ページの画像
PDF
ePub

Ein Wort giebt das andere, es kommt zum Streit, jeder von ihnen soll ein Lied singen, Faustus soll die Entscheidung treffen. Coridon singt ein Sonett in acht sechszeiligen Strophen (a b a b c c); die erste Strophe lautet so:

„Cupid took wings and through the fielde did flie,
A bow in hand, and quiuer at his backe,
And by chance proud Amintas did espie:

This sillie swain so statlie minded was.

All other heards, he thought he did surpasse."

Damon singt,,a dittie“.

Als Jupiter das Chaos auflöste, machte er einen Ackermann und einen Hirten, und zwar einen Schafhirten:

,,The plowman he made of stonie progenie,
Hard-hearted, full of hate: The noble sheepfeeder
He made of a milde and lowlie progenie,

Gentle and very meeke, like a sheepe innocent." Abraham, Loth, Paris, David seien Hirten gewesen. In der dittie" kehrt viermal der Refrain wieder:

,,Go to my merrie muse, sound out upon a pipe
Heardmen's antiquitie and noble progenie."

Am Ende seines Liedes erwähnt er, dass den Hirten zuerst die Geburt des Heilandes verkündet worden sei.

Hierauf singt Thestilis eine Ode von einundzwanzig

Strophen wie die folgende:

„A stately scepter in a soyle most famous,

Where siluer streaming Thamasis resoundeth

A Princesse beareth, who with euerduring vertues

aboundeth."

Diese Ode ist augenscheinlich ein Loblied auf die Königin Elisabeth.

Am Schlusse erklärt Faustus, alle drei hätten gleich gut gesungen; damit ist der Streit beigelegt und die vier Hirten gehen einmütig zum Frühstück.

5. Drayton, Wither, Fairfax.

Michael Drayton schrieb 1593 unter dem Titel: „Idea: The Shepheard's Garland (fashioned in nine Eclogs). Rowland's Sacrifice to the nine Muses", neun Eclogen1). In einer zweiten Ausgabe vom Jahre 1606 finden sich dieselben neun Eclogen in manchen Punkten verändert und verbessert und um eine zehnte vermehrt, und zwar nur mit dem Titel: „The Shepheard's Garland." Die vorzügliche Ausgabe des Roxburgh Club der Werke Drayton's von 1854 giebt noch beide getrennt, aber die Varianten der beiden Ausgaben in Anmerkungen an.

Drayton hat Spenser nachgeahmt. Er tritt in der Person des Hirten Rowland auf und wie Spenser seine Rosalinde, so verherrlicht Drayton seine Geliebte unter dem Namen Idea, wahrscheinlich eine Dame von hoher Geburt, auf die sich auch „Idea" auf dem Titelblatt bezieht. Ihr ist besonders die fünfte Ecloge gewidmet, dort heisst es unter anderem:

[ocr errors][merged small]

Wie Spenser's enthalten auch seine Eclogen viele Anspielungen auf Ereignisse seiner Zeit und auch seine Hirten versinnbildlichen seine Zeitgenossen, so heisst es z. B. in der vierten Ecloge von Sir Philip Sidney:

1) a. The Shepheard's Garland etc. printed for Th. Woodcocke. London 1593.

b. Poems Lyrick and pastorall, Odes, Eclogs, The Man in the Moone, printed by R. B. for N. L. and L. Flasket. By Michael Drayton Esquier. London 1605 (sehr selten).

Wiedergedruckt:

Poems of M. Drayton from the earliest and rarest editions or from unique copies. Roxburgh Club. London 1856. 4o.

Wynken bewayleth Elpius' losse

the God of Poesie

With Rowland's rime ecleeped the teares

of the greene Hawthorne tree."

Ich will auf den Inhalt der Eclogen nicht im einzelnen eingehen, um aber ein Beispiel von Drayton's überschwenglicher Poesie zu geben, lasse ich drei Strophen einer Rede Rowland's und zwar aus der fünften Ecloge folgen:

„Oh, hie inthronized Joue! in thy Olympicke raigne;
Oh, battel-waging Marte! oh sage-saw'd Mercury!
Oh, Golden-shrined Sol! Venus, loue's soueraigne,
Oh, dreadfull Saturne! flaming aye with furie!
Moyst-humord Cinthya, Author of Lunacie
Conjoyne helpe to erect our faire Ideas trophie.

Goe, gentle winds, and whisper in her eare,
And tell Idea how much I adore her.
And thou my flock reporte vnto my fayre,
How she excelleth all that went before her:
Tell her the very foules in ayre adore her.

Shepheard, farewell: the Skies begin to lowre,
You pitchie clowd which hangeth in the West,
I feare me, doth presage some sodaine showre
Come let us go home, for so I think it best,

For all our flocks been laid them downe to rest."

George Wither's fünf Eclogen: „The Shepheard' Hunting" stammen aus dem Jahre 16141). Im Alter von 25 Jahren

1) a. The Shepheard's Hunting, being certain eclogues written during the time of author's imprisonment in the Marshalsea. London, Thomas Snodham, 1615. 129.

b. The Works of Master G. Wither of Lincoln's Inne, Gentleman printed by Beale for Th. Walkley. London 1620. 8o.

Wiedergedruckt:

a. Sir Egerton Brydges. London 1814. 120.

b. Southey, Select Works of British Poets etc. London 1831. pag. 828 ff.

hatte Wither in einer Schrift, betitelt: „Abuses Stript and Whipt" oder „Satirical Essayes", die hohe Geistlichkeit heftig angegriffen. Seine Satiren benannte er nach den menschlichen Leidenschaften: „Love", "Hate", "Envy", "Revenge" etc. Wegen dieser Schrift wurde er ins Gefängnis gesteckt; während der Gefangenschaft schrieb er seine Eclogen. Er tritt darin als Hirt Roget auf, welcher gefangen sitzt und von seinen Freunden Willy, Cuddy und Alexis im Gefängnis besucht wird. Unter den letztgenannten Hirten hat man sich sicherlich seine Zeitgenossen und Freunde vorzustellen, aber es lässt sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen, wer gemeint ist. Obgleich der Freiheit beraubt, erklärt Roget, fühle er sich doch wohl, seine Unschuld sei sein Trost und wenn auch körperlich gebannt, im Geiste sei er frei. In der ersten Ecloge singt er zum Schluss ein Sonett, aus welchem ich einige Strophen anführen will:

,,Now that my body dead-aliue,

Bereau'd of comfort lies in thrall,
Doe thou, my soule, begin to thriue,
And vnto Honey turne this Gall:

So shall we both through outward woe,
The way to inward comfort know.

These iron chaines, the bolts of Steele,
Which other poore offenders grinde,
The wants and cares which they doe feele,
May bring some greater thing to minde:

For by their griefe thou shalt doe well
To thinke vpon the paines of Hell.

Thus if thou doe, though closed here,
My bondage I shall deem the lesse,
I neither shall haue cause to feare,
Nor yet bewaile my sad distresse.

For wether liue, or pine or dye
We shall haue blisse eternally."

In der zweiten Ecloge erzählt Roget auf Wunsch seiner

Freunde von seiner Jagd, die in dem Titel seines Werkes angedeutet ist. Die ganze Darstellung ist allegorisch. Ein junger Hirte, von niemandem gekannt, weil er noch keine „shepheard's layes" gemacht und auch noch nicht begierig nach Ruhm sei, habe er die Jagd sehr gern. Mit zehn Paar Hunden, die er,,Satyres" nennt (nämlich die Satiren aus „Abuses stript and whipt") habe er Jagd gemacht auf:

[ocr errors]

Those foxes, wolues and beasts of pray,

That spoil our foulds and bear our lambs away."

Sehr charakteristisch ist die Beschreibung der einzelnen Hunde:

"My first esteemed Dogge that I finde,

Was by descent of olde Eteons kinde.

She's named Loue, and scarce yet knows her duty;
Her Damme 's my Ladies pretty Beagle Beauty.

Then there's Revenge, a wondrous deepe-mouthed dog.
Ambition is a Hound as greedyfull,

But he for all the daintiest bits doth cull:

Feare is well-mouth'd but subject to Distrust,

A stranger cannot make him take a crust."

In ähnlicher Weise schildert er noch die Hunde: „Despaire“, „Cruelty“, „Hope", "Compassion", „Joy“ und „Sorrow".

„Mad curres they be, and I ne'r come neigh them,
But I'm in danger tobe bitten by them;

Much paines I tooke, and spent dayes not fewe,

To make them keepe together and hunt true."

Durch den Ruf seines Kerkermeisters wird er in seiner Erzählung unterbrochen. Die drei Freunde singen zum Schluss noch abwechselnd ein Lied:

Will.

Shepheard, would these Gates were ope,
Thou might'st take with vs thy fortune.
Rog. No, I'le make this narrow scope,
Since my Fate doth so importune,

Meanes vnto a wider hope.

« 前へ次へ »