ページの画像
PDF
ePub

fen zwischen den Stacheln.,,Soll ich die Raupen tødt treten?" fragte Henriette.

2.,,Nein," sagte die Mutter, denn, wie du siehst, nähren sie sich von den Nesseln und sind also nicht schädlich. Wenn sie aber an einem Kirschbaume oder auf einer andern nüzlichen Pflanze säßen, dann dürftest du sie als schädliche Thiere toot treten. Nimm sie mit nach Hause und füttere sie."

3. Henriette griff hastig zu, zog aber sogleich schreiend ihre Hand zurück, denn sie hatte nicht bedacht, daß die Nesseln brennen. Jetzt besann sie sich, zog das Schnupftuch aus der Tasche, wickelte es um die Hand und riß nun behutsam die Nessel ab.

4. Freudig trug sie die Raupen nach ́Hause, steckte sie mit den Nesseln in ein großes Glas, band ein Papier darüber und stach kleine Löcher in das Papier, damit frische Luft in das Glas fomme.

5. Fünf Tage hatte sie ihnen nun reichliches Futter gegeben und fröhlich zugesehen, wie sie es verzehrten. Am sechsten Tage wollte sie ihnen auch Futter geben; aber, Papier wegnehmen wollte, pen daran gehängt.

o Wunder! da sie das

hatten sich alle Rau

6. Mit den Hinterfüßen saßen sie theils am

Papiere, theils am Glase so fest, als ob sie angeleimt wären; die Naupen aber waren ganz verschwunden, und nun hingen lauter länglich runde Püppchen da mit einer kleinen Krone auf dem Kopfe. Sie lebten und bewegten sich hin und her.

7. Wieder waren einige Wochen vergangen, als Henriette auf einmal wieder nach ihrem Glase sah, und was erblickte sie! Da war Alles in dem Glase voll schöner bunter Schmetterlinge. Ein Schmetterling, der noch in einer Puppe steckte, drückte mit seinen zarten Füßchen die Puppe von einander und kroch heraus.

8. Seine Flügel waren ganz klein und zusammen gerollt, wie ein Stück Papier. Er lief geschwind am Glase hinauf und hängte sich an das Papier. Die Flügel wuchsen fast sichtlich, und nach einer Viertelstunde hingen sie vollkommen da.

9. So ging es nun den ganzen Vormittag. Immer ein Schmetterling nach dem andern kroch aus seiner Puppe heraus. Nach Tische waren sie alle ausgekrochen.

10.,,Nun kannst du dir noch eine Freude machen," sagte die Mutter. ,,Nimm das Glas trag' es in den Garten, mache es auf und gib oen Schmetterlingen die Freiheit."

11. Dies that Henriette, und freute sich unbeschreiblich, als sie fab, wie die Schmetterlinge

herausflatterten und von einem Baum zum andern flogen.

12. Wenn sie hernach im Garten umherging und einen braunen Schmetterling mit schwarzen Flecken sah, freute sie sich allemal und dachte: Du bist gewiß aus meinem Glase!

Fragen. 1. Mit wem machte Henriette einen Spaziergang in das Feld? 2. Was erblickte sie an einem Nesselbusche? 3. Erlaubte ihr die Mutter, die Raupen todt zu treten? 4. Nur unter welchen Um

stånden ist es erlaubt, Thiere zu tödten ? 5. Wo trug Henriette die Raupen hin? 6. In was hatten sich diese am sechsten Tage verwandelt? 7. Was geschah nach einigen Wochen? 8. Was that Henriette mit den Schmetterlingen? 9. Was dachte sic, wenn sie hernach einen braunen Schmetterling mit schwarzen Flecken erblickte ?

[blocks in formation]

Der kleine Korbmacher.

1. Der junge Eduard hatte sehr reiche Eltern. Er verließ sich auf ihren Reichthum und wollte nichts lernen. Der kleine Jakob des armen Nachbars lernte aber mit großem Fleiße das Korbmachen.

2. Eines Tages stand Eduard am Ufer des Meeres und angelte zum Zeitvertreib. Jakob hatte einen großen Büschel Weidenruthen geschnuten und wollte sie eben nach Hause tragen. Da sprangen plöglich einige Seeräuber aus dem Gebüsche hervor, und schleppten die beiden Knaben auf ihr Schiff, um sie als Sklaven zu verkaufen.

[graphic]

3. Das Schiff wurde von dem Sturme weit fortgetrieben und an den Felsen einer fernen Insel zerschmettert. Nur die zwei Knaben retteten sich an das Land, das von grausamen Mehreu bewohnt war.

4. Jakob dachte, seine Kunst könne ihm vielleicht Gnade vor ihnen verschaffen. Er zog sein Messer heraus, schnitt Weidenzweige ab und fing an, ein niedliches Körblein zu flechten. Mehrere schwarze

Männer, Weiber und Kinder kamen herbei und sahen ihm neugierig zu.

5. Als das Körblein fertig war, schenkte er es dem Vornehmsten aus ihnen. Da hätten nun Alle, Groß und Klein gern solche Körblein gehabt. Sie schenkten dem Jakob eine Hütte, die von fruchtbaren Bäumen beschattet war, damit er dort ungestört arbeiten könne. Auch versprachen sie, ihn reichlich mit Lebensmitteln zu versehen.

6. Hierauf verlangten sie, Eduard solle auch einen Korb machen. Als sie aber merkten, daß er weder das Korbmachen, noch sonst etwas gelernt habe, schlugen sie ihn, ja sie hätten ihn gar umgebracht, wenn Jakob nicht für ihn gebeten hätte. Eduard mußte jedoch auf ihren Befehl seinen schönen Sammetrock dem Jakob geben, Jakob's groben Zwilchkittel anziehen, ihm als Knecht dienen und ihm die Weidenzweige zutragen.

Die fleißige, geschickte Hand

Erwirbt sich Brod in jedem Land.

Fragen. 1. Wessen Eltern waren reich? 2 Wessen arm? 2 Warum wollte Eduard nichts lernen? 4. Was lernte der kleine Jakeb? 5. Bei welcher Beschäftigung wurden die beiden Knaben von den Sec. räubern ergriffen? 6. Was war das Schicksal des Schiffes, worauf man sie schleppte? 7. Ertranken die beiden Knaben? 8. Wodurch erwark fict. Jakob die Gunst der Mohren? 9. Was war Eduards Loos, als er Einen Korb machen konnte? 10. Welche Schre schließt diese Erzählung in sich ein ?

« 前へ次へ »