succinctus trabea laevaque ancile gerebat Picus, equum domitor; quem capta cupidine coniunx 190 'Dicite, Dardanidae, neque enim nescimus et urbem 195 et genus auditique advertitis aequore cursum, quid petitis? quae caussa rates aut cuius egentis der Könige, trabea (Ovid. fast. I, 37 trabeati cura Quirini). 188. Die trabea heisst parva, weil dies ursprünglich heilige Gewand kurz war und wenig mehr als Kopf und Schultern bedeckte. Zu dem Abl. Quirinali lituo ist ein Begriff wie instructus aus dem folg. succinctus leicht zu entnehmen. 189. equum dom. entspricht welchen homerischen Epithetis? coniunx steht hier in derselben Bed. wie E. 8, 18. 190. Die Synizesis des kurzen e mit langem a, i, o findet sich in der Aeneis ausser in der 2., 3. u. 4. Arsis nur in der Thesis des 1. und 6. Fusses. Eine Ausnahme bilden dehinc, das in der Thesis des 3. u. 4. Fusses zuweilen contrahirt ist, und deinde, welches nie dreisilbig vorkommt. 191. Als Picus die Liebe der Circe verschmähte, verwandelte diese ihn in einen Specht, s. Ovid. met. XIV, 320-60. sp. col. al. spargere alqd. alqua re, etwas womit besprengen, also sp. spergere kommt in sinnlicher Be = con 200 deutung zuerst im V. vor, vgl. E. 5, 7; übertragen bei Cic. ad Att. I, 13, 1: (epistolae) humanitatis sparsae sale. 192. intus ist als nähere Bestimmung zu dem Abl. loci tali templo hinzugefügt, wie umgekehrt v. 299 Tyrrhena ab sede eine nähere Bestimmung des vorherg. hinc enthält; vgl. Liv. XXIV, 10, 6: in aede intus. XXV, 11, 15: sinu exiguo intus. 196. auditi. audire wird im pass. bisweilen auch in der guten Prosa persönlich construirt, z. B. Cic. ad Att. V, 18, 1: Bibulus nondum audiebatur esse in Syria. 197. quae caussa r. Warum lässt Verg. den Latinus nicht ähnliche Motive der Reise voraussetzen, wie Hom. Od. III, 71-73 den Nestor? 203. haud v. n. 1. aeq. „das ohne Zwang und Gesetze Gerechtigkeit übt." atque equidem memini fama est obscurior annis Dixerat, et dicta Ilioneus sic voce secutus: ab love principium generis, love Dardana pubes se tenentem se regentem, sich selbst beherrschend, aus eigner Wahl und nach der Sitte seines alten Gottes. 207. Ueber den Dardanus s. z. A. III, 167. 210. stell. stellans gehört in der besseren Latinität nur der Dichtersprache an, auch stellatus erscheint in der klassischen Prosa nur Cic. Tusc. V, 3, 8. 211. add. num. d. alt., d. h. fügt den Altären der Götter einen neuen hinzu. Durch die vorherg. Worte solio accipit wird die Ehre angegeben, die Dard. im Himmel, durch diese die Ehre, die er auf der Erde geniesst. 217. urbem adf., s. z. A. I, 52. 218. extr. ven. Olympo, Bezeichnung d. Sonnenaufgangs, denn die Dichter nennen das Himmelsgewölbe öfters Olympus. 205 210 215 220 225 219. vgl. E. III, 60. ab love principium musae: lovis omnia plena. 220. avo. Nicht blos der Plur. avi dient zur Bez. der Ahnherren, sondern auch, wiewohl seltener, der Sing. z. B. Sil. Ital. XIII, 863: Troianus Iulo Caesar avo. " Iov. de gente supr., vom erhabenen Stamme des Jupiter," vgl. A. X, 350. 221. Tr. Aen. Statt fortzufahren: Dieser ist es, der uns schickt, sagt Ilioneus mit grossem Nachdruck und überraschend: Der Troer Aen. ist es, der uns schickt. 225. ref. subm. Oc. Die Rücksicht auf das im zweiten Satzgliede stehende dirimit verbietet, den Abl. refuso (apoopów) Oceano von subm. abhängig zu machen, der Abl. steht vielmehr auf die Frage wo? Es wird also mit diesen Wor diluvio ex illo tot vasta per aequora vecti ten das Ende der Erde an dem den Hiatus zwischen zwei langen Vocalen hat sich Vergil in der Aeneis nur nach der 3., 4. und 5. Arsis gestattet. 227. ext. pl. Sol. iniqui, d. i. d. heisse Zone, vgl. G. I, 233-34. 228. diluvio. diluvium hat V. gegen die Analogie gebildet, denn die übrigen Zusammensetzungen mit luo enden auf o od. es (z. B. alluvio, proluvies) und so sagen Lucr. und Hor. auch diluvies, die Autorität des V. aber verschaffte der Form diluvium in Prosa und Poesie das Uebergewicht. 230. innocuum. Ein litus innoc. ist ein Ufer, dessen Besitz Anderen keinen Schaden und keine Gefahr bringt. Aehnlich gebrauchen wir im Deutschen in manchen Verbindungen unschuldig. innocuus erscheint hier zuerst, kommt dann bei den Dichtern vielfach vor, in der Prosa aber erst spät u. selten. 231. indecores ist ein ausschliesslich dichterisches Wort. Der nom. sing. kommt wohl nur bei Accius vor: cuius sit vita indecoris, mortem fugere turpem haud convenit. Non. p. 489, 1. 232. abol. Auch dieses Wort ist eine Neubildung V.'s, die sofort Liv. in die Prosa übertragen hat. 237. praefer. verba precantia, vgl. Valer. Fl. V, 663: an nullas praeferre preces debuimus? precantia dreisilbig. Die Verschleifung des i mit folgendem kurzen Vocal nach einer von Natur langen Silbe hat sich Vergil in der Aeneis nur in der Thesis des 6. Fusses gestattet. Eine Ausnahme bilden die Composita von semis, welche mit choriambischer Messung (semihominis A. VIII, 194 und semianimis A. X, 396) in der ersten Hälfte des Hexameters vorkommen. 238. et pet. s. et vol. petere bez. das Aussprechen des gehegten Wunsches, velle den thatkräftigen Willen, den ersten Schritt zur Realisirung des Wunsches. 242. huc erhält seine nähere Bestimmung durch Tyrrh. ad Thybr., vgl. oben zu v. 192. repetit, fordert uns zurück, vgl. Cic. pro dom. e. 57: vos, qui maxime me repetistis atque revocastis. Uebrigens bezieht sich diese Stelle auf A. III, 94-98. Die Worte hinc Dard. ortus stehen also in welchem logischen Verhältnisse zu dem Folgenden? dat tibi praeterea fortunae parva prioris Talibus Ilionei dictis defixa Latinus obtutu tenet ora soloque immobilis haeret 243. dat, nämlich Aeneas, eine Verschweigung des Subjects, die für den aufmerksamen Leser gar nicht da ist, vgl. A. VIII, 271. IX, 580.733. praeterea, d. h. ausserdem, dass er uns abgesandt hat, dir diese Bitte vorzutragen, schenkt er dir auch; vgl. v. 71. 245. auro, d. i. eine patera aurea, s. G. II, 192. 246. gestamen, in der kl. Latinität nur bei Dichtern vorkommend, umfasst hier, wie das Folg. zeigt, alle königlichen Insignien, also sceptrum, corona (denn diese ist hier unter tiaras zu verstehen) und trabea (vgl. A. XI, 334). Dieselben Geschenke machte der römische Senat öfter auswärtigen Königen, vgl. Liv. XXVII, 4: (senatus) legatos cum donis ad regem (Syphacem) misit; dona tulere togam et tunicam purpuream, sellam eburneam, pateram ex quinque pondo auri factam. dar., s. z. A. I, 507. iura 248. I. labor, ἔργα γυναικῶν. 249. Ilionei, vgl. zu v. 190. 250. Der Abl. obtutu gehört als Abl. modi zu defixa und giebt die 245 250 255 Art an, wie man sich die defixa ora zu denken hat; obtutu ist also S. V. a. obtuens, in obtuendo. Aehnlich sagt Sil. Ital. XVII, 189: audivit torvo obtutu defixus. 252. movet: reizt, im Gegensatz zu. moratur (v. 253): macht nachdenklich. Daher fehlt hier in der Aufzählung der Geschenke die Opferschale, deren heilige Bestimmung zu den ernsten Gedanken, welche die bevorstehende Heirath der Tochter erregte, in keinem Gegensatze stand. 253. conubio, dreisilbig. Die Synizesis findet ebenso wie A. I, 73 an einer Stelle des Verses statt, in der Vergil auch e mit folgender Länge zu verbinden pflegte; vgl. zu A. VII, 190. 254. Fauni sortem, s. o. v. 96 sq. 256. par. ausp., s. z. A. IV, 102. in regna vocari: zur Herrschaft berufen werden, vgl. Tac. Hist. II, 76: ego te, Vespasiane, ad imperium voco. 259. secund., vgl. Stat. Achill. II, 64: Adnuerit fortuna, precor, dextrique secundent ista dei. Steht auguriumque suum! dabitur, Troiane, quod optas; secundare bei Pl. Truc. IV, 2, 3 mit Unrecht im Texte, so scheint das W. eine Neubildung des V. oder des Prop. IV, 21, 14 zu sein. 262. uber, s. z. G. II, 185. derit aus deerit durch Synizesis gebildet, welche in diesem Verbum sowohl in der Arsis, als in der Thesis eintritt (vgl. G. II, 200. dérunt, ib. 233. si derúnt). 266. tyranni steht hier und unten v. 342. X, 448. ohne gehässigen Nebenbegriff. tetigisse. Der Inf. Perf. steht nach pars mihi pacis erit nach der Analogie von satis mihi est, satis habeo, contentus sum. 271. hoc Lat. rest., „das sei Latiums Loos." 272. Dass Latinus dem Aeneas seine Tochter zur Gattin anbietet, ist der Sitte des heroischen Zeitalters gemäss, vgl. Hom. Od. VII, 311 sq. 275. Den Luxus, den römische Grosse zu Vergils Zeiten mit Pfer den trieben, überträgt der Dichter hier auf die alten Latiner. 276. ordine, jedem der 100 Trojaner (s. v. 153) eins. 277. ostro pict. tap. Der Purpur fällt als Bedeckung der Pferde zunächst in die Augen, nähere Betrachtung lehrt, dass der Purpur zu Decken, die überdies mit Gold gestickt sind (wie aus den Worten tecti auro v. 279 hervorzugehen scheint), benutzt ist. Ist man sich dieses Ursprunges der Verbindung bewusst, dann mag man die Zusammenstellung für ein ἓν διὰ δυοῖν erklären und übersetzen: mit gestickten Purpurdecken. alipes ist ein ausschliesslich dichterisches, wohl von Lucretius gebildetes Wort. 278. Der bis auf die Brust herabhängende Halsschmuck (monilia) scheint dasselbe zu sein, was A. V, 310 durch phalerae bezeichnet war. 279. tecti auro. Nicht blos äus |