monte minor procumbit, at ima exaestuat unda verticibus nigramque alte subiectat harenam. Omne adeo genus in terris hominumque ferarumque et genus aequoreum, pecudes pictaeque volucres, in furias ignemque ruunt. amor omnibus idem. ac neque eos iam frena virum neque verbera saeva, 241. subiectat har., wirft in die Höhe, bezeichnet die Kraft, womit die Woge die Masse des Schlammes und der Meergewächse aus der Tiefe reisst und in die Höhe schleudert. 4. Liebeswuth bei Menschen und Thieren, v. 242–283. 242. Ueber den Schluss des Verses s. z. G. I, 295. 243. Mit diesem Verse vgl. A. IV, 525. 247. inf., ungeschlacht, vgl. Ov. trist. III, 5, 35: ursi turpes. 250. pertemptet, mächtig ergreift, packt, vgl. A. I, 502. V, 828. Andere LA. pertemptat. hier das 252. ac bezeichnet schnelle, augenblickliche Eintreten der Folge; also: wenn die Hengste die Ausdünstung der brünstigen Stuten wittern, so .... 254. correptosque. Jeder Fluss hemmt den Lauf des gewöhnlichen Pferdes; reissende Ströme, welche abgerissene Felsstücke (correplos montes) mit sich fortwälzen, auch den Lauf des edlen, muthigen Ros 240 245 250 255 ses. Diese Steigerung geht verloren, wenn man das von den Handschriften gebotene que weglässt. 255. Sabellicus (s. G. II, 167) sus. Der Ausdruck sus mit dem hinzugefügten hervorhebenden ipse ist gewählt, um den zahmen Eber im Gegensatz zu dem v. 248 erwähnten wilden Eber, aper, zu bezeichnen. Varro de re rust. II, 1: etiam nunc in locis multis genera pecudum ferarum sunt aliquot. de suibus nemini ignotum, nisi qui apros non putat sues vocari. 256. Das Verbum prosubigere ist eine Neubildung V.'s, die aber bei den späteren Schriftstellern sehr wenig vorkommt. 257. atque... atque sind hier nicht zu nehmen wie E. 5, 23, sondern das erste atque dient hier und G. IV, 343 zur Satzverbindung. umeros ad v. d. d. i. luto se tergorantes, wie Plin. nat. hist. VIII, 78 sagt. 258. quid iuvenis. Anspielung auf die bekannte Erzählung von Hero und Leander. nocte natat caeca serus freta; quem super ingens porta tonat caeli et scopulis inlisa reclamant aequora; nec miseri possunt revocare parentes nec moritura super crudeli funere virgo. quid lynces Bacchi variae et genus acre luporum atque canum? quid, quae imbelles dant proelia cervi? scilicet ante omnis furor est insignis equarum; et mentem Venus ipsa dedit, quo tempore Glauci Potniades malis membra absumpsere quadrigae. illas ducit amor trans Gargara transque sonantem Ascanium; superant montes et flumina tranant. continuoque avidis ubi subdita flamma medullis:vere magis, quia vere calor redit ossibus illae ore omnes versae in Zephyrum stant rupibus altis, 261. porta caeli. Nach homerischer Vorstellung hat die Götterstadt ein auf dem Olymp von Wolken gebildetes Thor, welches die Horen als Thürhüterinnen öffnen und schliessen, s. II. V, 749–752. 262. nec mis. Weder der Gedanke an das Unglück, welches bei einem unglücklichen Ausgange seines Unternehmens die Eltern treffen, noch der Gedanke an den Schritt, den die Braut in jenem Falle thun wird, vermag ihn von seinem tollkühnen Entschlusse abzubringen. 263. morit. virgo, 'd. h. der bei unglücklichem Ausgange seines Wagnisses in sicherer Aussicht stehende Tod der Geliebten.' (Tittler.) super crud. super ist Präposition, vgl. A. X, 727. Musaeus 440: καδ δ ̓ Ἡρὼ τέθνηκεν ἐπ ̓ ὀλλυμένῳ παρακοίτη. 264. lynces Bacchi. Bacchus fuhr auf seinem indischen Triumphzuge mit gezähmten Tigern, Panthern und Luchsen, und erscheint auch sonst häufig in dieser Gesellschaft, vgl. Ovid. Met. III, 668. 669: quem circa tigres, simulacraque inania lyncum, pictarumque iacent fera corpora pantherarum. 266. scilicet. Wozu soll ich von der Wuth der Luchse, Wölfe cet. 260 265 270 sprechen? ist doch das Rasen der Stuten vor Allem bekannt. 267. mentem. mens steht bisweilen zur Bezeichnung leidenschaftlicher Erregung; Tibull. IV, 3, 7: quis furor est, quae mens. Hor. ep. I, 2, 60: dolor quod suaserit et mens. c. I, 16, 22: compesce mentem. Glaucus, der Sohn des Sisyphus, hielt seine zu Potniae, einem böotischen Flecken, erzogenen Stuten, damit sie schneller im Wettrennen wären, von der Gemeinschaft des Hengstes zurück; als er aber bei der Leichenfeier des Pelias die Venus vernachlässigte, machte diese die Stuten rasend, so dass sie ihren Herrn zerrissen. 269. Gargara, s. zu G. I, 103. 270. Ascanius, der Ausfluss des bithynischen Sees Ascania in den sinus Cianus (eine Bucht der Propontis). 272. ossibus, s. zu A. I, 660. 273. Das hier berichtete Mährchen von der Windempfängnis brünstiger Stuten wurde im Alterthum allgemein geglaubt. Waren die Stuten vom Westwinde geschwängert, so sollten sie nach den benachbarten Himmelsgegenden, Norden, Nordwesten (eaurus, s. unten v. 356) und Süden rennen, um sich der empfangenen Windbefruchtung. exceptantque levis auras et saepe sine ullis Sed fugit interea, fugit inreparabile tempus, nunc, veneranda Pales, magno nunc ore sonandum. Incipiens stabulis edico in mollibus herbam (des hippomanes, einer tropfenweis abgehenden schleimartigen Flüssigkeit) zu entledigen. 278. Ueber den für Italien schädlichen auster s. E. 2, 58. G. I, 462. III, 429. IV, 261. 282. hippomanes nannte man auch einen fleischigen Auswuchs auf der Stirne des neugeborenen Fohlens, der zu Liebestränken gebraucht wurde, s. A. IV, 515. Bei den malis novercis dachte Verg. vielleicht an die Liebe der Phaedra zu ihrem Stiefsohne Hippolytus. 283. misc. Ueber den Uebergang von der relativen Construction zu der demonstrativen s. z. G. I, 203. A. IX, 593. non innoxia verba, d. i. carmina, s. E. 8, 67-70. 284. fug. inr. t. Diese W. sind vielleicht mit Rücksicht auf den oben v. 46-48 ausgesprochenen Vorsatz gesagt. In ähnlicher Weise liegt in dem circumvectamur des 275 280 285 290 295 carpere ovis, dum mox frondosa reducitur aestas, 298. sternere aliquid aliqua re etwas womit bedecken, bestreuen, findet sich erst seit V. (vgl. noch A. IX, 666) und Hor. c. III, 17, 19. 299. podagras, Geschwüre oder Beulen an der Klaue. 300. post hinc digr. steht entgegen dem incipiens in v. 295. 302. a ventis, von den Winden, und zwar den nördlichen (v. 318), weggewandt. Der Ziegenstall soll an der Wintersonne gegen Mittag liegen. 304. aquarius. Das Sternbild des Wassermanns geht in der Mitte des Februar unter. extremo anno, entweder mit Rücksicht auf das altrömische Jahr, welches mit dem März anfing, oder nach der Rechnung des Landmanns, der den Frühling als Anfang des Jahres ansieht. Uebrigens sollen die Ziegen natürlich den ganzen Winter in dem warmen Stalle gefüttert werden, und der Dichter nennt statt des Ganzen nur einen bestimmten Theil; also braucht cum nicht in dum geändert zu werden. 305. hae, diese, die Ziegen, sind ebenso zu pflegen, wie die Schafe, 300 305 310 usum in castrorum et miseris velamina nautis. in saltus utrumque gregem atque in pascua mittet, Luciferi primo cum sidere frigida rura 315 320 carpamus, dum mane novum, dum gramina canent, stischen Sprache der Zwölf-Tafelgesetze und des Cato. 314. pasc. silvas. pasci in der Bed. abweiden mit einem Objectsaccusativ ist eine Construction, die sich nur bei V., und zwar hier und G. IV, 181 findet (denn die Stelle A. II, 471 gehört nicht hierher, sondern ist nach dem z. A. V, 608 erörterten Sprachgebrauch zu beurtheilen). Lycaei, s. E. 10, 15. 316. ipsae, s. z. E. 4, 21. 319. quo m. est illis egestas = quo minus egent. 321. bruma, s. z. G. II, 317. 2. Sommerweide, v. 322-338. 325. carpamus rura, lasst uns (nämlich mit den Herden) durch die Triften ziehen. Auch der Ort selbst, den einer durchwandelt, wird von den Dichtern der auguste 325 330 ischen Zeit als Object zu carpere hinzugefügt, vgl. oben v. 142. G. IV, 311. Ovid. Met. VIII, 219: aethera carpere. XV, 507: litora carpere. Trist. I, 10, 23: campos car. pere. 327. quarta hora. Da die Alten den Tag wie die Nacht in 12 gleiche Stunden theilten und den Anfang des Tages vom Aufgange der Sonne rechneten, so hatten die nämlichen Stunden einer Tages- oder Nachtzeit in den verschiedenen Jahreszeiten eine verschiedene Länge. 328. rumpent, durchschmettern. 332. Iovis quercus, s. zu G. II, 16. Ueber die Dehnung der Endsilbe s. z. G. II, 71. 334. nemus aecubet. Der Begriff des cubare oder accubare wird bisweilen vom Schatten auf den beschattenden Gegenstand übergetragen, vgl. A. I, 165. |