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zogs von Aquaviva. Der König Claudius in seiner Gewissenlosigkeit ist somit der Vertreter des Katholicismus, Hamlet mit seiner Gewissenhaftigkeit, aber auch mit seiner Schwäche im Praktischen der Vertreter des Protestantismus. Hamlet, d. h. der Protestantismus, geht unter, weil er die 'pésia, die Kraft der helfenden Liebe, der Einigung nicht zu würdigen weiss, sie vielmehr selbst vernichtet. Die Gestalt des Fortinbras,,Stark in — Arm" dagegen bedeutet, dass sich der Protestantismus, der das Recht hat,_auch mit der Kraft verbinden müsse, um den ewigen und unvergänglichen Feind, den „Gallopapismus," zu überwinden. So werden denn nun auch alle anderen Namen des Stücks allegorisch gedeutet. Am bezeichnendsten ist die Anknüpfung des Namens Gertrud an die Eroberung der Stadt Gertrudenberg durch den Herzog von Parma (1587). Und von diesen Gesichtspunkten aus wird schliesslich angedeutet, wie die italienische Frage zu lösen sei. - Alles dies sind Träume und phantastische Gedankenassociationen, mit denen Shakspeare nichts im Mindesten zu schaffen hat.

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Wir können nicht weiter auf alles Einzelne eingehen. Nur Einiges wollen wir noch bemerken. Nichts beim Dichter berechtigt anzunehmen, dass Hamlet sich nach dem Throne gesehnt und eine hohe Vorstellung von seinem Herrscherberufe gehabt habe. Weit eher das Gegentheil. Es ist für die Beurtheilung von Hamlet's Charakter ganz gleichgültig, ob Claudius vor oder nach Hamlet's Ankunft von Wittenberg den Thron bestiegen habe. Denn Claudius hat offenbar den Hamlet nicht verdrängt, nur zwischen seine Hoffnungen und die Erwählung sich eingedrängt; also bestand keine feste Erbfolgeordnung. Ophelia macht sich gar keinen Vorwurf daraus, ihrem Vater nicht das schuldige Vertrauen geschenkt zu haben. Wie sollte sie auch? Auf die erste Frage des Vaters giebt sie ihm harmlos eine offene und wahre Antwort. Die Erscheinung und die Reden des Geistes sind nicht als Vorgänge in Hamlet's eigenem Innern gemeint, als seine Erinnerungen und die Versuchung zur Sünde in Hamlet's eigener Brust. Es ist zum Mindesten gesagt höchst absonderlich, Reil's Fieberlehre zu citiren, um die Möglichkeit von Geistererscheinungen zu beweisen, oder sich auf das Beispiel Tasso's in seinem Wahnsinn zu berufen. Die Geistererscheinung, wie Analoges in andern Tragödien, gehört vielmehr in das Reich der poetischen Mittel, um Handlungen zu motiviren in wenig umständlicher und doch tief ergreifender Weise. Der Geist dient dazu, um Hamlet's eigenen Ahnungen durch eine äussere Kunde eine sichere Grundlage und doch nicht absolute Gewissheit zu geben und zugleich die übernatürliche und unendliche Seite des Rechts, der Sittlichkeit, des Gewissens und der Strafe in äusserst ergreifender und volksthümlicher Weise für das unmittelbare Gefühl anzudeuten, ganz wie die Hexen im Macbeth die dämonische und satanische Seite des Gelüstens, des Ehrgeizes bezeichnen, zwischen wahrer Realität und phantastischer Einbildung in der Mitte schwebend, aber durchaus wie ein äusserer Vorfall wirkend. Wenn Hamlet sagt, er wolle von der Tafel der Erinnerung weglöschen alle thörichten Geschichten, damit das Gebot des Geistes ganz allein im Buche seines Hirns lebe, so heisst das nicht, er wolle die in der Jugend erlernten Zehngebote auslöschen und das Naturgesetz der Blutrache einschreiben, sondern er wolle mit Vergessen aller sonstiger Erlebnisse, Bestrebungen und Erinnerungen seine ganze AufVon merksamkeit nur darauf lenken, seinen ermordeten Vater zu rächen. Seelenkämpfen des Christen steht im Gedicht kein Wort, sondern vom Nichtkönnen dessen, was man wollte. Wo leistet Hamlet auf die „Ebre vor der Welt" Verzicht und hofft auf den „Gotteslohn im Jenseits?" Und wäre letzteres eine protestantische Vorstellung? Ist es nicht echt katholisch, für eine That Gottes Lohn zu fordern und die Seligkeit richt aus dem Glauben an das Verdienst Christi, sondern aus eigener Gerechtigkeit haben zu wollen? Nichts begründet die Vermuthung, dass Hamlet die

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Ermordung des betenden Königs unterlasse, weil der Altar ihm heilig ist. Die Ermordung des Polonius bewirkt bei Hamlet keinen Selbstvorwurf, sondern nur das Gefühl des gesteigerten Unglücks. Dass er durch diese That sein gutes Gewissen eingebüsst, wird nirgends sichtbar. Sein Benehmen auf dem Schiffe zeigt keineswegs ein Versinken in „scheue Passivität und reflectirende Verzweiflung," sondern das directe Gegentheil. Wenn doch ein Dichter wie Shakspeare nicht nach ästhetischen Regeln arbeitet, wozu denn die Erklärung einer dramatischen Handlung aus so verbrauchten und unverstandenen Terminis wie Furcht oder gar Schrecken und Mitleid. Rosenkranz' und Güldenstern's Ermordung, die der Verfasser nicht rechtfertigen mag, trägt auch nach des Verfassers Ansicht einen durchaus nicht christlichen Charakter. Es müsste also daran die ganze Deutung scheitern. Der Verfasser aber begnügt sich mit der Erklärung: Wir seien eben alle arme Sünder, auch diejenigen, die sich einer christlichen Gesinnung befleissigten, seien der Sünde nicht entnommen. Aber eben ein mit solcher Schadenfreude an dem parirten Hiebe, mit solcher kurzen Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit geführter Streich der Nothwehr beweist mindestens, dass der Schwerpunkt des Charakters anderswo zu suchen ist. Die Art, wie der Verfasser p. 165 aufzählt, warum jede einzelne der in die Katastrophe hineingerissenen Personen den Tod verdient hat, trägt durchaus den Charakter einer ertheilten Quittung, wonach jeder Einzelne für so und so viel Vergehen so und so viel Strafe erlitten hat. So lässt sich Hamlet's und noch weniger der Ophelia Tod nicht rechtfertigen. Solche prosaische Abrechnung statt der poetischen Gerechtigkeit, die auf die Harmonie des schliesslichen Eindrucks und auf die Wiederherstellung der gestörten sittlichen Verhältnisse geht, ist nicht Sache des rechten Dichters. Unsern „Glauben an eine göttliche Weltordnung" werden wir doch vernünftigerweise nicht aus der Tragödie, sondern anderswoher zu schöpfen haben. Wenn der wahnsinnigen Ophelia Worte: Ich hoffe, alles wird gut gehen; wir müssen geduldig sein" auf den Gedanken an eine nahe Entbindung gedeutet werden, so ist das in einem Grade geschmacklos, der an's Unglaubliche gränzt.

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Die Erklärungen, die der Verfasser von einzelnen Stellen giebt, meist in der Absicht, die Schlegel'sche Uebersetzung zu berichtigen, sind meistens der Art, dass ihnen nicht leicht Jemand wird beistimmen wollen. „Ihr könnt nichts von mir nehmen, Herr, das ich lieber fahren liesse bis auf mein Leben“ sagt Hamlet dem Polonius, als dieser Abschied von ihm nimmt. Herr Gerth deutet das darauf, dass der Argwohn des alten Mannes dem Hamlet in der Ophelia ,,sein ganzes Leben" genommen habe. Und doch ist es einfach der Ausdruck des Lebensüberdrusses. Nichts lässt er so

gern fahren wie sein Leben. Bei dem: „You are a fishmonger," denkt Herr Gerth an das Sprichwort: Fishes and guests smell when they are three days old, als ob Polonius seine Tochter wie einen schlechtgewordenen Fisch verhandeln wolle. Das passt von Allem am wenigsten. Wozu auch? Die Stelle ist ohne solche satyrische Nebenbeziehung verständlich. Die Stelle von der Sonne, dem todten Hund und den Maden muss erklärt werden: die Sonne, das Herrlichste, erzeugt das Schlechteste, Maden. Umgekehrt zeugte der erbärmliche Polonius das Herrlichste, die Ophelia. Und mit schnellem Gedankenwechsel, aber nahe liegender Gedankenassociation an die brütende Sonne wieder anknüpfend fährt Hamlet fort: Let her not walk i' the sun conception is a blessing; but not as your daughter may conceive" mit offenbarer Anspielung auf den Grund, um dessen willen Polonius seiner Tochter den Umgang mit Hamlet verboten hat. „Conception is a blessing," Gaben sind ein Segen, übersetzt Schlegel. Es ist nicht zu sehen, wie das Wortspiel in conception besser auszudrücken war, als durch Gaben, das ja auch geistige Anlagen ausdrückt. (Vgl. Note 43). "I am too much i' the sun," sagt Hamlet. Herr Gerth vermuthet dabei das Wortspiel: Ich bin zu

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sehr in dem Sohne (son)! - „Die Zeit ist aus den Fugen" etc. Herr Gerth meint, das bedeute: Nie hätte es nöthig werden sollen, dass sich ein Theil von der römischen Kirche löste! That I with wings as swift as meditation or the thoughts of love May sweep to my revenge." Das tertium comparationis ist die Schnelligkeit; Gedanken und besonders Liebesgedanken sind bekanntlich ein Bild der Schnelligkeit. Herr, Gerth will Schlegel verbessern und erklärt meditation or thoughts of love „die Ueberlegung, das Nachdenken oder die Ahnungen, der Schmerz der Kindesliebe, demnach im Grunde also Rachegedanken." Das giebt den baaren Unsinn: dass ich mit Flügeln, schnell wie Rachegedanken, zu meiner Rache eile. Eben so sonderbar ist die Anmerkung zu der Rede des Marcellus p. 78. Höchst gesucht und künstlich ist die Erklärung von arrows und slings p. 99. Wird slings als festhaltende Taue gedacht, so ist „slings of fortune" in dieser Verbindung mit arrows, Geschossen, unvereinbar, während „Pfeil' und Schleudern" vortrefflich passt. Anmerkung 68: Hamlet spricht noch vom Teufel und dem Fegefeuer. Herr Gerth bemerkt: „Wir glauben, dass Shakspeare, indem er seinen Helden, der das Princip des Protestantismus vertritt, noch halb in den Anschauungen der römisch-katholischen Kirche befangen sein lässt, das Unvollendete der englischen Reformation durch Heinrich VIII. bezeichnen wollte." A forest of feathers, welche dem Hamlet a fellowship in a cry of players erwerben helfen sollen, deutet Herr Gerth auf die Hilfe des Militairs, das sich nun von dem Mörder lossagen und ihn in Besitz seines Rechts und Erbes unverweilt zurückführen müsse (p. 107. vergl. Anmerkung 71). Nie ist Hamlet's Hohn schneidender, als nach Polonius Tode und gegen dessen Leichnam. Nach Herrn Gerth ist das lauter Reue; er sucht seine Uebelthat zu verbergen und das: „Safely stowed" ist ein halblauter Gewissensseufzer! The body is with the king, but the king is not with the body. Herr Gerth hält body für die Leiche von Hamlet's Vater, die nicht aus des Königs Gewissen weiche! p. 120. ,,Die Reichsversammlung der politischen Würmer" ist auch gemeint als Würmer des Gewissens, wie sie an Stelle der Furien in den miracle plays unter Heinrich VII. und VIII. vorkommen! Während sie sich an Polonius gemacht haben, zielen sie vielmehr auf Claudius! Wir mästen alle anderen Creaturen" u. s. w. heisst: Die Sünde, zu welcher wir Andere verleiten, fällt auf uns selbst zurück. „Der fette König und der magere Bettler sind nur verschiedene Gerichte" heisst: Du und ich, Hamlet und Claudius, befinden uns in gleicher Lage. Ich erschlug den Polonius, du vergiftetest den eigenen Bruder! p. 121. „Ein König kann seinen Weg durch die Gedärme eines Bettlers nehmen" heisst: Durch Ermordung meines Vaters habt ihr mich zum Bettler, euch zum König gemacht." Wir können uns auf andere Erklärungen von gleicher Werthlosigkeit, z. B. p. 192-196, wo freilich das Höchste in dieser Gattung geleistet wird, nicht näher einlassen. Die angeführten Beispiele werden genügen zu dem Nachweise, dass Herr Gerth in seinen Erklärungen nicht eben selten vom Wege des richtigen Verständnisses abgewichen ist.

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L.

Wissenschaftliche Grammatik der englischen Sprache von Eduard Fiedler, weiland Oberlehrer am Gymnasium zu Zerbst, und Dr. Carl Sachs, Oberlehrer am Gymnasium zu Brandenburg a. H. Zweiter Band, Syntax und Verslehre. Leipzig, Violet 1861. (2 Thlr.)

Der erste Band der Fiedler'schen wissenschaftlichen englischen Grammatik (Leipzig, Violet, 1850, 113 Thlr.) enthält die Geschichte der eng lischen Sprache, Lautlehre, Wortbildung und Formenlehre. Leider wurde der Verfasser wenige Jahre nach dem Erscheinen seines Buches der Gelehrtenwelt durch den Tod entrissen, und die Verlagshandlung wendete sich deshalb an den Herrn Oberlehrer Dr. Sachs, damit derselbe die Bearbeitung des zweiten Theils der Syntax übernehme. Derselbe erklärt in der . Vorrede, dass er nicht ohne Bedenken der Aufforderung gefolgt sei, da es schon an sich schwierig sei, ein allseitig anerkanntes Werk fortzusetzen, und die Schwierigkeit durch den Umstand noch vermehrt werde, dass die englische Syntax bisher noch wenig in gründlicherer Weise bearbeitet worden, ja von den Engländern selbst sehr vernachlässigt werde. Einzelne Unebenheiten des Buches seien dem Umstande zuzuschreiben, dass der Druck, den gerechten Forderungen des Verlegers, der das Publicum nicht länger wollte warten lassen, gemäss, schon zu einer Zeit begann, als das Werk noch nicht vollständig beendet war. Da ursprünglich die Bogenzahl des ersten Bandes nicht überschritten werden sollte, so habe manches mehr angedeutet als ausgeführt werden können. In Bezug auf die Ordnung des Ganzen sei der von Fiedler eingeschlagene Gang zwar im Ganzen weiter befolgt; daneben aber habe die Grimm'sche Grammatik als Vorbild gedient. Es wird schliesslich anderer Forscher gedacht, denen der Verfasser zu Dank verpflichtet ist, und trotz der bei seinem Aufenthalte in England ihm gewordenen Gelegenheit, seltene Bücher und Manuscripte einzusehen, in bescheidener Weise die Lückenhaftigkeit seiner Forschungen von dem Verfasser selbst anerkannt.

Die Eintheilung des Buches ist in der Kürze folgende:

I. Verbum im einfachen Satze. 1. Genus (Activum, Passivum, Reflexiv, Medialtransitiv, Medialintransitiv, Causativ, Neutralpassiv, Reciproca). 2. Modus (Subjunctiv; Optativ; Imperativ; Infinitiv a. ohne to, b. praepositional, c. Accusativus cum Infinitivo, d. Nominativus cum Infinitivo; Particip, Verbal-Ellipsen). 3. Tempus (Present, Imperfect, Perfect, Futurum, Conditional). 4. Numerus. 5. Person (Impersonalia, impersonale Formen mit Substantiven, mit Adjectiven).

II. Nomen im einfachen Satze, 1. Wechsel von Adjectiv und Substantiv (Substantiv statt des Adjectivs, Adjectiv statt des Substantivs, Völkernamen). 2 Nominal - Ellipsen. 3. Genus. 4. Numerus. 5. Pronomen (personal, self, possessive, one, Schwächung und Anlehnung des Pronomens, indefinite Article, definite Article; demonstrative, interrogative, relative, indefinite Pronouns). 6. Numerals. 7. Adjectiv (Comparativ, Adjectiv und Adverb). 8. Casus, unbezeichnete (Nominativ, Vocativ, Accusativ), mit und ohne Zeichen, (Dativ ohne to, mit to, Genitiv ohne of, mit of). 9. Prepositions (eigentliche einfache, abgeleitete, substantivische, adjectivische, Adjectiva und Participien gebraucht statt Praepositionen, fremde Praepositionen). 10. Modalität.

III. Zusammengesetzter Satz. 1. Beiordnende Verbindung (copulatives, aufhebendes, beschränkendes, causales Verhältniss). 2. Unterordnende Verbindung (Substantivsätze, Casus-, Adverbialsätze, Adjectivsätze, Vielfach zusammengesetzte Sätze).

Prosody (Wortfolge, Interpunction).

Metrik: a. Formelle Licenzen (wechselnder Werth von Vocalen, Hiatus, Elision, Synaloephe, Accent). b. Gleichklänge (Alliteration, Reim, Assonanz). c. Einfache Versmaasse. d. Strophen. e. Schlusswort.

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Wir haben das vorliegende Buch mit aufrichtiger Freude begrüsst und sind demselben für eine Fülle von Belehrungen dankbar. Nach unserer Meinung ist es neben der Mätzner'schen englischen Grammatik (Lehre vom Worte) für jeden unentbehrlich, der eine wissenschaftliche, d. h. die geschichtliche Entwicklung der Sprache mit begreifende Kenntniss des Englischen sich erwerben will. Durch diese historische Behandlung unterscheidet sich das Buch wesentlich von der Masse englischer Sprachlehren, welche jeder Messkatalog bringt, die in mehr oder weniger geschickter und vollständiger Zusammenstellung die Regeln des heutigen Sprachgebrauchs geben, ohne die Frage nach der Entstehung dieses Sprachgebrauchs zu beantworten. Wenn in den gewöhnlichen für Schulen bestimmten Grammatiken das Streben dahin geht, überall Regeln und Ausnahmen hinzustellen, so ist die historische und so auch unsere Grammatik vielmehr bestrebt, die Totalität der sprachlichen Erscheinungen aufzunehmen, und sie überlässt es oft der Entscheidung des Lesers, welche derselben er für normal, welche er für abnorm halten wolle oder solle. Ferner wird ein grosser Theil dessen, was für die Schulgrammatik nicht existirt, als in der Totalität der Sprache doch irgend wo einen Platz findend, nachgewiesen. Beispielsweise sagen alle uns bekannten Schulgrammatiken, dass das substantivische pron. possess. von it fehlt. Sachs weist zwei Stellen für dieses Pronom, welches natürlich its heisst, nach (Shak. Henry VIII. 1, 1; Byr. D. J. XI, 54). Von mehreren Wörtern sagen die Grammatiken, dass sie keinen Plural haben. weist denselben nach von knowledge, cheese, acquaintance, progress, sir, advice, counsel, abuse, slander, business.

Sachs

Wenn der Verfasser die Lückenhaftigkeit seiner Forschungen einräumt, so werden wir ihm nicht widersprechen, da das Gebiet der Literatur in der That ein unendliches, von Einem nicht zu beherrschendes ist. Ein absoluter Maassstab kann hier überhaupt nicht angelegt werden, sondern nur ein relativer, und unsere Ueberzeugung ist, dass die Sachse'sche Grammatik einen sehr schätzenswerthen Beitrag zur Erforschung der englischen Sprache, im Besonderen ihrer Syntax, geliefert hat einen Beitrag, der auf eine so ausgebreitete Quellenforschung gegründet und gebaut ist, als von einem Einzelnen, unter den gegebenen Verhältnissen, nur immer verlangt werden kann. Die citirten Schriftsteller umfassen einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren. Sie beginnen mit den angelsächsischen Gedichten: Beowulf und Paraphrase des Caedmon und enthalten Hauptvertreter jeder Epoche, besonders zahlreich der Gegenwart; auch ein paar Koryphäen der amerikanischen Schriftsteller sind benutzt, und selbst die sprachlichen Eigenthümlichkeiten des Neger-Englisch sind der Erwähnung nicht für unwerth erachtet. Wenn der Verfasser ferner zugiebt, dass manches nur angedeutet worden, was eine nähere Begründung und Ausführung verdient hätte, so acceptiren wir dieses Geständniss. Wir vermissen z. B. 1) auf p. den synonymischen Unterschied von to wax, to grow, to run, to fall, to rest, to get; 2) p. 122 die Erwähnung der in vielen Grammatiken enthaltenen Regel, dass die Stellvertretung des one unzulässig ist bei Stoffnamen und Abstracten, so wie nach gesteigerten einsylbigen Adjectiven mit bestimmtem Artikel oder possessivem Pronomen (oder wird die Regel von dem Verfasser vielleicht nicht anerkannt?); 3) im Capitel vom Numerus die Regeln über die Pluralbildung zusammengesetzter Substantiven; 4) p. 155 bei swine, welches zu den Wörtern gezählt wird, die im collectiven Sinne keinen Plural haben, die Nachweisung der Form swines, um Einzelwesen zu be

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