ille operum custos, illum admirantur et omnes Si quando sedem augustam servataque mella sublevant: validius fastigatum ex toto portant. ubicunque ille consedit, ibi cunctarum castra sunt. 220. divinae mentis, des Weltgeistes, der als Aether die erschaffenen Wesen durchströmt, vgl. VI, 723-733. 221. omnia, s. z. A. VII, 237. 222. terrasqué, s. z. A. VII, 186. 224. tenuis vitas, das zarte Leben. Das Leben, das seinen Ursprung den haustus aetherii verdankt, heisst zart im Vergleich mit den gröberen irdischen Stoffen, mit denen es hier auf Erden in Verbindung tritt. 227. sideris in num., unter die Gestirne. Nach dem Tode sollten die Seelen, so lehrten manche Philosophen, wieder zum Aether emporschweben: theils zu dem niedrigsten über der Luft, wo der Mond kreiset; theils, wenn sie sehr edel waren, zu der lautersten Heitre über den Planeten, wo sie von der äussersten Sphäre als Gestirne herabschimmerten, wie z. B. die Seele des vergötterten Julius Caesar, s. E. 9,47. .IV. Zeidelung, v. 228–250. 228. aug. Dem Dichter erscheint 215 220 225 230 das Bienenhaus wegen des v. 219227 Gesagten als eine ehrwürdige, heilige Behausung, darum soll man sich ihm auch nahen, wie man sich einem Tempel nahte (v. 229-230). 229. haustu sp. aq. Columella ermahnt den Bienenvater dem Rumpfe nicht anders zu nahen, als gewaschen und ohne Geruch von getrunkenem Weine und salzigen oder streng duftenden Speisen, als Knoblauch und Zwiebeln. haustu aq. mit geschöpftem Wasser. 230. ore fave sagt Verg. auch A. V, 71 für das gewöhnlichere linguis favere. sequacis, eindringend, sich verbreitend. 231. Bei cogunt sind die einsammelnden Bienen das Subject, d. W. grav. fetus sind vom Honig zu verstehen, also: zweimal häufen die sammelnden Bienen vollen Ertrag des Honigs auf (fetus, Ertrag, wie G. II, 442): gegen den Aufgang der Plejaden (von denen eine Taygete hiess) im Mai, und gegen den Untergang derselben im November. Die Plejaden fliehen vor dem Sternbild des Fisches heisst: sie fliehen vor dem Winter, denn genau genommen geht das Stern Taygete simul os terris ostendit honestum bild des Fisches erst geraume Zeit nach dem Untergange der Plejaden auf. cogunt, sammeln ein, häufen auf, vgl. Hor. ep. I, 10, 46: plura cogere quam satis est. 233. spr. pede repp., vgl. Hor. c. III, 2, 23-24: virtus coetusque volgares et udam spernit humum fugiente penna. 238. in voln. Man glaubte, dass die Bienen sogleich mit dem beigebrachten Stiche das Leben verlören. 239. Hat ein Stock durch Unfälle im Sommer so gelitten, dass der mitleidige Bienenvater aus Fürsorge für den Winter vom Honig gar nichts zu nehmen wagt (parcesque futuro), so soll er doch wenigstens mit Thymian räuchern, um die den Bienen nachtheiligen Würmer und Insecten zu vertreiben. at leitet den Nachsatz ein, wie auch oben v. 208. 242. ignotus, deren Dasein dem Bienenvater nicht bekannt ist, also: unbemerkt. 235 240 245 250 244. immunis heisst die Drohne, weil sie nichts zum Mahle beigetragen hat, ἀσύμβολος ist. 246. Die Spinne heisst invisa Minervae, weil Minerva die Arachne, welche es wagte, sich mit ihr in einen Wettstreit einzulassen, in eine Spinne verwandelt hatte, s. Ovid. Met. VI, 1–145. 249. gen. lapsi, des heruntergekommenen Geschlechts. inc. sarcire. incumbere hat zuerst V. mit dem inf. verbunden, später auch Tac. 250. foros, die (ausgeschnittenen) Zellen. floribus, aus der Blumentünche, s. oben zu v. 39. Si vero, quoniam casus apibus quoque nostros vita tulit, tristi languebunt corpora morbo quod iam non dubiis poteris cognoscere signis: continuo est aegris alius color, horrida voltum deformat macies, tum corpora luce carentum exportant tectis et tristia funera ducunt. aut illae pedibus conexae ad limina pendent, aut intus clausis cunctantur in aedibus, omnes ignavaeque fame et contracto frigore pigrae. tum sonus auditur gravior tractimque susurrant, frigidus ut quondam silvis inmurmurat auster, ut mare sollicitum stridit refluentibus undis, aestuat ut clausis rapidus fornacibus ignis. hic iam galbaneos suadebo incendere odores mellaque arundineis inferre canalibus, ultro hortantem et fessas ad pabula nota vocantem. proderit et tunsum gallae admiscere saporem arentisque rosas aut igni pinguia multo defruta vel psithia passos de vite racemos Cecropiumque thymum et grave olentia centaurea. est etiam flos in pratis, cui nomen amello V. Krankheiten der Bienen und Mittel dagegen, 251-280. 251. si vero. Der Nachsatz tritt dem Sinne nach mit v. 264 ein. 257. pedibus conexae, jede Biene klammert, wie sterbende Insecten zu thun pflegen, ihre Beine aneinander. 259. contr. frig. Die Dichter legen einem Gegenstande die Eigenschaft oder den Zustand, den er bewirkt, oft selbst bei. Die Kälte zieht eig. selbst andere Gegenstände zusammen, macht sie erstarren, vgl. Suet. Oct. 80: digitum torpentem contractumque frigore; der Dichter aber legt den Begriff des Starrseins der Kälte selbst bei; contr. frig. pigrae bez. also: träge vor starrer Kälte, vgl. Sen. d. ira II, 19, 2: frigidi mixtura timidos facit, pigrum est enim contractumque frigus. 260. tractim sus., sie summen in einem gezogenen, gedehnten Tone. 262. stridit, vgl. G. IV, 556. A. II, 418. IV, 689. VIII, 420. fluentibus, vom Ufer nämlich. re 263. fornacibus. Der verschlossene Bienenstock wird mit einem Kalkofen, der in einer tiefen Grube gebauet und ausser der oberen Oeffnung für die Flamme gegen allen Luftzug verschlossen ist, verglichen. 267. tunsum gallae saporem, gestossenen Galläpfelsaft, s. zu E. 9, 46. 269. defruta, eingekochter Most, vgl. G. I, 295. psithia, s. G. II, 93. 271. Die Sternblume, amellus, treibt aus einer vielfach verwachsenen Wurzel (caespite) viele Büsche, die Blume selbst (d. h. der Kelch der Blume, denn diese Bed. hat flos immer, wo es nicht ganz allgemein die Blume bezeichnet) ist goldgelb, die Blätter schimmern in der Purpurbräune der dunklen Viole. fecere agricolae, facilis quaerentibus herba; namque uno ingentem tollit de caespite silvam, aureus ipse, sed in foliis, quae plurima circum funduntur, violae sublucet purpura nigrae; saepe deum nexis ornatae torquibus arae; asper in ore sapor; tonsis in vallibus illum pastores et curva legunt prope flumina Mellae. huius odorato radices incoque Baccho pabulaque in foribus plenis adpone canistris. Sed si quem proles subito defecerit omnis nec, genus unde novae stirpis revocetur, habebit, tempus et Arcadii memoranda inventa magistri pandere, quoque modo caesis iam saepe iuvencis insincerus apes tulerit cruor. altius omnem expediam prima repetens ab origine famam. nam qua Pellaei gens fortunata Canopi accolit effuso stagnantem flumine Nilum et circum pictis vehitur sua rura phaselis; 277. Die Sternblume blüht erst im Herbste und ist zur Zeit der Heuernte noch nicht aus der Erde hervorgekommen. 278. Mella, ein Fluss im cisalpinischen Gallien, nahe dem mantuanischen Gebiete. 279. incoque. Dasselbe sagt Colum. IX, 13: amelli radix cum vetere amineo vino decocta exprimitur, et ita liquatus eius succus datur. VI. Künstliche Erzeugung der Bienen, v. 281-314. 283. Der logische Hauptsatz sollte lauten: so ist es an der Zeit, von der Erfindung des Arkadiers Gebrauch zu machen. Dieser Gedanke wird aber nicht ausgesprochen, sondern statt seiner folgt als grammatischer Hauptsatz die Angabe dessen, was zur Ausführung jenes verschwiegenen Gedankens nothwendig ist. In ähnlicher Weise ist der logische Hauptsatz aus dem Zusammenhange zu entnehmen A. I, 527-534. IX, 194-195. 267-271. 285. insincerus scheint ein von Vergil gebildetes Wort zu sein. 275 280 285 tulerit, hervorgebracht habe, vgl. A. I, 605. 287-293. Den Gedanken: 'die Erfindung des Aristaeus (Arcadii magistri, s. v. 317) wird in ganz Aegypten angewandt', drückt der Dichter so aus, dass er Aegypten nach seinen Grenzen im Westen, Osten und Süden bezeichnet. Als westliche Grenze erscheint die Stadt Canopus, welche Pellaeus (von Pella, der Hauptstadt Macedoniens) genannt wird, weil Aegypten macedonischen Königen gehorcht hatte; ebenso nennt Lucan. X, 511 die Mauern Alexandriens Pellaei muri, und spricht Sil. Ital.. XI, 383 von Pellaeis sceptris. Als Grenze im Osten wird Persis angegeben, ein Name, mit dem man wie mit Media und India die wenig bekannten Theile Asiens östlich und südlich von Syrien bezeichnete. Die südliche Grenze bildeten die dunkelfarbigen Aethiopen (colorati Indi), aus deren Lande der Nil in das grüne Aegypten (viridem Aeg, ein bezeichnendes Wort des betriebsamen Marschlandes, vgl. Val. Fl. VI, 50: viridis Myrace. VIII, 293: vi quaque pharetratae vicinia Persidis urget, ridis Peuce) strömt und es mit sei- 294. iacit salutem, setzt seine ganze Hoffnung. salutem iacere ist eine neue, von V. nach der Analogie von fundamenta iacere gebildete Phrase. 295. ips. contr. in usus, s. d. Anh. 296. angusti imbrice tecti, mit einem niedrigen Dache von Hohlziegeln, um den Regen abzuleiten. 297. parietibus. Ueber die Synizesis s. zu A. VIII, 599. 298. obliqua luce fen. Die Luken sollen schräg sein, damit sie nicht die Luft ganz ausschliessen, 290 295 300 305 310 aber auch nur mässigen Luftzug gestatten. 301. obstruitur. Dem noch lebenden Farren wird Nase und Mund verstopft, damit er schneller, zugleich an Erstickung und Schlägen sterbe. 302. viscera, Fleisch und Eingeweide (s. zu A. VI, 253) werden ihm dann mürbe geschlagen (tunsa solvuntur), um desto rascher in Verwesung überzugehen; das Fell muss jedoch ganz bleiben. 303. in clauso. clausum braucht schon Lucr. I, 355 substantivisch: clausa domorum, auch Sall. Iug. 12, 5: clausa effringere; näher dem V. kommt Colum. VII, 6: sub clauso habere. XII, pr. 3: fructus clauso custodiendi. 308. umor, die Säfte der unter dem Felle zerstampften Masse von Fleisch, Blut, Gehirn, Mark. 310. trunca pedum, neu von V. gesagt, vgl. Lucret. V, 835: orba pedum. Sil.It. X, 311: truncus capitis. |