ecce furens animis aderat Tirynthius omnemque hanc, ut prona iugo laevum incumbebat ad amnem, VII, 622 und sonst oft die ganze Thür, obice fultos clausos vgl. Ovid. ars am. II, 244: erit opposita ianua fulta sera. Cacus verwandelt also die gewöhnlich nur mit einem Riegel geschlossene Thür durch das Herablassen des Felsblockes in eine Festungsmauer. Das comp. emunire kommt im V. zuerst vor, dann auch in Prosa von Liv. an. 228. ecce fur. anim. Zweierlei soll an dieser Stelle recht hervorgehoben werden: 1) die Wuth des Herc., die durch 3 verschiedene Ausdrücke (welche?) bezeichnet wird; 2) sein vergebliches Bemühen, einen Eingang zu der Höhle zu finden. Hier wiederholt der Dichter dieselben Ausdrücke, lustrans lustrat (ja, er durchspäht) und das dreimalige ter. Ueber den Schluss des Verses s. zu A. VII, 470. 233. silex (ein Granit) wird von 230 235 240 245 den Dichtern häufig als fem. gebraucht. 236. laevum. Hercules hatte auf seinem Wege vom Thal zur Höhle des Cacus den Tiber zur Linken. 238. avols. solv., vgl. A. I, 69. 240. dissultare ist dichterisch und nachklassisch. 241. et explicativ: „und in ihr.“ 242. Die Wohnung des Cacus wird regia genannt, wenn sie auch nur in einer Felshöhle bestand, weil er der Sohn des Volcanus war. In ähnlicher Weise heisst unten v. 363 die niedrige Hütte des Euander regia. 243. penitus. Durch die Wiederholung dieses Wortes wird der Begriff der schaurigen Tiefe besonders hervorgehoben. dehiscere, ein dichter. W., das Liv. in die Prosa eingeführt hat. 244. regn. recl. pall. Mit dieser Stelle vgl. Hom. II. XX, 61-65. 245. super, ävwdev. desuper Alcides telis premit omniaque arma pectora semiferi atque exstinctos faucibus ignis. 257. iecit, vgl. A. X, 683. 260. corr. in nod. compl., „Hercules erdrosselte den Cacus, indem er die Arme eng um ihn schlang und wie mit einem Knoten dessen Kehle schnürte, so dass auch die Augen heraustraten. Man verbinde in nodum mit complexus, nicht mit corripit." Wago. angit, eig. Ausdruck vom Erwürgen, vgl. Ovid. met. IX, 78: angebar ceu gutture forcipe pressus. Sil. Ital. XIII, 584: angens utraque manu sua guttura. 261. elisos und siccum stehen proleptisch. 263. abiur. rap. Der Dichter setzt voraus, dass Cacus dem Herc. Weidlich versichert hatte, er wisse nichts von den geraubten Rindern. 267.,,Statt exst. fauc. ign. erwarten wir, da man die erloschene Flamme selbst nicht sehen kann, 250 255 260 265 270 fauces exstinctis ignibus, aber das Flammenspeien des Cacus war eben das Merkwürdige und deshalb hat der Dichter dieses als Hauptbegriff genommen." Wagner. 268. min., die Jüngeren (in dieser Bed. nur bei den Dichtern) vgl. A. I, 733. Sil. Ital. II, 491: te moesta virorum Ora vocant, primaque sonant te voce minores. 269. primusque, nämlich servat hunc diem, also: vor Allen, vgl. unten v. 281. Potitius heisst auctor, insofern er diesen Festtag einsetzte, seine Nachkommenschaft custos Herc. sacri, insofern sie den von ihrem Ahnherrn eingeführten Brauch aufrecht hält. 270. Ueber die Rolle, welche die Potitier und die Pinarier bei den Festen des Herc. spielten, s. Liv. I, 7. IX, 29. 271. statuit, nämlich die Haupt dicetur nobis et erit quae maxima semper. quare agite, o iuvenes, tantarum in munere laudum cingite fronde comas et pocula porgite dextris communemque vocate deum et date vina volentes.' dixerat, Herculea bicolor cum populus umbra velavitque comas foliisque innexa pependit et sacer implevit dextram scyphus. ocius omnes in mensam laeti libant divosque precantur. Devexo interea propior fit Vesper Olympo. iamque sacerdotes primusque Potitius ibant pellibus in morem cincti flammasque ferebant: instaurant epulas et mensae grata secundae dona ferunt cumulantque oneratis lancibus aras. person dieser Erzählung, Hercules, auf den das Herculei im vorigen Verse wieder hinwies. So ist öfter das Subject aus dem Zusammenhange zu entnehmen, vgl. A. VI, 734. IX, 733. Uebrigens berichtet Dionys. Hal. I, 39-40 von 2 Altären, von denen Herc. selbst den einen zum Dank für die wiedergefundenen Rinder dem Jupiter Inventor errichtet, den andern, die ara Maxima, Euander dem Hercules erbaut habe. Liv. I, 7 und Tacit. annal. XV, 41 berichten nur von einem Altar und schreiben die Errichtung desselben dem Euander zu. Ovid. fast. I, 581 dagegen und Propert. IV, 9, 67-68 lassen den Hercules selbst sich die ara Maxima errichten. Letzterer ahmt a. a. 0. dem Verg, offenbar nach: Maxima quae gregibus devota est ara repertis, Ara per has, inquit, Maxima facta manus. 272. dicetur et erit = dicetur et habebitur. Verg. lässt den Euander diese Worte in prophetischem Sinne sprechen. 273. tant. in mun. l., bei dem Feste zum Dank für solche Verdienste. 274. porgite, syncopirte Form für porrigite. Euand. fordert mit diesen Worten zur Libation auf. 275. comm., in Folge des zwi schen beiden Völkern geschlossenen Bündnisses. 276. populus (s. E. 7, 61) heisst bicolor wegen der weisslichen Farbe, welche die Blätter auf der Rückseite haben, vgl. Hor. carm. II, 3, 9: albaque populus; später schmückte man sich bei Opfern an der ara Maxima mit Lorbeer. 279. in mensam lib. Die Libationen wurden auf den Altar oder auf Tische, die als Stellvertreter von Altären heilig waren, geschüttet, vgl. A. I, 736. II, 764. div. prec., s. oben z. v. 103. 280. dev. Ol., s. z. A. II, 250. 282. pellib. in mor. cincti, d.h. sie erscheinen mit abgelegter toga und sind nur mit einem Schurz um die Lenden, licium, bekleidet. Dies war die Kleidung einer Priesterschaft (s. unten z. v. 663), die nach einigen Berichten durch die arkadischen Einwanderer unter Euander in Italien eingeführt sein sollte. 283. mens. sec. Dem Here. wurde, wie Servius berichtet, des Morgens und Abends ein Opfer gebracht. Von diesem zweiten Opfer und Opferschmause ist hier die Rede. 284. oner. lane. Schüsseln mit den Eingeweiden der Opferthiere wurden auf die Altäre gestellt, vgl. A. XII, 214-15. tum Salii ad cantus incensa altaria circum populeis adsunt evincti tempora ramis, hic iuvenum chorus, ille senum; qui carmine laudes monstra manu geminosque premens eliserit anguis; 285. tum, s. z. A. V, 455. 289. prima monstra. Die ersten, von Juno gegen ihn abgeschickten Ungeheuer; s. z. A. VII, 376. geminosque. Ueber que in der Bedeutung und zwar, nämlich s. z. A. VII, 666. premens elis. Sil. Ital. VI, 235-36: nunc vasto pondere gaudet Elisisse premens. 291. Troiam, s. z. A. II, 642 und vgl. Hom. II. XX, 145. Oech. Herc. zerstörte die Stadt Oechalia in Euböa, weil der König Eurytus ihm seine Tochter Jole verweigerte. 292, rege sub Eur. Diese Stellung der Präpos. zwischen 2 appositionell verbundenen Wörtern findet sich wohl zuerst bei V., dann auch bei andern Dichtern, wie bei Vergil III. 6. Aufl. 285 290 295 Ovid. met. XI, 156: iudice sub 293. nubig. (vgl. A. VII, 674) u. bimembr. dichter. Bez. d. Centauren. 294. Hyl. Phol. Den Kampf des Hercules mit den Centauren erzählt Apoll. Bibl. II, 5, 4. 295. Cres. prod., d. h. den kretischen feuerschnaubenden Stier, den Herc. lebendig zum Eurystheus bringen sollte. mact. Ueber das Praes. s. z. A. II, 275. 296. trem. tremere gebrauchten zuerst die Dichter des Aug. Zeitalters als transit. Verbum, dann auch Liv. ian. Orc., s. z. A. VI, 392-96. bei 297. semesus kommt nur Dichtern und nachkl. Prosaikern vor. ossa super recubans antro semesa cruento ist zu übersetzen: Welcher auf halb zernagtem Gebein in der blutigen Höhle liegt. recubans enthält also eine attributive Bestimmung zu ianitor Orci. 5 nec te ullae facies, non terruit ipse Typhoeus 300 305 310 'haec nemora indigenae Fauni Nymphaeque tenebant gensque virum truncis et duro robore nata, 315 quis neque mos neque cultus erat nec iungere tauros 298. Typhoeus, ein Sohn der Erde und des Tartarus, wurde erst nach hartem Kampfe von Jupiter bezwungen und in den Tartarus gestürzt. Hier schreckte der Anblick des Riesen mit 100 feuersprühenden Drachenköpfen den Hercules nicht, als dieser den Cerberus holen wollte. 299. ard. arm. ten., hoch über ihm die Waffen schwingend. Ueber die Verbindung des adj. mit dem partic. s. z. A. III, 70. rat. eg., d. h. um Rath verlegen. 302. dexter, gnädig, vgl. Ovid. fast. I, 67: dexter ades ducibus. 308. tenebat, hielt fest, wird erläutert durch die folgenden W.: vario sermone levabat. 310. facilisque oculos, die munteren Augen, den schweifenden Blick, vgl. Manil. I, 647: circumfer faciles oculos. 313. Rom. cond. arc., s. oben z. v. 54 und vgl. A. IX, 9. 315. trunc. et d. rob. nat., vgl. Hom. Od. XIX, 163. Juven. VI, 11-13: Quippe aliter tunc orbe novo caeloque recenti Vivebant homines: qui rupto robore nati Compositive luto nullos habuere penates. 316. mos ist die Sitte, die ihren Grund in moralischen oder ästhetischen Ansichten von Recht, Tugend und Anstand hat; cultus die äussere Lebenseinrichtung, wie sie sich bei gebildeten Völkern zeigt. 317. comp. op., „einzusammeln die Früchte des Feldes." 318. rami, Baumfrüchte, besonders Eicheln, s. z. G. I, 8.asp. v. ven.,,,der Jagd mühselige Arbeit." Vgl. A. 1,445: facilem victu gentem. 319. primus, d. h. Saturnus war der erste, der diesen Zustand än |