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sée, et qu'elle n'a plus la force de produire ces grandes ames? Et pourquoi ne se seroit-elle encore épuisée en rien, hormis en hommes raisonnables? Aucun de ses ouvrages n'a encore dégénéré; pourquoi n'y auroit-il que les hommes qui dégénérassent?

Mont. C'est un point de fait, ils dégénèrent. Il semble que la nature nous ait autrefois montré quelques échantillons de grands hommes, pour nous persuader qu'elle en auroit su faire si elle avoit voulu, et qu'ensuite elle ait fait tout le reste avec assez de négligence.

Socr. Prenez garde à une chose. L'antiquité est un objet d'une espèce particulière, l'éloignement le grossit. Si vous eussiez connu Aristide, Phocion, Périclès et moi, puisque vous voulez me mettre de ce nombre, vous enssiez trouvé dans votre siècle des gens qui nous ressembloient. Ce qui fait d'ordinaire qu'on est si prévenu pour l'antiquité, c'est qu'on a du chagrin contre son siècle, et l'antiquité en profite. On met les anciens bien haut, pour abaisser ses contemporains. Quand nous vivions, nous estimions nos ancêtres plus qu'ils ne méritoient; et à présent notre postérité nous estime plus que nous ne méritons; mais, et nos ancêtres, et nous, et notre postérité, tout cela est bien égal, et je crois que le spectacle du monde seroit bien ennayeux pour qui le regarderoit d'un certain œil; car c'est toujours la même chose.

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Mont. J'aurois cru que tout étoit en mouvement, que tout changeoit, et que les siècles différens avoient leurs différens caractères comme les hommes. En effet, ne voit-on pas des siècles savans, et d'autres qui sont ignorans? N'en voit-on pas de naïfs, et d'autres qui sont rafinés? N'en voit-on pas de sérieux et de badins, de polis et de grossiers?

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Socr. Il est vrai.

Mont. Et pourquoi donc n'y auroit-il pas de siècles plus vertueux, et d'autres plus méchans?

Socr. Ce n'est pas une conséquence. Les habits changent; mais ce n'est pas à dire que la figure des corps change aussi. La politesse ou la grossièreté, la science ou l'ignorance, le plus ou le moins d'une certaine naïveté, le génie sérieux ou badin, ce ne sont-là que les dehors de l'homme, et tout cela change; mais le cœur ne change point, et tout l'homme est dans le cœur. On est ignorant dans un siècle, mais la mode d'être savant peut venir; on est intéressé, mais la mode d'être désintéressé ne viendra point. Sur ce nombre prodi

gieux d'hommes assez déraisonnablës qui naissent en cent ans, la nature en a peut-être deux ou trois douzaines de raisonnables qu'il faut qu'elle répande par toute la terre; et vous jugez bien qu'ils ne se trouvent jamais nulle part en assez grande quantité pour y faire une mode de vertu et de droiture.

Mont. Cette distribution d'hommes raisonnables se faitelle également? Il pourroit bien y avoir des siècles mieux partagés les uns que les autres.

Socr. Tout au plus il y auroit quelque inégalité imperceptible. L'ordre général de la nature a l'air bien constant.

BAY L E.

PIERRE BAYLE wurde 1647 zu Carlat im ehemaligen Auvergne geboren, wo sein Vater protestantischer Prediger war. Er zeigte frühzeitig grofse Talente und ein vielumfassendes Gedachtnifs, und belohnte durch die aufserordentlichen Fortschritte, welche er in den Wissenschaften machte, die Mühe seines Vaters, der ihn bis zum 19ten Jahre selbst unterrich tete und bildete. Hierauf ging der junge Bayle nach m laurens, wo die Protestanten eine hohe Schule hatten. Während seines dreijährigen Aufenthalts an diesem Orte (von 1666 bis 1669) setzte er das schon mit glücklichem Erfolge angefangene Studium der klassischen Schriftsteller des Alterthums fort, und legte sich aufserdem auf Philosophie, Geschichte und Beredsamkeit. Zu Toulouse, wo er nachmals studierte, wurde er veranlasst, zur katholischen Kirche überzugehen, die er aber nach Verlauf von 17 Monaten wieder mit der protestantischen vertauschte. Ein den Abtrünnigen ungünstiges Edikt des Königs nöthigte ihn nun, sein Vaterland zu verlassen. Er begab sich nach Copet, einer kleinen Schweitzerischen Stadt bei Genf, wo er die Kinder eines Grafen von Dohna erzog. Als im Jahre 1675 die Lehrstelle der Philosophie zu Sédan erledigt wurde, bewarb er sich um dieselbe, und hatte das Glück, sie nach einem glorreichen Siege über einige, seiner nicht unwürdige Nebenbuhler zu erhalten. Da aber diese berühmte reformirte Akademie im Jahre 1681 aufgehoben wurde, begab er sich nach Rotterdam, wo man für ihn eine eigne Professur der Geschichte und Philosophie errichtete. Auch diese Stelle verlor er im Jahre 1696 durch die Kabalen Jurieu's, eines fanatischen protestanti

schen Predigers, der ihn des Atheismus und des Hochverraths anklagte, und es dahin zu bringen wufste, dafs Bayle, ob er gleich seinem Gegner an Kenntnissen und Scharfsinn bei weitem überlegen war, vor den Orthodoxen den Kürzern zog. Er ertrug als Philosoph den Verlust seines Gehalts und Amts, arbeitete rastlos an seinem schon früher angefangenen Dictionnaire und gab es 1697 heraus. Viele von den darin geäufserten Meinungen waren von der Art, dafs sie ihm wol nicht die Gewogenheit seiner Gegner wieder verschaffen konnten, und es dauerte auch nicht lange, so stürmte, man von allen Seiten auf ihn los; man verlangte sogar höhern Orts von ihm theils Aenderung, theils Modificirung, theils gänzli che Vertilgung gewisser Artikel, z. B. des Artikels David. Er änderte letztern auch wirklich in der zweiten Ausgabe, allein der Buchhändler legte den unveränderten Aufsatz je, dem Exemplare des Dictionnaire bet. Rayle starb im Jahre 1706 an der Brustkrankheit, und entging sa den neuen Verfolgungen, die seine Feinde ilum bereitet hatten. Er war nie verheirathet gewesen. Die Urtheile über seinen Charakter sind sehr verschieden. Züge, mit denen alle Parteien seine Denkungsart schmücken, sind seine rastlose Arbeitsamkeit, Uneigennützigkeit und Entfernung von allem, was auch nur den geringsten Anschein von Schmeichelei haben konnte. Dafs er einen festen Charakter gehabt habe, und sich in seinen Urtheilen immer gleich geblieben sey, kann man zwar nicht sagen; indessen ist dies meistens nur ein Zeichen, dafs er immer fort studiert und seine Ideen zu berichtigen gesucht hat, Abgesehen hiervon, verdient er als Gelehrter die gröfste Achlung. Man erstaunt über seine unermessliche Gelehrsamkeit und seinen Tiefsinn, womit er so viel Anmuth der Schreibart zu paaren weifs. Aeufserst scharfsichtig in der Beurthei lung philosophischer Lehrgebäude, macht er die meisten durch Gründe wankend, oder reifst sie völlig nieder. Zwar hat er kein neues an ihre Stelle gesetzt; allein man kann unmöglich den Umsturz von Systemen bedauern, die bei einem solchen Angriff nicht bestanden. Vielmehr mufs man es ihm Dank wissen, dafs er dem menschlichen Geiste eine demselben angemessene Laufbahn angewiesen hat. Wir werden ihn bei der Anführung seiner Schriften noch von mancher andern schätzbaren Seite kennen lernen. Man hat von ihm: 1) Pensées diverses sur la comète qui parnt en 1680, 4 Bände in 12. Er hatte mit der Ausarbeitung dieses Werks zu Sédan den

Anfang gemacht, und vollendete es in Rotterdam. Es enthält nicht bloss eine Widerlegung der auf astrologischen Gründen beruhenden angeblichen Vorbedeutungen der Kometen (und Bayle erwarb sich durch dasselbe das Verdienst, der Astrologie, die damals noch viele und mächtige Anhänger hatte, den letzten Stofs gegeben zu haben), sondern es werden darin auch noch manche andere wichtige Gegenstände scharfsinnig und anmuthig abgehandelt, Verschiedene Ausfälle auf die christliche Religion sind in derselben mit den täuschendsten Gründen unterstützt, woran es auch den Behauptungen, dafs z. B. Atheismus leichter geduldet werden könne, als Aberglauben, dafs wahre Christen nie einen dauerhaften Staat bilden werden, dafs gar keine Religion haben, besser sey, als eine schlechte haben u. s. w., nicht fehlt. 2) Nouvelles de la République des Lettres, vom Monat März des Jahres 1684 bis zu eben dem Monat des Jahres 1687 fortgeführt; ein gelehrtes Tagebuch, das ungemein vielen Beifall fand, allein dessen ungeachtet von Bayle wegen einiger Verdriefslichkeiten, trotz seiner Liebe zur Literatur, aufgegeben und von andern fortgesetzt wurde. 3) Commentaire philosophique sur ces paroles de l'Evangile: contrains-les d'entrer, 2 Bde. in 12. Diese vortreffliche Abhandlung über die Toleranz machte zu ihrer Zeit aufserordentlich viel Sensation. Bayle tritt in derselben unter dem angenommenen Namen Jean Fox de Bruges als muthiger Vertheidiger aller Religionssekten, sofern durch sie die öffentliche Ruhe nicht gestört wird, auf, und redet insonderheit gegen den Verfolgungsgeist der Römischen Kirche. 4) Avis important aux réfugiés sur leur prochain retour en France, Amsterdam 1690, 12. Jurieu schrieb gegen diese Schrift, und Bayle antwortete durch sein Werk: la cabale chimérique etc., Rotterdam 1691, 12. 5) Critique générale de l'histoire du Calvinisme de Maimbourg, Ville-franche 1692, 2 Bde. 12., worauf nouvelles lettres de l'auteur de la critique folgten, 2 Bände in 12., die mit der vorhin angeführten Schrift wieder zu Trévoux 1712 in 4 Bänden erschienen. Diese Schrift zog ihm besonders den Hafs des Jurieu der ebenfalls die histoire du Calvinisme de Maimbourg widerlegen wollte, worin ihm aber Bayle, der damals in dem Hause seines Gegners aus und einging, und dessen Absicht erfahren hatte, zuvorgekommen war. 6) Réponses aux questions d'un provincial, 5 Bände in 12., eine Sammlung vermischter Aufsätze aus dem Gebiete der Philosophie, Ge

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zu,

schichte und Literatur.

7) Lettres choisies sur des matières

de littérature, 'publiées par Marchand (P. Bayle) mit den Noten des Des Maizeaux, zú Amsterdam 1729 in 3 Bänden in 8, herausgekommen. Endlich 8) Dictionnaire historique et critique, zuerst Rotterdam 1,697, und nachmals öfter gedruckt. Die vollständigste und beste Ausgabe ist die vierte, die im Jahre 1730 zu Amsterdam und Leiden in 4 Bänden in Folio herauskam, mit dem Leben des Verfassers von Des Maizeaux*). Dieses scharfsinnige, mit aufserordentlichem Fleifse und einem Aufwande seltener Belesenheit abgefafste Werk hat seinen Verfasser unsterblich gemacht, ihm aber auch, da er in demselben die schärfsten Pfeile gegen die spekulative Erkenntnifs abgeschossen, und eine Menge dreister Behaup tungen gewagt hat, viele Streitigkeiten und Verfolgungen zugezogen. Es ist schon oben erinnert worden, dass man ihn zwang, einige Artikel abzuändern; er versprach es auch, erfüllte aber nur einen sehr geringen Theil seines Versprechens. Einer der Hauptsätze, die er darzuthun sucht, ist, dafs es keinen philosophischen und theologischen Satz gebe, wogegen man nicht bedeutende Schwierigkeiten erregen könnte. Nach diesem Grundsatzé reifst er überall ein, ohne jedoch die Lücken auszufüllen. Sein Werk hat seit seiner Erscheinung aufserordentlich viel gewirkt; es hat viele schädliche, aber geheiligte Vorurtheile vernichtet, immer den Forschungsgeist geweckt, und auf eine nicht sehr entfernte Art auf die nachmaligen Revolutionen im Gebiete der Philosophie gewirkt. Die Schreibart ist, so wie in den meisten Werken Bayle's anziehend; er versteht die Kunst, die treffendsten Gegenstände durch eine geschickte Behandlung interessant zu machen, ob er gleich selbst sein Dictionnaire mit den Arabischen Wüsten vergleicht, in denen man viele Tagereisen zurücklegen könne, ehe man auf eine erfrischende Quelle, oder einen schattigen Baum stöfst. An einem andern Orte sagt er selbst: mon style est assez négligé; il n'est pas exempt de termes im

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*) Der unter der Leitung der Professoren Ilgen und Ersch in der Wolfschen Buchhandlung zu Leipzig veranstal tete Abdruck, von dem nur vier Theile erschienen sind der letzte geht bis Hoe), verdient selbst der oben angegebenen Ausgabe vorgezogen zu werden, weil er vollständiger ist; unter andern (man sehe die ausführliche Ankündigung dieses Werks, im Intellig. Bl. der Allgem, Liter. Zeit. No. 186. von 1801) enthält er einen bisher noch in keiner Ausgabe befindlichen Aufsatz über Gustav Adolph.

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