flumina, muscus ubi et viridissima gramine ripa, Post partum cura in vitulos traducitur omnis, 144. muscus ubi, nämlich sit. vgl. G. II, 180. 145. procubare ist eine Neubildung V.'s, die aber ausser d. St. nur noch einmal bei Claudianus vorkommt. 146. In den Fluss Silarus (zwischen dem Gebiete der Picentiner und Lukaner) ergiesst sich vom Gebirge Alburnus der Tanager. 147. volitans steht hier substantivisch, s. oben zu v. 124. 148. oestrum G. v. v., Seneca epist. VI, 6, (58) 2 beweist durch dies Beispiel, dass trotz der Armuth der lateinischen Sprache altlateinische Bezeichnungen zuweilen durch griechische Worte verdrängt sind: hunc quem Graeci oloroov vocant pecora peragentem et totis saltibus dissipantem, asilum nostri vocabant. hoc Vergilio licet credas: (folgen die Verse G. III, 145 bis 150) puto intellegi istud verbum interisse. Aus seinen Worten sieht man, dass asilus schon lange ausser Gebrauch gekommen war. 151. sicci enthält eine Andeutung der Zeit, der Hundstage nämlich." Vergil I. 6. Aufl. 152. monstro, vgl. G, I, 185. 145 150 155 160 153. Inachiae iuv., der lo, der Tochter des Inachus, die von Jupiter in eine Kuh verwandelt und als solche durch eine von der eifersüchtigen Juno geschickte Bremse durch die ganze Erde gejagt wurde, s. Ovid. Met. I, 568-750. 155. arcebis. arcere aliquid alicui hat zuerst V. gesagt, s. übrigens zu E. 7, 47. Der Hiatus steht ähnlich wie hier G. II, 144. 158. notas. Den Kälbern wurden Merkmale eingebrannt, um sowohl den Stamm, als die verschiedene Bestimmung zu bezeichnen. 159. submittere, s. zu E. 1, 45. Bei dem et quos hat man aus dem Vorhergeh. den allgemeinen Begriff signant zu ergänzen. 162. cetera. Die nicht gezeichneten, also zu keinem der in den drei vorigen Versen angegebenen Zwecke bestimmten Thiere treibt man auf die Weide. Aus dieser Bemerkung geht hervor, dass man die gezeichneten Kälber zu Hause oder überhaupt von der übrigen Herde getrennt hielt. 10 tu quos ad studium atque usum formabis agrestem, Sin ad bella magis studium turmasque ferocis, aut Alphea rotis praelabi flumina Pisae 168. ipsis e torq. apt., die unmittelbar durch die weidenen Reife verbunden sind, d. i. durch dieselben eben genannten, doch s. Anh. 175 vescas, s. zu G. IV, 131. 176. frumenta, junges nahrhaftes Getreide, nämlich Mengelkorn, s. v. 205. 177. more patrum. Ueber diese altrömische Sitte s. zu E. 3, 30. 178. Auch das Verbum instrepere scheint eine Neubildung des V. zu sein, findet sich dann aber erst bei den spätesten Schriftstellern wieder. 179. sin ad b. mag. stud., d. h. ist (des Pferdezüchters) Sinn mehr auf den Krieg oder auf den Sieg in den Wagenrennen gerichtet. studium est ad alqd ist gesagt nach der Analogie von studium conferre 165 170 175 180 185 ad alqd, ähnlich sagt Iustin. XX, 4, 7: studium ad frugalitatem multitudinis provocavit. Ueber den Wechsel der Construction s. z. E. 5, 47. 180. Die olympische Rennbahn war in der Nähe der elischen Stadt Pisa am Strom Alpheus (s. oben v. 19) im Haine Jupiters. Das schon Ol. 52 gänzlich zerstörte Pisa wird von den Dichtern häufig mit dem nahe gelegenen Olympia identificirt. 182. animos atque arma. Zuerst muss man die Füllen an den Anblick des Schlachtgetümmels gewöhnen. 183. gemere von leblosen Dingen gehört der Dichtersprache an. 187. primo dep. ab ub. Das edlere Füllen wurde nämlich 2 Jahre gesäugt. gaudeat, inque vicem det mollibus ora capistris invalidus etiamque tremens, etiam inscius aevi. at tribus exactis ubi quarta accesserit aestas, carpere mox gyrum incipiat gradibusque sonare compositis sinuetque alterna volumina crurum sitque laboranti similis; tum cursibus auras provocet ac per aperta volans ceu liber habenis aequora vix summa vestigia ponat harena; qualis Hyperboreis Aquilo cum densus ab oris incubuit, Scythiaeque hiemes atque arida differt nubila: tum segetes altae campique natantes lenibus horrescunt flabris summaeque sonorem dant silvae longique urguent ad litora fluctus; ille volat simul arva fuga, simul aequora verrens. hinc vel ad Elei metas et maxuma campi 188. haec gaudeat, (s. d. Anh.) diese Freude (s. v. 185) empfinde, koste es schon. Wegen der Construction s. z. A. II, 690 u. vgl. A. III, 56. IV, 412. Ter. Andr. II, 2, 25: iam id gaudeo. — inque vicem. Abwechselnd mit der Freude über die Liebkosungen. Die lederne (mollia) Halfter soll also dem Füllen gleichsam angeschmeichelt werden. 189. invalidús, s. z. G. II, 71. etiam, noch, vgl. A. VI, 485. inscius aevi, weil es selbst seine beginnende Jugendstärke noch nicht fühlt, noch nicht zu brauchen weiss. 190. Nach Varro und Colum. soll die Bändigung der für die Kampfspiele bestimmten Rosse im vierten Jahre beginnen. 191. Die Reitschule steigt vom Kreisgang und gehaltenen Schritte zum windschnellen leichten Galopp. carpere, vgl. oben v. 142. - gradibus s. comp., geordneter Tritte tönenden Schall. 193. sit. lab. s., weil das feurige Ross zu langsamem, schwerem Schritt gezügelt wird. 194. auras prov. nicht in dem Sinne von ventos vocare (unten 322. A. V, 211), sondern von hostem vocare (G. IV, 76. A. XI, 375). per 190 195 200 aperta vol., vgl. Hom. II. XX, 226. 227. 196. Die Hyperboreer waren ein fabelhaftes Volk am Nordgestade des Oceanus. 197. differt. Der ungestüme (densus) Nordwind breitet die mitgebrachten nordischen (scythischen) Unwetter und regenlosen (arida) Wolken vor sich aus; so steht differre auch Lucret. II, 674: scintil lasque agere ac late differre favillam. 198. campi natantes, die wallenden Saatfelder. 200. longi fl., vgl. Hom. Od. V, 109, u. s. unten z. v. 223. urguent (drängen sich) steht hier intransitiv, wie überhaupt alle Verba der Bewegung besonders von Dichtern häufig intransitiv gebraucht werden, vgl. G. I, 163. III, 433. A. I, 234. II, 229. 201. Dieser Vers dient dazu, das tertium comparationis (volat), das nach dem durch 5 Verse hindurch gezogenen Vergleiche in Vergessenheit kommen konnte, wieder ins Gedächtnis zu rufen. 202. hinc, nach durchgemachter Schule wird dies Ross dieselben Dienste, wie die griechischen, bei den Wettrennen leisten, und noch sudabit spatia et spumas aget ore cruentas, Belgica vel molli melius feret esseda collo. tum demum crassa magnum farragine corpus 205 crescere iam domitis sinito: namque ante domandum Sed non ulla magis viris industria firmat, quam Venerem et caeci stimulos avertere amoris, cum gemitu, reboant silvaeque et longus Olympus. 203. cruentas, vom einreissenden Zaume, der das Pferd im heftigsten Ungestüm kurz um das Ziel lenkt. 204. Belgica esseda, zweirädrige Streitwagen, mit denen die Belgier, wie auch andere Gallier, und die Britannier unter die Feinde jagten und bei Gelegenheit abspringend zu Fuss kämpften, vgl. Caes. d. b. Gall. IV, 33. molli (geschmeidig in Folge der Dressur, also lenksam) collo. Die Pferde waren mit dem Halse in ein Joch gespannt. 205. Mit tum dem. wird die vorhergehende Zeitbestimmung (hinc, v. 202) anaphorisch wieder aufgenommen; um jedoch jedem Missverständnisse vorzubeugen, fügt Verg. diesem tum demum noch die erklärende Bestimmung: iam domitis hinzu. 210 215 220 210. caeci am., der noch verborgenen Brunst, vgl. A. IV, 2. 215. videndo ist auch hier activisch zu nehmen, s. z. G. II, 250. 217. illa quidem, s. z. A. V, 457. Episode I: Der Stierkampf, v. 219-241. 219. pascitur. Die ruhig weidende Kuh bildet einen schönen Contrast zu dem im Folg. beschriebenen hitzigen Kampf der Stiere. Zur Scene des Stierkampfs wählt Verg. hier wie A. XII, 715--722 die ungeheure von Viehherden schwärmende Bergwaldung Sila auf der bruttischen Gebirgskette des Apennin: 221. lavit, vgl. Hor. c. III, 12, 9. Man achte auf den malenden Versbau in v. 220-223. 223. longus Ol., der weithin sich streckende Himmel, wie Ovid. Met. VI, 64: longum coelum. Ebenso sind die longi fluctus oben v. 200 lang gestreckte Fluten. nec mos bellantis una stabulare, sed alter 224. stabulare braucht V. zuerst in intransitiver Bed. für das dep. stabulari. 228. regnis avitis, einem Fürsten vergleichbar, der nach erlittenen Niederlagen mit schmerzlichem Unmuthe aus dem Erbreiche flieht. 230. instratus kommt ausser dieser Stelle nicht in der Bed. von non stratus vor. Auch pernix scheint nur an d. St. in der Bed. ausdauernd, beharrlich vorzukommen und bezeichnet die Beharrlichkeit des Stiers, der alle Weichlichkeit flieht und die magerste Kost zu sich nimmt, um nicht durch fettere und reichliche Nahrung zu schwerfällig zum Kampfe zu werden. Leiten die alten Grammatiker pernix mit Recht von perniti ab, so hat Verg. das Wort hier in seiner ursprünglichen Bedeutung gebraucht. 232. irasci in cornua, die Wuth gleichsam in die Hörner drängen; vgl. Eur. Bacch. 742: Tavoo eis κέρας θυμούμενοι. Ovid. Met. VIII, 884: vires in cornua sumo, vgl. auch A. X, 455. 236. signa movet, wie ein zum Kampf aufbrechendes Heer, vgl. G. IV, 106. oblitum in h. Wer 225 230 235 denkt nicht mehr an den Gegner? Mit dem folg. Gleichnis vgl. das homerische Vorbild Il. IV, 422-426 und auch A. VII, 528-530. 237. medio ponto = mitten im Meere, medio in ponto wäre in der Mitte des Meeres. Diesen Unterschied beobachtet Verg. streng, vgl. für ersteres G. III, 466. A. I, 314. 505. 638. III, 73. 104. 270, für letzteres E. 3, 40. A. II, 328. 512. III, 624. V, 110. 238. ex altoque ist epexegetisch zu dem vorhergeh. longius hinzugefügt, also: wie die Welle ferne, auf hoher See, sich aufbauscht. ex alto ist gesagt, weil das Ufer als Standpunkt genommen ist. ex altoque. Ebenso ist que nicht an die Präposition, sondern an das von ihr abhängige Wort angehängt E. 5, 57. G. III, 524. A. II, 227. Auch in der classischen Prosa findet sich bisweilen diese Stellung wie Cic. d. div. II, 42, 89: ex eoque; Cic. Phil. V, 4, 10: per vimque; Liv. 22, 28, 14: ab tergoque, regelmässig aber ist sie bei ad, weil man adque vermied, daher bei Cic. ad fam. XII, 17 ad teque. Phil. II, 32, 79: ad seque. sinum tr., gegen das Land zu. |