Am Meere wohnte ein Fischer mit seiner Frau und seinen fünf Kindern. Die Kinder sangen: „Bald ist der schöne Weih nachts tag! das Christkind füllt die Tische, so viel nur jeder haben mag." „Ja, ja," sagte der Vater, wenn ich viel fange, dann kaufe ich jedem von euch etwas." Der arme Mann fischte und fischte zwei ganze Tage und hatte doch nur einige kleine Fische in sein Nezz be kom men. Da wurde er ganz betrübt, weil er seinen Kindern keine Freude machen konnte. Die Kinder aber sangen ihren Vers immer fort. Am hei li gen Christ a bend ging der Vater noch einmal fischen. Ehe die Kinder sich schlafen legten, sangen sie noch einmal: Bald ist der schöne Weihnachts tag! Der Vater fängt die Fische; das Christkind füllt die Tische, so viel nur jeder haben mag." Welche Freude, als sie auf ge stan den! Auf dem Tische lag für jedes Kind ein Geschenk. Das Christkind hatte dem Vater ein ganzes Netz voll Fische beschert; diese hatte der Mann in der Nacht noch nach der Stadt gebracht und verkauft. Münkel. Es war einmal im Walde ein Reh; das ging mit seinem Kinde, einem nied li chen Rehchen, spazie ren. Da hörten sie über sich ein Krächzen, und das Reh sagte: "Das ist der Adler. Jetzt, mein Kind, nimm dich in acht und bleib ja unter den Sträuchern, denn wenn du hinaus ins Freie gehst, so kommt er, packt dich mit seinen Krallen und trägt dich fort." Das hörte das Rehchen und folgte eine ganze Weile. Aber als sie zu einer kleinen Wiese kamen, die mitten im Walde lag, da stand drüben auf der Wiese eine schöne, schöne Blume. Die hätte das Rehchen gar zu gern be se hen und bero chen, und es dachte: "Der Adler wird ja nicht gleich kommen, die Wiese ist ja nicht groß, und ich bin geschwind." Und ehe Mama rufen konnte: "Kind, Kind, bleib hier, da fliegt ja der Adler!" war das Rehchen mit drei Sätzen bei der Blume. O, wie schön sah sie aus! Und wie an ge nehm roch sie! Rehchen vergaß darüber ganz den Adler, und dafs es geschwind zurück kommen wollte. Da rief Mama noch einmal: "Komm, Kind, komm schnell!" Und Rehchen wollte nun schnell um kehren, aber schon rauschte es dicht über ihm in der Luft, und ehe Rehchen den dritten Sprung thun konnte, war der Adler da, faßte es mit seinen scharfen Krallen an seinem kleinen Rücken und trug es in die Luft. Ach, wie schrie da das arme Thierchen um Hilfe! Aber Mama konnte ihm nicht helfen, denn schon schwebte der Adler mit ihm über den Bäumen. Arnold fand auf dem Wege ein Messer. Er besah es und freute sich dar ü ber; denn das Messer hatte zwei Klingen und ein schönes, weißes Heft. Er wollte sich am Wege damit ein Stöckchen abschnei den. Da kam ein Mann, der sah den Knaben nicht; er blickte auf den Boden, als ob er etwas suche. Der Knabe aber sah den Mann und dachte: Der hat wohl das Messer ver lo ren. Und der Knabe ging zum Manne und fragte, was er suche. Ein Messer mit zwei Klingen und einem weißen Heft, sprach der Mann. Sogleich gab Arnold dem Manne das Messer, das er gefun den hatte. - Arnold war ehrlich. Burgwardt's Lesebuch. 37. Das Hufeisen. Hufeisen, horse-shoe büdt, stoop Durst, thirst Bauer, farmer schweigend, silently folgen, follow über Feld, on a jour- schob, put wie von un ge fähr, ney Dorfe, village as by accident un ter wegs, on the ver fauf te, sold gierig, eagerly way faufte, bought fuhr damit, carried it heb auf, pick up sted, put gingen weiter, went on sogleich, immediately Schritten, steps einmal, even Quelle, spring verzehrt, consumed nicht der Mühe werth, ver schmach te te, lan wandte, turned not worth while guished, perished mögen, been willing. Ein Bauer ging mit seinem Sohne Thomas über Feld. Sieh!" sprach der Vater un ter wegs, „da liegt ein Stück von einem Huf ei sen auf der Straße, heb es auf und steck es in deine Tasche !" „Ei," sagte Thomas, ,,das ist ja nicht einmal der Mühe werth, dass man sich darum bückt." Der Vater hob das Eisen schweigend auf und schob es in die Tasche. Im nächsten Dorfe ver kaufte er es dem Schmiede für fünf Cents und kaufte für das Geld Kirschen. Beide gingen weiter. Die Sonne schien sehr heiß, weit und breit war kein Haus, kein Baum und keine Quelle zu sehen. Thomas verschmach te te fast vor Durst und konnte dem Vater kaum noch folgen. Da ließ der Vater wie von un ge fähr eine Kirsche fallen. Thomas hob sie gierig auf, als wäre sie Gold, und fuhr damit gleich dem Munde zu. Nach ei ni gen Schritten ließ der Vater wieder eine Kirsche fallen. Thomas bückte sich eben so schnell darnach. So ließ der Vater den Thomas alle Kirschen auf he ben. Als nun die Kirschen alle verzehrt waren, wandte sich der Vater um und sprach zu Thomas: „Sieh, wenn du dich um das Huf ei sen einmal hättest bücken mögen, so hättest du dich um die Kirschen nicht hun dert mal bücken müssen." 38. Nach Chr. Schmid. Thiere am Morgen. Häschen, little rabbit schmeden, taste auf ge macht, awoke bor treff lich, deli Früh stücks schmaus, breakfast Rehchen, fawn Kräuter, herbs germs quieft, squeaks Käfer, bug ciously brummt, is buzzing Thal, valley Haide, heather Eich fäß chen, squirrel Lust, mirth voller Leben, full of life Freude, joy. 1. Des Morgens, wenn die Sonne lacht, 2. Das Rehchen springt vom Lager auf, Tante Amanda. |