nec sum adeo informis: nuper me in litore vidi, et dixit moriens: „,te nunc habet, ista secundum.“ Thebens, Amphion (von der böotischen Quelle Dirce hier Dircaeus genannt), wurde gleich nach seiner Geburt mit seinem Zwillingsbruder Zethus auf dem Aracynthus, dem bootischen Grenzgebirge gegen Acte (früherer Name Attica's), ausgesetzt und von einem Hirten erzogen. 25-26. Vgl. Theokr. 6, 34.35: xai γάρ την οὐδ ̓ εἶδος ἔχω κακόν, ὡς με λέγοντι· ἡ γὰρ πρᾶν ἐς πόντον ἐσέδρακον, ὡς δὲ γαλάνα. Den Winden schrieb man dieMacht zu, das Meer nicht nur aufzuregen, sondern auch wieder zu beruhigen, vgl. A. III, 69. V, 763. Hor. od. I, 3, 15: (noto) non arbiter Hadriae maior, tollere seu ponere vult freta. Soph. Αj. 674: δεινῶν τ ̓ ἄημα πνευμάτ των ἐκοίμισε στένοντα πόντον. Daphnis, ein Sohn des Merkur und einer Nymphe, war ein wegen seiner Schönheit und seines Gesanges hochgepriesener Hirte Siciliens. 27. iudice te, vgl. Theokr. 6, 37: ὡς παρ ̓ ἐμὶν κέκριται. 28. sordida und humilis aus der Seele des Alexis. 30. compellere hibisco, zum Ei 25 30 35 40 iam pridem a me illos abducere Thestylis orat; ecce ferunt Nymphae calathis, tibi candida Nais, heu heu, quid volui misero mihi? floribus austrum 43. abducere orat. V. verbindet orare mit dem inf. noch A. VI, 313 und IX, 231, in der Prosa hat sich Tac. diese Construction erlaubt. 45-50. Ein Blumenkörbchen, ein Kranz, gefällig durch Farbenmischung, Geruch, Bildung des Laubes und Fügung, schien kein verächtliches Geschenk in Ländern der Schönheit und Freude, wo der festliche Schmuck des Hirten, des Siegers, des Anbetenden und des Gottes ein Kranz war. Der einfache Gedanke:,,hier kannst du alle diese Blumen pflücken," ist dichterisch, zugleich um den Werth des Geschenkes durch Angabe der Geberinnen zu erhöhen, so ausgedrückt: die Nymphen und die Najaden (candida, von blendender Schönheit, launoά, vgl. E. 7, 38. A. V, 571. VIII, 138) bringen dir die Blumen. 47. pallentis violas entweder Goldlack oder Nachtviole, denn pallens steht sowohl von goldgelber (Ovid. Met. XI, 145: arva rigent auro madidis pallentia glebis) als von matter, gelblich grauer (E. 6, 54) Farbe. 50. pingit, sie mischt zarte Vaccinien unter goldgelbe Ringelblu 45 50 55 men. Plin. nat. hist. XXI, 3: postea variari coeptum mixtura versicolori florum, quae invicem odores coloresque accenderet. 51. mala, nämlich cydonische (von der kretischen Stadt Cydonia) Quitten, die vorzüglich des Geruchs wegen geliebt und in den Schlafzimmern auf die Köpfe der Bildnisse, die unter den Laren standen, gesetzt wurden. 53. cerea pruna, Wachspflaumen wurden zu den edelsten Sorten der Pflaumen gezählt. Wegen des Hiatus s. Einl. p. 7. 54. Wie proxuma zu verstehen sei, ergiebt sich aus dem folgenden Verse. 57. concedat. Iollas würde mich durch Geschenke überbieten. Für certes und concedat sind andere Lesarten: certas und concedet. 5859. Diesem Ausdruck des heftigsten Schmerzes liegt der Gedanke zu Grunde:,,Wie wenn ich meinen Garten nicht vor dem Südwinde und meine Quellen nicht vor dem Eber geschützt hätte, so unvorsichtig habe ich meine Seelenruhe der Gewalt wilder Leidenschaft preisgegeben.", perditus et liquidis inmisi fontibus apros. quem fugis, ah, demens? habitarunt di quoque silvas te Corydon, o Alexi: trahit sua quemque voluptas. me tamen urit amor; quis enim modus adsit amori? quin tu aliquid saltem potius, quorum indiget usus, 59. perditus, vor Liebe wie verloren, vgl. E. 8, 87. 60-62. ,,Du bist ein Thor, wenn du mich fliehst, weil ich ein rusti cus bin; auch Götter und Königssöhne lieben das Land." Insofern Pallas Städte baute und sie in ihren besonderen Schutz nahm, hiess sie πολιάς, πολιοῦχος, ἀκραία. 63-65. Vgl. Theokr. 10, 30. 31: ὁ αἲξ τὰν κύτισον, ὁ λύκος τὰν αἶγα διώκει, ὁ γέρανος τὤροτρον, ἐγὼ δ ̓ ἐπὶ τὶν μεμάνημαι. 66-68.,,Die Stiere kehren von ihrer Arbeit zurück, der Tag hat sein Ende erreicht, aber nicht so meine Liebesqual." In der Stunde des Abspannens, Boulvrós, trugen die Stiere den Pflug, der in den ältesten Zeiten noch keine Räder hatte, hangend (d. h. so, dass er die Erde nicht mehr berührte) am Joche zurück. - Nicht minder schön sind die Verse des Theokrit 2, 38-40, welche den Gegensatz der Ruhe in der Natur und der Leidenschaft im Herzen schildern: vide, σιγῇ μὲν πόντος, σιγῶντι δ' ἀῆται· ὁ δ ̓ ἐμὰ οὐ σιγῇ στέρνων 60 65 70 ἔντοσθεν ἀνία, ἀλλ ̓ ἐπὶ τήνῳ πᾶσα καταίθομαι. 69. Vgl. Theokr. 11, 72: ☎ Kúκλωψ Κύκλωψ, πᾶ τὰς φρένας ἐκε πεπότασαι; 70. Die Weinreben, welche an den Bäumen, besonders an Ulmen, gezogen wurden, schneidelte man sammt den Ulmen zweimal des Jahres. Das adj. semiputatus findet sich hier zuerst, dann erst bei ganz späten Schriftstellern. 71. aliquid (eorum, s. z. A. IX, 175), quorum ind. usus, eins der nothwendigsten Wirthschaftsgeräthe. usus, xoeia, besonders in Verbindung mit esse, bezeichnet häufig den nothwendigen Gebrauch, das Bedürfniss, vgl. G. I, 133. A. VIII, 441. potius ist mit quin zu verbinden. 71-72. Vgl. Theokr. 11, 73.74: αἴθ ̓ ἐνθὼν ταλάρως τε πλέκοις καὶ θαλλὸν ἀμάσας ταῖς ἄρνεσσι φέροις, τάχα κα πολὺ μᾶλλον ἔχοις νῶν. 73. Vgl. Theokr. 11, 76: εvonosis Γαλάτειαν ἴσως καὶ καλλίον ἄλ λαν. M. D. M. ECLOGA III. MENALCAS. DAMOETAS. PALAEMON. Dic mihi, Damoeta, cuium pecus? an Meliboei ? D. Parcius ista viris tamen obicienda memento. M. sacello. Tum, credo, cum me arbustum videre Miconis atque mala vitis incidere falce novellas. Ecl. 3. Zwei Hirten, Menalcas und Damoetas, treffen sich: Men. erfährt, dass Aegon dem Dam. seine Herde auf einige Zeit anvertraut habe, und macht im Argwohne, dass Aegon diese Zeit bei der auch von ihm geliebten Neaera zubringe, seiner Eifersucht durch leidenschaftliche Ausfälle auf den Dam. Luft. Da dieser Gleiches mit Gleichem vergilt, so kommt es endlich zu einem Wettstreit im Gesange, zu dessen Schiedsrichter der gerade hinzukommende Nachbar Palaemon gewählt wird. Das Thema dieser Ekloge, ihre Disposition, sowie die Uebergänge sind der 5. Idylle des Theokrit entlehnt. 1. Vgl. Theokr. 4, 1: eine μor, ὦ Κορύδων, τίνος αἱ βόες; ἢ ῥα Φιλώνδα; cuium, ein alterthümliches Adjectivpronomen statt des Genit. des Fragpronomens. Ter. Andr. IV, 4, 24: cuium puerum hic apposuisti? 2. Vgl. Theokr. 4, 2: ovx, àλλ' Αἴγωνος· βόσκειν δέ μοι αὐτὰς ἐδωκεν. 3. Infelix o semper pecus, durch die Unachtsamkeit des Herrn und durch die treulose Wartung des Miethlings (alienus). 10 Vgl. Theokr. 4, 13: δειλαῖαι δ' αὗται. τὸν βου κόλον ὡς κακὸν εὗρον· 5. Vgl. Theokr. 4, 3: ᾖ πάψε κρύβε δαν τὰ ποθέσπερα πάσας ἀμέλγες; 7-9. Damoetas wirft dem Men. vor, dass er sich Anderen zur Ünzucht hingebe: viris steht also im gedachten Gegensatz zu cinaedis, wie deren einer Men. sei. 8. transversa tueri, Zeichen des Neides und der Lüsternheit, aber auch des Hasses, wie Valer. Flac. Argon. II, 154: quam (paelicem) iam miseros transversa tuentem letalesque dapes infectaque pocula cerno. novimus, et qui te, nămlich corruperit. 9. sacellum, eine den Nymphen geweihte Grotte. Die Nymphen lachten zu der Entweihung des Heiligthums, die von anderen Gottheiten streng bestraft worden wäre. 10-11. Ironisch erwidert Men.: Ach damals war es, als man sah, dass ich (nicht du) die jungen Ulmen sammt den anrankenden Weinreben (s. zu E. 2, 70) heimtückisch einschnitt. Aus novellas ist ein novellum zu arbustum zu entnehmen, vgl. G. II, 473. D. Aut hic ad veteris fagos cum Daphnidis arcum fregisti et calamos; quae tu, perverse Menalca, et, cum vidisti puero donata, dolebas, et, si non aliqua nocuisses, mortuus esses. M. Quid domini faciant, audent cum talia fures? Ꭰ. An mihi cantando victus non redderet ille, M. Cantando tu illum? aut umquam tibi fistula cera iuncta fuit? non tu in triviis, indocte, solebas stridenti miserum stipula disperdere carmen? 12-13. Hatte Men. den Frevler errathen lassen, so nennt ihn Dam., seinen Vorgänger überbietend, ganz bestimmt: fregisti und tu, perverse Menalca. Da cum mit dem Ind. verbunden ist, so muss man die Construction so ergänzen: aut tum fuit, cum fregisti. perverse, missgünstig, s. A. VII, 584. 15. Mit dem Gedanken vgl. E. 7, 26. 16.,,Was sollen die Herren (die Eigenthümer der Herden) bei solcher Keckheit der Diebe thun?" d. h. sie können nichts thun. Die andere, dem Sinne fast mehr entsprechende, des ὁμοιοτέλευτον wegen von Vergil wahrscheinlich vermiedene Lesart facient würde heissen: was werden sie am Ende thun? d. h. bleibt ihnen etwas Anderes übrig, als Lynch-Justiz zu üben? Doch kann dieser Sinn auch in faciant liegen, wenngleich weniger scharf hervortretend, indem man als weitere Frage ergänzen kann: etwa etwas Anderes, als dass sie selbst die Abschreckungstheorie ausüben? 20. Tityrus, Name von Damon's Hirten. 24. reddere posse negabat, ent weder weil er sich von dem schönen Thiere nicht trennen konnte, oder weil es ihm ging wie dem Menalcas, s. v. 33. 34. So wurde denn, wenn auch nicht förmlich, doch stillschweigend unter beiden ausgemacht, dass Dam. sich den Bock mit List aneignen wollte. 25-27. Men. spricht dem Dam. sogar die mehrröhrige Syrinx ab und giebt ihm nur eine einröhrige Halmpfeife, die er den schnarrenden (stridens hier ganz adjectivisch) Halm nennt. Die Hirten verehrten die mit der Proserpina identificirte Hecate, weil die Vermehrung oder Verminderung der Herden von ihr abhing, und besangen an den Dreiwegen den Verlust der Ceres (den Raub ihrer Tochter Proserpina) durch Klagelieder. Solche Klagelieder soll Dam. gesungen und dabei ein glänzendes Fiasco gemacht haben, weil er als ein Dichterling, indoctus, seinen Gegenstand nicht würdiger zu behandeln verstand, und weil das Zwischenspiel wegen der Schlechtigkeit des Instruments die Ohren zerriss. - Vgl. Theokr. 5, 57: τὰν ποίαν σύριγ γα; τὸ γάρ ποκα δῶλε Σιβύρτα ἐκτάσα σύριγγα; τί δ ̓ οὐκέτι σὶν |