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VI. Gedichte.

Unter der Menge kleiner Gedichte und Sonnets, welche in den Englischen Journalen mehrere Seiten ans füllen, sind manche so schön, daß wir gewiß den Dank aller derer, die Englisch verstehen, erhalten werden, wenn wir in iedem Intelligenzblatt, allezeit ein oder zwei der schönsten kurzen Gedichte aufnehmen. Wir machen hier den Anfang mit zwei kleinen Gedichten, aus dem Decem berftück 1794. des European Magazine,

Sonnet to Evenning,

Hail, peaceful Eve! all welcome thy ftill hour!
Tho' fad, yet pleafing is thy lonely reign,
That hears, in Solitude's thrice - hallowed bower,
In defcant fweet the Nightingall complain;
And fees the flowrets of the rural plain
Their dewy heads in pensive wise decline,
And weep with thee the abfent fun, again
That foon returns on them and thee to shine.
But I more fad and folitary fing,

Drooping like them, in tears my forrows fteep:
For no glad dawn my long - wifhed day shall bring.
No rifing fun fhall dry the tears I weep:

These acting eyes no more my fun fhall fee:
For diftant Delia hardly thinks of me.

Sonnet te Night.

Silence and folitude o'er all prevail,

Save the dull murmur of the lonely breeze,
That fwells fo fad and hollow thro' the trees;

Or awl that whoops her melancholy wail;

Or dog, that in the far fequeftered dale

Winds his long howlings to the waneing moon,

That, dim and diftant, sheds her fcanty boon
Thro' fullen clouds that o'er the welkin fail.
Hoarfe, loud, and deep, adown the diftant hill
With heavy roar refounds the rapid ftream;
But ah! not all my lab'ring breast can still,
Or lull to fleep, or give one foothing dream!
But hopeless love no better boon bestows;
Alas! that gentleft hearts fhould keeneft feel its woes!

Todesfälle.

Den 20. November starb in London, Robert Bade delen, Schauspieler auf dem Drury - lane Theater. Er war im Komischen einer der vorzüglichsten Schauspieler. Er wurde den Tag vorher plöhlich krank, als er sich eben zu der Rolle des Mofes, im school for Scandal (der Låsterschule) ankleidete.

Den 2. December starb zu Bedford, John Hallett, Lieutenant auf der königl. Flotte. Er machte mit dem Kapitain Bligh, im Schiffe Bounty, wo sich das Schiffss volk empörte, die Reise in die Südsee.

Im April 1794 starb zu Calcutta der berühmte Oriens talist, Sir William Jones. Er war Mitglied des hohen Raths daselbst, und Präsident der Asiatischen Gesells schaft. Die im ersten Bande bekannt gemachte Abhandlung dieser Gesellschaft, sind meistens von ihm, und aus der Uebersezung derselben, ist er auch hinlänglich in Deutschland bekannt. Die Morgenländische Literatur, Geschichte ze. hat durch ihn einen sehr großen Verlußt erlitten. Es ist zu wünschen, daß iene gemeinnütige Gesellschaft, durch diesen großen Verlust, sich nicht zerschlagen möge, weil sich noch viel Gutes von ihr erwarten läßt.

Im vorigen November starb zu London, Dr. Anselm Bayley, Subdiakonus an der Königlichen Kapelle. Er

war ein gelehrter Theologe, und Verfasser von mehrern guten Schriften, worunter folgende die wichtigsten sind: A plain and compleate Grammar of the Hebrew Language, with and without Points. 8. 1774. The Old Teftament, English and Hebrew, with Remarks critical and grammatical on the Hebrew; and Corrections of the Englifh. 4 Vols. 8. 1779.

Auch verlor England in dem nehmlichen Monathe eis nen andern seiner vorzüglichen Theologen: Wilhelm Green, Pfarrer zu Hadingham in Norfolk. Er hat von den Psalmen und dem Propheten Jesaias gute Uebers fesungen geliefert, und noch ausserdem mehreres Brauchs bare geschrieben.

Su Liverpool starb, im verfloffenen November, Mrs. Elis sabeth Hayes, alt 110 Jahr.

In der Mitte des Decembers starb in London, Hr. Jones, Dissector am Bartholomåus - Hospital. Er schnitt sich, bei der Section eines Katavers etwas in Finger, und ohngeachtet aller angewendeten Mittel, vers schlimmerte sich die Wunde so sehr, daß er eine Woche darauf sterben mußte.

Am 24. December starb zu Cambridge, Dr. Johann Colemann, Vicekanzler der Universitåt daselbst.

Am 24. December verschied in Edinburg, in seinem fünf und achtzigsten Jahre, Georg Gordon, Graf von Aboyne. Schottland hat durch ihn viel verloren; denn sein ganzes thätiges Leben war dem Dienste seines Vaters landes gewidmet.

Noch müssen wir folgenden traurigen Todesfall mit der Veranlassung dazu erwähnen: Zu Lichford in Suffer wurde eine Kuh von einem tollen Hunde gebissen und in

einem Stalle eingeschlossen. Johann Ellis, ein Tage Ishner, gieng mit mehrern andern Männern in den Stall, die Kuh zu betrachten. Als sich die Leute ihr nåherten, fo stieß dieselbe gegen Ellis, konnte ihn aber wegen des Standes dazwischen nicht treffen; doch kam etwas · Speichel an sein Gesicht, erwischte ihn weg, und schien nicht mehr daran zu denken. Wenig Tage hernach wurde er ungewöhnlich traurig, und als man ihn fragte, was ihm fehle, so antwortete er, er sey recht krank. Die Vorsteher des Kirchspiels wollten ihn nun von dem Stall, wo er sich bisher aufgehalten hatte, an einen bessern Ort bringen lassen, und giengen deswegen am folgenden Morgen dahin. Sobald sie in den Stall gekommen waren, so schoß er vor ihnen vorbei, und lief mit einer unglaublis chen Geschwindigkeit über die Felder hin, wobey er Sprünge von sieben bis acht Schuh hoch in die Luft machte. Endlich gerieth er in einen tiefen Moraft, man holte ihn ein, band ihn mit Stricken, und brachte ihn in den Stall zurück. Hier lebte er, noch zwei Tage in fürchterlicher Raseren, bis er starb.

Vom 10. December 1793 bis den 9. December 1794. wurden zu London

getauft

begraben

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9538 Männliche
Weibliche

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Dieß Jahr wurden 2508 mehr begraben, als in 1793.

Intelligenzblatt

der

Englischen Blätter.

Nro. 3. u. 4. 1795.

I. Neueste Literatur und Kunst.

1) Schriften mit kurzen Urtheilen der Englischen kritischen Journale.

Obfervations on the Paffage between the Atlantic and Pacific Oceans, in two Memoirs on the Straits of Anian and the Discoveries of De Fonte &c. By William Goldfon. 4to. pp. 158. London. Jordan. 1793. (Bemerkungen über die Durchfarth swis schen dem Atlandischen und Stillen Ocean ze.) (kostet gebunden 8 Sh.)

Nach mehrern mißglückten Versuchen, schien der Geift für die Entdeckung einer westlichen Durchfarth, in den neues ften Seiten ganz nachgelassen zu haben; der Verfasser fucht ihn nun durch seine Gründe für die Möglichkeit dies ser Durchfarth wieder zu beleben. Er wurde hiezu durch eine Nachricht bewogen, die Hr. Buache, ein Französischer Geographe, im November 1790 der Akademie der Wissenfehaften vorlas. Dieser Erzählung nach, wurde einem Spa

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