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HARRIS.

JAMES HARRIS, Esq. wurde den 20. Julius 1709 in dem

schönsten Theile von Salisbury, die Close genannt, geboren. Nachdem er den ersten Unterricht zu Salisbury erhalten hatte, begab er sich im 16ten Jahre seines Alters nach Oxford, und studierte hierauf die Rechtskunde in Lincoln's Inn, dem bekannten Rechtscollegio zu London. Als er 24 Jahr alt war, starb sein Vater, und hierdurch sah er sich in den Stand ge

das Studium der Rechtsgelehrsamkeit mit demjenigen zu vertauschen, zu welchem er stets eine entschiedene Neigung gehabt hatte, nämlich mit dem der Griechischen und Römischen Literatur. Im Jahre 1744 erschien die erste Frucht seines gelehrten Fleifses unter dem Titel: Three treatises, the first concerning Art, the second concerning Music, Painting and Poetry, the third concerning Happiness, London, 8. (Deutsch Halle 1780), zwar in Dialogenform geschrieben, jedoch mehr Abhandlung als Dialog. Im Jahre 1751 folgte seine philosophische Sprachlehre, betitelt: Hermes, or a philosophical inquiry concerning universal grammar, London 1751, nachmals 1765 und 1777 ebendaselbst gedruckt, und in einer vortrefflichen Deutschen Übersetzung von C. G. Ewerbeck, nebst Anmerkungen und Abhandlungen von F. A. Wolf und dem Übersetzer, erster Theil, 1788. Lowth sagt von diesem Werke in der Vorrede zu seiner Englischen Sprachlehre : those, who would enter more deeply into the subject (die Sprache), will find it fully and accurately handled, with the greatest acuteness of investigation, perspicuity of explication, and elegance of method, in a treatise entitled Hermes, the most beautiful and perfect example of analysis, that has been exhibited since the days of Aristotle ; ein Lob, welches dieses Werk auch vollkommen verdient. Harris gestand, dafs ihn zuerst die Minerva des Sanctius zu der so tiefen und genauen Erforschung der Grundsätze der allgemeinen Sprachlehre gebracht, und dafs er überhaupt von dem genannten Schriftsteller sehr viel Wichtiges gelernt habe. Neben dem Studio der ernsten Wissenschaften beschäfftigte er sich mit Musik, einer Kunst, in der er es selbst sehr weit brachte, und für deren Fortgang er sich in seiner Geburts

stadt sehr interessirte. Unter seiner Aufsicht wurden daselbst Concerte aufgeführt, und jährlich ein musikalisches Fest be gangen, zu welchem er selbst das Beste aus den Werken Italiänischer und Deutscher Tonsetzer auswählte, und denselben Texte aus der Schrift oder aus Milton's verlornem Para diese unterlegte, oder sie selbst verfertigte. Im Jahre 1761 wurde er zum Parliamentsgliede für den Flecken Christ-church gewählt, und er behielt diese Stelle bis an seinen Tod. 1762 erhielt er den Posten eines der Lords der 'Admiralität, und 1763 ernannte ihn der König zu einem Lord der Schatzkammer, welche 'letztere Stelle er bis 1765 behielt. Nun lebte er wiederum eine Zeitlang ohne ein öffentliches Amt zu bekleiden, bis zum Jahre 1774, wo er Sekretär und Controleur der Königinn (Secretary and Comptroller to the Queen) wurde, ein Posten, auf welchen er einen hohen Werth legte, und den er auch bis an seinen Tod behielt. Ob er gleich durch diese letztere Stelle, so wie durch die oben erwähnten anderweitigen Beschäfftigungen behindert wurde, sich, wie vormals, ganz den Wissenschaften zu widmen, so hatte er inzwischen doch Mufse gefunden, seine philosophical arrangements auszuarbeiten. Dieses Buch erschien 1775, und ist eigentlich nur ein Bruchstück eines grössern Werks über die peripatetische Logik, das er aber nicht zu Stande brachte. Sein letztes gelehrtes Werk erschien 1781 unter dem Titel: philological Inquiries, welches eine Geschichte der Kritik, Betrachtungen über die Prosodie und über die Ästhetik enthält, und in Deutschland vorzüglich durch die von Jenisch unter dem Titel: Handbuch der Kritik der schönen Wissenschaften, Berlin 1789. 8. veranstaltete Übersetzung bekannt ist. Er starb den 22. December 1780, und wurde in der Kathedralkirche zu- Salisbury beigesetzt. Auf seinem Grabe findet man die Worte: M. S. Jac. Harris Sarisburiensis, viri boni et docti, Graecarum literarum praecipue periti, cujus opera accuratissima de artibus elegantioribus, de grammatica, de logica, de ethice, stylo brevi, limato, simplici, sui more Aristotelis conscripta, posteri laudabunt ultimi. Studiis severioribus addictus, communis tamen vitae officia, et omnia patris, mariti, civis, senatoris munia et implevit et ornavit. Obiit xx. die Decembris, 1780, anno aetatis 72. Er hatte sich im Jahre 1745 mit Mifs Elizabeth Clarke verheirathet und mit ihr fünf Kinder gezeugt, wovon zwei starben, zwei Töchter aber und ein Sohn den Vater überlebten. Dieser Sohn, Lord Malmesbury,

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hat im Jahre 1802 die Werke seines Vaters herausgegeben anter dem Titel: the Works of James Harris Esq. with an account of his life and character by his son, the Earl of Malmesbury, 2 Vols. royal 4., with plates, L. 3. 15. 6 d. London, Wingrave. Aus einem hieraus entlehnten und im 3ten Stück des 6ten Bandes der Englischen Miscellen befind→ lichen Auszuge von Harris Leben sind obige Notizen und nachstehende Charakteristik dieses Gelehrten entlehnt: Seine tiefe Kenntnifs des Griechischen, welche er mit dem besten Erfolge auf die Erklärung der alten Philosophie anwandte, entstand aus einer frühen und innigen Bekanntschaft mit den vortrefflichsten Dichtern und Geschichtschreibern in dieser Sprache. Sie machten nebst den besten Schriftstellern aus dem Zeitalter des Augustus seine beständige und niemals täuschende Erholung aus. Durch seinen vertrauten Umgang mit, ihnen wurde er in den Stand gesetzt, die tiefern ernstern Betrachtungen zu beleben, wie man auf jeder Seite seiner Schriften zur Genüge sieht. Aber seine Kenntnisse schränkten sich nicht auf alte Philosophie oder philologische Gelehrsamkeit ein. Er hatte sich in der neuern Geschichte umgesehen, besafs einen richtigen Geschmack in allen schönen Künsten, und in einer derselben, der Musik, war er Meister. Sein seltener Fleifs machte es möglich, dafs er alles das lernen konnte, ohne die Pflichten zu vernachlässigen, welche er seiner Familie, seinen Freunden und seinem Vaterlande schuldig war. Aufser den Proben von Arbeitsamkeit und tiefem Nachdenken, die Harris öffentlich gab, hat Lord Malmesbury noch andere, die man selten findet, in Händen. Er hatte sich nicht nur während einer langen Reihe von Jahren gewöhnt, starke Auszüge aus verschiedenen Büchern, die er las, zu machen, und bei vielen Stellen kritische Bemerkungen und Vermuthungen hinzuzuschreiben, sondern er pflegte auch regelmässig alle Betrachtungen, die ihm während des Lesens beifielen, zu Papier zu bringen; aus ihnen leuchtet, nach der Versicherung seines Sohnes, ein sorgfältig angebauter Geist und ein rastloses Bestreben nach Selbstkenntnifs und Selbstbeherrschung hervor. Indefs, ob er gleich an tiefes Nach denken und mühsame Lektüre gewöhnt war, so sah man iha doch gemeiniglich heiter und aufgeräumt, selbst bis zur Kurzweil. In seinen Manieren und seiner Unterhaltung war nichts pedantisches; er zeigte seine Kenntnisse niemals mit Selbstgefälligkeit, noch weniger behandelte er minder Unterrichtete

mit Verachtung oder schnöde. Er umfing seine ganze Familie mit gleicher Liebe. Als Vater, Gatte und Herr war er immer gütig und nachsichtig. Er hielt es für keine Unterbrechung der ernstern Geschäffte, seine Töchter selbst zu unterrichten: viele Jahre übte er sie im Lesen und in schriftlichen Aufsätzen. Niemand verstand besser, was zur Verfeinerung der weiblichen Sitten gehörte und niemand schätzte es mehr; aber ihm lag vielmehr am Herzen, seine Kinder früh zur Religion und Sittlichkeit anzuhalten. Deshalb lehrte er nicht nur, sondern er war selbst Beispiel; er fehlte nie in den öffentlichen Gottes verehrungen, und drang darauf, dafs jeder Zweig seiner Familie dabei gegenwärtig war.

CHARACTER OF THE ENGLISH, THE ORIENTAL, THE LATIN, AND THE GREEK LANGUAGES. SUPERLATIVE EXCELLENCE OF THE LAST *).

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We Britons in our time have been remarkable borrowers,

our

as our multiform language may sufficiently shew. Our terms in polite literature prove, that this came from Greece; terms in music and painting, that these came from Italy; our phrases in cookery and war, that we learnt these from the French; and our phrases in navigation, that we were taught by the Flemings and Low Dutch. These many and very d:fferent sources of our language may be the cause, why it is so deficient in regularity and analogy. Yet we have this advantage to compensate the defect, that what we want in elegance, we gain in copiousness, in which last respect few languages will be found superior to our own.

Let us pass from ourselves to the nations of the east. The eastern world, from the earliest days, has been at all times the seat of enormous monarchy. On its natives fair liberty never shed its genial influence. If at any time civil discords arose among them (and arise there did innumerable) the contest was never about the form of their government, (for this was an object, of which the combatants had no conception); it was all from the poor motive of, who should be their master, whether a Cyrus or an Artaxerxes, a Mahomet or a' Mustapha.

Such was their condition, and what was the consequence ? Their ideas became consonant to their servile

2) Hermes, Book III. Chap. V.

state, and their words became consonant to their servile ideas. The great distinction, for ever in their sight, was that of tyrant and slave; the most unnatural one conceivable, and the most susceptible of pomp, and empty exaggeration. Hence they talked of kings as gods, and of themselves, as the meanest and most abject reptiles. Nothing was either great or little in moderation, but every sentiment was heightened by incrédible hyperbole. Thus tho they sometimes ascended into the great and magnificent *), they as frequently degenerated into the tumid and bombast. The Greeks too of Asia became infected by their neighbours, who were often at times not only their neighbours, but their masters; and hence that luxuriance of the Asiatic stile, unknown to the chaste eloquence and purity of Athens. But of the Greeks we forbear to speak now, as we shall speak of them more fully, when we have first considered the nature or genius of the Romans.

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And what sort of people may we pronounce the Romans?— A nation engaged in wars and commotions, some foreign, some domestic, which for seven hundred years wholly engrossed their thoughts. Hence therefore their language became, like their ideas, copious in all terms, expressive of things political, and well adapted to the purposes both of history and popular eloquence. But what was their philosophy? As a nation, it was none, if we may credit their ablest writers. And hence the unfitness of their language to this subject; a defect, which even Cicero is compelled to confess, and more fully makes appear, when he writes philosophy himself, from the number of terms, which he is obliged to invent. Virgil seems to have judged the most truly of his countrymen, when admitting their inferiority in the more elegant arts, he concludes at last with his usual majesty:

Tu regere imperio populos, Romane, memento,

(Hae tibi erunt artes) pacisque imponere morem,
Parcere subjectis, et debellare superbos **).

*) The truest sublime of the East may be found in the scriptures, of which perhaps the principal cause is the intrinsic greatness of the subjects there treated; the creation" of the universe, the dispensations of divine providence, etc. **) Eine aus dem 6ten Gesange der Aeneide v. 850-853. entlehnte Stelle. Vofs übersetzt dieselbe also:

Du, o Römer, beherrsche des Erdreichs Völker mit Obmacht;

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