་ tum vero ingentem gemitum dat pectore ab imo, Haec dum Dardanio Aeneae miranda videntur, 485 490 495 hinc atque hinc glomerantur Oreades; illa pharetram 500 fert umero gradiensque deas supereminet omnis; Latonae tacitum pertemptant gaudia pectus: talis erat Dido, talem se laeta ferebat 505 Cynthi, ein Berg auf Delos. - Mit dem Gleichnisse vgl. Hom. Od. VI, 102-10. 500. Oreades. Die Bergnymphen, die als Jägerinnen gekleidet zum Gefolge der Diana gehören. 501. supereminet, ein dichterisches und nachkl. Wort. 502. pert., s. z. G. III, 250. 505. foribus divae. Da die trojanische Gesandtschaft, wie v. 520 berichtet wird, in den Tempel tritt, um der Dido ihr Anliegen vorzutragen, so sind die Worte forib. divae von der durch Stufen erhobenen geräumigen Vorhalle des Tempelhauses, und die Worte media testudine von der Mitte des von Säulen getragenen Daches zu verstehen. Uebrigens überträgt hier Verg. die römische Sitte, Senatsversammlungen und selbst Gericht in den Tempeln zu halten und an den Thüren das Tribunal zu errichten, auf die carthagische Vorzeit. saepta armis solioque alte subnixa resedit. Postquam introgressi et coram data copia fandi, 507. iura, Rechtsnormen, die das Volk binden, wie sie in Rom vom Prätor durch seine edicta, welche Anhaltspunkte für die Gerichte bildeten, erlassen wurden, vgl. A. I, 293. V, 758. VIII, 670; leges, gesetzliche Bestimmungen für das Staatsund Privatleben. 512. al. oras localer Accusativ wie Lavina litora A. I, 2. 513. obstipuit. Aeneas staunt darüber, dass er die Führer der Schiffe, welche der Sturm zerstreut (dispulerat) und weg von ihm nach ganz anderen Küsten getrieben hatte (avexerat), in Carthago findet. 515, res incognita, s. v. 517-19. 516. dissimulant. Objectlos gebrauchte verba transitiva beschränken die durch das verbum ausgedrückte Thätigkeit auf das Subject; so hier dissimulant, sie halten an sich, so ementiri, falsch aussagen, turbare (A. VI, 800), beben. nube cava, s. z. A. II, 360. 510 515 520 525 519. orantes veniam, um Gnade, um gnädiges Erbarmen. Diese Bitte war veranlasst durch die Aufnahme, die sie bei ihrer Landung gefunden hatten, s. v. 525.539-41. In veniam orare (petere) liegt auch in Prosa öfter nur der Begriff des gnädigen Willfahrens, nicht der Bitte um Verzeihung für begangenes Unrecht. 521. maximus, als der Aelteste. 523. gentis sup., nicht die Afri, denn dazu würde iustitia nicht passen, sondern die Punier. 524. maria vecti. So fügen die Lateiner, vorzugsweise die Dichter, anch zu gewöhnlich intransitiv gebrauchten Verben einen Objectsaccusativ zur Bez. des Gegenstandes, an dem sich die Thätigkeit des Verbums offenbart, hinzu, vgl. oben v. 67; vehi aber ist hier zuerst mit einem solchen acc. des innern Objectes verbunden; dem V. folgt Valer. Fl. V, 669 tot aequora vectae. 526. res asp. n., vgl. A. II, 690. non nos aut ferro Libycos populare penates cum subito adsurgens fluctu nimbosus Orion quod genus hoc hominum? quaeve hunc tam barbaro morem si genus humanum et mortalia temnitis arma, 531. ubere glaebae, das hom. οὖθαρ ἀρούρης, s. z. G. II, 185. 533. ducis de nom. Italus war ein König der Oenotrer, oder nach Thucyd. VI, 2 der Sikuler. gentem. Bei dem Ausdrucke gens hat man nicht selten an das Land zu denken, in welchem ein Volk wohnt, vgl. Nep. Dat. 4: qui Cappadociam tenebat, quae gens iacet supra Ciliciam. Ebenso duos Hom. Il. II, 547. 534. hic curs. fuit, hierhin richteten wir unsern Lauf. Die Pron. hic und is haben öfter im Verg. locale Bedeutung, s. zu A. VI, 18. Ueber die Form der Periode s. zu A. X, 260. Vergil hat in der Aeneis 58 Verse unvollendet gelassen, von denen 13 (I, 560; II, 66, 346, 720, 767; III, 218; V, 574; VII, 702; VIII, 469; X, 17, 728; XI, 391; XII, 631) mit der Trithemimeres, 18 (II, 233, 614, 623, 640; III [340], 527, 661; IV, 44, 503; V, 322; VII, 439; VIII, 41, 536; IX, 167, 295, 467, 520, 761) mit der Penthemimeres, 17 (I, 636; III, 316, 470; IV, 361, 400, 516; V, 294, 595, 792; VI, 94; VII, 129, 248, 455, 760; X, 284, 490, 876) mit der Hephthemimeres, 5 (II, 468, 787; V, 815; VI, 836; IX, 721) mit der 530 535 540 bukolischen Cäsur endigen und 5 535. adsurg. fluctu. Dem Orion, dessen Auf- und Untergang Stürme erregte, wird das beigelegt, was er zu bewirken pflegte; nimbosus, ein dichterisches und nachkl. Wort. 541. bella cient, eine neue Phrase, der sich aber bald Livius und die anderen Historiker bemächtigt haben. prima t., vgl. Valer. Fl. III, 305: quae me hospita tellus accipiet? quae non primis prohibebit harenis? 542. temnere, dichter. und nachklassisch st. contemnere == nicht fürchten. at sperate deos memores fandi atque nefandi. 543. sperate, 'sperate memores (esse), erwartet, dass gedenken.' Nauck. 544. iustior pietate, an Gottergebenheit gerechter, d. i. frömmer. Die Verbindung iustus pietate ist neu, aber sprachrichtig, denn die pietas war der iustitia untergeordnet, Cic. de nat. deor. I, 41, 116: est enim pietas iustitia adversum deos. Die hier gemachte Eintheilung kehrt wieder A. XI, 126. Mit dem hier ausgesprochenen Gedanken vgl. Hom. II. III, 179. 546. quem si f. serv., vgl. Hom. Od. XIV, 44. vescitur aura ist vom Athem als Bedingung des Lebens zu verstehen, vgl. A. III, 339. Lucret. III, 575-76: eiectis extra vitalibus auris dissolvi sensus animi fateare necesse est. 545 550 555 560 durch noch nicht übersetzt werden, doch behält adhuc auch in dieser Verbindung seine eig. Bed. crudelibus umbris ist Ablativ zur Bezeichnung des Ortes, wo er ruht, vgl. A. V, 371. X, 705. umbrae, das Schattenreich, vgl. A. VI, 734. occubare, dichterisch und nachkl., doch auch einmal bei Livius. 548. Der Sinn dieses Verses ist: so fürchten wir Nichts (so werden wir sicher Italien erreichen) und dich dürfte es dann nicht gereuen, uns zuerst einen Dienst geleistet zu haben. 549. Der leitende Hauptgedanke ist dieser: Die Vergeltung für bewiesene Grossmuth ist dir sicher, wenn nicht von Aeneas, so doch von Acestes, denn auch in Sicilien sind die Trojaner mächtig und streitbar. Häckermann. 552. silvis, in den Wäldern, vgl. G. III, 434. A. III, 220. 554. Die Worte ut Ital. petamus sind wovon abhängig? 559. simul frem., vgl. Hom. Il. I, 22. 560. Ueber den Halbvers s. z. A. I, 534. 3 Tum breviter Dido voltum demissa profatur. quis genus Aeneadum, quis Troiae nesciat urbem, His animum arrecti dictis et fortis Achates et pater Aeneas iamdudum erumpere nubem ardebant. prior Aenean compellat Achates. nate dea, quae nunc animo sententia surgit? omnia tuta vides, classem sociosque receptos. 561. volt. dem., mit herablassender Miene; ähnlich Uhland: Und der König senkt die Stirn. profatur, ein dichterisches und nachkl. Wort. 563. res dura, ein hartes Geschick, mit Rücksicht auf die bitteren Erfahrungen, die sie bereits gemacht hat, gesagt. 564. custode. Der Sing. steht collectivisch, s. z. E. 8, 2; wegen des abl. s. z. v. 312. 567. Der Gedanke ist: unsere Herzen sind nicht so abgestumpft (so unempfindlich), dass wir nicht die Hochherzigkeit der Trojaner anerkennen und bewundern sollten. 568 enthält den Grund, weshalb den Tyriern (vgl. unten v. 619 sq.) die Thaten vor Troja bekannt sind. 569. Saturnia arva, s. A. VIII, 319-25. 570. Eryx Veneris et Butae 565 570 575 580 filius fuit, qui occisus ab Hercule monti ex sepultura sua nomen imposuit. Servius. loptatis, s. zu A. I, 425. 572. voltis = si voltis, s. zu G. II, 519. mecum pariter. Cic. Verr. V, 67, 173: Siculi causam suam perisse querentur et mecum pariter moleste ferent. 573. urbem quam statuo vestra est. Diese sog. attractio inversa findet sich im Lat. nur bei Dichtern, und auch hier nicht häufig, vgl. Terent. Eun. IV, 3, 11: Eunuchum, quem dedisti nobis, quas turbas dedit. 578. urbibus, als Gegensatz von silvis ganz allgemein Bezeichnung von Menschen bewohnter Gegenden. 580. erumpere ist hier zuerst mit dem acc. verbunden; in Prosa findet sich diese Constr. einmal bei Tacitus. |