Mensch, Menschheit und Welt. Zu Wilhelm von Humboldts Sprach- und Dichtungstheorie

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GRIN Verlag, 2007 - 40 ページ
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: HS Sprach- und Dichtungstheorien in der Romantik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1831 beendete Wilhelm von Humboldt an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften seine Vortragsreihe zu Fragen der Sprache, die er am 29. Juni 1820 mit der Vorlesung des Referats "Über das Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwickelung" eröffnet hatte. In dieser letzten Schaffensphase seines Lebens beschäftigte sich Humboldt fast ausschließlich mit dem Sprachstudium, wobei er seine sehr ausführlichen Grundgedanken in dem ersten Akademie-Vortrag kontinuierlich weiterentwickelte, oder um sich der Humboldt-Terminologie anzunähern, weiterwebte. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen stand dabei immer der Mensch, dessen elementarste Wesenseigenschaft es ist zu sprechen: "Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache..." . Die drei Aspekte, die im ersten Teil meiner Arbeit näher betrachtet werden sollen, sind die teleologische Funktion von Sprache, fokussiert auf den Sprachursprung, die praktische Funktion von Sprache, also wie sie als Kommunikationsmittel benutzt wird und schließlich die erkenntnistheoretische Funktion von Sprache. Im Anschluss daran werde ich im zweiten Teil Humboldts Dichtungstheorie eingehend beleuchten, verstand Humboldt Dichtung doch als spezifischen Gebrauch von Sprache: "Dichtung ist .. im Lichte der reifen Humboldtschen Sprachtheorie nicht mehr ... Überwindung der als bloß verstandesmäßig und willkürlich aufgefassten Sprache, sondern eine der Natur der Sprache gerade wesentlich entsprechende Art des Gebrauchs der Sprache." Ging es bei der Darstellung der Sprachtheorie also um den ontologischen Aspekt des Untersuchungsgegenstandes, so wird bei den Ausführungen über die Humboldtsche Dichtungstheorie die konkrete Realisation von Sprache besc
 

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17 ページ - Die letzte Aufgabe unseres Daseins: dem Begriff der Menschheit in unsrer Person, sowohl während der Zeit unsres Lebens, als auch noch über dasselbe hinaus, durch die Spuren des lebendigen Wirkens, die wir zurücklassen, einen so großen Inhalt, als möglich, zu verschaffen, diese Aufgabe löst sich allein durch die Verknüpfung unsres Ichs mit der Welt zu der allgemeinsten, regesten und freiesten Wechselwirkung.
8 ページ - Bau, ist überall Gepräge der Erzeugnisse der Natur, und die Schwierigkeit, sie hervorzubringen, ist nicht die hauptsächlichste. Die wahre der Spracherfindung liegt nicht sowohl in der Aneinanderreihung und Unterordnung einer Menge sich auf einander beziehender Verhältnisse, als vielmehr in der unergründlichen Tiefe der einfachen Verstandeshandlung, die überhaupt zum Verstehen und Hervorbringen der Sprache auch in einem einzigen ihrer Elemente gehört.
12 ページ - Denn jede ist ein Anklang der allgemeinen Natur des Menschen, und wenn zwar auch der Inbegriff aller zu keiner Zeit ein vollständiger Abdruck der Subjectivität der Menschheit werden kann, nähern sich die Sprachen doch immerfort diesem Ziele.
12 ページ - Die Sprache aber ist, als ein Werk der Nation und der Vorzeit, für den Menschen etwas Fremdes; er ist dadurch auf der einen Seite gebunden, aber auf der andren durch das von allen früheren Geschlechtern in sie Gelegte bereichert, erkräftigt und angeregt.
24 ページ - Strich übersehen? — dieses Ganze als „schrankenlos und unendlich", also anders als Moritz, aber in gewisser Weise ähnlich wie Hölderlin. Denn nach Humboldt hat der Dichter „seinen Leser in einen Mittelpunkt zu stellen, von welchem nach allen Seiten hin Strahlen ins Unendliche ausgehen".
7 ページ - Man kann es als einen festen Grundsatz annehmen, dass Alles in einer Sprache auf Analogie beruht, und ihr Bau, bis in seine feinsten Theile hinein, ein organischer Bau ist.
8 ページ - Sie geht nothwendig aus ihm selbst hervor, und gewiß auch nur nach und nach, aber so, daß ihr Organismus nicht zwar als eine todte Masse, im Dunkel der Seele liegt, aber als Gesetz die Funktionen der Denkkraft bedingt, und mithin das erste Wort schon die ganze Sprache antönt und voraussetzt.
14 ページ - Wahrnehmung beruhen, liegt in dem Du Spontaneität der Wahl. Es ist auch ein Nicht-ich, aber nicht, wie das Er, in der Sphäre aller Wesen, sondern in einer andren, in der eines durch Einwirkung gemeinsamen Handelns.

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