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wusstseyn bald auf diesen, bald auf jenen Gegenstand hinzeigen mufs, wenn es auf dem Wege der Erfahrung etwas finden will, das mit diesen Bedingungen zusammentrifft. Aber wir bescheiden uns, von der kunstvollen Form unsres innern Mechanismus nur so viel zu wissen, als wir durch das blofse Bewusstseyn selbst davon erfahren können. Es hängt keinesweges von uns ab, zu erfahren, wie das Triebwerk an sich selbst beschaffen sei, wodurch wir z. B. eine Zahl, die auf einen Wald von Bäumen hinzeigt, und nach einer Regel mit diesem Gegenstande unsrer Sinne zutrifft, hervorzubringen vermögen. Aber es hängt von uns ab, die Formen desselben, so viel davon zu unserem Bewusstseyn gelangt, nicht mit einander zu verwechseln, und nicht etwa das Bewulstseyn des Waldes dem Denkvermögen, das Bewusstseyn der Zahl hingegen der ReWie viel davon ceptivität beizumessen. zu der einen oder der andern Form gehöre,

erkennen wir ganz bestimmt, wenn wir über uns selbst reflektiren. Wie aber das Ganze eingerichtet sei, um dergleichen Wirkungen zu äufsern, bleibt mir ein Problem, was der auflösen mag, der die Gabe hat, die Natur in ihrer Werkstätte zu überraschen, und mit seiner menschlichen Vernunft das Innre der Dinge zu ergründen.

I. Denkvermögen.

Um

Um sagen zu können, dass man denkt, wird zweierlei erfordert: 1) es muss etwas da seyn, worüber man denkt; und 2) über diefs Etwas mufs gedacht werden. z. B. sagen zu können, dafs ich etwas denke, indem ich diese erste Rubrik meiner Abhandlung, nämlich das Wort Denkvermögen, niederschreibe, mufs erstlich das Wort selbst da seyn, und zweitens mufs ich es bei dem blofsen Schreiben desselben nicht bewenden lassen, sondern auch in der That etwas dabei denken.

Um

Um. sagen zu können, dafs man wahr denke, muss zu jenen beiden ersten Bedingungen noch eine dritte hinzukommen: das, was man denkt, muss mit dem, worüber man denkt, übereinstimmen. z. B. sagen zu können, dass ich über das Denkvermögen wahr gedacht habe, muss das, was ich mir dabei denke, mit dem Deukvermögen auch in der That übereinstimmen.

Alles Denken beruht folglich auf drei Bedingungen des ursprünglichen Bewufstseyns selbst. Es muss ein Gegenstand des Denkens vorhanden seyn; es muss über den Gegenstand gedacht werden; und das, was gedacht wird, mufs mit dem Gegenstande übereinstimmen. All unser Denken, sagt die Kritik, ist diskursiv.

Diese drei Bedingungen können auch so ausgedrückt werden: es mufs 1) ein Subjekt, 2) ein Prädikat, 3) eine Kopula da seyn, wenn irgend etwas gedacht, und zwar wahr gedacht heifsen soll. Das Sub

jekt ist das, worüber ich denke; das Prädikat ist das, was ich mir bei dem Subjekt denke; und die Kopula soll andeuten, dass das Prädikat mit dem Subjekte wahr übereinstimme, und dafs ich mir folglich nicht zu viel herausnehme, wenn ich sage: so und nicht anders ist das Denkvermögen beschaffen.

Der schulgelehrte Leser verzeihe mir, dafs ich die Elemente der Logik wegen ihres Einflusses auf das Folgende hier nicht ganz übergehen kann. Ich werde mich bei dieser, ihrer Natur nach abstrakten, Materie nicht lange aufhalten.

Verbundenheit eines Subjekts mit einem Prädikate ist ein Urtheil. Wer also denkt, der urtheilt: denn er hat etwas, worüber er denkt, und er verbindet beides mit einander.

Um aber zu wissen, ob er befugt sei, ein solches Subjekt mit einem solchen Prädikate zu verbinden, oder, ob sein Urtheil

die erforderliche Wahrheit habe, mufs die Kopula einen Grund haben.

Wenn es einen Grund giebt, der für alle mögliche Verbundenheit in einem Urtheile gilt, so ist dieser Grund das Princip der möglichen Verbindung für das Denkvermögen selbst.

Das negative Princip aller möglichen Verbundenheit eines logischen Subjekts mit einem Prädikate, in wie fern ich das Prädikat ohne Grund mit dem Subjekte verbunden habe, ist der Satz des Widerspruchs. Wenn das, was ich mir oben bei meiner Rubrik des Denkvermögens dachte, seinen Grund nicht in dem Denkvermögen hat, mithin dem Denkvermögen widerstreitet, so ist es unmöglich, dass ich wahr gedacht haben kann, da ich sagte, dafs das Denkvermögen (Subjekt) so und nicht anders beschaffen sei (Prädikat und Kopula). Wenn das Subjekt, z. B eine gegebne Scheidemünze, nicht mit dem Prädikat eines Groschens (indem ich mir den

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