proluvies uncaeque manus et pallida semper ora fame. huc ubi delati portus intravimus, ecce laeta boum passim campis armenta videmus turba sonans praedam pedibus circumvolat uncis, haud secus ac iussi faciunt tectosque per herbam die fast durch den ganzen Vers 217. uncaeque manus, γαμψώ νυχες. 218. Ueber den Halbvers s. z. A. I, 534. 219-28. Vgl. Hom. Od. XII, 260 sq. 221. nullo cust. Die Rinder gehörten den Harpyen und weideten, wie alle einer Gottheit geweihte Heerden, ohne Hirten. 222. voc. in partem, vgl. Liv. V, 21, 5: Veientes ignari . . iam in partem praedae suae vocatos deos. Ein Theil der Beute wurde stets den Göttern geweiht. 224. extr. toros, aus Rasen..epulari hat V. zuerst, und zwar hier und G. II, 537 nach Analogie von vesci mit dem abl. verbunden, 220 225 230 235 240 eine Construction, die sich nach langem Zwischenraume bei Mela und Claud. wiederfindet. 226. magnis clang., unter grossem Geschrei, vgl. Hom. II. III, 5. 229. Das subst. secessus kommt bei V. zuerst vor. 230. Wie aus der LA. der besten Hdschr. clausam st. clausi hervorgeht, ist dieser Vers. aus A. I, 311. herübergenommen. 231. aris rep. ign., s. v. 223. 236. tectos und latentia stehen proleptisch. 240. nova proelia, denn mit Vôgeln hatten sie noch nicht gekämpft. Der folgende Inf. foedare ist als Apposition zu nova proelia hinzugefügt, vgl. G. IV, 556. 241. obsc. s. z. v. 262. pelagi, s. z. v. 249. sed neque vim plumis ullam nec volnera tergo 245 sed non ante datam cingetis moenibus urbem, 245. praecelsus, ein von V. gebildetes aber selten gebliebenes W. Will V. die Bed. eines adj. steigern, so setzt er es mit prae zusammen, wie praedives, praedulcis, praepinguis, praevalidus; die Praep. per, die sonst diesem Zwecke dient, gebraucht V. nicht. 246. rumpere vocem ist eine Phrase, die im V. zuerst vorkommt. 249. patrio regno, aus dem Gebiete unseres Vaters; die Harpyien waren nach Servius Töchter des Pontus oder Poseidon, nach Andern Töchter des Thaumas, eines Sohnes des Pontus. 250. accip. an., vgl. Hom. II. I, 297. 251. pat. omn. Von Zeus rührt alle Wahrsagegabe her. Vergil II. 8. Aufl. 255 260 265 diripere excussosque iubet laxare rudentes. Ergo insperata tandem tellure potiti 267. excussos lax. rud., d. h. die Taue zu lösen und aufzuwickeln. Die zur Befestigung der Segel dienenden Taue wurden beim Landen zusammengewickelt. 268. tend. vela, vgl. Hom. Od. II, 427, m. dem folgenden Verse Od. XI, 10, und mit v. 271 Od. IX, 24. 269. vocabat. Hat ein Satz mehrere Subjecte, so pflegt Verg. sich das Verbum im Numerus dem zunächst stehenden Substantiv anschliessen zu lassen, wie gleich im nächsten Verse, vgl. auch A. I, 16. 574. II, 597. III, 552. 270 275 280 Jahr seit der Zerstörung Troja's bereits begonnen. Diese Gelegenheit benutzt Verg., um einen römischen Gebrauch auf die trojanische Vorzeit zurückzuführen. Wie nämlich die Römer alle fünf Jahre nach beendetem Census eine lustratio populi Rom., d. h. ein feierliches Sühnopfer für das ganze römische Volk, anstellten, so veranlasst der an den Harpyien begangene Frevel den Aeneas zu einem åhnlichen Sühnopfer. Dies Sühnopfer wird dem Jupiter als dem Vertreter aller Götter gebracht. Mit gymnischen Spielen verbindet Verg. dies Sühnopfer, um den Augustus zu ehren; denn dieser hatte nach seinem Siege über den Antonius bei Actium hier grosse Spiele, die alle fünf Jahre gefeiert werden sollten, eingesetzt, oder vielmehr nach Vergil's Andeutung die schon von Aeneas veranstalteten Spiele erneuert. insperata, s. v. 282-283. 279. votis ist, wie das vorhergehende Iovi, Dat. commodi. 280. litora ludis Alliteration s. z. III. 412. 281. oleo labente. Während des interea magnum sol circumvolvitur annum AENEAS HAEC DE DANAIS VICTORIBUS ARMA. linquere tum portus iubeo et considere transtris. certatim socii feriunt mare et aequora verrunt. protinus aërias Phaeacum abscondimus arces litoraque Epiri legimus portuque subimus Chaonio et celsam Buthroti accedimus urbem. Hic incredibilis rerum fama occupat auris, Priamiden Helenum Graias regnare per urbes coniugio Aeacidae Pyrrhi sceptrisque potitum et patrio Andromachen iterum cessisse marito. obstipui miroque incensum pectus amore, compellare virum et casus cognoscere tantos.' progredior portu classes et litora linquens, sollemnis cum forte dapes et tristia dona Ringens zerfloss das Oel, mit dem sich die Ringkämpfer bestrichen. 284. sol circumv. annum, eine prägnante Construction, indem durch den hinzugefügten Accus. der Wirkung der Begriff zweier Verba in dem circumvolvi vereinigt ist: die Sonne bewirkt, vollendet durch ihr Herumrollen ein Jahr. Aehnlich Hor. ep. III, 2, 125: nunc Satyrum, nunc agrestem Cyclopa movetur, stellt durch mimische Bewegungen bald einen Satyr, bald einen Cyklopen dar. im Vergleich mit kleineren Zeittheilen, vgl. A. I, 269. magnum, 285. glacialis, poet. und nachkl. 286. aere cavo. Den Stoff, aus dem etwas verfertigt ist, bezeichnen die Dichter durch den Abl., vgl. A. I, 655. II, 765. V, 663, oder durch ex mit dem Abl., vgl. A. IV, 138. V, 266. cavo, wegen der Form des Schildes. 288. haec de Dan. Bei den Inschriften auf Weihgeschenken pflegte man das entsprechende Verbum (dedicare) wegzulassen, vgl. E. 7, 29. 291. Phaeacum arces, die Berge 285 290 295 300 Corcyra's, vgl. Hom. Od. V, 279. abscondimus, wir lassen sie am dunkeln Horizont (aërias) verschwinden. Senec. ep. 70, 1: Praenavigavimus... vitam et quemadmodum in mari, ut ait Vergilius noster, terraeque urbesque recedunt, sic in hoc cursu rapidissimi temporis primum pueritiam abscondimus, deinde adolescentiam. 292. portu (Dat. s. z. A. VII, 161) Chaonio. Die Chaones waren eine Völkerschaft in Epirus. 295. Helenus, ein Sohn des Priamus, berühmt als Wahrsager (vgl. Hom. II. VI, 76), war als Gefangener von Pyrrhus, dem Sohne des Achilles, nach Epirus geschleppt. 297. cessisse, sei zu Theil geworden, denn cedere alicui wird von dem gesagt, was in die Gewalt oder in den Besitz Jemandes kommt; vgl. v. 333. XII, 17.' Wagner. 300. litora linquens s. z. A. II, 494. 301. cum forte. cum ist nicht, wie oben v. 10, in der Bedeutung Sn Tóre zu fassen, denn in dieser Bedeutung wird es nur mit dem ante urbem in luco falsi Simoentis ad undam Hector ubi est? dixit lacrimasque effudit et omnem 305 310 'vivo equidem vitamque extrema per omnia duco: ne dubita, nam vera vides. 315 heu! quis te casus deiectam coniuge tanto hostilem ad tumulum Troiae sub moenibus altis Praes. oder Perf. verbunden (Stellen, wie G. IV, 430. A. II, 256 enthalten nur eine scheinbare Ausnahme, s. das. u. vgl. z. A. V, 272), sondern progredior, cum.. libabat heisst: ich verliess den Hafen gerade zu der Zeit, als u. s. w. -dapes, die Todtenspende. 302. falsi Sim. Helenus hatte einem Flusse in Epirus den Namen des berühmten trojanischen Simois gegeben, vgl. unten v. 335. 349. 497. 304. tum. inanem ist dasselbe, was Ovid. met. XI, 429 einen tumulus sine corpore nennt, also ein κενοτάφιον. 305. geminas ar., s. zu v. 63. caussam lacr., denn das Grabmal und die Altäre erinnern sie lebhaft an ihren Verlust. 310. vera facies und verus nuntius sind Praedicatsbestimmungen des in affers liegenden Subjectes, 320 also: erscheinst du mir als wahre (in wahrer) Gestalt, als wahrer Bote? 316. Ueber den Halbvers s. z. A. I, 534. 317-18. quis casus excipit: welches Los nimmt dich auf. Ueber das Präsens s. z. E. VIII, 45. 318. revisit, hat heimgesucht, vgl. A. XI, 426. 319. Der Gattin d. Hektor ziemte es nicht mit dem Manne zusammen zu leben, dem sie als Kriegsgefangene zu eigen gegeben war. Da aber Aeneas (v. 295, 96) gehört hat, dass Andromache mit Helenus verheirathet sei, so fürchtet er nicht, sie durch die Frage nach der Ehe mit Pyrrhus zu verletzen. 321. Priameia virgo. Polyxena, eine Tochter des Priamus, wurde von den Griechen am Grabe des Achilles geopfert, s. Ovid. met. XIII, 439-480. |