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4. Ich fand ein Bett zu füßer Ruh auf weichen, grünen Matten.

Der Wirth, er deďte selbst mich zu

mit seinem kühlen Schatten.

5. Nun fragt' ich nach der Schul dig keit, da schüttelt' er den Wipfel.

Ge seg net sei er alle zeit

von der Wurzel bis zum Gipfel!

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„Die Mit tags sup pe ist doch gar zu mager," sagte die kleine Gertrud und legte den Löffel weg, ich mag nichts mehr davon."

"Jezt habe ich nicht Zeit, eine an de re zu kochen," sagte die Mutter, ich will dir aber eine bes se re A bend sup pe vor se zen."

Die Mutter ging hierauf mit Gertrud nach dem Garten und grub Kartoffeln aus. Gertrud mußte, bis die Sonne un tér= ging, die her aus ge gra be nen Kar tof feln auf le sen und in Säcke stecken.

Nachdem sie heim ge fom men waren, brachte die Mutter endlich die Abend sup pe. Gertrud ko ste te sie und sagte: „Das ́ist freilich eine an de re Suppe, die schmeckt besser!" Sie aß das ganze Schüssel chen voll aus. Die Mutter aber lä chel te und sprach: „Es ist eben dié Suppe, die du heute Mittag stehen ließest. Jezt schmeckt sie dir aber besser, weil du den Nach mit tag fleißig gearbei tet hast."

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Otto und Her mi ne er hiel ten von ihrer Mutter jeden Tag drei Cents, für die sie sich Frühstück kaufen sollten. Da sie aber beide spar sa me Kinder waren, so hoben sie sich öfters ihr Geld auf, bis sie eine kleine Summe ge sam melt hatten. Dann kauften sie sich etwas dafür, bald ein Schreibheft, bald Federn, bald Spielzeug.

Eines Tages war ihre Sparkasse recht gefüllt. „Ich habe vierzig Cents ge sammelt," sagte Otto, „und ich fünfzig,“ sprach Her mi ne. Was wollen wir uns dafür kaufen ?"

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Sie über leg ten sich die Sache, konnten aber nicht einig werden. Endlich beschloß Her mi ne, sich Zu der brot zu kaufen, und Otto wollte sich ein neues Pferd an schaffen, denn das alte hatte den Schwanz und ein Bein ver lo ren. Sie machten sich auf den Weg.

Als sie auf den Markt kamen, saß an der Ecke der Straße ein alter, blinder Mann. Sein Haar war schneeweiß, und seine Kleider waren zer ris sen. Mit be weg ter Stimme sagte er: „Ach, geben Siemir einen Cent, ich habe den ganzen Tag noch nichts geges sen, und mich hungert so sehr. Ich bin blind und kann nichts mehr ver die nen. Er bar men Sie sich meiner!"

Otto und Her mi ne hörten die Worte des Alten und wurden von Mit lei den bewegt. Sie blickten ein an der an und fragten: „Wollen wir ?"-,Ja, wir wollen!" riefen sie beide, liefen zu dem armen, alten Manne hin und gaben ihm ihr ganzes Geld.

Ach, wie freute sich der blinde Greis! Ich danke euch, liebe, gute Kinder," sagte er. „Jezt kann ich mir Brot kaufen und brauche nicht mehr zu hungern."

Er strei chel te den guten Kindern die Wangen, und sie sprangen vergnügt fort. Wenn Her mi ne an das Zu der brot dachte, das sie sich hatte holen wollen, sagte sie: „Ach, jezt hätte ich es auch verzehrt und wäre nicht so vergnügt, und der arme, blinde Greis hung er te vielleicht noch!" Wenn Otto sein Pferd ohne Schwanz und Bein be trach te te, sagte er: „Du bist immer noch gut genug zum Spielen, ich brauche kein neues!" und er hatte das alte Pferd lieber als jemals. Warum wohl? Es er in ner te ihn an eine gute That.

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Fr. Hoffmann.

100. Gesundheit ist ein großer Schah.

Ge fund heit, health
Schat, treasure

über Land, on a journey
matt, fatigued
ber dros sen, vexed
un zu frie den, dissatisfied
Reise, journey
zu Fuß, on foot

Anblick, sight

ver moch te, could afford heben, lift
Braten, roast
Flasche, bottle
reichen, serve, reach
tauschen, exchange
befahl, ordered

Be dien ten, servants
Wagen, carriage

gelähmt, paralyzed
stüßte, supported
er schro de ne, frightened
glück li cher, happier
Krüppel, cripple
furz, in short.

Kunz ging einmal über Land und kam matt und ver dros sen bei einem Wirths hau se an, wo er sich einen Krug Bier und ein Stück Brot geben ließ. Er war un zu frie den, dass er seine Reise zu Fuß machen mußte und nichts Bes se res zu kaufen ver moch te.

Kurz darauf kam ein schöner Wagen gerollt, in dem ein reicher Mann saß, der sich ein Stück kalten Braten und eine Flasche Wein reichen ließ, das er in seinem Wagen Cer zehr te.

Kunz sah ihm verdrießlich zu und dachte: „Wer es doch auch so gut hätte!" Der Reiche merkte es und sagte zu ihm: „Hättest du wohl Lust, mit mir zu tauschen ?" "Gewiss," ant wor te te Kunz, ohne sich lange zu bedenken. „Steige der Herr heraus und gebe mir alles, was er hat, ich will ihm auch alles geben, was ich babe."

Sogleich befahl der Reiche seinen Bedienten, dass sie ihn aus dem Wagen heben sollten. Ach, welcher Anblick! Seine Füße waren gelähmt, er konnte nicht stehen, sondern mußte sich von seinen Be dien ten so lange halten lassen, bis die Krücken her bei ge bracht wurden, auf die er sich stüßte. „He!“ fragte er, „hast du noch Lust, mit mir zu tauschen ?“ „Gewiss nicht!" gab der er schro ckene Kunz zur Antwort. Ich will lieber Rog gen brot essen und meine ge fun den Glieder haben, als Wein und Braten essen und mich wie ein kleines Kind von andern um her füh ren lassen. Lebt wohl!"

Mit diesen Worten stand er auf und ging fort.

Hast Recht!" rief ihm der Reiche nach. Könntest du mir deine ge sun den Beine geben, du solltest meinen Wagen, meine Rappen, mein Geld, kurz alles dafür haben! Ein ge sun der armer Mann ist glück li cher als ein reicher Krüppel!~

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"

be halte, keep

Ur theils spruch, decision gewöhn li che, common Bro zes se, law-suits

ge win nen, win

ver lie ren, lose.

Nuss bau me nächst dem Dorfe fanden zwei

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Knaben eine Nuss. Sie gehört mir!" rief Robert, denn ich habe sie zuerst ge se hen." Nein, sie gehört mir!" schrie Bernhard, denn ich habe sie auf ge ho ben." Beide ge rie then in einen hef ti gen Streit. Ich will den Streit schlichten!" sagte ein größerer Junge, der eben dazu kam. Er stellte sich in die Mitte der beiden Knaben, machte die Nuss auf und sprach: „Die eine Schale gehört dem, der die Nuss zuerst sah; die an de re Schale gehört dem, der sie auf ge ho ben; den Kern aber be hal te

- ich für den Urtheils spruch." "Das," fezte er lachend hinzu, ist das gewöhn li che Ende der meisten Pro zes se."

Wer Freude hat am Pro zes ft ren,
wird, statt ge win nen, nur ver lie ren.

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Der alte Rupert saß im Schatten des großen Birn bau mes vor seinem Hause. Seine Enkel aßen von den Birnen und konnten die süßen Früchte nicht genug loben.

Da sagte der Groß va ter: „Ich muss euch doch erzählen, wie der Baum, dessen Früchte euch jezt so wohl schmecken, hierher kam. Vor mehr als fünfzig Jahren stand ich einmal hier, wo damals ein leerer Plaz war, und wo jezt der Baum steht, und klagte dem reichen Nachbar meine Armuth. Ach, sagte ich, ich wollte gern zu frie den sein, wenn ich mein Ver mō gen nur auf hundert Dollars bringen könnte!"

Der Nachbar, der ein kluger Mann war, sprach: „Das kannst du leicht, wenn du es darnach anfängst. Sieh, auf dem Pläßchen, worauf du jezt stehst, sind mehr als hundert Dollars in dem Boden verstedt. Mache nur, dass du sie her aus bringst."

Ich war damals noch ein un ver ständiger, junger Mensch und grub in der folgen den Nacht ein großes Loch in den Boden, fand aber zu meinem Ver drus se keinen ein zi gen Dollar. Als der Nachbar am Morgen das Loch sah, lachte er, dass er sich seine beiden Seiten hielt, und sagte: „O du ein fäl ti ger Mensch, so war

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