gemitu atque ira, mit lautem Wuthgeheul, vgl. A, VII, 15. gemitus bez. jede Aeusserung des Schmerzes vom stillen Seufzer bis zum lauten Gebrüll, vgl. A. IV, 667. XII, 929. und wird auch in Prosa mit clamor und mit eiulatus verbunden. 414. Aiax. Welcher? s. z. A. I, 41. 415. Dolopum, s. zu A. II, 7. 416. rupto turb., bei hervorgebrochenem Wirbelwind, vgl. G. III, 428. A. XI, 548. Mit dem Bilde vgl. Hom. II. XVI, 765-69. 417. eois, weil der Eurus von Osten kommt; equis, insofern die Winde öfters als reitend dargestellt wurden, vgl. Horat. od. IV, 4, 44: 5 |