F. Schmitt.. F. Schmitt. Von Hrn. Friedrich Schmitt, Professor bei der Rit/ terakademie zu Liegniß, deffen Gedichte zu Nürnberg 1779. in 8. herauskamen, theile ich hier folgende schöne petrarchis sche Phantasie mit, in der man die sanftesten und rührends ften Stellen des zärtlichsten welschen Dichters, wie musivisch eingelegt, und in Ein schönes Ganze vereint antrifft. Laura. Thåler, Berge, schattenreiche Wälder, Die mit Schmelz und Blumen schon der Frühling Und du silberhelle, Frische, reine Quelle, Die so süß in meine Seufzer rauscht; Und du Philomele, die oft scheiner Meinen Schmerz zu fühlen, oft mir lauscht Und dann, voller Mitleid, mit mir weinet: Hört auch ist, was meine Klage singt, Mich die Liebe zwingt! Immer fließen werden diese Zähren! Oft noch schwellen werden sie dich, Bach! Soll ich Sie erblicken, Welche mit Entzücken Einmal nur, und immer nun mit Gram Nicht mehr, Don; Donner schweigen, in die rohste Brust Ach! in welchem Thal wirst du sie finden, Jeht ihr Lied, und lehren Es die Quellen und die Nachtigall? Kleine Geister mit den Purpurschwingen, O, so flüstert mir von Ihr! Alle Wunder, die ihr sahet, Saget mir von Ihr! Saht ihr, wie viel ihrer Noth vergaßen, Saht ihr, wie viel Stirnen Gram verlassen, Engelwerthe Thrånen Andacht Sie und Mitleid weinen hieß? Habt ihr sie gesammelt und gezåhlet, Und, damit bethaut, zum Paradies Glücklichster von allen meinen Tagen, Tag, der mich zur Göttlichen geführt; Bist du gleich der Quell von allen Klagen, Die nicht Zeit nicht Schicksal enden wird! Zwar, Dir liebzukosen, Blühten keine Rosen, Denn Autumnus wars, der dich gebar! Lachs f. Schmitt. F. Schmitt., Lachte Sie dir Blumen um das Haar, O, wie starrte nicht aus meinen Blicken Blieb ich eingewurzelt vor Ihr stehen! Obeglückter Bach, von Ihrem Bilde Mehr, als von der Sonne Glanz, geschmückt; Die ihr blühet, wenn Ihr zarter Fuß euch drückt; Wo sie oft alleine, Himmlische Gedanken denkend, geht; Seh' ich dich, geliebte Gegend, wieder? Uebers 4 Ha! Wo bin ich? Welche Phantasieen Füllen mich mit süßer Trunkenheit? Möchtet ihr doch mindstens niemals fliehen, Goldne Träume, die ihr meinen Geist erfreut! - Lasst mich stets Sie finden. Immer will ich Sie hier suchen gehen! Hier will ich die tråge Zeit verweinen! (Könnte nur dies ungestört geschehen.) So wie jeho! Hört! Mich dünkt, Sie spricht: Beisp. Samml. 4. B. Hölty. Das äußerst feine, und zugleich sehr edle Gefühl-diefes jungen Dichters, Ludwig Christian Heinrich hölty, der schon in seinem 27sien Lebensjahre, 1776, starb, war zur sanften, feierlichen Schwermuth gestimmt, und mehrere seis ner Lieder haben daher einen ganz elegischen Charakter. Hier sind zwei davon zur Probe. Bei dem Grabe seines Vaters. Selig alle, die im Herrn entschliefen! Wandelst über Millionen Sternen, Siehst die handvoll Staub, die Erde, nicht; Siehst das Buch der Welten aufgeschlagen, Trinkest durstig aus dem Lebensquell; Nächte, voll von Labyrinthen, tagen, Und dein Blick wird himmelhell. Doch in deiner Ueberwinderkrone Senkst du noch den Engelblick auf mich, Betest für mich an Jehova's Throne; Schwebe, wann der Tropfen Zeit verrinnet, Das |