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Da schauderte der Vater des Menschengeschlechts, seufzete und sprach: Ach, warum mußte denn der Gerechte durch die Hand des Ungerechten fallen? -

Der Cherub verstummte.

Adám aber fuhr fort in seinen Klagen und sprach: Was bleibt mir nun in meinem Jammer auf der blutbefleckten Erde?

Der Cherub antwortete und sprach: Der Blick nach Oben. Darauf verschwand er.

Adam aber stand bis nach Sonnenuntergang. Und als die Sterne aufgegangen waren, da breitete er seine Arme empor gegen Orion und den Wagen, und rief: O ihr glänzenden Wächter an den Thoren, des Himmels, warum wandelt ihr so schweigend? Darf ein Sterblicher den Laut eurer Stimme vernehmen, o, so redet von dem Lande, das jenseits ist, und von Abel dem Geliebten !

Da ward es noch stiller ringsumher, und Adam warf sich auf sein Antlig und betete an. Und er vernahm in seinem Herzen ein leises Wort: Siehe, Abel dein Sohn lebet!

Da ging er getröstet von dannen, und seine Seele war still und voll Wehmuth.

75.

Der Maler und sein Meister.

Ein junger Maler hatte ein vortreffliches Bild gefer= tigt, das beste, das ihm je gelungen war. Selbst sein Meister fand nichts daran zu tadeln. Der junge Maler

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76.

Die sieben Kindlein.

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Am frühen Morgen, als die Dämmerung aufging,

erhob sich ein frommer Hausvater mit seinem Weibe von dem nächtlichen Lager, und sie dankten Gott für den neuen Tag und die Stärkung des Schlummers.

Das Morgenroth aber strahlte in das Kämmerlein, und sieben Kindlein lagen in ihren Betten und schliefen.

Da sahen sie die Kindlein an nach der Reihe, und die Mutter sprach: Es sind ihrer sieben an der Zahl! Ach, es wird uns hart fallen, sie zu ernähren! Also seufzte die Mutter. Denn es war eine Theurung im

Lande.

Der Vater aber lächelte und sprach: Siehe, liegen sie nicht und schlummern alle sieben? Und haben rothe Wangen allzumal, und es fleußt auch von neuem das Morgenroth über sie her, daß sie noch schöner erscheinen und wie sieben blühende Röslein . . . Mutter, das zeuget uns ja, daß Er, der das Morgenroth_schafft und den Schlaf sendet, getreu ist und One Wandel.

Und als sie nun aus dem Kämmerlein traten, da standen an der Thüre vierzehn Schuhe in einer Reihe immer kleiner und kleiner, je zwei für ein jegliches Kindlein. Da sah die Mutter sie an, daß ihrer so viele waren, und sie weinete.

Der Vater aber antwortete und sprach: Mutter, was weinest du? Haben sie doch alle sieben die runden und muntern Füßlein empfangen, wie sollten wir denn

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