ページの画像
PDF
ePub

Der große Hund weiß recht gut, dass er den kleinen be zwing en kann, aber er thut ihm doch nichts. Es bringt den Größe ren und Stär ke ren keine Ehre, wenn sie sich an Schwä che ren ver grei fen." Wilhelm merkte sich das und war von jest an freund li cher gegen sein Brü der chen.

[blocks in formation]

Zu einem Kinde trat ein armer, alter Mann und sagte ihm, dass er sehr hungrig sei, und dass er auch kein Geld habe, um sich ein Stückchen Brot kaufen zu können. Das Kind sagte darauf: Da, armer Mann, hast du mein Brot! mich hungert nicht so sehr wie dich.

Wie ist dieses Kind zu nennen?

46. Der Fremde und die Knaben.

Frembe, stranger grüßten, greeted
Blag, room

wünschte, wished

Dorfe, village

zeigen, show.

durch ein Dorf.

Ein fremder Mann reiste Meh re re Knaben spielten im Wege. Der Fremde mußte den sel ben Weg gehen. Die Knaben hatten sogleich Platz gemacht. Alle grüßten auch freundlich den Fremden. Der Mann freute sich über die Knaben. Er wünschte auch den Weg nach dem nächsten Dorfe zu wissen. Sogleich wollten alle Knaben ihm den sel ben zeigen; und einer ging mit bis auf den rechten Weg.

Nach Lehmann.

47. Die guten Geschwister.

Geschwister, brothers Schwester, sister

and sisters Apfel, apple

Bruder, brother ifs, eat

allein, alone
schmedt, tastes
besser, better.

Bruder: Ei, sieh den schönen Apfel hier! Komm', Schwester, komm'! iss ihn mit mir!

Schwester: D, wär' er doch nur größer! So iss ihn nur allein!

Bruder: O nein, mein Schwester lein! Iss auch mit mir, dann schmeckt er mir weit besser.

[blocks in formation]

erzählt, tells
Geschichten, stories
Bilder, pictures
Reise, journey, trip.

am Tische oder auf

Wenn die Kinder des Abends ihrem Stühlchen sizen, da können sie oft die Augen nicht mehr offen halten. Der Kopf wird ihnen schwer, sie nicken und nicken, und der Vater oder die Mutter sagen dann: „Ach, der Sandmann ist da und streut den Kindern Sand in die Augen!"

Allein den Sandmann selbst sehen und hören die Kinder nicht und spüren auch keinen Sand in ihren Augen. Der Sandmann aber meint es gut mit den Kindern und will nur haben, dass sie sanft ein schla fen sollen. Er erzählt ihnen dann im Schlafe schöne Geschichten, zeigt ihnen hübsche Bilder, oder macht gar eine Reise mit ihnen.

49. Der Sandmann (Fortseßung.) ·

Wohn stu be, sitting-präch ti ges, splendid

Eltern, parents Liedchen, song, schwer, heavy

room se gel ten, sailed

Zug, flock
weit, far

Taumert, rigging

glitt, glided

plumps, plump, bump
Ver de de, deck
Enten, ducks

Ge flü gel, poultry.

So kam der Sandmann an einem späten Abend zu dem kleinen The o dor, der in der Wohn stu be seiner Eltern noch auf einem Stühlchen saß und ein Liedchen sang. Sogleich wurde ihm sein Köpfchen schwer, und er fing an zu nicken, so dass ihn seine liebe Mutter zu Bett Legen mußte.

Der Sandmann ließ den The o dor jezt eine Reise machen und führte ihn auf ein präch ti ges Schiff, das nun auf dem großen Meere dahin fuhr. Sie segel ten so lange, bis kein Land mehr zu er bli den war. Da sahen sie einen großen Zug Störche, die kamen aus The o dor's Heimath und wollten in die warmen Länder.

Ein Storch flog immer hinter dem andern, und sie waren schon so weit, so weit ge flo gen. Der lezte in der Reihe war sehr müde, und seine Flügel konnten ihn kaum mehr weiter tragen. Er blieb daher ein großes Stück zurück und sank dabei immer tiefer und tiefer.

Jezt be rührte er mit seinen Flügeln das Tauwerk des Schiffes, glitt am Segel herab und plumps! da stand er auf dem Ver de cke. Sogleich nahm ihn der Schiffs junge und sezte ihn ins Hühner haus zu den Enten, Hühnern und welschen Hähnen; denn auf Schiffen wird auch Ge flü gel ge ges sen.

50. Der Sandmann (Fortsetzung.)

mitten, in the midst of jage, chases

ber mun dert, amazed ver stan den nicht, did
welscher Hahn, turkey not understand
Spott, mockery

er zähl te, told
Vogel Strauß, ostrich fol ler te, goggled
Wüste, desert

Verded, deck

aus ge ruht, rested
nickte, nodded
brei te te, spread
Spott vögel, mocking-

birds

er wach te, awoke

im Traume, in his dream.

Der arme Storch stand jezt mitten unter diesem Hühner volk und blickte ver wun dert um sich her. Ein welscher Hahn fragte ihn, wer er wäre. Der Storch er zählte ihnen von Afrika und von dem großen Vogel Strauß, der wie ein wildes Pferd durch die Wüste jage. Sie ver stan den ihn aber nicht und sagten, er wäre dumm.

Der welsche Hahn wollte sogar seinen Spott mit ihm treiben und sagte: Du hast da recht hübsche, dünne Beine. Was kostet die Yard? Da lachten die Hühner und Enten, und der welsche Hahn kol ler te dazu. Als The o dor das hörte, öff ne te er die Thür des Hühnerhau ses und rief den Storch. Dieser hüpfte voll Freude zu ihm aufs Verdeck. Der Storch hatte sich jezt ziemlich aus ge ruht. Er nickte nun dem guten The o dor freund li chen Dank zu, brei te te seine Flügel aus und flog den warmen Ländern zu.

Dem Hühner vol ke aber rief The o dor zu: „Ihr Spott vö gel! morgen wollen wir eine Suppe von euch fochen. Da er wach te The o dor und lag-im Bette; denn die Reise hat er nur im Traume gemacht.

Nach Andersen, geb. 1805, gest. 1875.

[blocks in formation]

Es war einmal eine alte Frau; die ging in den Wald, um Holz zu lesen. Als sie mit ihrem Bündel auf dem Rück we ge war, sah sie ein krankes Käßchen hinter einem Zaune liegen, das kläglich schrie. Die arme Frau nahm es mit lei dig in ihre Schürze und trug es nach Hause.

Auf dem Wege kamen ihre beiden Kinder ihr ent ge gen, und als sie sahen, dass die Mutter etwas trug, fragten fie: Mutter, was trägst du?" Sie wollten gleich das Käßchen haben. Aber die mit lei di ge Frau gab den Kindern das Käßchen nicht, aus Sorge, fie möchten es quälen, sondern legte es zu Hause auf weiche, alte Kleider und gab ihm Milch zu trinken.

Als das Käßchen sich gelabt hatte und wieder gesund war, war es mit einem Male fort und ver schwun den. Nach ei ni ger Zeit ging die arme Frau wieder in den Wald, und als fie mit

(37)

« 前へ次へ »