proxima Circaeae raduntur litora terrae, 10. Circ. terr. Hom. Od. X, 135 lässt die Circe auf einer Insel wohnen, die Römer verlegten ihren Wohnsitz nach dem Vorgebirge Circeji, von dem sie annahmen, dass es erst in späterer Zeit durch Austrocknung der dazwischen liegenden Sümpfe mit dem Festlande verbunden sei. radere litora ist eine den Dichtern angehörende Verbindung. 11. Sol. fil., s. Hom. Od. X, 137 -39. inacc., unbetretbar, für jeden nämlich, der nicht das Schicksal der Gefährten des Odysseus theilen wollte. inaccessus gehört in der klassischen Latinität nur der Dichtersprache an und ist eine Neubildung V.'s. luc. res. c. cet., sie lässt den Hain wiederschallen von ihrem Gesange, vgl. Sil. Ital. XIV, 30: vatum, sacras qui carmine silvas resonant; s. unten z. v. 451. 14. Mit diesem V. vergl. G. I, 294, mit der ganzen Stelle Hom. Od. X, 210-23. 18. form. lup., nicht einfache Umschreibung für lupi, sondern Hervorhebung der ins Auge fallenden Gestalt der Wölfe. Aehnliche charakteristische Umschreibungen bildet V. viele, ausser mit corpus auch mit terga, unten v. 20 u. A. I, 635; caput, A. VIII, 570; pectus, A. V, 7. XI, 216. 452; vis, G. 1, 198. A. IV, 132; ora, A. IV, 511. VII, 575. XII, 335; imago, A. VI, 480; nomen, A. VII, 581; facies, A. VIII, 194; cor, A. 4X, 55; pondus, A. X, 496; lumina, A. XI, 349; semina, G. II, 152. 20. ind. in volt., vgl. G. I, 188. terg. fer., vgl. A. I, 635. Hier mit Hinweisung auf die gestreckte Gestalt der Thiere im Gegensatz zu dem aufrechten Gange der Menschen. 21. monstra tal., d. h. Verwandlung in solche Ungeheuer. Mit dem Ausdruck monstra pati vgl. A. VI, 743. 25. rubescere ist eine Neubildung V.'s, die bei den folgenden Dichtern oft vorkommt u. v. Plin. und Sen. auch in die Prosa verpflanzt ist. Aurora in roseis fulgebat lutea bigis: in mare prorumpit. variae circumque supraque Nunc age, qui reges, Erato, quae tempora rerum, quis Latio antiquo fuerit status, advena classem 26. lutea, luteus, wohl zu unterscheiden von luteus, gold-, safrangelb, ist stehendes Beiwort der Aurora, vgl. Ovid. met. VII, 703. XIII. 579. fast. IV, 714: Memnonis in roseis lutea mater equis. Die Aurora selbst ist lutea, erhält aber einen röthlichen Schein durch den Abglanz der bigae roseae. ro seus gehört in der besseren Latin. nur der Dichtersprache an. bigis, nicht quadrigis, wie A. VI, 535, wo Aurora als Tagesgöttin bis zur Mitte des Himmelsgewölbes herauffährt. 27. posuere, beruhigten, nämlich mare (v. 25), vgl. Hor. c. I, 3, 15: ponere freta. 28. marm., vgl. G. I, 254 u. Hom. II. XIV, 273. tonsae ist ein rein dichterisches Wort, welches bei Vergil nur im Plural vorkommt. 29. atque, s. z. A. IV, 261. 31. Die Worte dieses V. enthalten das zweite Prädicat des Tiber; er ist trübe, weil seine reissenden Strudel den Sand stets aus dem Grunde emporwirbeln. 30 35 40 33. alveo. Ueber die Synizesis s. z. A. VII, 190. 36. flectere imp., vgl. Lucr. V, 672: dentes cadere imperat aetas. In der guten Prosa wird imperare mit ut verbunden, mit d. acc. c. inf. nur, wenn der inf. ein pass. oder ein depon. ist. 37. Erato. Wie Verg. A. I, 8 den Beistand der Muse zur Besingung der Leiden, welche Aen. während seiner Irrfahrten zu bestehen hatte, anrief, so wendet er sich auch hier, wo er zum zweiten Haupttheile seines Werkes übergeht, an eine der Musen. age dichterisch; in der Prosa age nunc, wie age vero, age porro. nunc 39. app. oris. navem oder classem appellere ist hier zuerst mit dem dat. statt mit ad oder in verbunden. 43. tot. sub a. c. Hesp. ist hyperbolisch gesagt, denn der Kampf, den Vergil besingen will, erstreckte sich nicht über die Grenzen von Latium und Etrurien hinaus. maius opus moveo. rex arva Latinus et urbes iam senior longa placidas in pace regebat. nulla fuit primaque oriens erepta iuventa est. 47. Laurente Marica. Marica, die Nymphe, welche an den Ufern des Liris verehrt wurde, gehörte dem alten Latium an; sie konnte daher eine laurentische Göttin genannt werden, so weit auch Minturnae, der Sitz ihres Cultus, von Laurentum entfernt war. 51. nulla fuit primaque. Den Satz prima iuventa est, welcher dem vorhergeh. logisch subordinirt ist, hat Vergil zum Hauptsatze gemacht und ihn durch que, nicht durch sed angereiht, indem die Lat. häufig sich entgegenstehende Gedanken durch die copulativen Partikeln mit einander verbinden, vgl. A. II, 94. X. 344. Cic. de orat. II, 34, 147: nihil te effugiet atque omne, quod erit in re, occurret. oriens, wie er heranwuchs, vgl. Horat. Epist. II, 1, 130: orientia tempora notis instruit exemplis. 52. tantas servabat sedes: sie erhielt das so grosse Reich bei dem Hause. 55. 45 50 55 60 man ante alios pulcherrimus ist eine bis zu V. Zeit in Prosa nicht vorkommende Verbindung, verband ante alios mit d. positiv. Liv. aber folgte schon dem Vorgange des V. 56. avis atav. pot., s. z. A. VII, 372. IX, 3. vgl. Ovid. met. XIII, 22: nobilitate potens. Amata. reg.coni., 59. Bienenschwärme, die sich plötzlich an einem ungewöhnlichen Orte niederliessen, wurden von den abergläubischen Römern als prodigia angesehen, die in den meisten Fällen Unglück andeuteten. tecti med. in pen., d. h. im impluvium, s. z. A. II, 512. huius apes summum densae mirabile dictu 66. Der Ausdruck per mutua 71. adolet altaria: er (näml. Latinus vgl. zu v. 243) bringt auf dem Altar ein Brandopfer dar. altaria steht metonymisch für die auf dem Altar geopferten Gegenstände. Diese werden ebenso wie die Handlungen, welche nothwendig zum Opfer gehören, durch den Ablativ bezeichnet, vgl. Tac. H. II, 3: precibus et igne puro altaria adolentur u. Ann. XIV, 30: cruore captivo adolere aras. castis. Das mit keuschem Sinn dargebrachte Opfer steht in Beziehung zu der bevorstehenden Verlobung der Toch taedis. Plin. nat. hist. XVI, ter. 65 70 75 80 (acus crinales) und besonders das mit Edelsteinen geschmückte Diadem. ornatum crem. Ueber diesen gr. acc. s. zu Aen. V, 608. Das pass. hat in dieser Verbindung medialen Sinn, hier: sie scheint sich den ganzen Schmuck zu verbrennen. vgl. A. II, 722. V, 309. Der Prosa blieb dieser Gebrauch des acc. bis auf Liv. fremd. Das verb. crepitare kommt bei Dichtern viel vor, ist in die Prosa aber erst spät übergegangen. 75. accensa. Das Feuer ergreift erst das Haar, dann das mit Edelsteinen geschmückte Diadem. Durch die Wiederholung desselben Wortes suchen die Dichter bisweilen die Eintönigkeit des eintheilenden et et zu vermeiden (accensa et regalis comas et coronam). Verg. fügt alsdann diesem Worte an erster Stelle öfter eine copulative Partikel hinzu, vgl. E. 4, 6. A. VII, 327. VIII, 91. X, 313. 369. XI, 171. XII, 548. 76. fumidus gehört in der besseren Latinität nur der Dichtersprache an. fatidici genitoris, adit lucosque sub alta o mea progenies, thalamis neu crede paratis; 83. Die Albumea war eine weis- 84. opaca mephitim: aus dem Dunkel den Schwefelgeruch. 88. incub. incubare und incubatio ἐγκοιμᾶσθαι und ἐγκοίμησις, sind die eig. Ausdrücke von dem Liegen an geheiligten Stellen, um durch Träume die gewünschte Auskunft von der Gottheit zu erhalten. 91. imis Avernis. Durch eine Grotte an dem avernischen See (vgl. A. V, 732) sollte der Zugang zur Unterwelt sein. Im Traume steigt also die Seele bis zur Tiefe dieser Grotte hinab. 93. laniger kommt nur bei Dichtern und bei Plin. u. Colum. vor. 94. effultus ist ein rein dichterisches Wort. 96. petere in Verbindung mit d. inf. findet sich in der besseren Latinität nur bei Dichtern, zuerst bei Lucr. III, 86. 97. paratis, s. oben v. 56 sq. 99. Warum steht im ersten Relativsatze der Conj. ferant, im zweiten der Ind. videbunt? ab bezeichnet den Ausgangspunkt. 100. sub ped., vgl. G. II, 492. Sol utr. rec. asp. Oc., also die Völker des Morgen- und Abendlandes. 101. vertique regique: mit entscheidender Kraft regiert werden, vgl. A. X, 528. 103. non ipse = ne ipse quidem, wonach im zweiten Theile |