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VI. Ueber die jezige Verfassung von Groß- Britannien.
Vom Prof. Lange

VII. Ueber den gegenwärtigen Karakter der Türken s 221
VIII. Schreiben an den Herausgeber des Gentl. Mag. 236
IX. Literatur

X. Betrachtungen über den Frieden

Intelligenzblatt.

No. XI und XII.

1. Neufte Literatur und Kunft.

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2. Theater.

3. Erfindung.

4. Gedichte.

5. Todesfälle.

Englische Blätter.

Vierten Bandes

Erstes und Zweites Heft.

Ι.

Milton.

Bey dem hier folgenden Leben von Milton find jum Grunde gelegt:

-

1) Life of John Milton, with an elegant Head. G. Liter, and Biographical Mag. Jun. 1794: p. 401, etc. Eine vermuthlich von dem Redacteur dieses Journals, neu aufgesezte Biographie, welche besonders in Rüksicht des häuslichen Lebens des Dichters und feiner geistigen Karakteristik, iht Berdienst hat.

a) Samuel Johnsons Biographien der Dichter. Th. 2. — Nebst Addisons meisterhafter Beleuch rung des vèrl. Paradieses im Zuschauer, das bet ste, was über Milton geschrieben steht, wenn gleich Johnson seine Feder häufig in Galle getaucht hat. 3) Ein Leben Miltons vor seinen kleinern po es tischen Schriften, dem man wenigstens das Verz dienst der Vollständigkeit und der Unsartheilichkeit nicht abiprechen kann, wenn fich gleich der Verf. mit Würdigung des Miltonschen Genius den Kopf nicht sehr zerbrochen hat.

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4) Duffs Critical Obfervations on the Wri tings of the moft celebrated Original Geniuwo die hervors

fes in Poetry etc. p. 244. etc.

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ftecheudsten Dichtertalente Miltons durch auff-llende Beispiele aus seinen Werken ins Licht gesezt werden.

Johann Milton stammte aus einer guten Familie in Orfordshire, und war gebohren zu London den 9 Decbr. i. J. 1608. Sein Vater war seines Handwerks ein Schreiber, und lebte auf einem Gute, was er sich durch eigne Thätigkeit erworben hatte, (denn sein Va ter, ein Forstmeister, hatte ihn enterbt, weil er die ri mische Kirche verließ.) Sein Weib Sarah Caston, gebar ihm drei Kinder: eine Tochter Anna; Chris stoph, den er den Rechten wiedmete; und Johann. Christoph blieb der Sache des Königs all sein Lebenlang sehr ergeben, und ward unter der Regierung Kônig Jakobs II wegen seiner eifrigen Anhänglichkeit an das religiose und politische Sistem des Hofes, zum Rits ter und Richter erhoben.

Aber Johann war der Liebling seines Vaters, der ihm, selbst in der Literatur nicht unerfahren, einen Hauslehrer hielt, um den schönen Anlagen zur Reife zu verhelfen, die sich sehr frühzeitig bey dem Knaben ents dekten. Der junge Milton wiedmete sich den Wissen schaften mit so unermüdetem Eifer, daß er selten vor

Mitternacht von seinen Büchern abzubringen war: wo durch er sich häufig heftige Kopfschmerzen, und jene Schwäche der Augen zuzog, die sich mit einer gänzlis chen Blindheit endigte.

Aus dem våterlichen Hause ward er nach der St. Paul's Schule gebracht, um sich hier weiter unter der Aufsicht des Dr. Gills in der klassischen Literatur um. zuthun; und bald hierauf (in einem Alter von 15) in das Christ Collegium nach Cambridge, wo er sich bald in allen Arten akademischer Uebungen hervorthat. Er nahm hier die beiden gewöhnlichen Grade an: des Bac calauers i. J. 1628; und des Magisters i. I. 1632; verließ dann, mit nicht sehr günstigen Gesinnungen, die Universitåt, und kehrte zu seinem Vater zurük, der sich inzwischen in die ländliche Stille nach Horton in Bus kinghamshire zurükgezogen hatte, wo er mit faum glaublichem Eifer und Erfolg seinen Studien oblag.

Milton bezog die Universität mit dem Vorsaz, fich der Kirche zu wiedmen; ánderte aber seinen Sinn gar bald, dann,,er hielt es für besser, ein tadelloses Still schweigen dem Amte eines Predigers, das mit Diensts: barkeit und Meineid erkauft und begonnen werden müßte, vorzuziehn."

In dieser ländlichen Einsamkeit zu Horton durchlas er die griechischen und römischen Klassiker, und schrieb die Maske Comus, eine von Homers Circe genomme< ne Dichtung; und die Elegie Lycidas auf den Tob

feines Freundes King, worin sein Geist bereits helle und ungeborgte Stralen von sich warf.

Als Milton hier einige Jahre mit seinen Studien zugebracht hatte, starb ihm seine Mutter; und nun glaub. te er, daß es Zeit sey, von seinem Vater die Befriedi gung eines lange gehegten Wunsches zu erhalten, nem lich: :- das Ausland zu sehen. Der Vater wils ligte ein, und Heinrich Wolton, Vorsteher des Eton Collegs, gab ihm Verhaltungsregeln mit, worunter sich der Spruch befand ein verschlossenes Herz, und ein offenes Gesicht" den aber Milton nicht immer beobachtete.

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Zwei Jahre lang befriedigte er seinen Trieb nach Wissen in Frankreich und Italien, kehrte aber auf die Nachricht von dem in seinem Vaterlande ausgebrochenen Bürgerkrieg, dahin zurük, ohne Griechenland und Si cilien zu sehen, welche mit in seinen Reiseplan gehör ten. In Paris verschaffte ihm der Lord Scudamore, Bothschafter König Karls I am französischen Hofe, die Bekanntschaft des berühmten Grotius, welcher das mals in dem gleichen Karakter von der Königin Chris stine von Schweden daselbst angestellt war. Jn. Rom, Genua, Florenz und andern Stalienischen Städ ten machte er mit den gelehrtesten und geistreichsten Mån« nern Bekanntschaft, von denen ihm manche sehr verbind liche Zeugnisse ihrer Freundschaft und Achtung gaben,

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