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begab sich nie wieder in Gefahr, never again exposed himself to danger.

Emil! Emil! rief die kleine Julie. Ach, was treibst du! sei vorsichtig und steig' sogleich herab! Emil war auf ein kleines Dach ge klet tert. Wie leicht konnte er her ab fallen! Julie, rief Emil, sieh her! O wie klein bist du! wie groß bin ich dagegen! Kaum hatte Emil diese Worte gesprochen, so glitt er aus und rutschte vom Dache herab.

O weh! o weh! schrie Emil.

O weh! o weh! rief auch Julia.

Emil fiel sich zwar nicht todt, aber zerrifs Hände und Gesicht so sehr, dafs er mit Blut bedeckt war. Ach, wenn ich dir doch gefolgt hätte, und nicht ge klet tert wäre! sprach er zu Julien, die außer sich vor Schrecken war. Sie führte ihn zu den Eltern. Als Vater und Mutter ihren Sohn er blick ten, riefen sie: Emil! was ist ge sche hen? wie siehst du aus! Julie er zählte nun, was vorge fallen war. Emil wurde vom Blute gereinigt, und jede seiner Wunden mit einem Pflaster belegt. Er konnte nun lange nicht aus dem Hause gehen.

Wie un an ge nehm war ihm dies! Oft sagte er: Wenn ich doch nicht so un vor sich tig ge wesen wäre! wie wohl be fän de ich mich jetzt! Von nun an war Emil nicht mehr ver we gen, und begab sich nie wieder un no thi ger Weise in Gefahr.

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Ein Roth kehl chen kam in der Strenge des Winters an das Fenster eines frommen Landmanns, als ob es gern hinein möchte. Da öffne te der Landmann sein Fenster und nahm das zu trauli che Thierchen in seine Wohnung. Nun picte es die Bro sa men und Krümchen auf, die von seinem Tische fielen. Auch hielten die Kinder des Landmanns das Vöglein lieb und werth. Aber als der Frühling wieder in das Land kam, und die Ge büt fche sich be= laub ten, da öffne te der Landmann sein Fenster, und der kleine Gast entfloh in das nahe Wäldchen und baute sein Nest und sang sein fröhliches Liedchen.

Und siehe, als der Winter wie der fehr te, da fam das Rothfehl chen a ber mals in die Wohnung des Landmanns und hatte sein Weibchen mit ge bracht. Der Landmann aber und seine Kinder freuten sich sehr, als sie die beiden Thierchen sahen, wie sie aus den klaren Aeuglein sahen und zu trau lich um her schau ten. Und die Kinder sagten: Die Vöglein sehen uns an, als ob sie etwas sagen wollten."

Da ant wor te te der Vater: „Wenn sie reden könnten, so würden sie sagen: „Freundliches Zu trau en erweckt Zu trau en, und Liebe erzeugt Ge gen lie be."

Krummacher.

Dritter Theil

123. An den Mai.

Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün, und lass mir an dem Bache die kleinen Veilchen blüh’n.

Wie möcht ich doch so gerne ein Blümchen wieder sehn, ach, lieber Mai, wie gerne einmal spazieren gehn!

Zwar Winter-tage haben wohl auch der Freuden viel; man fann im Schnee frisch traben und treibt manch' Abend-spiel.

Baut Häuserchen von Karten, spielt blinde Nuh und Pfand; auch gibt's wohl Schlitten-fahrten aufs liebe freie Land.

Doch wenn die Vöglein fingen,

und wir dann froh und flink

auf grünem Rasen springen,

das ist ein ander Ding!

Drum fomm und bring' vor allen uns viele Veilchen mit;

bring' auch viel Nachtigallen und schöne Kudufs mit!

Nach Overbeck.

124. April.

Der April nedt die Leute mit seinem Wetter. Bald regnet es, bald schneit es, bald ist der schönste Sonnen-schein. An den meiften Tagen muss man noch Feuer im Ofen haben. Aber die Tage find schon lang. Auch sind die Wiesen und viele Bäume grün. Einige Bäume blühen sogar schon, aber noch nicht alle. Auch Blumen sind zu sehen in den Gärten und auf dem Rasen. schönsten werden erst noch kommen.

Doch die

Die Vögel fingen des Morgens in aller Frühe; auch sieht man fie mit Halmen und Moos hin und her fliegen. Sie wollen Nester bauen. An Schmetterlingen und Käfern ist auch kein Mangel; selbst Mücken spielen in der Sonne. Und die Bienen und Ameisen werden alle Tage geschäftiger. Aber auch die Menschen sind thätig. Auf den Feldern sieht man Land-leute pflügen, eggen und säen; in den Gärten wird gegraben, gerecht, gesäet und alles für den kommenden Sommer vorbereitet.

125. Frühlings Ankunft.

With Curtman.

Der Lenz ist angekommen! Habt ihr es nicht vernommen? Es sagen's euch die Vögelein, es sagen's euch die Blümelein: der Lenz ist angekommen!

Ihr seht es an den Feldern, ihr seht es an den Wäldern; der Kuduk rust, der Finke schlägt, es jubelt, was sich froh bewegt: der Lenz ist angekommen!

Hier Blümlein auf der Heide, dort Schäflein auf der Weide. Ach, seht doch, wie sich alles freut, es hat die Welt sich schön er, neut: der Lenz ist angefommen!

126. Der Frühling.

Knaben Wunderhorn.

Der schöne Frühling ist wieder gekommen! Nun scheint die helle Sonne wärmer, und die Bäume des Waldes werden grün. Meine Augen sehen überall bunte Blümchen. Ueberall auf jener Wiese und dort in dem Garten, sprossen sie hervor und erfillen die

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